Ich hab mit 6 Fremden das neue The Red Solstice 2 gespielt und hatte die ganze Zeit Schiss

Ich hab mit 6 Fremden das neue The Red Solstice 2 gespielt und hatte die ganze Zeit Schiss

Das Strategie-Spiel The Red Solstice erschien im Juli 2015 auf Steam und nun steht sein Nachfolger in den Startlöchern. Dieser befindet sich derzeit in der Alpha und soll noch 2020 erscheinen. MeinMMO-Redakteur Alexander Leitsch hat den neuen Titel angespielt und mit Hrvoje Horvatek, dem CEO von Entwickler Ironward, gesprochen.

Was ist das für ein Spiel? In The Red Solstice 2 schlüpft ihr in die Rolle eines Marines im Jahr 117 After Earth. In einer von Megakonzernen und Technik dominierten Welt kämpft ihr gegen Mutanten und die Biomasse, die sich ausbreitet und immer mehr Fläche der Karte bedeckt.

Vom Gameplay erinnert The Red Solstice an X-COM. Ihr steuert einen Charakter, der vor allem Schusswaffen und Granaten im Kampf gegen die Monster nutzt und hinter Barrikaden Deckung finden kann. Dabei beobachtet ihr das Geschehen aus der ISO-Perspektive.

Allerdings verzichtet der Titel auf die rundenbasierten Aktionen und läuft in Echtzeit ab. Ihr bewegt euch mit Mausklicks und zielt mit der Maus auf Feinde. Zudem habt ihr mit eurer Klasse Zugriff auf vier Fähigkeiten, die sich innerhalb einer Spielrunde aufwerten lassen, ähnlich wie in League of Legends.

In der derzeitigen Version des Spiels gibt es nur den Multiplayer, den ich zusammen mit anderen Alpha-Testern ausprobiert habe und der sehr taktisch ist. Allerdings ist auch ein Singleplayer geplant, in dem ihr die Erde retten müsst und dabei NPCs an die Seite gestellt bekommt, die ihr ausrüsten und trainieren könnt. Außerdem soll das Spiel als “Games as a Service” mit weiteren Updates fortgeführt werden.

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Ein offizielles Video der Entwickler mit Gameplay und Erklärungen zum Spiel.

Wie funktioniert das Spiel generell? Das Ziel von The Red Solstice 2 ist es, dass ihr eine Mission abschließt und den Ort im Anschluss lebend verlasst. In der aktuellen Version erwarteten mich 3 Missionsziele, die es abzuschließen galt. Diese Missionen bestanden daraus, Strom an bestimmten Orten verfügbar zu machen oder Umgebungen zu erkunden.

Gelingt es euch, alle Aufgaben zu erledigen, wird die gesamte Karte bombardiert, um alle Feinde auszulöschen. Deswegen müsst ihr euch vorher noch evakuieren. Allerdings kann auch die gesamte Gruppe sterben und damit die Runde komplett verloren gehen.

Die Mutanten auf der Karte versuchen wiederum, euch an der erfolgreichen Ausführung eurer Aufgaben zu hindern. Sie spawnen in 15 Wellen und werden mit der Zeit immer stärker. Zudem breitet sich die sogenannte Biomasse über die gesamte Karte aus und macht Regionen damit schwer zugänglich.

Alles dreht sich um die richtige Strategie

Die Vorbereitung: Schon vor dem Start meiner ersten Spielrunde wird klar: Strategie ist das A und O. Unsere Gruppe bestand aus insgesamt 8 Spielern, die sich in einer Taktik-Besprechung im Voice-Chat abstimmten, wer welche Klasse nutzt.

In The Red Solstice 2 stehen euch 8 Klassen zur Auswahl, wobei in meinem Test nur 4 von ihnen spielbar waren. Für das Team ist mindestens ein Medic unverzichtbar, denn Heilung spielt eine wichtige Rolle, wenn man als Gruppe auf Horden von Gegnern trifft. Mir hingegen wurde der Assault anvertraut, ein Damage-Dealer mit verschiedenen Fertigkeiten und einigen defensiven Attributen. Und wohl die einfachste Klasse im Spiel.

Jede Klasse lässt sich vor dem Start der Runde nach Belieben anpassen. Es gibt verschiedene Eigenschaften und Waffen, die zur Auswahl stehen. Allerdings hat jede Eigenschaft einen “Power-Wert” und es gibt eine maximale Zahl, die nicht überschritten werden darf.

The Red Solstice 2 Charakter
Die verschiedenen Klassen und das Ausrüstungs-Interface.

Im Spiel könnt ihr außerdem Fertigkeiten verbessern, in dem ihr im Level aufsteigt, und verschiedene Gegenstände nutzen, die ihr in Kisten und Schränken überall auf der Karte findet. Neben Tränken und Verbänden gibt es Granaten, Raketen, Objekte, die als Hindernis aufgestellt werden können, und spezielle Munition für zusätzlichen Schaden.

Die richtige Strategie: Sind die Charaktere ausgerüstet und die Gruppe bereit, geht es in das Match. Dabei stehen 5 verschiedene Schwierigkeitsgrade zur Auswahl. Wir spielten “Soldier”, die zweite Schwierigkeit, und selbst die hat es schon in sich.

Auf der Karte angekommen, galt es, eine klare Strategie zu finden, um die Missionen zu erledigen und dabei zu überleben:

  • In Runde 1 entschieden wir uns dazu, dass eine Gruppe die Aufgaben auf der Karte erledigt, während die andere die Biomasse bekämpft.
  • In Runde 2 hingegen ignorierten wir die Biomasse und fokussierten uns vollkommen auf die Aufgaben.

Beide Strategien haben ihre Vor- und Nachteile.

So sieht die Karte einer Mission aus. An jeder Ecke, an der sich Straßen kreuzen, kann Biomasse erscheinen. Das rote Flammen-Symbol markiert aktive Biomasse, das Ausrufezeichen hingegen markiert die zu erledigenden Missionen. Die blauen Markierungen sind für die Evakuierungen.
Was ist eigentlich die Biomasse? Die Biomasse ist grundsätzlich erstmal nicht gefährlich. Sie erscheint zufällig an festgelegten Orten überall auf der Karte. Ist sie da, kontaminiert sie einen bestimmten Bereich mit einer Zellstoffmasse.

Betritt man diese Masse jedoch, erscheinen sofort Gegner an dieser Stelle. Bekämpft man die Biomasse nicht, überzieht sie irgendwann die gesamte Karte und entsprechend oft wird man von Feinden attackiert.

Allerdings lässt sich die Masse zerstören, in dem man ihren jeweiligen Kern mit Explosionen attackiert. Dazu gibt es Granaten, aber auch Gasleitungen auf der Karte, die ihr schnell den Garaus machen können.

Ein Leben in ständiger Angst

So liefen die Matches: In der ersten Runde gehörte ich zu der Gruppe, die die Biomasse bekämpfte. Während der ersten Gegnerwellen funktionierte das ganz gut, doch irgendwann gerieten wir in eine Art Hinterhalt. Die Gegnermassen wurden immer größer, ich wurde panisch, trennte mich von der Gruppe und starb.

Zwar bedeutet ein Tod im Spiel nicht das Ende, doch es erfordert umso mehr Konzentration von meinen Mitspielern. Die können mich mit gefundenen Wiederbelebungskugeln oder die gesamte Gruppe mit Hilfe einer großen Maschine ins Leben zurückholen.

Eine solche Massenwiederbelebung fand auch in unserem Fall statt, da bereits 3 Spieler am Boden waren. Allerdings hatte sich die Biomasse bis dahin schon zu weit ausgebreitet. Nach 2 von 3 abgeschlossenen Missionen entschieden wir uns für einen taktischen Rückzug und evakuierten die Gruppe, um den Fortschritt mitzunehmen.

In Runde 2 ignorierten wir die Biomasse komplett und fokussierten uns auf die Missionen. Das funktionierte anfangs gut und sorgte dafür, dass wir alle 3 Aufgaben lösen konnten. Doch die Biomasse sperrte uns schlussendlich ein und verhinderte eine mögliche Flucht.

So erledigten wir zwar mehr Missionen, konnten jedoch keinen Spieler evakuieren. Damit ging die Runde offiziell verloren und es gab keinen Fortschritt für uns.

Was macht das Spiel so interessant? Obwohl ich mich in den ersten Minuten komplett überfordert fühlte, hatte The Red Solstice 2 sofort mein Interesse geweckt. Das taktische Vorgehen und die präzisen Absprachen faszinierten mich, auch wenn ich zu Beginn nichts verstand.

Allerdings hat das Spiel auch etwas Beängstigendes:

  • Zum einen ist die Spielwelt sehr dunkel und Gegner erscheinen immer wieder plötzlich und überraschend. Das und die sich ausbreitende Biomasse haben einen Horror-Effekt.
  • Zum anderen lebte ich ständig in der Angst, die Gruppe zu enttäuschen. Die Gruppe bestand aus dem CEO von Ironward, 5 erfahrenen Alpha-Testern und einem Freund und mir, wobei wir beide keine Ahnung vom Spiel hatten.
The red Solstice 2 Kampf
Düster und actionreich geht es in The Red Solstice 2 zu.

In die Steuerung meines Charakters habe ich mich hingegen schnell reingefunden. Es gibt einen Modus, in dem automatisch auf Feinde geschossen wird. Jedoch verursacht das nur wenig Schaden, verbraucht viel Munition und es werden zufällige Ziele ausgewählt. Der Modus funktioniert gut, wenn man die Karte noch erkundet.

Besser ist es jedoch, gezielt die Feinde mit der Maus anzuwählen und dann mit wenigen Schüssen oder Spezial-Angriffen auszuschalten. Denn Munition ist in dem Spiel zwar nicht rar, doch trotzdem kamen wir mehrfach in Situationen, in denen Munition zwischen den Spielern aufgeteilt werden musste.

Die Mutanten wiederum können nicht nur Schaden zufügen, sondern auch mit speziellen Angriffen euren Anzug beschädigen und euch so verkrüppeln, Fertigkeiten deaktivieren oder die Sicht einschränken. Auch das sorgte für ein Gefühl ständiger Bedrohung.

The red Solstice 2 Interface
Das Spiel bietet ein klares und gut sortiertes Interface.

Release noch dieses Jahr, obwohl einige Features fehlen

In welchem Zustand befindet sich das Spiel derzeit? Aktuell ist The Red Solstice 2 noch in der Alpha und das merkt man auch. In Runde 2 funktionierte eine Mission nicht richtig und ein Spieler buggte sich fest und musste so von uns zurückgelassen werden.

Zudem fehlen einige Features, wie uns Hrvoje Horvatek verriet – darunter:

  • Der komplette Singleplayer
  • Neue und abwechslungsreiche Missionen in einem Match (derzeit spielen sich viele sehr ähnlich)
  • 4 der 8 Klassen
  • Mehr Auswahl bei den Karten

Trotzdem soll das Spiel 2020 als kompletter Titel erscheinen. Ein Early Access wie beim Vorgänger ist nicht geplant. Das Spiel soll um die 25 Euro kosten.

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Wie geht es nach dem Release weiter? Laut Hrvoje Horvatek sind nach dem Release kostenlose Updates in Form von kosmetischen und spielerischen Inhalten geplant. Sie sollen neue Maps, Gegner und Missionen bringen.

Außerdem soll The Red Solstice 2 kostenpflichtige DLCs bekommen. Über diese könnt ihr neue Klassen und Waffen für das Spiel erwerben.

Pro
  • Spannendes Gameplay mit viel Taktik
  • Angenehme Lernkurve mit frühen Erfolgserlebnissen
  • Schon jetzt interessante Auswahlmöglichkeiten bei den Charakteren
  • Es gibt viele Schwierigkeitsgrade, wenn man Herausforderungen sucht
  • Super, um einen guten Abend mit Freunden zu haben
Contra
  • Derzeit sind noch einige Bugs vorhanden
  • Das Gameplay bietet (noch) nicht viel Abwechslung, die Langzeitmotivation könnte problematisch werden
  • Ein Grafik-Stil, den man mögen muss

Potential: Spannend für alle RTS-Fans

The Red Solstice 2 war ein Spiel, das ich vor dem ersten Platz bei der gamesweekberlin überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Doch schon die ersten Minuten im Spiel haben mir richtig Spaß gemacht, obwohl ich lieber mit einer Gruppe aus Anfängern gespielt hätte, als mit erfahrenen Alpha-Testern.

Das Gameplay war intuitiv und schon in der zweiten Runde hatte ich das Gefühl, auch nützlich in der Gruppe zu sein. Der Schwierigkeitsgrad in dem Spiel ist hoch und lässt sich zudem noch weiter steigern. Taktik-Fans, die absolut an ihre Grenzen gehen wollen, sollten hier also ihren Spaß finden.

Der Ansatz mit den verschiedenen Aufgaben pro Spielrunde ist interessant, ebenso wie das taktische Aussteigen mittendrin. So muss man ein Match nicht unbedingt zu Ende führen oder zwingend gewinnen, sondern geht, wenn es brenzelig wird..

Bedenken habe ich in der Langzeitmotivation. Auch wenn neue Maps und Missionen kommen, bleibt das Spielprinzip doch sehr ähnlich. Zudem muss man den Grafik-Stil des Spiels mögen.

Trotzdem hatte ich beim Anspielen viel Spaß und freue mich sowohl auf den kommenden Singleplayer, als auch mit Freunden im Multiplayer unterwegs zu sein.

Alexander Leitsch

Redakteur bei MeinMMO

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McPhil

Also ein bisschen Helldivers nur drinnen.

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