Plündermeister in WoW Classic sind eine gute Sache. Aber nicht in der HC-Variante – denn wenn hier der Chef stirbt, bekommt keiner Beute.
Wenn in World of Warcraft der Tank stirbt, dann ist das eigentlich keine schlimme Sache. Eine Wiederbelebung und ein neuer Versuch, dann geht’s weiter. Nicht aber so in World of Warcraft Classic Hardcore. Dort bleibt ein toter Tank auch tot – leider auch, wenn er die Beute aus dem gesamten Raid bei sich trägt.
Was ist passiert? Die Raidgruppe des Kriegers Sardaco war beim finalen Boss des Raids „Ruinen von Ahn’Qiraj“ angekommen – nur noch Ossirian musste bezwungen werden.
Durch fehlerhafte Kommunikation verpasst Sardaco aber den korrekten Moment, um den nächsten Obelisken anzuklicken. Dadurch hat der Boss für einige Sekunden einen massiven Buff und schlägt mit extremer Härte zu. Ein einziger Treffer trifft Sardaco kritisch für 7.700 Schadenspunkte und prügelt ihn sofort aus dem Leben.
Auch wenn es der Raidgruppe gelingt, den Boss letztlich zu töten – die Beute ist verloren. Denn durch den Tod von Sardaco ist auch sein ganzes Inventar verloren. Es gibt keine Möglichkeit mehr, die Beute von seinem Charakter auf einen anderen zu übertragen.
Auch die Beute von Ossirian ist damit futsch. Denn da Sardaco der Plündermeister zum Zeitpunkt des Kills war, kann nur er die Beute aufheben.
Aus Beute-Sicht war der ganze Raid also für die Katz – lehrreich aber sicher allemal.
Community reagiert mit Spott: Sardacos Tod stößt in der Community auf viel Häme, denn im Subreddit von WoW Classic werden viele Fehler an seinem Spielstil erkannt. Recht analytisch sieht es da noch Kortiah:
Nicht Krit-Immun (benutz einfach Schildblock, gg) und mit dem Löwenherzhelm in HC zu tanken, gegen einen Boss der einen harten Enrage hat. Er sagt er würde klicken, klickt 2-3 Mal während er außerhalb der Reichweite ist (man erkennt es am grauen Zahnrad). Es ist nicht so, dass es „nicht funktioniert“, er war einfach zu weit entfernt.
Es ist hart, aber dieser Typ hat seinen Tod zu 100 % verdient.
Der größte Fehler war allerdings, dass er mit dem Ausruf „Clicking, Clicking“ suggeriert hat, er würde selbst den Obelisken anklicken – obwohl das eigentlich die Aufgabe eines anderen Spielers war. Das führte letztlich zu seinem Tod und damit dem Verlust der gesamten Beute.



Warum wird nicht sofort die Beute verteilt? In GDKP-Raids ist es üblich, dass die Beute erst ganz am Ende verteilt wird. Der Grund dafür ist, dass so alle Raid-Mitglieder verpflichtet sind, auch wirklich bis zum Ende zu bleiben. Würde Beute direkt nach dem Boss-Kill verteilt, dann würden entsprechende Charaktere nach dem Erhalt ihrer Beute verschwinden und müssten ersetzt werden. Da es in WoW Classic noch keinen Dungeon-Finder gab, mit dem man Spieler einfach während eines Runs nachträglich rekrutieren kann, würde das jedes Mal viel Zeit kosten.
Daher ist es üblich, dass Beute bis zum Ende im Besitz des Plündermeisters bleibt und erst nach Abschluss des Raids vergeben wird.
In WoW Classic Hardcore birgt das aber die Gefahr, dass dann keiner etwas bekommt – wie dieses Beispiel sehr eindrucksvoll zeigt.
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Interessant, dass es dafür noch keine Regelung gibt, oder war das nicht auf den offiziellen HC-Servern?
Irgendwie belustigt mich die Vorstellung, wie der PM vorm Raid sein ingame-Testament schreibt.
Das ist echt hart…. Man sollte den Loot wohl direkt verteilen, dann hat jeder seins und stirbt nur mit seinen 😂
Dann hat man aber wiederum das Problem der plötzlichen Disconnects, weil “das Internet irgendwie rumspinnt”…leider gerade dann, wenn man grad was bekommen, was man haben wollte. (und Zeit kostet es halt auch, nach jedem Boss den Loot zu verteilen und der Zeitraum, in dem der ganze Raid hochkonzentriert bleiben muss, wird auch länger)
Ja und ja, aber dennoch ist es so, dass wir nicht bei wünschdirwas sind. Klar könnte BLizzard hier ne mechanik einführen bei der es eine “neutrale truhe” gibt…aber solange es das nicht gibt, muss man wege finden. Ich wäre für direktes verteilen. und wenn das internet bei wem spinnt muss man doch eh warten.