Oldschool-MMORPG auf Steam stirbt nach 4 Jahren – Entwickler startet lieber Singleplayer-Projekt

Oldschool-MMORPG auf Steam stirbt nach 4 Jahren – Entwickler startet lieber Singleplayer-Projekt

Das Oldschoo-MMORPG Gran Skrea Online (PC) muss schließen, nur 4 Jahre, nachdem es überhaupt gestartet war. Die Entwickler erklären, was mit dem Spiel passiert ist und wie es nach dem Ende des MMORPGs weitergehen soll. Wir von MeinMMO fassen zusammen.

Was ist das für ein Spiel? Gran Skrea Online sollte die Oldschool-Community ansprechen. Es setzte auf eine mittelalterliche Fantasywelt und ein Rollenspiel-Konzept, wie man es eher von älteren Spielen gewohnt ist. Man kann etwa seine Skillpunkte selbst verteilen und sich somit auch komplett verskillen.

Weiterhin bot das Spiel folgende Aktivitäten:

  • Ein Fokus auf Story und eine gut erzählte Geschichte
  • PvE für Solo-Spieler und Gruppen
  • Open-World-PvP mit Full-Loot, ihr verliert also Gegenstände, wenn ihr sterbt
  • Ein komplexes Crafting-System, durch das ihr bessere Ausrüstung machen konntet
  • Ein Moral-System, in dem schlechte Taten bestraft werden
  • Player-Housing
  • In der Zukunft sollten noch Schiffe, mehr Städte und Gilden kommen, doch das ist nun Geschichte.

Gran Skrea startete mit großen Plänen im Juni 2018 in den Early-Access auf Steam und verbleibt dort bis heute. Das MMORPG hatte bis zuletzt mit schweren, technischen Problemen zu kämpfen und konnte nur wenige Spieler für sich gewinnen.

Dennoch hat es auf Steam größtenteils positive Bewertungen, denn die wenigen Fans, die das Game gewinnen konnte, waren begeistert. Jedoch befanden sich die Entwickler in einer Sackgasse, die nun dazu führt, dass das Spiel schließen muss.

In diesem Video spielt der YouTuber TheLazyPeon das MMORPG an:

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“Das Spiel hätte niemals funktioniert ohne bedeutende Investitionen”

Warum schließt das Spiel? In einer Mitteilung über Steam mit dem Titel “Gran Skrea Offline” verraten die Entwickler aufrichtig und ehrlich, warum Gran Skrea nicht mehr zu retten war. Sie erklären, dass das MMORPG 2014 als Hobby-Projekt startete und man die laufenden Kosten für ein Online-Rollenspiel schlichtweg unterschätzt hatte.

Sie sagen, dass ihr Team es zwar hätte schaffen können, neue Inhalte zu entwickeln und das Spiel regelmäßig mit Updates zu versorgen, es aber nicht gleichzeitig mit den technischen Problemen hätte umgehen können.

So kam es immer wieder zu Lags und Server-Crashes, von denen klar war, woran sie liegen und was man hätte tun müssen. Diese Aufgaben seien aber so riesig gewesen, dass man wesentlich mehr Manpower benötigt hätte, um sie zu beheben. Diese zusätzliche Arbeitskraft hätte auch mehr Geld benötigt, was die nächste Herausforderung darstellte.

Zuletzt spielten nur noch durchschnittlich 2 Spieler das MMORPG gleichzeitig auf Steam. (via Steamcharts.com).

Sich darauf zu fokussieren mehr Spieler in das Game zu bekommen, was auch mehr Umsatz bedeuten würde, hätte nicht funktioniert. Das Spiel war technisch nicht in der Lage größere Spielerzahlen zu handhaben. Hätten wir uns darauf konzentriert, die Fehler Stück für Stück zu reparieren, hätte es keinen neuen Content mehr gegeben und damit auch keine neuen Spieler, das war also auch keine echte Option.

Wir haben das alles noch eine Weile lang laufen lassen, aber die Wahrheit ist, dass das Spiel niemals richtig funktioniert hätte ohne bedeutende finanzielle Investitionen.

Wie geht es jetzt weiter? Am 1. Juni, also fast genau 4 Jahre nach dem Start des Early-Access, wird Gran Skrea Online eingestellt und die Server werden ein für alle Mal heruntergefahren. Das Spiel könnt ihr aber bereits jetzt schon nicht mehr erwerben.

Sie verraten außerdem, dass es keine realistischen Pläne dafür gibt, das MMORPG in der Zukunft noch einmal zu starten. Stattdessen möchte man sich auf ein Singleplayer-Projekt fokussieren, was der Größe des Teams und den finanziellen Ressourcen gerechter werde, so die Entwickler.

Das neue Spiel trägt den Titel The Black Grimoire: Cursebreaker und möchte ähnliche Schwerpunkte setzen wie Gran Skrea. Die Entwickler versprechen, dass ihr Spaß mit dem neuen Spiel haben werdet, wenn ihr ihn in Gran Skrea hattet. 

Wo kommt der Begriff MMORPG her? Die Geschichte des Genres in 2 Minuten

Die Community reagiert überraschend positiv

Wie reagieren die Fans? Die Kommentare unter der Ankündigung im Steam-Forum sind durchweg positiv. Viele der Spieler bedanken sich für die gemeinsame Zeit und die entgegengebrachte Ehrlichkeit.

Einige geben auch zu, dass sie sich auf das Singleplayer-Projekt ebenso freuen, wie auf das MMORPG und sichern dem Entwicklerteam weiterhin Unterstützung zu. Natürlich sind die Fans aber trotzdem traurig, dass Gran Skrea endgültig abgeschaltet wird. Der allgemeine Ton ist aber ein positiver und verständnisvoller.

Was sagen die Spieler? So reagieren die letzten Spieler des MMORPGs im Forum (via Steam):

  • Helecaraxe schreibt: “Ich danke euch so sehr für das Spiel. Es war mir eine Ehre, euch und das Game kennenzulernen und ich freue mich darauf, euer neues Spiel bald zocken zu können.”
  • Auch torac bedankt sich: “Gran Skrea habe ich wirklich sehr genossen. Danke euch für all die harte Arbeit an dem Spiel. Ich werde garantiert die Augen nach eurem neuen Projekt offen halten.”
  • Bungus und seine Freunde nehmen Abschied: “Ich liebte dieses Spiel so sehr. Schade, dass es nie wirklich groß wurde, aber wenigstens konnte ich fünf meiner Freunde dazu überreden mit mir zu spielen. Es war wirklich eine Gran Skrea-Zeit! Danke für das Spiel und den unerbittlichen Support über die Jahre.”

Was haltet ihr von dem MMORPG? Habt ihr Gran Skrea Online jemals selbst gespielt? Seid ihr traurig darüber, dass das Spiel abgeschaltet wird oder habt ihr es, wie einige der Fans, bereits kommen sehen? Was haltet ihr von dem Statement der Entwickler? Schreibt es uns gerne in die Kommentare hier bei MeinMMO.

Gran Skrea Online gehörte übrigens nicht zu den 6 MMORPGs, von denen MeinMMO-Redakteur Alexander Leitsch sagt, dass sie 2022 sterben.

Quelle(n): Steam, Steam
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Ich halte die Existenz einer Oldschool-Community für ein Gerücht. 😎

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