Mit Until Dawn ist dem Entwickler Supermassive Games ein Überraschungshit gelungen. Mit der Dark Picture Anthology soll das Genre sinnvoll weiterentwickelt werden. Doch wie schlägt sich der erste Teil der neuen Reihe, Man of Medan, im Vergleich zu Until Dawn?
Warum wurde Until Dawn so positiv aufgenommen? Das Setting von Until Dawn entsprach den Teenie-Horrorfilmen der 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts und troff nur so vor Klischees und Stereotypen, die zeigen, dass man das Ganze nicht allzu ernst genommen hat. Darüber hinaus war das Spiel zwar von wenig Anspruch gekennzeichnet, konnte jedoch mit einer spannenden Geschichte punkten.
Der Clou waren jedoch die vielfältigen Entscheidungen, die großen Einfluss auf das Leben und Sterben der Protagonisten hatten. Diese Entscheidungen sorgten nicht nur für böse Überraschungen, sondern auch für einen hohen Wiederspielwert, immerhin gab es 38 unterschiedliche Todes-Sequenzen zu “entdecken”.
Was hat The Dark Pictures: Man of Medan damit zu tun? Mit der “The Dark Pictures Anthology” will Supermassive in mehreren Episoden neue Geschichten erzählen, die jedoch thematisch getrennt sind. Man of Medan ist der erste Teil dieser Reihe, gilt dabei aber als spiritueller Nachfolger von Until Dawn.
Zeit, die beiden Titel zu vergleichen und aufzuzeigen, welche Änderungen Supermassive in Man of Medan vorgenommen hat, um ihre Interpretation des Horror-Genres sinnvoll weiter zu entwickeln.
Weniger Freunde, aber mehr Tode und Entscheidungen
So war es in Until Dawn: In Until Dawn konnten die Spieler abwechselnd insgesamt acht Freunde durch die Horrornacht in der Waldhütte navigieren. Insgesamt 38 unterschiedliche Todes-Sequenzen konnten dabei “bestaunt” werden, sogar zehn unterschiedliche in nur einem Durchgang.
Das will Man of Medan besser machen: Der Tauchausflug, der sich als Horrortrip auf einem Geisterschiff entpuppt, wird von nur fünf statt acht Freunden begleitet. Trotz der geringeren Anzahl Protagonisten soll es deutlich mehr Todesanimationen zu sehen geben, nämlich insgesamt 69.
Sehen könnt Ihr davon in einem Durchgang maximal neun, wie Pete Samuels im Gespräch mit Playstation.Blog verriet. Ihr werdet also einige Durchgänge spielen müssen, um wirklich alle möglichen Konstellationen zu sehen.
Die erhöhte Anzahl der Todesanimationen geht einher mit noch mehr verzweigten Entscheidungen und Konsequenzen, wie wir bereits in einer ersten Anspiel-Session feststellen durften. Die Tragweite so mancher Entscheidung ist lange nicht klar, was die Herausforderung erhöht, wirklich alle Sequenzen zu sehen oder sogar alle Freunde zu retten.
Kürzere Spielzeit, aber mehr Wiederspielwert
So war es in Until Dawn in Sachen Spielzeit: Mit durchschnittlich 7 bis 9 Stunden war ein Spieldurchgang in Until Dawn angesetzt. Wer sich bereits auskennt, schafft es auch etwas schneller.
So unterscheidet sich die Spielzeit in Man of Medan: Man of Medan benötigt etwa 4 bis 5 Stunden Spielzeit, wie Game Director Tom Heaton verriet. Wer das Spiel bereits kennt, dürfte auch hier etwas schneller durch sein. Die verringerte Spielzeit ist nicht nur der geringeren Anzahl an Protagonisten geschuldet, sondern soll auch den Wiederspielwert erhöhen.
Mehr Todes-Sequenzen und eine größere Entscheidungsvielfalt sollen in Verbindung mit dem schnelleren Durchspielen dazu anregen, Man of Medan häufiger durchzuspielen. Ob solo oder mit Freunden!
Man of Medan kommt mit Koop-Modi
So war es in Until Dawn: In Until Dawn konntet Ihr Euch lediglich alleine gruseln. Zwar konnten Zuschauer Euer Treiben beobachten, jedoch nicht aktiv eingreifen. Dies ist in Man of Medan anders.
Man of Medan bietet zwei Koop-Modi: In Man of Medan habt Ihr gleich zwei Möglichkeiten, mit Freunden zu spielen:
- Shared Story – Spielt mit einem Freund zusammen das Horror-Abenteuer. Je nach Situation nehmt Ihr hierbei unterschiedliche Rollen ein.
- Movie Night (Filmabend) – Spielt mit maximal vier Freunden im Rahmen eines Couch-Koop. Dabei könnt Ihr jeder die Rolle eines Freundes übernehmen. Wer stirbt, ist raus.
Vorteilhaft auf die Koop-Modi wirkt sich die verringerte Spielzeit aus. So lässt sich Man of Medan durchaus an einem Abend durchspielen.
Fokus auf mehrere Horror-Genres
Until Dawn als Hommage an den Teenie-Horror: Die verlassene Waldhütte, acht aufgedrehte Freunde, die Parallelen von Until Dawn zu Filmen wie “Scream” oder “Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast” zogen sich wie ein roter Faden durch das Spiel.
Man of Medan mit mehr Horror-Einflüssen: Im Gegensatz zu Until Dawn sollen in Man of Medan mehr und vor allem aktuellere Horror-Genres abgedeckt werden. Neben dem klassischen Geister-Horror sollen auch Home Invasion-Elemente (Panic Room) zum Einsatz kommen.
Wie groß die Bandbreite tatsächlich wird und wie ausgeprägt die verschiedenen Elemente sein werden, kann wohl erst nach Release beurteilt werden.
Was haltet Ihr davon? Glaubt Ihr, dass Man of Medan besser wird als Until Dawn?
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Klingt nach interessanter Abwechslung. Wer sich bei so einem Spiel allerdings Logik, Rationalität und Klischeefreiheit erhofft, der kann nur enttäuscht werden.
Werd ich genau so halten wie bei Until Dawn.
Kaufen, einmal durchspielen, dann noch einmal und vielleicht noch ein drittes Mal durchspielen um die eigene “Was wäre wenn” Denke wegzubringen, Spiel wieder verkaufen und mir die restlichen Entscheidungen und Enden auf Utube ansehen 🙂
until dawn war ein haufen von klischeeansammlungen ohne ende. von den unmengen an unlogischen reaktionen nicht zu sprechen. es war mehr eine komödie.
Aber darum gings es doch. Eine Hommage an die Teenie-Slasher.