WoW: Selbst der „Red Shirt Guy“ hasst die Story von Patch 8.1

WoW: Selbst der „Red Shirt Guy“ hasst die Story von Patch 8.1

Die Handlung von Patch 8.1 in World of Warcraft erntet Kritik. Sogar der „Red Shirt Guy“ lässt kein gutes Haar an der Story und empfinde sie als „verdammt schlecht“.

Patch 8.1 Tides of Vengeance, das nächste Kapitel von World of Warcraft, bringt wieder viel Story, die dieses Mal an der Dunkelküste spielt. Während die Horde versucht ihre Vormacht weiter zu sichern, schlägt die Allianz zurück.

Doch diese Erzählung hat in den Augen einiger Spieler viele Fehler und Probleme. Selbst der „Red Shirt Guy“ ist der Meinung, dass das richtig schlecht geschrieben ist.

Wer ist der „Red Shirt Guy“? Ian Bates wurde als „Red Shirt Guy“ bekannt, als er auf einer BlizzCon die Entwickler auf einige Spielfehler bezüglich der Lore hinwies. So fragte er, warum Falstad Wildhammer nicht im Spiel war, obwohl sein Charakter lebte. Selbst der ehemalige Story-Chef Chris Metzen musste daraufhin fragen „Ist Falstad nicht tot?“ – und lag damit falsch.

Seitdem hat Bates eine Widmung im Spiel in Form eines eigenen NPCs und erklärt immer wieder Lore-Fehler und Probleme.

Wow Dwarf Falstad
Falstad zusammen mit dem “Faktenchecker” – eine Ehrung für den Red Shirt Guy.

Spoilerwarnung: Da es hier um die Handlung von Patch 8.1 geht, gibt es folglich Spoiler. Ihr wurdet gewarnt.

Lore-Fehler und Probleme in der Inszenierung

Das ist die Handlung von 8.1: In der Questreihe von Patch 8.1, die an der Dunkelküste spielt, geht es vor allem um zwei Dinge:

Der erste Schnitzer ist die Anwesenheit einer bestimmten Leiche bei der Wiedererweckung von Delaryn und Sira. Als Allianzler sehen Spieler den Leichnam von Astarii Starseeker. Die ist jedoch, sowohl im Spiel als auch in der dazugehörigen Kurzgeschichte, bei lebendigem Leib verbrannt. Ihre Leiche in einem intakten Zustand zu finden, ist also unmöglich.

WoW Astariis Leiche
Bildquelle: blizzplanet.com

Das zweite, größere Problem ist aus Sicht von Bates, dass die ganze Questreihe auf beiden Seiten „schlecht geschrieben“ ist. Damit meint er nicht, dass ihm der Verlauf der Handlung nicht gefällt, sondern tatsächlich wie sie inszeniert wird.

Horde ist erfolgreich, obwohl NPCs was anderes behaupten

Das Problem aus Sicht der Horde: Aus Sicht der Horde soll sich das Erlebnis wie eine Niederlage anfühlen, denn das sagen die NPCs auch. Immerhin hat die Horde eine der Val’kyr verloren, ein schwerer Verlust für die Banshee-Königin. Doch es fühlt sich nicht wie eine Niederlage an. Immerhin sind alle anderen Ziele der Mission mit Bravour erfüllt worden. Nicht nur wurden die beiden Nachtelfen Sira und Delaryn gefunden, beide wurden auch erfolgreich wiederbelebt.

Und noch besser: Beide scheinen sehr erpicht darauf zu sein, den Verlassenen zu helfen und schließen sich begeistert an.

WoW Tyrande Night Warrior Quest Darkshore
Bildquelle: wowhead

Die Handlung versucht zwar zu erzählen, dass die „Armee des Schwarzen Mondes“ eine sehr große Gefahr ist, mit der man nicht so schnell umgehen kann, doch genau das Gegenteil ist der Fall. Die Truppen, Kommandanten und auch Sira werden ohne große Probleme ausgeschaltet.

Allianz: Die Nachtkriegerin ist inkompetent und schwach

Das Problem aus Sicht der Allianz: Aus Sicht der Allianz ist das Ganze noch ein bisschen alberner. Wir sehen Tyrande, die das Ritual zur Nachtkriegerin vollführt und immer wieder wird vorher gesagt, dass sie nun noch weitaus mächtiger wird als zuvor. Ist das Ritual abgeschlossen, spricht Tyrande die folgenden Worte:

„Teldrassil brannte, weil ich mich dazu entschloss, Saurfang zu verschonen. Zahllose Unschuldige wurden ermordet. Ganze Familien in wenigen Herzschlägen ausgelöscht. Die Zeit für Gnade ist vorbei.“

Was wie eine coole Ansage klingt, dass Tyrande nun auf einen Vergeltungszug geht, entpuppt sich nur Minuten später als lächerlich.

WoW Tyrande Night Warrior Quest Darkshore 2
Bildquelle: wowhead

Tyrande dringt in das Lager der Untoten ein und friert alle Verlassenen mit der Macht des Mondes ein – tötet sie allerdings nicht. Die Verlassenen sind nur betäubt und da einer der Verlassenen sogar noch spricht, scheint der Zauber auch nicht tödlich zu sein. Momente später sagt Tyrande sogar ausdrücklich, dass Malfurion den Verlassenen nicht töten soll. Das ist nicht gerade ein deutliches „Die Zeit für Gnade ist vorbei“.

Der Kampf gegen Nathanos fällt dann ebenfalls ernüchternd aus. Anstatt dass Tyrande ihr neugewonnene Macht demonstriert, wird sie schon nach wenigen Sekunden von der Val’kyr aufgehalten. Sie befreit sich und versteckt sich in den Schatten, bis Malfurion eintrifft.

Natürlich ist es Tyrandes erster Kampf als „Nachtkriegerin“, aber dass sie sofort von Nathanos überwältigt und von der Val’kyr ausgeschaltet wird, spricht nicht gerade für eine erfolgreiche Kriegerin, die angeblich noch an Macht gewonnen hat.

Besonders der Vergleich von Nathanos Pestrufers Kampf mit Genn Graumähne in Legion, einem recht jungen Worgen (im Vergleich zum Alter von Tyrande), lässt das Ganze nur noch alberner erscheinen. Denn dort war Pestrufer unterlegen und konnte nur fliehen, weil das Luftschiff gesprengt wurde.

WoW Nathanos Valkyr Night Warrior Quest Darkshore
Bildquelle: wowhead

Die Probleme von 8.1.: Zusammengefasst  wirkt die Allianz in der Questreihe schwach, Tyrande inkompetent und unerfahren und was als „Sieg für die Allianz“ beschrieben wird, ist eigentlich ein klarer Sieg für die Horde.

Keine Chance auf Verbesserung?

Das ist der Vorschlag des Red-Shirt-Guys: Bates räumt jedoch ein, dass er nicht glaubt, Blizzard werde noch groß etwas an der Questreihe ändern. Immerhin sind die Aufnahmen der Synchronsprecher bereits im Spiel und das ist im Regelfall der letzte Schritt. Er hat aber einige Ideen, wie man die Szene noch retten können:

  • So wäre es zum Beispiel sinnvoller, Nathanos im Kampf mit Tyrande sterben und dann von der Val’kyr wiederbeleben zu lassen, was die Val’kyr tötet. Dann würde es sich eher nach einem Sieg der Allianz anfühlen.
  • Alternativ könnte der Kampf so ablaufen, dass Tyrande die Oberhand im Kampf gewinnt und gerade in dem Moment, wo Nathanos zu verlieren droht, werden die Nachtelfen wiederbelebt und er wird in Sicherheit gebracht.
WoW Elune Tyrande Theory title

Bates gibt aber zu bedenken, dass die dazugehörigen Cinematics noch nicht freigeschaltet sind. Diese könnten zwar ein bisschen mehr Kontext liefern, werden die Schnitzer und Probleme der Handlung aber wohl nicht beheben können.

Was haltet ihr von der kommenden Story in Patch 8.1? Oder wartet ihr lieber ab und seht selbst, bevor ihr euch ein Urteil darüber macht?

Patch 8.1 erntet aber noch mehr Kritik – Hordle-Spieler werden in eine Rolle gezwungen, die sie nicht wollen.

Quelle(n): warcraft.blizzplanet.com, wowhead.com
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origJodahs

Die Story kann nicht mehr geflickt werden und nun wird sie auch noch von Christie Golden geschrieben. Alles wird noch schlimmer.

Scaver

Ich warte ab, erlebe es selber und urteile dann.

cyber

Wie kann man überhaupt auf die Idee kommen den Faktchecker zu widersprechen?

Myusca

Meine Meinung zu dem Thema ist größtenteils ähnlich wie das, was im Artikel steht. Auch ich fand und finde die Entwicklung der Lore aktuell und in der jüngsten Vergangenheit sehr dürftig. Ich weiß, da gibt es andere Meinungen zu und das finde ich auch vollkommen in Ordnung, warum auch nicht?

Aber für mich persönlich ist es nicht mal so sehr die Art und Weise, WAS da momentan so abläuft, sondern eher, WIE sie erzählt werden. Cortyn hat da ein schönes Beispiel mit Tyrande und ihrem drastischen Schritt genannt, der aber letztendlich keinerlei Konsequenzen bedeutet oder diese einfach abgebügelt werden.

Blizzard hat mit Warcraft seinerzeit eines der (meiner Meinung nach) schönsten, nachhaltigsten und in sich geschlossensten Universen der Spielewelt geschaffen. Nichts wirkte wie eine lieblose Aneinanderreihung von Erzählsträngen, alles war war aufeinander aufbauend, was ebenfalls zu einer lebhaften Spielewelt führte, die einen dann auch abseits der Spiele als solches beschäftigte.
Das alles opfert Blizzard mittlerweile, um mit einem schnelllebigen Markt und einem mitunter rasch gelangweilten Publikum (die Sorte WoW-Spieler, die den Reiz von Classic WoW trotz aller Ecken und Kanten nicht verstehen möchte) mithalten zu können.

Es fühlt sich einfach so an, als würde man die Geschichte eines literarischen Meisterwerks wie “Herr der Ringe” von jetzt an nur noch im Format eines Groschenromans weitererzählen, nur um dem Ruf nach “noch mehr Endgame-Content” gerecht zu werden.

Ich weiß, dass viele das anders sehen, egal ob diese Spieler nun von Anfang an dabei waren (als die Story von Warcraft noch durch RTS-Spiele erzählt wurden) oder erst “mittendrin von WoW” eingestiegen sind – das sind natürlich legitime Meinungen, die ich ebenso akzeptiere.
Aber für mich ist das aktuelle, “moderne” WoW einfach keine sympathische Story mehr – jedenfalls nicht mehr die, die mich durch meine Kindheit, Jugend und junges Erwachsenenalter begleitet hat.

Joker#22737

Schön geschrieben, wie ein Deutschlehrer sagen würde – on point !

Aus diesem Kommentar würde sich sogar ein Artikel machen lassen, sehr tolle Thematik!

Cortyn

Da denk ich glatt drüber nach!

Myusca

Dankeschön! Freut mich, dass er dir gefallen hat. 🙂

N0ma

Ich denke im Gegensatz zu Büchern, dient die Geschichte in Spielen immer dazu das Gameplay zu erklären. Da bildet WoW keine Aussnahme, Beispiel Azerit.

SecondSense

Also ich spiele WOW größtenteils für die Lore. Ich lese mir jeden Questtext durch und lasse alle NPCs ausreden. Bücher werden gelesen und wenn mir etwas nichts sagt, wird im WOW-Wiki noch einmal kurz die Erinnerung aufgefrischt.

Die Story nach Legion und in BfA 8.0 erinnert mich derzeit an diverse “Mindfuck”-Filme, in denen erst in den letzten 10-20 Minuten alles einen Sinn ergibt. Nur die Auflösung kam eben noch nicht und bis das Ende von BfA da ist, übe ich mich gern in Geduld, wenn es dann eben aufgelöst wird.

Bei der Ausführung vom RSG kann ich den Unmut verstehen. Das ist aber keine schlechte Story, sondern schlechtes Storytelling. Und das mit Astarii ein grober Schnitzer, dass muss sich Blizzard eingestehen.

Trotzdem ist die Kritik an Blizzards Lore massiv überzogen. Es wurde eine Welt mit Ursprüngen von mehreren Tausend Jahren Vorlauf aus dem nichts geschaffen, die immer wieder Potenzial für neue Handelsstränge gibt. Jeder Charakter, vor allem bei den Fraktionsanführern, sind so unterschiedlich, dass jeder Konflikt innerhalb und mit der anderen Fraktion Sinn ergibt. Und selbst bei Lillian Voss, musste ich schmunzeln und habe mich gefreut sie immer wieder zu sehen.

Haha

Vielleicht haben 100 Millionen Menschen zumindest einmal in ihrem Leben WoW ausprobiert, aber für die Geschichte haben sich sicherlich nur eine winzige Minderheit, wenn überhaupt, interessiert.

Ich möchte behaupten, dass noch kein Mensch auf der Welt WoW wegen der Geschichte gespielt hat. Alleine Leute, die sich damit beschäftigt haben, gehören vermutlich einem niedrigen Promilleanteil an.

Na ja, wenn sogar die Spieler, die WoW bis jetzt die Treue gehalten haben, also Spieler mit absolut Null Anspruch an ein Spiel, anfangen BFA zu kritisieren und in den Foren zu verkünden, dass sie das erste mal in ihrem Leben mit WoW aufhören (ha, ha), dann scheint Blizzard zumindest wieder einmal einen neuen Rekord in Sachen unterirdisches Niveau abgeliefert zu haben.

Mich wunderts halt einfach, dass irgendjemand überhaupt nur noch n Blizzard-Spiel mit der Kneifzange anfässt. In den Foren dort werden die Kunden nach herzenslust beleidigt, sprich die Firma beleidigt die Kunden. Die Spiele sind auch schon lange nicht mehr gut, also warum sollte das jemand spielen?

Der fette Panda, der auf dem Startgebiet Level 120 erreichen will und wird, wird von den “Fan-Seiten” als Held gefeiert. Tja. Mehr muss man dazu, glaub ich, nicht sagen. Aber das wären natürlich die Lieblingskunden für Robert Kotick, nur müssen sie sich die erst noch im Reagenzglas züchten.

Cortyn

Mir war gar nicht bewusst, dass Blizzard die Kunden im Forum beleidigt. Da muss ich glatt wieder was übersehen haben.

Kristian Steiffen

Ich glaub das die Geschichte wesentlich mehr Spieler interessiert, als Du hier beschreibst 😉 Du scheinst offenkundig reichlich wenig Ahnung zu haben, da du ja auch unterstellst das Leute die WoW durchgehend gespielt haben, keinen Spielerischen Anspruch haben.
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten – wie schon der große Dieter Nuhr sagte 😉

Joker#22737

Ich kann verstehen dass du durch die viele Kritik an WoW deine Wahrnehmung bestätigt siehst, Blizzard deswegen pauschal als schlechte Firma hinzustellen kann ich hingegen nicht verstehen.

Die Story kennt der Mainstream vielleicht nicht, aber das Artwork in Kombination mit der Musik sucht seinesgleichen.

Warum du zu DoubleAgent (dem fetten Panda) nichts sagen willst verstehe ich nicht, Individualität ist doch was tolles oder?

Bitte versuch nicht in deiner Antwort mich von der schlechten Qualität Blizzards zu überzeugen, ich würde gerne mit dir diskuttieren, aber ein „Es is ois im Oasch“ Gespräch musst du mir zuerst erklären.

Bodicore

Ich denke auch das vielleicht knapp 10% der Spieler die Geschichte noch mitverfolgen können (So richtig mit Hintergründen ect).
Ich spiele seit Release mit ein paar kleinen Pausen und interessiere mich für die Geschichte aber die Zusammenhänge sind nicht einfach zu verstehen.

Aber Kollege, alle andern Aussagen in deinem Beitrag sind doch irgendwie Quatsch oder ?

Loken

Nichts für ungut, aber ich habe das Gefühl du lebst in deiner eigenen Blase. Genauso wie du denkst, das wenn Sachen dir nicht gefallen automatisch “allen anderen” auch nicht gefallen kann. So eine Behauptung ist einfach quatsch.
Ich spiele BfA auch wegen der Geschichte, aber nach deiner Meinung existiere ich ja gar nicht^^

Koronus

Ehrlich die meisten die ich kenne darunter auch ich spielen WoW wegen der Story und mittlerweile kapiere ich langsam welche Idiotie in BfA abläuft.

Andy

Gibt es eigentlich auch irgendwo einen Kommentar von dir an dem du nicht am trollen bist?

Guest

Ich spiele WoW immer nur für eine sehr kurze Zeit nachdem ein Addon erschienen ist. Habe früher mehr Zeit im Spiel verbracht, aber mittlerweile geht es mir tatsächlich nur noch um die Geschichte, die ich mitverfolgen will. Andere Ziele habe ich in WoW schon lange nicht mehr.

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