Riichiro Inagaki war ein großer Fan von Wissenschaftlern und hatte das Ziel, einen erfolgreichen Manga zu gestalten. Dabei wollte er aber etwas grundsätzlich anders machen als viele Genre-Vertreter wie Naruto, One Piece und Dragon Ball.
Um welchen Manga geht es? Inagaki schrieb von 2017 bis 2022 den Manga Dr. Stone, den es seit 2019 auch als Anime gibt. In der Geschichte wird die gesamte Menschheit versteinert. Doch zwei Jungen schaffen es, wiederzuerwachen und kämpfen darum, die Zivilisation wiederzubeleben.
- Gymnasiast Taiju Oki und sein Wissenschafts-Freund Senku sind die ersten, die aus der Versteinerung erwachen. Die beiden finden sich in der rauen Wildnis wieder und müssen die Menschheit wieder von vorne aufbauen.
- Senku ist ein Genie und stellt unterschiedliche Chemikalien aus den natürlichen Zutaten her, die er findet. So stellt er bereits nach kurzer Zeit Ethanol oder Schießpulver her.
- Mit der Zeit stellt er immer komplexere Dinge wie Strom, Mobiltelefone oder Medizin her. Dadurch kommt er seinem Ziel, die Menschheit wiederzubeleben, einen Schritt näher.
Obwohl der Manga zum Shounen-Genre zählt, gibt es hier keine aufregenden Kämpfe wie in anderen Vertretern des Genres. Stattdessen ist das Spannende, wie Senku immer neuere Erfindungen entdeckt und sich so den Status Quo der Menschheit vor der Versteinerung wiederholt. Natürlich gibt es auch noch andere Geheimnisse, die er und seine Freunde aufdecken müssen.
Dr. Stone sollte mit dem Klischee von Superhelden brechen
Worin wollte er sich unterscheiden? Im Shounen-Genre, zu dem auch Dr. Stone zählt, gibt es meistens einen Protagonisten, der einen Traum verfolgt und alles dafür tut. Dazu wird er meistens stärker und unterläuft einem harten Training. Das ist vor allem bei vielen älteren Mangas wie Naruto, Dragon Ball und One Piece der Fall.
Inagaki verriet jedoch, dass er mit der Besessenheit der Menschen von Superman und Superhelden brechen wolle. Er wollte stattdessen aus der Sicht von normalen Durchschnittspersonen schreiben. Für ihn käme es darauf an, dass ein Manga lustig und unterhaltsam sei, auch wenn er befürchtet, dass andere Mangakas auf ihn sauer sein könnten für diesen Satz:
In der heutigen Unterhaltungslandschaft gibt es eine Menge Supermänner und Superhelden, die alles können. Aber in Wirklichkeit sind die meisten Menschen nicht so. Ich habe über den Durchschnittsmenschen nachgedacht. Damit ein Durchschnittsmensch etwas erreichen kann, muss er weiter arbeiten und sich auf sein Ziel hinarbeiten. Das finde ich cool, und darüber wollte ich schreiben. Ich habe mich gefragt, wie man diese Durchschnittsperson, die hart für ihr Ziel arbeitet, am besten darstellen kann.
Um diese Vision zu stärken, kam ihm die Idee der Versteinerung. Denn wenn man versteinert ist, könne man nichts dagegen tun. Aber in dieser Situation könne man zumindest zählen, so wie Hauptfigur Senku es tut. Er verkörpere die Idee, fleißig zu arbeiten, indem er ein paar Tausend Jahre lang zähle.
Wie erfolgreich ist er mit der Idee? Aus dem Manga von Dr. Stone ist mittlerweile ein Anime entstanden, was dafür spricht, wie beliebt schon das Originalwerk war. Auf MyAnimeList kommt Dr. Stone zudem auf eine Wertung von 8,27 von 10 möglichen Punkten (bei über 1 Million abgegebenen Reviews).
Damit ist der Anime sogar besser bewertet als Dragon Ball (7,98) und Naruto (8,00). Man könnte also sagen, dass Inagaki mit seiner Idee goldrichtig lag, den Helden nicht zu einem krassen Kämpfer zu machen, sondern zu einem fleißigen Durchschnittsmenschen. Mal abgesehen davon, dass Senku schon ein kleines Genie ist.



Wer sich Dr. Stone im Stream ansehen will, kann das auf Crunchyroll und Netflix tun. Doch gerade läuft auf Letzterem ein besonders erfolgreicher Anime, der kürzlich auf Platz 3 der weltweiten Charts landete. Darin geht es ebenfalls um eine Person, die ein alltägliches Leben führen will: Neuer Anime schafft den Sprung auf Platz 3 der internationalen Netflix-Charts – in Japan sogar auf Platz 1
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Normaler Durchschnittstyp wäre mir bei Senku jetzt nicht unbedingt in den Sinn gekommen.