The Secret World: Make Legos, not Zombies

The Secret World: Make Legos, not Zombies

Die Entwicklerfirma von The Secret World, Funcom, ist in den letzten Jahren durch stürmisches Wetter gesegelt. In ihrem Finanzbericht geben sie nun Wasserstandsmeldungen durch.

Die beiden Oldies Age of Conan und Anarchy Online bleiben auf niedrigem Niveau stabil, The Secret World steht hinter den Erwartungen zurück. Die Kriegskassen Funcoms sind leer. Mit einer Finanzspritze von 5,5 Millionen Dollar soll die Werbetrommel für den Heilsbringer Lego Online geschlagen werden. Und als wäre das noch nicht genug, hat man auch noch eine Sonderheit des norwegischen Staates im Haus.

Die Oldies Anarchy Online und Age of Conan tuckern vor sich hin

Wenn Spielehersteller Fußballvereine wären, dann könnte man Blizzard sicher mit den Münchner Bayern gleichsetzen – und Funcom mit dem HSV. Irgendwie haben die Norweger seit Jahren kein Glück. In jeder Generation von MMORPGs kommt etwas dazwischen.

Anarchy Online ging 2001 an den Start, noch vor dem großen Hype um MMORPGs. Es ist eines der langlebigsten MMOs überhaupt und seit 2004 Free-to-Play. Trotz einer angekündigten Aufmöbelung der Grafik und relativ stabilen Spielerzahlen, ist Anarchy Online wohl nicht länger tragende Stütze von Funcom.

Age of Conan galt mal als der nächste WoW-Killer, erfüllte aber nie seine hohen Ambitionen oder wurde der renommierten Lizenz gerecht. Seit Jahren droht es vom Radar der Spielerschaft zu verschwinden.

Sowohl Anarchy Online als auch Age of Conan haben immer noch eine treue Spielerbasis, machen immer noch Geld, wie Funcom nun mitteilt. Die Zahlen der beiden Spiele entwickelten sich, laut Funcom, „in Anbetracht der schwierigen Konkurrenzsituation relativ stabil“.

Perspektiven klingen anders.

The Secret World schlägt leck

Ernster scheint es um die Lage von The Secret World bestellt. Der Titel hätte die Kassen von Funcom füllen müssen, ging aber gegen Guild Wars 2 und Diablo 3 unter.

Das Problem bei MMORPGs: In der Entwicklungsphase kostet ein Titel nur Geld. Erst wenn die Server live gehen und die Spieler den Titel kaufen und bezahlen, bringt ein Spiel Geld herein. The Secret World gelingt es nicht, das investierte Geld in ausreichenden Mengen wiedereinzuspielen.

Aber The Secret World-Fans müssen nun auch nicht in Panik verfallen. Die Server einzustellen, käme Funcom noch teurer. Auch sind ja weitere Patches und Content geplant. Allerdings ist mit Abstrichen und Verzögerungen zu rechnen.

Das hat wirtschaftliche Konsequenzen:
Während Funcom im letzten Quartal 2012 noch 7,8 Millionen US-Dollar einnehmen konnte, waren es im letzten Quartal 2013 nur noch 4,3 Millionen. Der Gewinn schrumpfte von 2 Millionen auf etwa 200.000 Dollar.

Mitarbeiter wurden schon entlassen. Außerdem hat Funcom es mit ganz besonders aggressiven NPCs im eigenen Haus zu tun. Die norwegische Einheit Økokrim ist für Straftaten auf dem wirtschaftlichen Sektor zuständig. Funcom kündigt im Bericht volle Kooperation an, rechnet aber auch mit Geldstrafen für das kommende Jahr.

Die Legos als Rettungsboot

Als Hoffnungsträger erscheint Funcom das Release von Lego Minifigures Online. Das Spiel kommt im Sommer in die Beta. Um das Marketing für den Titel sicherzustellen, hat sich Funcom beim Haupt-Shareholder KGL Investments 5,5 Millionen US-Dollar geliehen.

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Funcom bekräftigte im Finanzbericht weiter die seit 2012 aktive neue Strategie. Nach der sollen kleinere Titel gleichzeitig entwickelt werden, statt auf wenige große Titel zu setzen.

Mein-mmo.de meint: Wie man aus den Zahlen so etwas lesen kann wie „Alles ist in Ordnung, alles läuft“ ist uns ein Rätsel. Der Markt bei MMORPGs wird rauer. Es ist nicht mehr für alle Titel Platz. Während früher Vollpreistiteln der Weg ins Free-to-Play offenstand, sind diesen mittlerweile so viele MMORPGs gegangen, dass es auch hier eng wird.

Den talentierten Designern der Funcom-Spiele und den langjährigen Fans bleibt zu wünschen, dass ausgerechnet die Legos von Lego Online es nun reißen.

Mit den bestehenden Titeln konnte sich Funcom offenbar 2013 noch gerade so über Wasser halten.

Mit dem bevorstehenden Release von WildStar, The Elder Scrolls Online, Warlords of Draenor, Everquest Next und zahlreichen anderen Titeln scheint klar: Die Flut kommt.

Quelle(n): Quartalsbericht Funcom (.pdf), Gamepolitics: Funcom Q4 Revenues Down Thanks to Poor 'Secret World' Performance
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schade

Armes TSW… eines der ganz wenigen Spiele jenseits des üblichen 08/15 Fantasy-Zeugs und dann (oder gerade deshalb?) so wenig Erfolg. Dabei fehlt eigentlich nicht viel, das Spiel müßte den Leuten einfach nur ein wenig zugänglicher gemacht werden. Mit einem überarbeiteten UI z.B…

blue

Gebe ich dir vollkommen Recht. Neu ist nicht immer gleich besser. Mit ein paar Veränderungen (die auch ankommen bei der Community) kann vieles immer deutlich interessanter sein.

Schuhmann

Ja, das hab ich beim Testen auch gemerkt. Ich finde TSW hat große Stärken im Setting, der Atmosphäre und überhaupt im PVE. Aber das ist ein Spiel, das man sich wirklich erarbeiten muss. 1 Monat auf der einsamen Insel mit TSW – und es wären viel mehr vom Spiel überzeugt als jetzt. Aber so wie es im Moment ist: Schauen es sich viele an, schütteln mit dem Kopf und gehen weiter.
Es ist schade drum, ich denke TSW hätte dem MMORPG-Genre einige tolle Impulse geben können – grad in Richtung Quest-Design, Atmosphäre und Setting.

schade

Atmosphäre und die Questen sind auch meiner Meinung nach mit das Beste, was MMOGs in diesen Tagen zu bieten haben. Aber das System darunter wird im Spiel nicht ausreichend erklärt bzw. nur in sehr ‘sperriger’ Form zugänglich gemacht. Ohne ein längeres Studium von Foren und Blogs hat man so spätestens in den Blue Mountains eine schwere Zeit. Ich vermute einmal, das hat viele abgeschreckt. Da würde ich ansetzen. Aber wahrscheinlich ist das viel, viel leichter geschrieben als getan.

blue

Lego kann jung und alt zugleich begeistern das ist klar. Doch ich weiß nicht, ob es in einer Onlinewelt von Vorteil ist, wenn sich diese dort treffen und es wieder zu dem nur allzu gut bekannt “Generationskonflikt” kommt…

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