Neues MOBA auf Steam will wie LoL direkt im Endgame sein – So spielt es sich

Neues MOBA auf Steam will wie LoL direkt im Endgame sein – So spielt es sich

Fangs ist ein neues MOBA von ehemaligen Entwicklern von DOTA und League of Legends. Auf Steam und im Epic Store ist es am 30. November im Early Access gestartet und kostenlos spielbar. MeinMMO-Redakteur Alexander Leitsch hat es sich angeschaut und verrät, was euch genau erwartet.

Was ist das für ein Spiel? In Fangs wählt ihr einen Champion aus und kämpft mit diesem in kurzweiligen und actionreichen PvP-Matches. Der besondere Clou: Ihr startet direkt mit allen Fähigkeiten und es gibt keinen Shop, in dem ihr Items kaufen könnt. Das hat gleich zwei Vorteile:

  • Man umgeht die teilweise langweiligen Level- und Laning-Phasen aus LoL und DOTA 2, in denen oftmals vor allem gefarmt wird, um erste Items zu bekommen.
  • Es gibt keinen Snowball-Effekt, bei dem ein Team anfangs viel Gold bekommt und danach aufgrund von starken Items dominiert.

Fangs legt seinen Fokus deutlich stärker auf den “Skill” der Spieler und die Zusammenarbeit im Team in den rasanten 4v4-Kämpfen. Denn auch die Arena ist in dem neuen MOBA viel kleiner als bei den bisherigen Platzhirschen, sodass es ständig zu Kämpfen kommt.

Für die taktische Tiefe gibt es die sogenannten “Erbstücke”. Dabei handelt es sich um verschiedene passive Effekte, die ihr ausrüsten könnt, um etwa eure Fähigkeiten zu verstärken, vergleichbar mit dem Runen-System in LoL.

Was ist das Ziel des Spiels? Jedes Match wird im Best-of-5 ausgetragen, wobei eine Runde im Schnitt zwischen zwei und acht Minuten dauert. Um eine Runde zu gewinnen, habt ihr zwei Möglichkeiten:

  • Während des Matches eskortiert ihr einen NPC, der zu Beginn in der Mitte der Karte steht. Er bewegt sich in Richtung der gegnerischen Basis, abhängig davon, wie viele Spieler der Teams in seinem Radius stehen – etwa wie bei den Karawanen in Team Fortress 2 oder Overwatch. Erreicht er die feindliche Basis, habt ihr gewonnen.
  • Jede Runde ist ein anderer Spieler des Teams der Kapitän. Wird dieser viermal getötet, ist die Runde ebenfalls verloren.

Die Erbstücke könnt ihr übrigens nach jeder Runde austauschen. Dafür habt ihr 60 Sekunden Zeit, ehe die nächste Runde beginnt. Insgesamt erinnert das Spiel an eine Mischung aus LoL und Battlerite.

Einen ersten Einblick in das Gameplay gibt euch dieser Trailer:

Ungewohnte Steuerung, aber coole Arenen

Ich hab gestern zum Start des Early Access etwa zwei Stunden in Fangs verbracht. Die erste große Überraschung erlebte ich direkt bei der Steuerung.

Ich bewege meinen Charaktere mit WASD statt den üblichen Mausklicks, die ich aus MOBAs gewohnt bin. Stattdessen liegen zwei Angriffe auf der linken und rechten Maustaste. Weitere Fähigkeiten liegen standardmäßig auf Q, E, Shift und die Ultimate auf R. Auf der Leertaste liegt außerdem immer eine Fähigkeit, mit der ich mich bewege, etwa zum Zielort hin oder als Ausweichrolle weg.

In den Optionen gibt es derzeit keine Möglichkeit, die Bewegung auf die Maus zu legen. Allerdings kann ich jede Taste umbelegen, etwa auch W, A, S und D.

Allerdings gewöhnt man sich überraschend schnell an die andere Steuerung.

Fangs Arena
So sieht es aus, wenn wir alle auf den Mounts ins Match reiten. Rechts sieht man die kleine Map.

Positiv finde ich das Design der Arenen. Die sind zwar klein gehalten, bieten aber viele Optionen, um aus dem Sichtfeld der Feinde zu verschwinden, etwa Mauern oder andere Objekte. Dazu kommen Büsche als Verstecke und Heileffekte an den Rändern.

Eine weitere interessante Mechanik liegt immer im Norden der Karte: die Scherbe. Bringe ich sie in die eigene Basis, bekommt mein Team einen Buff. Bringe ich sie hingegen zu den Gegnern, werden diese geschwächt.

Obwohl die Karten so klein sind, gibt es zudem ein Reittier, das mich schneller von A nach B bringt, aber auch eine kurze Castzeit hat.

Die Arenen sorgen im Grunde dafür, dass ich permanent etwas zu tun habe, sei es in Kämpfen zu überleben, den NPC zu eskortieren oder schnell eines der Nebenobjekte zu sichern.

Die Matches sind spaßig, die Champions stellenweise nicht

Von meinen sechs gespielten Matches haben fünf richtig Spaß gemacht. Nur eine Runde ging klar 3:0 für die Gegner aus, ansonsten war es ein ständiges hin und her, dreimal endete es sogar 3:2.

Ein kleiner Fehler kann dabei eine Runde entscheiden, aber eben nicht das gesamte Match verlieren. Das ist der große Unterschied zu LoL und DOTA 2, wo ein verlorener Teamkampf direkt das Ende bedeuten kann. Die grundsätzliche Spielidee gefällt mir richtig gut.

Derzeit kann ich im Early Access in einem normalen Match, in eigenen Lobbys oder in einem Trainingsmodus spielen. Die Rangliste soll erst später aktiviert werden.

Fangs Spielmodi

Probleme habe ich aber mit den Champions. Derzeit stehen nur 14 verschiedene Charaktere zur Auswahl, von denen ich sogar nur auf 6 direkten Zugriff habe. Den Rest muss ich mir erstmal freispielen. Zum Vergleich: LoL startete mit 40 Champions zu Release und bot zumindest 10 von ihnen immer kostenlos an.

Für mich als Fan von Fernkämpfern ist besonders schade, dass nur Rayo meinen Spielstil erfüllt. Offiziell gibt es zwar vier Fernkämpfer, doch drei davon sind Magier. Rayo ist der einzige “klassische AD-Carry” mit einer Schusswaffe. Zu wenig, um mich langfristig zu begeistern.

Außerdem haben viele Champions eine starke Ähnlichkeit zu denen aus LoL, was sicherlich nicht komplett vermeidbar ist. Aber andere Titel wie etwa Battlerite oder DOTA 2 haben eigene Stile entwickelt, die sich stärker abgehoben haben als Fangs.

Richtig verrückt geht es zudem bei der deutschen Lokalisierung zu. Die Champions sind unser “Bestand”, die Match-History heißt hier “Karriere”, der Shop wird mit “Speichern” übersetzt und wenn ich einen Champion oder ein Erbstück auswählen will, muss ich es “blockieren”.

Hier müssen die Entwickler unbedingt nachbessern und wenn ihr Fangs spielen möchtet, solltet ihr es unbedingt auf Englisch umstellen.

Fangs blockiert
Wähle ich im Deutschen einen Champion aus, muss ich ihn “blockieren”. Das ist erst sehr verwirrend.

Free2Play mit dem gleichen, fairen System wie LoL

Fangs ist kostenlos spielbar und finanziert sich über einen Shop. Im Shop könnt ihr Skins für eure Helden oder Reittiere für echtes Geld kaufen. Champions wiederum gibt es sowohl für echtes Geld als auch für die Ingame-Währung. Auch neue passive Effekte, die “Erbstücke”, kauft ihr über die Ingame-Währung.

Wer noch ein bisschen Geld im Spiel lassen möchte, kann einen Battle Pass kaufen. Der enthält neue Sticker und Icons für euren Account und bringt ganz am Ende einen speziellen Skin.

Spaßig für zwischendurch, aber reicht das?

Fangs macht nach den ersten zwei Stunden durchaus Spaß. Direkt vom Start weg gibt es Action, die Runden sind kurzweilig und die Tatsache, dass es zwei Wege zum Sieg gibt, bringt etwas Abwechslung. Zudem haben die Entwickler schon das erste Turnier in Planung, mit 25.000 Dollar Preisgeld.

Doch noch fehlt dem Spiel ein wenig die Tiefe, die Auswahl bei den Champions und irgendwie auch die große Besonderheit. Obwohl die Regeln und die Steuerung angepasst sind, habe ich noch nicht den Drang, LoL dafür zu verlassen. Und damit stehe ich wohl nicht alleine dar.

Auf Steam kam Fangs am ersten Abend auf 2.700 gleichzeitige Spieler, was ordentlich, aber bei Weitem nicht überragend ist. Auch wenn mir das Konzept gefällt, befürchte ich, dass es gegen die große Konkurrenz von LoL, DOTA 2 und Smite untergehen wird, wie auch Battlerite, Paragon oder Master X Master.

Alexander Leitsch

Redakteur bei MeinMMO

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Saigun

Klingt sehr ähnlich wie battlerite oder?

Phinphin

Dacht ich mir auch.

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