Warum das Beste an The Dark Pictures: Man of Medan der Couch-Koop ist

Warum das Beste an The Dark Pictures: Man of Medan der Couch-Koop ist

Eindimensionale Charaktere und ein allzu bekanntes Setting plagen Supermassives geistigen Until Dawn-Nachfolger Man of Medan. Wer allerdings gern in Gesellschaft Horrorfilme schaut, könnte mit dem Titel trotzdem glücklich werden.

Was ist Man of Medan überhaupt? Man of Medan ist der erste Teil der „The Dark Pictures Anthology“ – einer Reihe von Spielen, die unabhängig voneinander veröffentlicht werden sollen. Man of Medan ist gleichzeitig der geistige Nachfolger des Überraschungshits Until Dawn, welches 10 Freunde durch eine Horrornacht begleitet. Der Clou: Die Entscheidungen des Spielers haben direkten Einfluss darauf, ob und welche Freunde die Nacht überstehen werden.

Trotz der klischeehaften Stereotypen, welche eindeutig an Teenie-Horrorfilme der 90er-Jahre wie „Scream“ und „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ angelehnt waren, boten die unterschiedlichen Entscheidungsmöglichkeiten sowie die tolle Atmosphäre durchaus Wiederspielwert.

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Until Dawn ist eine Hommage an Filme wie Scream

Mit Man of Medan sollen Unzulänglichkeiten von Until Dawn behoben und gleichzeitig der Wiederspielwert weiter gesteigert werden. Maßgeblichen Anteil daran sollen auch zwei neue Koop-Modi haben, mit denen Ihr Euch per Internet und Couch-Koop gemeinsam gruseln könnt. Zwar hat die Zahl der Protagonisten abgenommen (Ihr steuert nur noch 5 Charaktere), die verschiedenen Todesarten haben jedoch deutlich zugenommen, was die Entscheidungsmöglichkeiten der Spieler vergrößert.

Wird Man of Medan besser als Until Dawn? Diese 4 Dinge sprechen dafür

Das ist die Story von Man of Medan: 5 Protagonisten mit unterschiedlichen Beziehungen zueinander treffen sich auf einem Boot, um nach versunkenen Schätzen zu suchen. Im Verlauf dieses Abenteuers landen die „Helden“ schließlich auf einem Geisterschiff. Tatsächlich hat es dieses Geisterschiff wirklich gegeben. Auf der SS Ourang Medan sollen im Jahre 1948 alle Besatzungsmitglieder auf ungeklärte Weise ums Leben gekommen sein. Einige Explosionen an Bord sollen schließlich dazu geführt haben, dass der Frachter sank.

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Das ominöse Geisterschiff – die SS Ourang Medan

Auch wenn es in Wirklichkeit vermutlich eine banale Erklärung für den Untergang der SS Ourang Medan gibt, hat der Entwickler Supermassive Games der Schiffskatastrophe eine paranormale Note verliehen, die auch unsere Protagonisten am eigenen Leibe zu spüren bekommen. Eure Aufgabe ist es, möglichst viele Charaktere heil durch die Schrecken des Schiffes zu leiten. Tatsächlich lässt sich dieses Spielziel speziell im Koop-Modus auf amüsante Art und Weise aushebeln.

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Die Hauptfiguren sind laufende Klischees: Wie schon in Until Dawn verzichtet der Entwickler auf vielschichtige Charaktere. Schlimmer noch: Supermassive gelingt es in Man of Medan nicht, eine nachvollziehbare Charakterentwicklung ins Spiel zu bringen. Es gibt

  • den Draufgänger und Frauenheld,
  • den intelligenten aber langweiligen Nerd,
  • die nörgelnde und mahnende Kapitänin
  • sowie das turtelnde Liebespaar.

Schon nach den ersten Minuten verspüre ich das Bedürfnis, beim Tod einiger Kandidaten nachzuhelfen. Speziell bei diesem Schwachpunkt des Spiels offenbart sich jedoch das große Potential des Koop-Modus!

Das große Plus von Man of Medan: Die Koop-Modi!

Ihr könnt Euch auf zweierlei Arten gemeinsam mit Freunden gruseln: entweder via Internet oder per Couch-Koop. Beide Erfahrungen sind dabei komplett unterschiedlich. Bei einem Spiel mit einem Freund via Internet übernimmt jeder Spieler einen Charakter simultan. Dies führt leider zu zum Teil merkwürdigen Situationen, speziell wenn Euer Partner eine Situation schneller meistert als Ihr. Nicht selten werdet Ihr dabei aus Eurem aktuellen Geschehen herausgerissen, weil Euer Partner eine Zwischensequenz aktiviert hat.

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Man of Medan ist vor allem im Koop ein großer Spaß

Deutlich besser funktioniert der Couch-Koop für 2-5 Spieler. Jeder Spieler übernimmt eine Figur, also maximal 5. Während ein Spieler seinen gewählten Charakter steuert, schauen die anderen zu, ganz im Stile eines Horrorfilms, weshalb der Modus passenderweise Filmabend genannt wird. Da Eure Entscheidungen durchaus Auswirkungen auf Eure Mitspieler haben, bietet der Filmabend eine Menge Potential, sowohl für Konflikte als auch für eine Menge Spaß.

Denn nicht selten kann durch Eure Entscheidungen ein anderer das Zeitliche segnen. Dies bietet Euch die Gelegenheit, die Geschichte durch Herausforderungen auf eine gänzlich andere Art und Weise zu erleben:

  1. Jeder Spieler muss dafür sorgen, dass seine gewählte Figur schnellstmöglich das Zeitliche segnet. Wer als letztes überlebt, verliert.
  2. Zu Beginn des Spiels wählt Ihr nicht nur Euren eigenen Charakter, sondern sucht Euch ein „Opfer“ unter den Figuren Eurer Freunde. Euer Ziel ist es jetzt, durch Eure Handlungen dafür zu sorgen, dass Euer gewähltes Opfer schnellstmöglich verliert.
  3. Rottet Euch zusammen und bewältigt die Herausforderung, all Eure Spielfiguren überleben zu lassen. Das ist schwieriger, als es sich anhört und erfordert schon Erfahrung mit den möglichen Entscheidungen im Spiel.

Für die Hardcore-Variante könnt Ihr die Herausforderungen übrigens mit einem Trinkspiel kombinieren.

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Im Geschichtsverlauf könnt Ihr einsehen, welche Entscheidungen Ihr getroffen habt

So lang ist ein Spieldurchgang: Die Entwickler geben einen Spieldurchgang mit 4-5 Stunden an, was einem Filmabend im Herr-der-Ringe-Format entspricht (die Extended-Version, natürlich). Durch die vielen Todesarten kann die Geschichte in unterschiedlichen Konstellationen neu erlebt werden. Praktisch: Ihr könnt die unterschiedlichen Verzweigungen der Geschichte im Menü einsehen und wisst damit zumindest grob, was Ihr verpasst habt oder wo andere Entscheidungen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen würden.

Wie findet Ihr den Koop-Modus? Würdet Ihr Eure Freunde auf einen lustigen Filmabend mit dem Spiel einladen?

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ratzeputz

“Filmabend im Herr-der-Ringe-Format”
Das schafft man aber nicht wirklich in 4-5 Stunden 😀 … also … wenn man sichs richtig gibt -> Hobbit 1-3 und im Anschluss Der Herr der Ringe 1-3

Zum Spiel:
Ich fand Until Dawn großartig und habs auch 3 Mal durchgespielt (ich wollte es einmal schaffen, dass alle überleben).
Habs dann aber dennoch weiter verkauft und würde es auch heute nicht mehr spielen wollen weil ich eh so gut wie alles schon gesehen und “erlebt” habe. Die paar Clips, die ich verpasst habe, schaue ich bei Youtube nach, wenns mich interessiert.
Man of Medan kostet zwar nur 30€ und man kanns ja später wieder weiter verkaufen (außer bei Steam) aber ein Spiel, das vom Koop quasi lebt wird ohne Mitspieler schwierig (ich habe weder PS+ noch XBox Live, meine Frau spielt so Spiele nicht und meine Kleine ist mit ihren 10 Jahren eindeutig noch zu jung). Die Buddies sind alle keine wirklichen Zocker also bleibt man alleine drauf sitzen 😀
Da finde ich sogar 30€ zu viel.

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