Wie wichtig ist Endgame in Spielen wie WoW? Einige glauben, die „Sucht“ danach habe MMOs schweren Schaden zugefügt

Wie wichtig ist Endgame in Spielen wie WoW? Einige glauben, die „Sucht“ danach habe MMOs schweren Schaden zugefügt

Spieler fordern regelmäßig neues Endgame, also Inhalte, die euch auch später noch beschäftigen. Doch diese Forderungen haben jetzt eine hitzige Diskussion ausgelöst.

Endgame kommt für viele User nach der „langweiligen“ Level-Phase. Denn hat man seinen Charakter auf das maximale Level gebracht, dann kommen die eigentlich spannenden Herausforderungen: Knackige Raids, PvP oder ein komplexes Handwerkssystem, welches gemeistert werden will. Spiele wie WoW bieten hier jede Menge Möglichkeiten:

  • Dungeons im heroischen und mythischen Modus meistern.
  • Tägliche Weltquests, die man erfüllen kann.
  • Quests der Fraktionen, die man jeden Tag abschließen kann.
  • Ihr könnt gemeinsam mit anderen Spielern epische Gegner erledigen, um Ruf zu sammeln.
  • Außerdem kann man Handwerkswissen durch wöchentliche und einmalige Aktivitäten sammeln, um die Berufe aufs Maximum zu bekommen.

Gibt es keinen oder kaum „Endgame“, dann beginnen sich einige Spieler schnell zu langweilen, denn dann gibt es für sie nichts mehr zu tun und keinen Grund mehr, das Spiel zu starten. Doch braucht es wirklich „Endgame“, damit Spiele wirklich gut sind?

Brauchen Spieler wirklich „unendlichen Fortschritt“?

Auf reddit diskutieren Spieler darüber, ob es wirklich diese „Sucht“ nach mehr Endgame wirklich brauche. Die „Sucht“, dass man jede Woche einen neuen Raid laufen könne oder sein Gear um noch 3 weitere Punkte zu verbessern.

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Für viele Spieler sei die Levelphase nur noch ein verlängertes Tutorial, bevor man endlich mit dem richtigen Spiel, dem Endgame, anfangen könne. Spiele wie ESO beschleunigen bewusst die Level-Geschwindigkeit, damit Leute schneller in die finalen Inhalte kommen können. Dabei stecken viele Entwickler auch in der „Levelphase” Zeit in schöne und traurige Quests, wie eine Geschichte aus WoW zeigt.

So erklärt jemand, dass Entwickler immer zwei Spiele entwickeln müssten und das würde langfristig schaden, weil keiner der beiden Teile gut wäre:

  • Zum einen das Spiel, wo Personen ihre Charaktere auf das Maximum leveln.
  • Zum anderen das Spiel, wo man sich dann im Endgame austoben kann.

Dabei glauben einige, dass es diese „Sucht“ gar nicht brauche. Denn Endgame und eine tolle Balance seien gar nicht so wichtig, wenn die Spieler genügend Abwechslung bekämen. Denn dann würden sie sich auch nicht langweilen:

Alles, was die Spieler brauchen, ist Abwechslung, und dann werden sie den Rest der Arbeit selbst erledigen. Wenn ein Monster eine coole Waffe fallen lässt, die man in Elden Ring nicht benutzen kann, fängt man an, darüber zu fantasieren, wie man seinen nächsten Charakter bauen könnte, um sie zu benutzen. Die Leute sind auch über ein Jahrzehnt später noch süchtig nach Skyrim, weil es immer eine neue Mod gibt, die sie beim nächsten Durchspielen ausprobieren können.

– Das meint User Infidel-Art (via reddit)

Spiele wie Elden Ring würden auch heute noch tausende Spieler fesseln. Und das nicht, weil sie tolles Endgame böten, sondern weil sie eine lange Geschichte erzählen, die aber auch irgendwann endet. Spieler würden sich freuen, dann ein neues Abenteuer zu beginnen.

Gibt es auch positive Beispiele? Andere nennen als Gegenbeispiele etwa Spiele wie EVE: Online, die kein maximales Level besitzen, auf welches Spieler stoßen könnten. Hier entwickeln Spielern ihre eigenen Geschichten.

Zu solchen Spielen gehört etwa auch das Singleplayer-Spiel Crusader Kings 3, welches davon lebt, dass Spieler bei jedem Spieldurchlauf ihre eigenen Geschichten entwickeln:

In meinem Spiel des Jahres hab ich 14 Kinder, 4 Frauen und bin Kaiser von Irland

Viele wollen einen Charakter spielen und starke Freundschaften

Doch die Meinung über das Endgame teilen nicht alle. Es gibt genügend Nutzer, die erwidern: Viele wollen über Jahre hinweg den gleichen Charakter spielen und nicht immer neu anfangen. Schließlich habe man seinen Charakter auch lieb gewonnen und verbinde Erinnerungen damit. Man habe mit ihnen Schlachten geschlagen oder sei erbittert gescheitert. Das habe nichts mit dem verteufelten Endgame zu tun.

Moderne MMORPGs würden in ganz anderen Aspekten schwächeln. So hätten moderne MMORPGs „den sozialen Aspekt des Genres“ vergessen und es gehe nicht nur um Kämpfe, sondern um die vielen kleinen Dinge, die ein MMORPG ausmachen würden (via reddit.com).

Bereits früher gab es die Diskussion, ob Solo-Inhalte nicht sogar MMORPGs töten, weil die Leute lieber alleine spielen wollen und keine Lust auf soziale Kontakte haben. Denn Features wie Dungeon-Finder machen MMOs ohnehin zu leicht, sodass man keine sozialen Kontakte mehr pflegen müsse.

Auch MeinMMO-Autorin Anny glaubt, dass soziale Kontakte in MMORPGs heute so gut wie gar nicht mehr stattfinden. Und dafür seien verschiedene Dinge verantwortlich:

Soziale Medien haben gestohlen, was ich an MMORPGs früher liebte

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Eiwy

Also ich muss sagen mich reizt bei wow einfach alles, ich konnte jetzt lange nicht spielen und hatte damals auch spät angefangen, also erst zu cata zeiten und ich liebe das lvln und questen, als auch das endgame. Man hat immer was, das man tun kann, ob man ruf vergangener zeiten farmt oder immer wieder neue Charaktere hoch spielt, einem wird nie langweilig und am meisten Spaß macht es mir mit einer netten Gilde oder Freunden, da denke ich, kommt es wirklich auf den eigenen Geschmack an 🤔

Morgenes

Ich sag immer, wo ist der Unterschied zwischen “mit 100hp einem 1000hp Mob 10 Schaden zu machen” und “mit 1000hp einem 10000hp Mob 100 Schaden zu machen”?

Letztendlich ist es das Spiel, die Welt und die Community die zählt und da frage ich mich, warum niemand die GW1 Formel kopiert und 90% des Contents zu endgame macht. Bzw. so wie es ESO jetzt macht.

Lasst die Leute Skills und Sets suchen.
Und verringert die Teleportpunkte. Die Leute warpen zuviel hin und her und verbringen damit viel zu wenig Zeit miteinander.

Früher ging es halt auch viel mehr um das Leben in einer virtuellen Welt.
Hier killen für mich die Mega-Server total die Immersion. Zuviele Gesichter machen es fast unmöglich wiederkehrende Bekannte zu haben. Alles wird viel anonymer.

Threepwood

Da Endgame in Themeparks überwiegend niederste Triebe, bestehend aus stumpfen Itemspiralen/ -grind und Gatings bedient, unterwältigt mich das irre schnell. Da geht für mich auch das Potenzial flöten, Teil einer lebendigen Welt im Rahmen eines MMORPGs zu sein. Denn dafür braucht es mehr und da geht auch mehr.

Harter Fokus auf Itemlevel forciert zudem, dass Spieler Inhalte “spielen”, auf die sie oft keinen Bock (mehr) haben, es für Item XY aber dennoch tun. Das hat Auswirkungen auf die Stimmung, den Umgangston und und und…
Zudem verheddern sich diese Spiele fast alle im Content-Nachschub, weil ihre Spiele ohne regelmäßigen, neuen Grind in sich kaum funktionieren.

Ich persönlich mag Endgame mit horizontaler Entwicklung, Fokus auf Skill, Social Play, Rollenspiel. Die Spielewelten haben nach all den Jahren noch immer kaum echte Dynamik.

Elden Ring und andere großartige RPGs entzaubern das Genre MMORPG so dermaßen hart und das Exklusive, der soziale Aspekt, geht stetig weiter aus Gründen flöten. Bleibt primär Unterhaltung für digitale Messis, Dopamin-Junks und ekelhafte Monetarisierung. Ich liebe das Genre und hasse es gleichermaßen in diesem schrägen Zustand. 😄

Myuu79

Also ich bin wohl eine der ganz wenigen, für mich, ist der Weg das Ziel. Leider bin ich da in einer starken Minderheit, weswegen die Levelphasen immer schneller werden, egal in welchen MMORPG. Würde mir da wünschen das die Entwickler zumindest optional was einführen, womit man selber bestimmen könnte, wie schnell man levelt.

WoW Classic ist für mich leider keine Alternative. Da mir da so Sachen fehlen wie Transmoggen!

Der Don

Ich sage es mal so, WoW ist was das angeht auch nix mehr… alle 2 Jahre ein AddOn das die Leute für einen Monat beschäftigt und fertig. Die Leute wollen einfach zuviel in viel zu kurzer Zeit. Entwickler brauchen auch Zeit um Inhalte zu programmieren. Und wenn dann was kommt ist es Bugverseucht weil es zu früh veröffentlicht wurde. Dann heulen auch wieder alle. Ich würde gerne in die Zeit zurückgehen als Spiele noch nicht gepatched werden konnten und die Entwickler gezwungen waren ein Spiel von A bis Z fertig zu entwickeln.

Dahoo

Ganz genau, es wird sich aber auch prinzipiell nicht mehr die Zeit genommen etwas so fertig zu stellen das es dann auch erfolgreich sein kann.

Wer möchte das sein Spiel lange erfolgreich Geld einbringt sollte auch lange Begeisterung
bieten. Aber hier werden die meisten Spiele tot gespart. Oh je , blos kein Risiko….

WoW ja… warum nicht alle 2-3 Jahre ein Addon was ein dann wieder 9-12 Monate
beschäftigt, dann auch gern weiter per Abo-Model.

Knusby

Damals waren games wie groß? 10gig? Heute sind es meist 80-100 (ja Grafiken und Videos sind da zwar auch dabei, aber meiste hald code) oder mehr, die programmiert werden müssen. Auch arbeiten heute viel mehr Leute an den Games. Da ist natürlich viel mehr Raum für Unstimmigkeiten und Probleme, die nun mal erst später dann auffallen.
Kein Spiel war jemals perfekt und ohne Bugs. Früher haben sich aber nicht tausende Leute online darüber beschwert und mehr Zeit damit verbracht sich da drüber aufzuregen als dem Game tatsächlich eine Chance zu geben. Selbst Games wie Skyrim (okay ist jetzt auch erst 12 Jahre alt) hatten damals große Probleme, die hald kaum bekannt sind eben deswegen. Bin mir nicht mehr sicher aber glaube da war auch ein gamebreaking Bug dabei, der das game auf mancher Hardware komplett unspielbar machen ließ. Das kann somit nachträglich ausgebessert werden, statt auf die hobbymodder zu hoffen. Bei mir wars damals SW KOTOR 2 – sobald ich von der Station (Stadtgebiet) losgeflogen bin ist das game gecrashed und der Speicherstand wurde zerstört. Nix geholfen. Nach zwei Monaten ca. online was gefunden. Mussten nur paar Zeilen in ner Datei geändert werden und alles war gut.
Ich bin auch der Meinung, dass verkaufte
Games, die völlig kaputt sind und mehr Probleme als contend haben gesetzlich verfolgt werden müssten und die Entwickler massiv Strafen in Kauf nehmen müssten. Aber das Problem ist hald leider eben nicht neu.
Die Popkultur “ich schrei so laut ich kann auf social media” geht mir viel mehr auf n Sack… der verdanken wir z.b. auch (auchtung vermutung meinerseits), dass WoW Personal loot wieder abgeschafft hat, denn in jeder Umfrage, die ich bisher gesehen habe, wäre das sehr wohl gewünscht.
Da sind hald net nur die ganzen schreihälse allein, sondern auch diejenigen, die ihre Zeit damit verbringen tatsächlich das Game zu zocken.

Caliino

Aber wozu sollten sich die Entwickler die Arbeit machen und fertig entwickeln?
Es wird doch eh jeder Mist blindlinks in der dicksten Collectors 5 Monate vor Release vorbestellt….

Morgenes

Wenn du den alten Content mit einer Itemspirale obsolet machst musst du dich nicht wundern, dass du kaum noch mit Content nachschieben hinterher kommst.

Horizontale Entwicklung lässt auch alten Content relevant sein.

Warum die das nicht checken

Dahoo

Endgame ist das was Spieler im Spiel hält und das Abo-Model in der Vergangenheit
so Sinnvoll gemacht hat.
Leider verschiebt sich der Trend hier seit Jahren in die falsche Richtung.
So das viele billig Mmo´s nur noch diese mindestbeschäftigung von 1-3 Monaten haben.
Sprich – Die Entwickler schaden Ihrem game selber wenn das Endgame nicht gut ist.
Mmo´s müssen langfristig sein, Sonst kann man gleich Survival oder MOBA Spielen.
Die alternativen sind da massig und das ist es was dem Mmo seit Jahren weh tut.
Hier muss man eindeutig zurück zu den Wurzeln und nicht an der falschen Stelle mit der
Arbeit sparen!

New World war seid langem mal wieder etwas wo es gut gemacht wurde, leider wurden
zu viele andere Fehler gemacht.

Fazit:
Sorgt in einem Mmo für gutes Endgame oder programmiert gleich was anderes.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Dahoo
Ditzka

Jedenfalls hat man es bei Black Desert Online eindeutig übertrieben…

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