Call of Duty: US-Armee wollte angeblich Millionen Dollar in Twitch stecken, um junge Gamer zu rekrutieren

Call of Duty: US-Armee wollte angeblich Millionen Dollar in Twitch stecken, um junge Gamer zu rekrutieren

Das US-Magazin „Vice“ hat Dokumente des US-Militärs veröffentlicht. Es handelt sich dabei um konkrete Handlungsvorschläge, wie das US-Militär eine neue Generation von Rekruten erreichen möchte. Call of Duty und Twitch spielten dabei eine große Rolle.

Worum geht es? Das US-Magazin Vice hat sich Dokumente gesichert, in denen Handlungsvorschläge des US-Militärs verzeichnet sind, wie man eine neue Generation von Rekruten erreichen könnte (PDF via s3.documentcloud.org).

Die Dokumente stammen von Ende 2021 und die Pläne wurden zu einem großen Teil nicht so umgesetzt, wie sie in den Dokumenten zu finden sind. Allerdings geben die Aufzeichnungen trotzdem Einblicke, wie das US-Militär gezielt die junge Generation ansprechen möchte.

Besonders Call of Duty und Twitch standen im Mittelpunkt der Bemühungen, aber auch die Wrestlingliga WWE. MeinMMO zeigt euch weitere Details zum Thema.

„Die Jugend dort abholen, wo sie ist und das ist online“

Was möchte das US-Militär damit erreichen? Ziel der vorgeschlagenen Maßnahmen war es, die junge „Generation Z“ besser zu erreichen. Darunter fallen meist Menschen, die zwischen 1997 und 2012 geboren wurden. Ein weiter Fokus liegt zudem auf Frauen, Afroamerikanern und Menschen mit hispanischen Wurzeln.

Ein Sprecher des US-Militärs erklärte Vice:

Das Ziel von Armeemarketing mit Sponsoring ist ähnlich wie bei all unseren Werbeinvestitionen. Nämlich das Erreichen eines bestimmten Marktes zur Unterstützung der Rekrutierung der Armee. Werbung, an die man sich erinnert und Beliebtheit sind wichtig, da sie beide branchenweit anerkannte Maßstäbe für die Wirksamkeit der von uns erworbenen Werbung und Sponsorings sind. Im Armeemarketing müssen wir die Jugend dort abholen, wo sie ist und das ist online.

Statement der US-Army gegenüber Vice (via vice.com)

Man wolle die Kanäle nutzen, um jungen Menschen die Werte der Armee zu vermitteln und die Möglichkeiten aufzeigen, die eine Karriere im Militär bieten könne.

Vice schreibt, dass es sich dabei auch um eine Reaktion auf die Coronapandemie handeln könnte – die habe die üblichen, direkten Wege der Rekrutierung behindert.

Call of Duty & Twitch als Fokus

Welche Vorschläge wurden gemacht? In dem Dokument stehen besonders Call of Duty und Twitch im Mittelpunkt. Bei den aufgezählten Sponsorings handelt es sich nur selten um Beträge unter 100.000 Dollar.

So war ein Vorschlag, den „HBCU Showdown“ von Twitch mit 1 Million Dollar zu unterstützen. Die E-Sport-Liga richtet sich vornehmlich an „Historisch afroamerikanische Colleges und Hochschulen“.

Auch die Wrestlingliga WWE ist in den Plänen verzeichnet, vorgeschlagen wurde eine Unterstützung von 675.000 US-Dollar.

Immer wieder stößt man jedoch auf Call of Duty in den Dokumenten:

  • Die Call of Duty: League war mit 750.000 $ im Rennen
  • Das CDL-Team OpTic Chicago stand mit 300.000 $ in den Dokumenten
  • CoD Mobile hatte die Chance auf 200.000 $

Zudem wurden konkrete Einzelstreamer vorgeschlagen:

  • Swagg
    • ein reichweitenstarker schwarzer Warzone-Streamer
  • Alex Zedra
    • war in CoD MW 2019 als „Mara“ im Spiel
  • Stonemountain64
    • Spielt CoD mit Armee-Rollenspielen
Modell liebt Waffen, wurde durch eigenen Skin in Call of Duty bekannt – 3 Jahre später nerven Spieler sie wegen Bugfixes

Activision-Skandal verhinderte wohl einige Sponsorings

Was wurde tatsächlich umgesetzt? Das lässt sich nicht sicher sagen. Klar ist allerdings, dass über eine Million US-Dollar, die eigentlich für die Call of Duty: League gedacht war, nicht ausgezahlt wurden. Aufgrund des Skandals rund um Activision und Blizzard sah man hier keinen hilfreichen Werbepartner mehr.

Auch einige Zahlungen an Twitch kamen offenbar nicht zustande. In einem Statement an Vice sagte die Plattform, dass „Twitch Ads“ kein Sponsoring für bestimmte Streams oder für die „HBCU Esports League“ im Jahr 2022 erhalten habe.

Da die Dokumente nur Strategiepapiere mit Handlungsvorschlägen sind, lassen sich daraus keine weiteren konkreten Zahlungen ableiten.

Im Alltag der US-Amerikaner ist das Militär viel präsenter als bei uns. Wie schätzt ihr solche Maßnahmen aus unseren deutschen Blickwinkel ein? Schreibt uns einen Kommentar zum Thema.

Die US-Army und auch die Navy haben indes schon einige Versuche gestartet, um selbst Stars auf Twitch zu etablieren. Das ging in manchen Fällen jedoch nicht so gut aus: Trolle, Verfassung und ein Polit-Star vertreiben US-Armee von Twitch

Quelle(n): Vice
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