In Path of Exile 2 treffen die Meinungen der Spieler und der Entwickler aufeinander. Der Streitpunkt könnte nicht größer sein.
Worüber diskutieren die Spieler? Mit dem großen Season-Update „Dawn of the Hunt“ haben die Entwickler ihre Philosophie in Bezug auf die Ausrichtung ihres ARPGs untermauert. Sie halten weiter daran fest, dass sich die Kämpfe in ihrem ARPG bedeutungsvoll anfühlen sollen.
Statt 1- oder 2-Klick Builds, die alles auf dem Bildschirm in Windeseile vernichten, sollen Spieler Kombo-Angriffe ausführen, bei denen sie ihren Feinden zunächst einen Debuff geben und sie dann mit starken Attacken angreifen. Game Director Jonathan Rogers erklärt in einem Interview (via YouTube) mit Streamer Zizaran dazu:
Ich kann euch auf jeden Fall sagen, dass es unser Ziel war, die Dinge zu entschärfen, die das Endspiel trivialisieren, bevor man überhaupt seine Gegenstände und so weiter bekommen hat […]
Wenn wir an den Punkt kommen, an dem ein guter Spieler nie eine einzige Herausforderung bewältigen muss, dann glaube ich nicht, dass dieses Spiel auf lange Sicht Spaß machen wird.
Mit diesen Aussagen hat der Game Director bei den Fans viel Kritik ausgelöst. Auch Hass-Kommentare gab es. Jetzt möchte die Community nochmal erklären, warum sie als Spieler nicht viel von den Vorstellungen der Entwickler halten.
Hier könnt ihr den Trailer der aktuellen Season „Dawn of the Hunt“ sehen:
„Niemand wird jemals Combos verwenden“
Wie lautet die Kritik der Fans? Die Spieler erklären auf Reddit, warum sie aktuell nicht zum gewünschten Combo-Gameplay greifen. Thread-Ersteller dreamonto fällt es schwer, Combos in Bosskämpfen überhaupt auszuprobieren:
Das Einrichten von Combos und verzögerten Angriffen braucht Zeit. Aber wenn die Bosse alle zwei Sekunden von dir wegspringen/teleportieren, ist es besser, einfach auf Fertigkeiten mit sofortigem Schaden zu bauen, anstatt durch diese miserablen Fertigkeitsverzögerungen zu leiden.
Man kann nicht erwarten, dass die Leute Combos benutzen und gleichzeitig die gleichen Bossmechaniken wie in PoE 1 beibehalten. Man kann nicht beides haben. Ist es da ein Wunder, dass die Spieler am Spielstil von PoE 1 festhalten?
Geht ein paar Kompromisse ein und vielleicht fangen die Spieler an, eure Designphilosophie für PoE 2 zu übernehmen.
Spieler berichten in dem Beitrag, dass sich Bosskämpfe für sie frustrierend oder sogar unschaffbar angefühlt haben. Nutzer Zesystem erzählt auf Reddit beispielhaft, wie er gegen einen der neuen Rogue Exiles (AI gesteuerte Gegner, die sich wie echte Charaktere verhalten) gekämpft hat. Der Kampf mit seinem Krieger hat 15 Minuten gedauert, weil die Jägerin einfach stetig auf Abstand blieb und er kaum ran kam.
Rouflette erklärt auf Reddit, wieso die Vorstellungen der Entwickler seiner Meinung nach niemals umgesetzt werden:
Niemand wird jemals Combos in einem Hack & Slash ARPG verwenden. Das wird nie passieren und Poe2 ist der Beweis dafür: weil es eine schlechte Idee ist. Um Combos zu ermöglichen, müsste man das gesamte Spiel auf Combos ausrichten, jedes Monster, jeden Boss, jede Mechanik und natürlich jede Fähigkeit, denn wenn man das Tempo des Spiels verlangsamt, um Combos zu ermöglichen, würde man 1-Knopf-Builds noch einfacher und stärker machen, also müsste man alle 1-Knopf-Fähigkeiten aus dem Spiel streichen und nur noch Combos zulassen. Schlechte Idee von Anfang an, sie müssen es sein lassen.
Jafar_420 geht noch weiter, er sagt auf Reddit: „[…] Ehrlich gesagt will ich nicht einmal eine Combo nutzen, wenn ich mappe, ich will nur [Feinde] sprengen.“
Nachdem die Entwickler mit ihrer neuen Season „Dawn of the Hunt“ erst weiter in Richtung des Combo-basierenden Gameplays gerückt sind, sind die Entwickler anschließend mit den Updates und Hotfixes wieder zurückgerudert. Dass die Spieler lieber mit nur einem Tastendruck spielen, zeigt auch das aktuelle OP-Build: In Path of Exile 2 dominiert ein OP-Build gerade alles, erledigt dutzende Feinde mit einem Klick
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Die Entwickler von POE2 haben sich entschieden, wie POE1 ein Nischenspiel zu bleiben, muss man akzeptieren.
Bitte geht diablo oder sonst was zocken wen ihr billiarden schaden wollt und alles brainafk wegfetzen
Also mir gefällt poe2 so zurzeit sehr gut, jedeglich loot oder crafting etwas mehr beeinflussen wäre cool.
Ich hasse es wenn man arpg spielt und die Bosse keine 10 sek leben. Außer man hat sein equip dann irgendwann halt quasi zusammen
Hab die aktuelle Season (noch) nicht gespielt, sehe es aber genauso wie Compadre:
Das größte Problem sind die Spieler selbst die meinen dem Entwickler vorschreiben zu müssen wie sich ihr Spiel spielt. Wer auf die 1-Button-Builds und keine Herausforderung steht, der kann auch gleich D4 spielen…
Und natürlich werden dadurch Spieler abspringen, genauso aber auch welche dazu kommen die genau solche Mechaniken haben wollen.
Genau das gleiche “Problem” haben auch so ziemlich alle großen Titel welche seit Jahren keine Veränderung am Gameplay vornehmen und sich alles wie der gleiche Einheitsbrei spielt, #Ubisoft-Formel.
Der Vorwurf ist in Ordnung, ich halte auch nichts davon, das „wir“ den Entwicklern vorschreiben, was sie zu entwickeln haben. Ich bin bei all denen, die auch glauben, das Entwickler mal wieder etwas riskieren sollten und nicht nur, meist erfolglos, irgendwelchen aktuellen Hypes hinterherlaufen. Weg vom Einheitsbrei, weg davon, es allen recht machen zu wollen, was in den meisten Fällen ja auch nicht wirklich gut gelingt.
Es gibt in meinen Augen nur hin und wieder das Problem von Hypes und geschürten Erwartungshaltungen – meist von den Entwicklerteams selbst, von Streamern, Testmags unters Volk gebracht. Wenn im Vorfeld klar kommuniziert wird, worauf sie wirklich hinaus wollen, sie sich nicht als D4 Konkurrenz etablieren möchten, dann würden weniger Unklarheiten auftreten, ein Teil, der jetzt über das Gameplay jammert, hätte das Spiel, vermutlich, erst garnicht gekauft und somit auch kein Recht darüber zu greinen, dass das Team seine Spielphilosophie mit einbringt.
Also seitens GGG ist das auch genauso passiert:
Vor/Zum EA Start wurde immer wieder gesagt, dass sich PoE 2 viel langsamer und taktischer spielen soll um genau von diesen übermächtigen One-Klick-Builds (aus PoE) wegzukommen.
Bez. Hypes stimme ich aber voll und ganz zu, vor allem die Presse “übertreibt” gerne mit gewissen Sachen….
(Beispiel: ein PvP MMO bringt ein paar Dungeons und ist dann plötzlich auch ein PvE-MMO.)
Also so wie es aktuell ist, finde ich es eigentlich ganz gut.
Ueber das Mapping und die Adds fahre ich mit einer Fertigkeit als Spam und bei den Bossen habe ich eine kleine “Rotation” (falls man das so nennen möchte). Boss Debuff, eigener Buff und dann wieder der Fertigkeiten Spam. Nach 10 Sekunden wiederhole ich das und dann liegen die meisten Bosse auch (aktuell T10 Maps). Gefällt mir so aktuell besser als bspw Sorc Builds in Diablo 4, bei denen ich häufig vier Tasten gleichzeitig gedrückt halten muss, um Schild, Buff und Fertigkeiten auf einen Cooldown von zwei Sekunden gleichzeitg halten zu können.
Die Schwierigkeit geht für mich auch klar. Zur neuen Season habe ich jetzt bestimmt meinen siebten oder mehr Char durch die Kampagne gebracht. Mit Uebung machen die Bosskämpfe Bock, obwohl sie knackig sind. Manchmal frustet es, one Hit zu sein, aber (zugegeben als langjähriger Soulsborn-Spieler) ich finde die one Shot Meachaniken von Bossen eigentlich gut lesbar, so dass man sie auch gut lernen kann. Bspw der Gorilla im Dschungel ist so ein spaßiger Kampf, der mit den Mechaniken fast schon an einen Walzer oder anderen Tanz erinnert. Boss movt, du dogst… Boss rollt, du umkurvst ihn… Die Mechaniken sind ja jetzt alle nicht abgespact oder so viele, dass man sie nicht mehr erkennen kann und/oder wie bspw bei Destiny, wo du ein extra Studium dafür abschließen musst, dass du neben den Bosmechaniken noch Bilderpuzzles lösen kannst. Mir persönlich macht das Spaß, so wie es aktuell in PoE 2 ist.
Ist aber aktuell ein guter Sweet Spot für mich. Noch mehr wollte ich nicht. Noch mehr Skills oder Rotas, dann habe ich wieder eine MMO Rota, auf die ich in einem ARPG jetzt nicht unbedingt Bock habe.
Völlig legitim, das sie ihre Spielphilosophie in IHREM Spiel durchsetzen wollen – nur müssen sie dann irgendwann auch damit rechnen, wenn sie perse am
Nutzer vorbei entwickeln wollen, das es immer weniger spielen werden, weil viele ,mit „ihrer“ Philosophie, keinen Spielspass mehr empfinden. Hack‘n Slay ist für mich persönlich immer rushen und looten, jedoch nicht stundenlang neben Mobs herzurennen und die nicht gelegt zu bekommen, weil sie schneller sind als ich und über ausgeprägt gute Heilfähigkeiten verfügen – deshalb habe ich es erstmal einmal wieder von meiner Festplatte gelöscht. Kein Beinbruch, gibt 1000 andere Spiele, zBsp Last Epoch,
Ich habe aktuell auch wieder Last Epoch installiert. POE2 macht mir so wie es ist leider keinen Spaß, finde ich sehr schade da ich mich auf die ganzen Klassen gefreut habe, aber es fühlt sich einfach nicht spaßig an.
Sehe ich auch so. Fände es prinzipiell gut, wenn Spiele eine Identität haben, nach dieser entwickeln und dann auch die Spieler einfach akzeptieren, dass manche Spiele was für sie sind und manche halt nicht.
Diese Reflexion ging ja viel im Gaming teilweise komplett abhanden. Spieler meckern über jedes Spiel, auch wenn es offensichtlich kein Spiel für sie ist (keine Ahnung weshalb, vermutlich durch den Anspruch, dass einem immer alles zu gefallen hat) und die Entwickler kommen dem dann halt viel zu häufig nach und versuchen es allen recht zu machen. An dem Punkt, an dem man es zu vielen Spielergruppen recht machen will, machen sich Spiele immer Probleme auf.
D4 und PoE 2 sind wohl meine Spiele im Wechsel in den kommenden Monaten. Beide haben ihre Identität, beide haben Vor- und Nachteile und beide spiele ich gerne. Hoffe, die stimmen sich künftig gut mit den Seasonstarts ab. 😂