In Warhammer 40.000: Space Marine 2 seht ihr nur große, starke Kerle – Gibt es eigentlich Frauen bei den Space Marines?

In Warhammer 40.000: Space Marine 2 seht ihr nur große, starke Kerle – Gibt es eigentlich Frauen bei den Space Marines?

Space Marine 2 begeistert gerade hunderttausende Spieler, die sich in die dystopische Welt von Warhammer 40.000 stürzen und Käfer-Aliens zersäbeln. Wer Koop spielt, kann sich dabei sogar seinen eigenen Space Marine zusammenbauen – aber nicht das Geschlecht wählen. Warum? MeinMMO erklärt.

Was sind Space Marines? Space Marines sind genetisch modifizierte Supersoldaten, die zusätzliche Organe haben, deutlich größer, schneller und stärker sind als einfache Menschen. Sie tragen Rüstung und Waffen, die selbst ein Bodybuilder nur schwer anheben könnte und überleben sogar Kopfschüsse.

Wenn ihr Space Marine 2 spielt, wird euch auffallen: Jeder einzelne Space Marine ist ein Mann. Vom Soldaten bis zum Ordensmeister gibt es keine Ausnahmen.

Wenn der Imperator aber schon seine eigenen Übermenschen züchtet, warum dann keine Frauen? Die Antwort ist: Hat er. Es gibt nur keine Belege in der Lore dafür.

Frauen haben sich finanziell nicht gelohnt

Games Workshop, die Firma hinter Warhammer, hat 1988 einmal so etwas wie weibliche Space Marines offiziell gezeigt. Die Experten-Seite Bell Of Lost Souls hat eine uralte Ausgabe des Magazins „White Dwarf“ ausgegraben und dort Abbildungen von weiblichen Kriegern in der Powerrüstung der Space Marines entdeckt.

Games Workshop habe weibliche Figuren laut Alan Merrett, einem ehemaligen Leiter der Warhammer-IP, jedoch aus logistischen Gründen eingestellt. Niemand habe diese Modelle gekauft. Und weil der Vertrieb auf den weiblichen Space Marines sitzen geblieben ist, hätten die Händler gefordert, sie aus dem Katalog zu nehmen. So ist es dann auch gekommen. Jeglicher Background Fluff sei nur entstanden, um diese wirtschaftliche Entscheidung zu rechtfertigen.

Die 90er waren allerdings eine andere Zeit mit anderem Zeitgeist und anderem Konsumverhalten. Mittlerweile hat sich die soziale Stellung von Frauen und das Bild von weiblichen Soldaten enorm gewandelt und kämpfende Frauen sind auch in Videospielen und anderen Medien häufig vertreten.

Laut der Geschichte von Warhammer gab es, soweit wir wissen, nie ausdrücklich keine Frauen bei den Space Marines. Die Möglichkeit steht offen, aber genau diese Diskussion hat schon bei den Custodes für Ärger gesorgt – das sind quasi Space Marines in noch krasser.

Entsprechend gibt es keine offizielle Lore-Antwort, sondern nur eine wirtschaftliche Entscheidung. Wir versuchen dennoch ein wenig zu erklären, warum keine weiblichen Space Marines bekannt sind. Behaltet dabei aber im Kopf, dass Games Workshop Informationen oft schlicht weder bestätigt noch widerlegt.

Die Gensaat ist Schuld daran, dass Space Marines Männer sind

In der Community gibt es schon seit Jahren Diskussionen darüber, ob es offiziell weibliche Space Marines gibt und wenn nein, warum nicht. Schließlich ist der Prozess zur Erschaffung eines Space Marines eigentlich unabhängig vom Geschlecht:

  • In Sklaven werden die notwendigen Organe und genetischen Informationen gezüchtet, die Space Marines benötigen.
  • Soldaten, im Regelfall Männern, wird dann eine „Gensaat“ eingesetzt, die beginnt, den Menschen zu mutieren.
  • Dabei verändert sich der gesamte Körper und so gut wie jedes einzelne Organ des Space Marines, teilweise werden sogar neue Organe wie zusätzliche Lungen und Herzen eingesetzt.

Das würde in der Theorie alles auch mit Frauen funktionieren. Der wichtige Punkt ist hier allerdings die Gensaat. Diese gibt dem Körper des Space Marine die Informationen, die er braucht, um sich auf die richtige Weise zu verändern.

Gensaaten sind, grob erklärt, die DNA eines Primarchen, also von einem der ursprünglich vom Imperator erschaffenen „Ur-Space-Marines.“ Diese waren aber allesamt Männer, weswegen die Vermutung im Raum steht, dass die Gensaat nur bei anderen Männern auch das korrekte Ergebnis liefert.

Mehr zum Thema Gensaat und den Primarchen findet ihr in unserem Special zu den Ultramarines, ohne die es gar keine Space Marines geben würde.

Space Marines dürfen sich nicht fortpflanzen

Bei der Recherche sind wir auf einige interessante Theorien aus der Community gestoßen. Ein Nutzer auf Reddit erklärt: Space Marines brauchen irgendeine Art von natürlicher Begrenzung in Sachen Fortpflanzung.

Im Moment können nur durch die Gensaat überhaupt neue Space Marines erschaffen werden, weswegen diese aus den Körpern gefallener Brüder unbedingt gerettet werden muss. Gäbe es nun weibliche Space Marines, könne es auch Wege geben, wie sich Space Marines anderweitig fortpflanzen.

Da sie durch ihre Veränderung eine andere, aber deutlich stärkere Spezies als der Mensch sind, würden sie Menschen schlicht durch ihre Überlegenheit vertreiben. Es sei also notwendig, dass es zumindest keine Möglichkeit gibt, dass sich Space Marines vermehren.

Übrigens: Im Grunde sind alle Space Marines eigentlich geschlechtslos. Sexualität spielt bei diesen Übermenschen sowieso keine Rolle mehr, weswegen der Körper zwar noch männlich wirkt, aber eigentlich kein tatsächliches Geschlecht mehr festgestellt werden kann.

In der Theorie wäre es allerdings möglich, dass es schlicht einen wissenschaftlichen Durchbruch in den Gen-Laboren gibt und plötzlich weibliche Primaris erschaffen werden. Es sprechen zumindest keine offiziellen Lore-Gründe dagegen.

Die Power-Frauen von Warhammer 40.000: Die Adepta Sororitas

Für alle, die sich für kämpfende Frauen in Warhammer 40.000 interessieren, gibt es allerdings eine ebenbürtige Alternative. Die Krieger-Priesterinnen der Adepta Sororitas sind der kämpferische Arm der Ekklesiaskirche (auch: Sisters of Battle).

Diese rein weiblichen Kämpferinnen sind zwar nicht genetisch modifiziert, nutzen aber fast die gleichen Waffen und Rüstungen wie Space Marines. Der Grund für ihre Stärke liegt angeblich in ihrem starken Glauben an den Imperator, den sie geschlossen als ihren Vater anerkennen.

Wie viel davon stimmt und wie viel Kopf-Kanon von Fans oder Behauptungen von Charakteren innerhalb der Welt sind, ist schwer zu sagen. Angeblich reicht die Macht des Glaubens bei den Sororitas so weit, dass sie zu so etwas wie lebenden Göttern werden können („Living Saints“).

Sicher ist aber, dass die Adepta Sororitas ähnlich aufgebaut sind wie Space Marines. Sie finden sich in Orden zusammen und folgen einem strengen Kodex. Sie legen ihren Glaubensschwestern sogar noch härtere Strafen auf, wenn eine Sororita gesündigt hat. Wer mehr dazu erfahren will, sollte sich zu den Sisters Repentia oder der Penitent Engine informieren.

Im Titelbild seht ihr übrigens Schwester Argenta, eine Sororita vom Orden der Heiligen Märtyrerin (Our Martyred Lady) aus dem Rollenspiel Rogue Trader. Ihre Rüstung ist ein Beispiel für die verschiedenen Farben bei den Sisters of Battle – genau wie bei den Space Marines.

Warhammer 40.000 hat in jedem Fall noch viel mehr zu bieten als nur aufgepumpte, männliche Supersoldaten. Allein im Bereich der „normalen“ Menschen, aber auch bei den Xenos gibt es enorm viel zu entdecken – und es gibt sogar ein Spiel dazu: Das Rollenspiel zu Warhammer 40k auf Steam gibt mir als Fan genau das, was ich in Space Marine 2 vermisse

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