WoW will Plündermeister zurückbringen und Addons einschränken

WoW will Plündermeister zurückbringen und Addons einschränken

Der Streamer Asmongold hat den Chef von World of Warcraft mit einigen Fragen gelöchert. Die Antworten sind spannend: Plündermeister als Loot-Option soll zurückkehren.

Aktuell finden noch jede Menge Interviews rund um die kommende Erweiterung von World of Warcraft, Dragonflight, statt. In einem der neusten Interviews spricht niemand Geringeres als der „größte WoW-Nerd überhaupt“ mit dem WoW-Chef Ion Hazzikostas. Ein ziemlich unerwartetes Interview, das dann doch viel zahmer und inhaltlich interessanter ablief, als von vielen befürchtet.

Warum ist das so besonders? Auch wenn Asmongold als der größte Streamer zu World of Warcraft gilt, ist seine Meinung zum Spiel nicht immer positiv. Im Stream äußert er seine Gedanken oft gepaart mit einigen Flüchen oder generellen Beleidigungen in Richtung der Entwickler. Vor einer Weile hat er dem Spiel sogar den Rücken zugekehrt, weil ihm die Richtung der Spielentwicklung die Hoffnung raubte.

Allerdings sollte man nicht vergessen, dass das nur eine Hälfte von Asmongolds Stream-Persönlichkeit ist. Oft hat er auch sehr ruhige Videos, in denen er recht sachlich analysiert und verschiedene Kritikpunkte aufzeigt oder Vorschläge macht.

Dass sich der Game Director von World of Warcraft dem Streamer Asmongold direkt in einem Interview stellt, war dann aber doch eine kleine Sensation – denn damit hatte wohl niemand gerechnet.

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Plündermeister soll zurückkommen – Aber es gibt Probleme

Asmongold nutzt die Gelegenheit, um die für ihn und seine Community drängendsten Fragen zu stellen. Eine davon war, ob denn das Feature des Plündermeisters bald zurückkommen würde. Der Plündermeister war eine Loot-Option, bei dem Bosse eine bestimmte Menge an Beute hinterlassen haben. Der Raid-Leiter konnte diese Beute dann unter der Gruppe aufteilen und einzelnen Spielern zuweisen. Dieses System war lange Zeit üblich, wurde jedoch in Legion komplett durch „persönlichen Loot“ ersetzt.

Ion Hazzikostas erklärte, ein wenig überraschend:

Ich will gerne den Plündermeister zurückbringen. Das ist etwas, über das wir in den eineinhalb Jahren sehr viel nachgedacht haben: Dinge, bei denen wir und die Community unterschiedliche Ansichten hatten. Beute ist eine komplizierte Sache.

In Legion hatten wir Gruppen-Loot und Personal Loot gleichzeitig. Zwei Systeme in Bezug auf Beute aufrechtzuerhalten, egal ob aus Sicht der Datenverarbeitung oder dem Interface-Erlebnis, das war ziemlich chaotisch. […]

Damals sahen wir Gruppen-Loot und einige Probleme damit, deswegen haben wir das einfach ganz eingerissen und das neue ‘Personal Loot’-System aufgebaut. Im Laufe der letzten Jahre haben wir dann mehr Regeln eingebaut, Ausnahmen hinzugefügt und das System verfeinert.

Aber es gibt viele Probleme damit. Die Klarheit darüber, was handelbar ist ziemlich schlecht. Das Gefühl von „Hey, ein Item ist gedroppt. Technisch ist es ein Itemlevel-Upgrade, aber ich brauche es nicht und jetzt kann ich es nicht meinem Freund geben“, das fühlt sich schlecht an.

Er führt dann auch noch aus, wie das Loot-System von Profi-Gilden für maximale Effizienz genutzt wird, wobei der Spielspaß in den Hintergrund rückt. Auch dieses Verhalten will man einschränken und verbessern.

Wir haben das neue System 6 Jahre lang aufgebaut. Wir können nicht einfach einen Schalter umlegen und sagen: „So, jetzt funktioniert alles wie damals.“ Es gibt sicher Bereiche, in denen Personal Loot gut und sinnvoll ist, etwa in der offenen Welt – da braucht niemand mehr Gruppen-Loot. Aber die Kern-Erfahrung von „Du tötest einen Raidboss und da sind 4 Items in seiner Leiche und ihr müsst herausfinden, wie ihr die auf die Gruppe verteilt“, das ist etwas, das wir zurückbringen wollen.

Zwar nennt Hazzikostas dafür noch keinen Termin – aber Plündermeister wird wohl in Zukunft zumindest als Option zurückkehren.

Addons sind zu mächtig, machen den Entwicklern das Leben schwer

Eine zweite, ziemlich interessante Frage drehte sich um Interface-Addons. Immerhin wird mit Dragonflight das Standard-Interface überarbeitet. Hazzikostas erklärte, dass man viele Funktionalitäten von Addons ins Grundspiel übernehmen will, dass Addons aber gleichzeitig ein immer größeres Problem darstellen, weil es die Entwickler daran hindert, spannende Mechaniken zu erschaffen.

Wir versuchen, Mechaniken zu implementieren, die Addons umgehen. […] zum Beispiel die ‘Among Us’-Phase bei den Lords des Schreckens. […] Wir wissen einfach, wir haben diese Idee von wirklich spaßigem Gameplay, aber wenn ein Addon das Ganze für dich löst – was soll das dann? Wir müssen die Existenz von Addons wahrnehmen.

Allerdings sieht Hazzikostas auch andere Probleme, denn Addons haben sich immer stärker weiterentwickelt.

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Addons machen den Entwicklern das Leben schwer – sie können inzwischen zu viel.

Ein Problem das wir sehen und sich in den letzten Jahren verstärkt hat. Addons sind nicht mehr nur rein informativ, sondern auch berechnend und planend. Die [Mechanik] für euch zu lösen, das ist eine bizarre Sache, die unser Interface nicht tun sollte.

Ein weiteres Beispiel für die Problematik von Addon-Funktionen im Vergleich von damals zu heute, sieht Hazzikostas bei der anstehenden Veröffentlichung von „Wrath of the Lich King Classic“ im Kampf gegen Blutkönigin Lanathel.

Das ist ein ziemlich simpler Kampf. Nur wenige Mechaniken, etwa auf dem Niveau von Flickwerk. Aber die eine, ikonische Mechanik ist, dass jemand in einen Vampir verwandelt wird und du dann andere Leute beißt, sodass du nicht mit Gedankenkontrolle belegt wirst.

Damals haben die meisten Leute, die meisten Raidleiter das dann einfach ausgerufen. Du hattest so ein grobes Verständnis davon, wer deine besten DPS sind oder dass du die Heiler als letztes beißen solltest. Du siehst, was passiert und das war Spaß. Du musstest deine Freunde benennen und das war mitunter schwierig. Manchmal seid ihr gewiped, weil die Stapel von 8 auf 16 gesprungen sind oder Leute verwirrt wurden.

Ich kann dir garantieren: Wenn Wrath Classic erscheint und der Lanathel-Boss ansteht, dann heißt es: „Holt euch diese Weak Aura, die listet die Leute in eurem Raid von oben nach unten in der Reihenfolge der DPS-Priorität auf. Und wenn du ein Vampir wirst, dann sagt dir das Addon direkt: Beiße diese Person. Niemand muss sprechen, niemand muss irgendetwas tun.

Das fühlt sich nicht gut an. Das ist ein Problem. Und manchmal hindert es uns daran, soziale Mechaniken einzubauen, die ansonsten Spaß machen würden.

Allerdings weiß Hazzikostas auch noch nicht genau, wie man das einschränken will. Man überlegt, die Funktionalität einiger Addons zum Beispiel in Raids oder Dungeons einzuschränken. Allerdings ist hier noch nichts entschieden und den Entwicklern ist klar, dass sie sehr gezielt und vorsichtig vorgehen müssen. Denn sehr viele Spieler haben angepasste Interfaces, die man nicht kaputt machen will. Wenn man eine Addon-Funktion blockiert, könnte das Folgen für viele kleinere Details haben.

Es ist eine Problematik, an der die WoW-Entwickler noch arbeiten und ein Prozess, der vielleicht noch Jahre dauern wird.

Was haltet ihr von der Rückkehr des Plündermeisters? Wie ist eure Meinung zu Interface-Addons und was sie tun können sollten?

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ayanamiie

Lass mich ma überlegen ich hab ein addon das etwas spaßiges im raid für mich übernimmt mhhhh vieleicht bin ich naiv aber evtl is das spaßige ja garnich spaßig und ich umgehe mit dfem addon eine qual?

huehuehue

Und weil du die Qual, die aber eigentlich ein Teil der Bossmechanik ist und deren Beseitung ein Teil der taktischen Lösung zum Besiegen des Bosses, umgehst, muss der Entwickler das beim nächsten Raid miteinkalkulieren und eine noch viel größere Qual einbauen, damit die Bosse weiterhin eine gewisse Herausforderung sind, was dazu führt, dass das Addon erweitert wird, was dazu führt, dass eine noch viel größere Qual eingebaut werden muss, usw.

VanzirNivis

Die Einschränkung von Addons/WeakAura würde mir überhaupt nicht gefallen.
Bestes Beispielt gerade beim aktuellen Raid, die Schreckenslords. Ich bin sowas von froh das es die WeakAura gibt, womit man voten kann und wir sie im Raid nutzen, sonst müsste ich wahrscheinlich für diesen Boss aussteigen.
Mit Sozialphobie zum sprechen gezwungen werden, weil ein Boss es verlangt, sehe ich persönlich als Problem.., genau so wie in rnd Grp, die dann noch aus verschiedenen Sprachen bestehen, sehe ich das auch als Problem, fern ab von meinem persönlichen Problem.
Hat mich damals zu Bfa und dem Mekkadrill Raidboss ab hc gestört, wo halt nur die Leute innerhalb der Bots sehen konnten was gedrückt werden musste und somit gezwungen waren zu reden, da man sich nichtmal aussuchen konnte wer klein wird und rein geht. Hab den Raid dann auch abgebrochen und bin nicht mehr mit, da ich nicht Schuld sein wollte wenn meine Grp wegen mir nicht weiter kommt.
Würde dann in Zukunft sicherlich auch so sein, das ich Raids wieder mehr meiden würde oder ab bestimmten Bossen nicht mehr mitgehe, eigentlich schade. Würde sicherlich genug andere Mechaniken geben, die lustig oder Spaßig wären, wo ich keinen Zwang zum reden gibt..

justus.t

für sowas gibt es ja dann immer noch den lfr. ist halt fraglich ob mmorpgs dann die richtigen spiele sind mit so einer phobie.

Katzaklysmus

Nur weil es Leute gibt die eine Sozialphobie haben, mich eingeschlossen, heißt das nicht das man nicht gerne sowas wie WoW spielt.

Ich kann nur für mich reden, aber ich spiele, weil es mir Spaß macht und nicht weil ich mit anderen interagieren möchte.

Aber auf der anderen Seite, ich raide nicht und laufe keine M+.

justus.t

klar kann man wow spielen. aber man sollte sich dann nicht beschweren, dass man in einem mmorpg mit den anderen leuten in raids etc. teilweise interagieren muss…

Katzaklysmus

Deine Auffassungsgabe scheint nicht gerade die beste zu sein wenn du da eine Beschwerde siehst. Da war keine.
Ich erwähnte lediglich das ich deiner Aussage nicht zustimme.

Erstens musst du dich allem Anschein nach ja nicht mit einer sozialen Phobien rumschlagen, kannst es also auch nicht zwingend nachvollziehen.

Und zweitens gibt es verschiedene Schweregrade, teils ist es auch abhängig von der allgemeinen Situation und Stimmung. Vereinfacht gesagt.
Was aber wiederum bedeutet das eine soziale Phobie die Person nicht zwingend handlungsunfähig macht.

Meine Aussage dient lediglich zur Aufklärung, mehr werde ich dazu nicht mehr sagen.

justus.t

deswegen habe ich es auch allgemein gehalten “man sollte sich nicht beschweren”. auffassungsgabe und so…

Katzaklysmus

Meine Auffassungsgabe ist gut, danke schön.

Dann lass mich korrigieren, niemand hat sich beschwert.

justus.t

ansich hat sich vanzir schon beschwert. aber ok.

Katzaklysmus

Wenn du meinst unbedingt eine Beschwerde in Vanzirs Aussage zu sehen, bitte.

Werd damit glücklich.

ooupz

Da kann ich Justus nur zustimmen, in einem Onlinerollenspiel wo das Zusammenspiel gefordert wird und wo eigentlich auch der Hauptbestandteil liegt, nicht sprechen zu können oder wollen, ist fraglich. Jeder soll das Spiel so genießen wie er möchte aber es gibt eben Bereiche im Spiel wo es notwendig ist zu reden und wenn man das nicht will/kann sollte man sich vielleicht nach Alternativen umsehen. Klingt vielleicht hart aber dich würde ich nicht im Raid haben wollen. Und damit meine ich feste Raidgruppen die sich kennen und gerne zusammen spielen.

Katzaklysmus

Ist vollkommen legitim, ich würde auch nicht mit dir zocken aus Gründen die ich jetzt nicht nennen werde.

Aber ungeachtet dessen, sagte ich bereits das ich nicht raide und auch kein M+ laufe und eigentlich bin ich niemanden Rechenschaft schuldig, aber für gewöhnlich bevorzuge ich tatsächlich Solo Spiele.

Allerdings kann ich mich im Gegensatz zu manch anderen auch gut mit mir selbst beschäftigen und es ist ja sowieso meine Sache wie ich WoW spiele. 
Das dient lediglich einem informativen Zweck und ist ebenfalls nicht böse gemeint.

Zu guter letzt noch einen Denkanstoß, ich habe soziale Phobien, ja, aber ich bin auch diejenige die damit klar kommen muss und tatsächlich tue ich das.

Du musst es nicht verstehen und mir nicht zustimmen und ich will auch nicht im Recht sein.
Wir sind unterschiedlicher Meinung und Punkt.

huehuehue

Ich bin mir relativ sicher, dass mit “Einschränken von Addons” die von dir erwähnte Funktion, die eine Zugänglichkeitsverbesserung bewirkt, nicht mitgemeint ist.

Wenn, wie im Zitat, von “Ansagen” gesprochen wird, ist nicht unbedingt der Prozess von “per Headset mit anderen Reden” gemeint, sondern der Prozess, sich als Raidgruppe bzw. ganz konkret Raidleiter, überlegen zu müssen, was der nächste Schritt ist und diesen dann zu kommunizieren, statt diesen Prozess durch eine automatische Funktion einfach zu überspringen. Ob dann die Kommunikation dieser Überlegung per gesprochener oder getippter Sprache oder ob zB. einer Sozialphobie oder anderer Einschränkungen, die sprachliche Kommunikation erschweren können, per optischer Anzeige in einem Addon passiert, dürfte Bliztard egsl sein.

Yoma

Ja, sowas nennt sich Macros und gibts auch in Spielen wo Addons komplett nicht vorhanden sind.

huehuehue

Ja, sowas ist für viele (lese: den deutlich überwiegenden Teil der Spielerschaft) aber wesentlich verständlicher/einfacher/ja, auch bequemer, wenn es bloß “installiert” werden muss und dazu über eine eigene “graphische Benutzeroberfläche” verfügt.
Sind sind … Trommelwirbel… in den meisten Fällen zugänglicher als Makros. 😉

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Huehuehue
kjtten

Für eingespielte Truppen mit starker sozialer Bande ein willkommenes Wiedersehen.
Es ist halt einfach ein ganz anderes Flair als “für jeden dropt irgendwas”.

Yoma

Ich kenn nur Argumente gegen Plündermeister. Wieso jetzt dieses umherrudern.
Hazzikostas Aussagen kannst du auch 3 mal lesen ohne zu verstehen was er aussagen will.

huehuehue

Studierter, gelernter und in mehreren Bundesstaaten zugelassener Anwalt halt.

(Seinerzeit nebenher als Hobby, passionierter WoW- Theorycrafter und führendes Mitglied der ElitistJerks, was ihm schließlich ein Jobangebot von Blizzard eingebracht hat)

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Huehuehue
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