Twitch: 26-Jährige wird dafür angegriffen, als einzig nominierte Frau einen Preis gewonnen zu haben, den sie nicht wollte

Twitch: 26-Jährige wird dafür angegriffen, als einzig nominierte Frau einen Preis gewonnen zu haben, den sie nicht wollte

In Riad, Saudi-Arabien, wurde der Preis zum „Streamer des Jahres 2024“ vergeben. Wieder hat eine Person aus der spanischsprachigen Community gewonnen und zum zweiten Mal in Folge die Twitch-Streamerin Samantha Rivers. Doch 2024 sorgt das für Trubel und heftige Diskussionen, in den USA. Der Streamer Asmongold sagte, Rivers habe nur gewonnen, weil sie eine Frau sei. Das löst eine Welle von negativen Kommentaren aus, unter denen die Streamerin nun leidet.

Das ist die Kontroverse:

  • Für den Preis zum „Streamer des Jahres“ in Riad waren 10 Streamer von Twitch und YouTube nominiert, darunter 6, die auf Englisch streamen, 2, die auf Portugiesisch streamen, und 2, die auf Spanisch streamen.
  • Gewonnen hat die Mexikanerin Rivers, die einzige Frau im Feld.
  • Das war eine reine Community-Wahl, aber trotzdem gibt es jetzt Ärger.

Er war für viele ein Favorit, um den Preis zu gewinnen. Der YouTube-Streamer IShowSpeed:

Asmongold schimpft auf “Diversitäts”-Entscheidung

Was ist die Kontroverse? Wir haben am 27. August auf meinMMO schon darüber berichtet, dass Asmongold, der gar nicht nominiert war, die Entscheidung und behauptete, dass Rivers nur gewonnen habe, weil „sie eine Frau sei“.

Das sei eine reine „Diversitäts-Nominierung“ gewesen – Rivers gehöre nicht mal zu den Top-Streamerinnen.

Es hätten eher IShowSpeed oder Kai Cenat gewinnen müssen.

xQc sagt: Wenn es nach Zahlen gehe, hätte er 4 Jahre in Folge gewinnen müssen

US-Streamer xQc hat festgestellt, dass er eigentlich von 2019 bis 2022 vier Jahre in Folge hätte gewinnen sollen, wenn man sich an die reinen Zahlen gehalten hätte.  Denn er lag immer weit vorne. Das sei reine Mathematik.

Aber, so eine Preisverleihung richte sich nicht nach Zahlen, sondern sei eben „Biased“, also von Vorurteilen bestimmt, und liege daher oft daneben – das sei auch immer schon so (via xQc Clips YouTube).

Das erinnert ein bisschen an die Reaktion von MontanaBlack, der auch auf einen Preis geschimpft hat, den er nicht gewinnt.

In der spanischsprachigen Community ist man verwundert

Wer verteidigt sie? Aus der spanischsprachigen Community erhält Rivers Rückendeckung. El Rubius, sozusagen das Pedant von xQc in Spanien, sagt:  Wenn sie, [die US-Streamer], Preise gewinnen wollten, müssten sie aufwachen.

Er betont, dass man Rivers doch keine Schuld dafür geben kann, einen Preis zu gewinnen, der durch eine Community-Abstimmung vergeben wird.

Die spanischsprachige Seite 3DJuegos ergänzt: Dass ein Streamer aus spanischsprachigen Community den Preis zum fünften Mal in Folge gewonnen hätte. Aber 2024 regten sich erstmals US-Amerikaner darüber auf.

Wer hat den Preis denn gewonnen? Die Liste der Preisträger sieht so aus (via Dot Esports):

  • 2016 – Michael “Imaqtpie” Santana
  • 2017 – Dr Disrespect (a.k.a Guy Beahm)
  • 2018 – Tyler “Ninja” Blevins
  • 2019 – Dr Disrespect
  • 2020 – Ibai “Ibai” Llanos
  • 2021 – Ibai
  • 2022 – Ibai
  • 2023 — Samy Rivers

Vier Jahre lang gewannen englischsprachige Streamer, seit 2020 aber spanischsprachige.

Rivers selbst sagt: Sie wollte den Preis gar nicht gewinnen

Was sagt die Gewinnerin selbst? Für die 26-Jährige ist die Situation offenbar extrem unangenehm.  Sie schreibt in einem Tweet am 27. August:

Die Kommentare, Nachrichten in allen meinen sozialen Medien voller Hass und Belästigung und sogar Morddrohungen, die ich seit Tagen von anderen Communitys erhalte, ergeben keinen Sinn. Ich weiß nicht, durch was der Hass auf mich gerechtfertigt sein sollte.

Ich bin kein kontroverser Mensch, ich gehe Problemen immer aus dem Weg. Es ist eine Auszeichnung, die zu 100 % durch Abstimmung vergeben wird. Für diejenigen, die es nicht wissen: Meine Community stimmt immer für mich, um mich zu unterstützen.

Ich habe in einem Tweet darum gebeten, dass sie nicht für mich stimmen, es ist nicht meine Schuld und es ist auch nicht ihre Schuld, dass eine Wahl entscheidet, wer den Preis gewinnt. Dieses Jahr konnte ich weder an der Preisverleihung teilnehmen, noch hatte ich etwas damit zu tun.

Es bedrückend und macht mir Angst, wie beschissen Menschen jemandem gegenüber sein können, ohne darüber nachzudenken, wie sich diese Person fühlen wird und ohne sie überhaupt zu kennen oder ihre Sprache zu sprechen. Leute, die ich bewundert habe, bewerfen mich jetzt mit Scheiße für etwas, worum ich nicht gebeten habe. Ich entschuldige mich bei der Speed- und Kai-Community, aber es war nicht meine Schuld.

Und für Menschen mit einer so großen Community, dass es ihnen nichts ausmacht, schlechte Dinge über eine Person zu sagen, ohne etwas über sie zu wissen, hoffe ich, dass sie erkennen, welche Auswirkungen sie haben und dass sie nur den Hass auf jemanden schüren, der nichts getan hat. In meinen 4 Jahren im Internet ist mir so etwas noch nie passiert, aber ich würde es niemandem wünschen.

Rivers wirft US-Streamer vor: Hass gegen sie zu schüren, ohne sie zu kennen

Das steckt dahinter: Es ist eine ganz unangenehme Situation. Mit “Person, die ich bewundere und die jetzt schlimme Dinge, über mich sagt, ohne mich zu kennen”; ist offenbar Asmongold gemeint.

asmongold-twitch
Er ist offenbar mit der Kritik gemeint, Hass zu schüren und viel Schaden anzurichten: Asmongold.

Der hat eine enorme Reichweite. Und er wird genau dafür kritisiert, Hass zu schüren, ohne sich auch nur im Mindestens für die Folgen seiner Handlungen scheren oder sich seiner Verantwortung bewusst zu sein. Sein Twitch-Clip, in dem er sich über den Sieg von Rivers beschwert, hat mittlerweile 187.000 Aufrufe: 26-Jährige schlägt 9 Männer bei der Wahl zum Streamer des Jahres – Asmongold poltert: „Nur, weil sie eine Frau ist“

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T.M.P.

Liegt ja anscheinend eher am Herkunftsland.
War da ein Deutscher im Teilnehmerfeld? Dann weiß ich wer Letzter wurde!^^

mit freundlichem Gruss an den Eurovision Song Contest. 😛

Keragi

Können wir nicht einfach das alte Internet wieder haben wo wir keine influencer hatten, wir alle Anonym waren und uns ein paar Raubkopien aus dem Netz gesaugt haben. Kann sozial Media nicht wieder in den Zeitschriften und auf RTL stattfinden, können die unser nerdy Internet nicht einfach in Ruhe lassen, kann die Werbeindustrie nicht aufhören Milliarden vor die Füße der online Stars zu werfen.

sfichsl

anstatt für die Person zu voten, die ihrer Meinung nach gewinnen soll, gehen sie auf die socials der Person die gewonnen hat und haten rum? Macht Sinn /s

Stephan

Hat sich Asmons kritik denn direkt an sie gerichtet? Mir kam es so vor als ginge diese eher in Richtung Veranstalter.

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