Der Start in Path of Exile 2 ist viel leichter als bei seinem Vorgänger, doch Profis müssen sich keine Sorgen machen

Der Start in Path of Exile 2 ist viel leichter als bei seinem Vorgänger, doch Profis müssen sich keine Sorgen machen

Während die Spieler gerade in Path of Exile 2 starten, konnte MeinMMO-Autor Cedric Holmeier das Action-RPG bereits durch einen Preview-Zugang ausprobieren. Was Path of Exile 2 besser macht und warum es sich gerade für Neueinsteiger und Wiederkehrer lohnt, erfahrt ihr hier.

Path of Exile 2 ist der Nachfolger eines der erfolgreichsten Free2Play-Spiele der letzten 10 Jahre. Das Action-RPG bietet viele Verbesserungen, die Neueinsteiger willkommen heißen, während Profis weiterhin gefordert werden.

Ich habe das Action-RPG etwa zwei Wochen getestet und dabei betrachtet, wie sich der neue Titel für die Spieler anfühlt, die noch keine Profis sind. Ich spielte Path of Exile 1 bereits in der geschlossenen Beta vor über 10 Jahren und habe dort insgesamt mehr als 300 Stunden verbracht. In regelmäßigen Abständen habe ich immer wieder hineingeschaut.

Hier könnt ihr das filmreife Intro des Spiels sehen:

Benutzerfreundlich für Profis und Anfänger

Wer Path of Exile 2 und seinen Vorgänger noch nie gespielt hat, wird die Spiele auf den ersten Blick kaum auseinander halten können, doch das ist ganz klar gewollt. Mit dem zweiten Teil von PoE möchten die Entwickler bewusst das fortsetzen, was bislang gut funktioniert hat.

Die Neuerungen hingegen sollen gleich zwei Seiten glücklich machen:

Die Fans des ersten Spiels, die über tausende Stunden Spielzeit verfügen und neue Spieler, die frisch ins Spiel einsteigen, mit Erfahrung aus Spielen der Konkurrenz oder ganz ohne Erfahrung.

Gold wird weniger komplex

Gold ist eine große Neuerung im Spiel. Während man in Path of Exile noch mit einem komplexen System aus verschiedenen Währungen handelt, gibt es in Path of Exile 2 ein Gold-System für den Handel mit NPCs.

Für Anfänger ist das komfortabel, weil sie zu Beginn des Spiels nicht erstmal lernen müssen, wie die Währungen funktionieren. Das Gold wird gleich für verschiedene Funktionen gebraucht. Alle davon sind komfortabler, als ähnliche Systeme aus dem Vorgänger.

Der leichte Handel mit NPCs und auch der Zufalls-Händler, der euch schon früh im Spiel mit dem Glück von seltenen Items segnen kann, sind tolle Neuerungen, um schnell ins Spiel zu finden und das sogar ohne Erklärung.

Skill-Tree bleibt komplex, aber umskillen wird leichter

Der massive Passive-Skilltree von Path of Exile erschlägt auch im zweiten Teil wieder jeden neuen Spieler. Unzählige Skills stehen zur Auswahl. Doch eine entscheidende Änderung betrifft Anfänger und Profis zugleich.

In PoE 2 lässt sich viel leichter umskillen. Wer seinen Charakter verändern möchte, braucht nur zum jeweiligen NPC laufen und für etwas Gold können die Skillpunkte neu verteilt werden.

In einem Vorgespräch mit Game Director Jonathan Roggers erklärte er, dass die Entwickler das System aus dem Vorgänger nicht gut fanden. Am Anfang sollte es günstig sein seine Skills zu verändern, nicht später am Ende des Spiels. Das hat man nun auch in die Tat umgesetzt.

Hier könnt ihr einige Impressionen des Spiels sehen:

Aber auch die aktiven Fähigkeiten wurden verändert. In Path of Exile 2 erhaltet ihr laufend als Drops von Monstern neue Fähigkeitssteine. Per Rechtsklick darauf könnt ihr einfach einen Skill auswählen. Erhaltet ihr einen höheren Fähigkeitsstein, könnt ihr eure Fähigkeit upgraden oder eine neue auf diesem Level freischalten.

Nach und nach stehen euch so mehr Fähigkeiten von allen Klassen zur Verfügung, die ihr beliebig kombinieren könnt. Auch bei den unterstützenden Skills funktioniert das System so. Hier erhaltet ihr erst später die Skills, die euren Charakter so richtig stark machen, während ihr am Anfang noch etwas rudimentärer unterwegs seid.

Dank dieser Änderungen habe ich meinen Charakter dreimal grundlegend im Early-Game verändert, ohne dass ich neu anfangen musste. Im Vorgänger wäre dies zwingend notwendig gewesen. Gerade wenn am Anfang noch keine Guides und Builds verfügbar sind, an denen man sich lang hangeln kann, wird diese Neuerung vielen Spielern wohl den Charakter retten.

In Path of Exile kostet das umskillen von Fähigkeiten nur noch Gold.
Umskillen kostet in PoE2 nur noch Gold.

Flaschen, Charms und Resistenzen sind stark vereinfacht

Auch in Path of Exile 2 gibt es wieder Resistenzen gegen verschiedene Elemente. Diese sind ein wesentlicher Bestandteil des Spiels, um zu vermeiden, dass die Gegner viel zu viel Schaden austeilen.

Während es im Vorgänger für mich als Anfänger schwierig war, immer auf die nötigen Resistenzwerte zu kommen, ohne mit anderen Spielern zu handeln, vereinfachen die Entwickler dieses System zu Beginn des Spiels.

Items in Path of Exile 2 können Plätze für Runen bieten. Von den Runen gab es in unserem Test reichlich und jede von ihnen hatte eigene Werte, unter anderem eben auch Resistenzen. Durch das Upgraden der Items mit Runen ist es viel angenehmer auf die nötigen Werte für den nächsten Boss zu kommen.

Eine weitere Neuerung sind auch die sogenannten Charms. Diese neuen Ausrüstungsgegenstände werden am Gürtel getragen und aktivieren sich automatisch in der richtigen Situation. Sie ersetzen einen Teil der Utility-Flaschen, in dem sie euch automatisch aus je einer Art von bewegungseinschränkenden Effekten befreien können oder euch Resistenzen geben. Zum Beispiel bietet der Charm der gegen Kälteschaden hilft, einen vorübergehenden Bonus auf die Resistenz gegen Kälte.

Die Flaschen in Path of Exile 2 wurden stark vereinfacht: Statt fünf gibt es nur noch zwei Flaschen, was den Spielfluss verbessert und Anfänger weniger überfordert. Das Flaschen-Piano hat ein Ende.

Die Entwickler haben sich nämlich dazu entschieden, nur noch zwei Flachen anzubieten: Die Lebensflasche und die Manaflasche. Beide Flaschen tun das, was ihr Name sagt, und können wie gewohnt bei einem höheren Seltenheitsgrad des Items auch bessere Effekte liefern.

Im Test musste ich mir nie den Kopf zerbrechen, um auf irgendwelche Resistenzen für den nächsten Bosskampf zu kommen. Ein schneller Austausch des Charms und schon ist der Charakter angepasst. Auch die Panik, die richtige Flasche zu drücken, kam nie auf.

Bild zeigt Inventar mit ausgerüstetem Charm.
Ein Charm früh im Spiel

Mächtiger Charakter trotz härterem Spiel

Path of Exile 2 ist allgemein etwas langsamer und härter als sein Vorgänger. Schon zu Beginn des Spiels können Gegner eine Herausforderung sein und die Entwickler kündigten schon vor dem Release an: Das Ziel sei es, die Kämpfe spannender zu gestalten (via www.sportskeeda.com).

Das neue Ausweichen ist dabei wohl der Punkt, der das Spiel am meisten verändert.

Die Ausweichrolle ist essenziell für alle Kämpfe im Spiel und ist der Ausdruck dafür, dass es inzwischen nicht mehr darum geht, in kürzester Zeit möglichst viele Gegner zu besiegen, sondern bei schwierigeren Kämpfen zu obsiegen.

Die Kämpfe gegen die Bosse dauern insgesamt länger, und es dreht sich mehr darum, im richtigen Moment anzugreifen und zu wissen, wann man einer Fähigkeit ausweichen muss. Dass man für einen Boss auch mal einen zweiten oder dritten Anlauf braucht, wirkt gewollt.

Der Charakter wird spürbar stärker

Bei allem, was Path of Exile 2 für Anfänger leichter macht, ist die Progression eures Charakters etwas, das auch Profis gefallen wird. Mit jedem neuen Item, neuem Meilenstein auf dem Passive-Skilltree und jedem Skill fühlt sich der Charakter stärker an.

Das lässt dann über die Level ohne richtige Bosse langsam wieder nach, bis man nach dem Erledigen des nächsten starken Gegners wieder mit einem Upgrade gesegnet wird.

Auch beim Fortschritt wurden Veränderungen gemacht. Als Beispiel dienen die Trials, die wichtige Upgrades für den Charakter bereithalten. Während sie im Vorgänger noch recht langweilig waren, haben sie in PoE 2 ein Facelift erhalten und bieten jetzt mehr Abwechslung und Herausforderung an, während der eigentliche Charakter-Fortschritt dahinter fast identisch bleibt.

Auch beim Loot gibt es keine wirklichen Abstriche. Dadurch, dass man jetzt Gold bekommt, lassen die Gegner gerade am Anfang des Spiels weniger der Items fallen, die man zum Upgrade der Items selbst benutzt und die im Vorgänger als Währung verwendet werden.

Die Progression-Systeme im Spiel werden nach und nach freigeschaltet und so lernen alle Spieler einfach durchs Spielen, wie sie ihren Charakter aufwerten.

Path of Exile 2 setzt genau am richtigen Punkt an

Das Spiel ist für Anfänger leichter und für Profis genauso komplex wie sein Vorgänger. Als Spieler verbringt man weniger Zeit in Menüs und mehr Zeit damit gegen schwierige Gegner zu kämpfen oder Mechaniken von Bossen zu lernen.

Die komfortablen neuen Funktionen nehmen nichts am eigentlichen Spiel weg, was den Vorgänger gut gemacht hat. Im Gegenteil: Der Fortschritt von Path of Exile 2 ist einfach angenehmer, ohne weniger komplex zu sein.

PoE 2 spielt sich anders als sein Vorgänger. Das Spiel legt mehr Wert auf coole Kämpfe und interessante Herausforderungen, während es Punkte entfernt hat, an denen Spieler im Vorgänger immer wieder aneckten.

Für Neueinsteiger, Wiederkehrer oder gar Spieler von Konkurrenzspielen wie Diablo 4 wird der Einsteig in Path of Exile 2 viel leichter. Profis hingegen werden durch den neuen Komfort ebenfalls mehr Fokus auf das eigentliche Spiel legen können.

PoE2 hat den Spagat zwischen dem leichteren Einstieg für neue Spieler und besseren Kämpfen für Profis gemeistert, in dem sie beiden Seiten mehr Komfort bieten, ohne dabei Abstriche zu machen. Gerade ist Path of Exile 2 gestartet. Alle Informationen zum Server-Status und den Warteschlangen findet ihr in unserem Liveticker: Path of Exile 2: Live-Ticker zum Early Access – Alle Infos zum Server-Status & Warteschlangen

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