Logitechs neue Wireless-Tastatur ist richtig gut, doch der hohe Preis verfolgt sie wie ein fieser Schatten

Logitechs neue Wireless-Tastatur ist richtig gut, doch der hohe Preis verfolgt sie wie ein fieser Schatten

Mit der G Pro X TKL Lightspeed hat Logitech eine teure Gaming-Tastatur für 230 Euro vorgestellt. MeinMMO-Redakteur Benedikt Schlotmann hat sich die Tastatur einmal genauer angesehen.

Um welche Tastatur geht es? Mit der G Pro X TKL Lightspeed hat Logitech eine kabellose Gaming-Tastatur im TKL-Design vorgestellt. Mit einer UVP von 229 Euro ist die Tastatur nicht gerade günstig und orientiert sich eher an den hochpreisigen Vertretern im Tastatur-Bereich.

Ich konnte die Gaming-Tastatur für euch testen und erkläre euch, ob sich der Kauf der Tastatur für euch lohnt.

G Pro X TKL Lightspeed: Test im Überblick

Technische Details
Hier findet ihr die technischen Details der Logitech G Pro X TKL Lightspeed als Tabelle (zum Ausklappen klicken):
Design/InterfaceKabelgebunden, Bluetooth oder Funk-Verbindung; , TKL-Design
Tastenartmechanische, taktile Switches (Kailh GX Brown tactile) im deutschen Layout; PBT-Tastenkappen
programmierbare TastenJa
BeleuchtungJa
KompatibilitätPC
LieferumfangTastatur, Ladekabel, Wireless-Transmitter, Handbuch
BesonderheitenTKL-Design mit dedizierten Medientasten
Preis (UVP)229,99 Euro

Lieferumfang, Design und Aufbau

Wie sieht der Lieferumfang aus? In der Schachtel befinden sich neben der Tastatur noch der kabellose Transmitter, ein USB-Kabel zum Aufladen, ein Adapter für den Transmitter und eine Transporthülle für die Tastatur.

Logitech G Pro X TKL Lightspeed Lieferumfang

Wie ist die Tastatur aufgebaut? Die Tastatur bietet euch ein offizielles Tenkeyless-Design. Das bedeutet, die Tastatur hört rechts nach den Pfeiltasten auf. Einen Nummernblock gibt es nicht. An der Oberseite der Tastatur befinden sich noch Medientasten, mit denen ihr den Ton stummschalten, zum nächsten Musikstück wechseln oder verschiedene Funktionen der Tastatur aktivieren könnt.

Am oberen rechten Rand liegt ein gerastertes Rädchen, mit dem ihr etwa den Ton einstellen könnt. Die Medientasten liegen aber insgesamt für den Alltagsgebrauch etwas zu tief. Insbesondere im Vergleich zu den hohen Tastenkappen, die Logitech verbaut.

Wie sieht die Tastatur aus? Die Tastatur kommt in einem TKL-Design. Die Tastatur ist in Deutschland in drei verschiedenen Farben, in Schwarz, Rosa und Weiß, erhältlich. In meinem Test kam das schwarze Modell zum Einsatz.

Die RGB-Beleuchtung lässt sich anpassen und leuchtet alle Tasten angemessen aus, sodass diese auch im Dunkeln gut lesbar sind. Bei Bedarf lässt sich die Beleuchtung ganz abschalten, das würde ich jedoch nicht empfehlen: Denn dann sind die Tasten kaum noch lesbar.

Ebenfalls ärgerlich: Auch bei der G Pro X TKL Lightspeed verpasst es Logitech mal wieder, dass die Sonderzeichen ebenfalls beleuchtet werden. Das war schon bei der G915 der Fall. Auch bei der G Pro X TKL Lightspeed sind Sonderzeichen, wie µ, @ oder das €-Zeichen nur aufgedruckt und nicht beleuchtet.

Logitech G Pro X TKL Lightspeed ohne Beleuchtung
Ohne Beleuchtung sind die Tasten so gut wie kaum lesbar. Nur die aufgedruckten Sonderzeichen stechen hervor.

Verarbeitung

Die Tastatur setzt auf einen Plastik-Korpus mit Aluminium-Platte über der Platine. Das wirkt wertig. Insgesamt macht die Verarbeitung einen guten Eindruck. Man könnte Logitech höchstens vorwerfen, dass unter den Medientasten keine mechanischen Switches verbaut werden.

Der Akku ist fest verbaut, lässt sich aber laut Anleitung angeblich mit wenigen Schritten entnehmen und tauschen. Das habe ich aber nicht gemacht. Beim Ausbau geht übrigens auch die Garantie verloren.

Die Tragetasche macht einen stabilen und hochwertigen Eindruck und man kann die Tastatur darin gut und sicher verstauen.

Logitech verbaut übrigens keine Hotswap-Switches, die verbauten Switches sind fest montiert. Die Entscheidung finde ich jedoch überraschend: Bei der älteren kabelgebundenen PRO X setzt Logitech auf Hotswap-Technik. Warum man die Option hier nicht mehr bietet, ist mir ein Rätsel.

Logitech G Pro X TKL Lightspeed Detailansicht
Eine Detailansicht der Logitech G Pro X TKL Lightspeed: Das Medienrad am rechten Rand.

Software

Bei der Software setzt Logitech auf die „G Hub“-Software. Über die Software lassen sich unterschiedliche Funktionen der Tastatur anpassen oder völlig neu konfigurieren. Die Akkulaufzeit der Tastatur wird ebenfalls innerhalb der Software im Interface angezeigt.

Praktisch: Über die Software könnt ihr einstellen, dass sich die Beleuchtung der Tastatur nach einer bestimmten inaktiven Zeit abschaltet. Das spart Strom.

Logitech G Pro X TKL Lightspeed Software 01
Die “G Hub”-Software von Logitech: Übersichtlich und unaufdringlich.

Insgesamt bleibt die Software zurückhaltend und unaufdringlich. Eigen- oder Fremdwerbung wird im Gegensatz zu SteelSeries oder Razer nicht eingeblendet und ein optionaler Community-Hub mit zusätzlichen Tastenbelegungen bleibt angenehm im Hintergrund. Ein Login ist ebenfalls keine Pflicht. Über den Testzeitraum machte die Software bei mir keine Probleme und alles lief reibungslos.

Ergonomie

Die Tastatur ist durch das TKL-Design ergonomischer als andere Tastaturen. Denn der Vorteil von kleinen Tastaturen (TKL und kleinere Formate) ist, ihr könnt den rechten Arm mit der Maus näher am Körper halten, was einer gesünderen Haltung entspricht.

Hinzu kommt, dass ihr die völlig ohne Kabel nutzen könnt. Das macht die Tastatur auch sehr flexibel, da ihr auf dem Schreibtisch wenig zusätzlichen Platz, etwa für Kabel, benötigt.

Schade ist jedoch, dass die Tastatur keine Handballenauflage mitliefert. Ich habe mir privat eine zusätzliche Handballenauflage aus Bambus gekauft, damit finde ich die Tastatur angenehmer zu nutzen.

Logitech G Pro X TKL Lightspeed Frontalansicht
Mit Beleuchtung ist alles sehr gut zu erkennen. Auch im Dunklen sind alle Tasten gut ausgeleuchtet. Die Sondertasten sind nur aufgedruckt und leuchten nicht.

Die Tasten

Unter den Tastenkappen meiner Tastatur liegen braune GX-Switches von Logitech, die wiederum vom Hersteller Kailh stammen. Kailh gehört zu den größeren Firmen von Tastenswitches und setzen auf das gleiche Kreuzmuster bei den Switches wie Cherry.

Die verbauten Switches liefern aber genau das ab, was man von braunen Switches erwarten würde. Sie sind leise genug und geben kein akustisches Feedback (rote Switches klicken hörbar), dafür spürt man den für braune Switches typischen Widerstand, wenn man die Taste drücken möchte. Dadurch sind braune Switches etwas langsamer als rote, dafür fühlen sie sich deutlich präziser an.

Logitech G Pro X TKL Lightspeed Tastenkappen und Switches
Braune GX-Switches liegen unter den Tasten. Der Kailh-Schrifzug steht auf jedem Switch.

Wie laut ist die Tastatur? Die Switches sind zurückhaltend, aber wahrnehmbar. Bemerkbar machen sich insbesondere die Tastenanschläge durch meine Finger. Dadurch bietet die Tastatur einen angenehm niedrigen Geräuschpegel, ist aber dennoch deutlich hörbar. Das muss man mögen, ist für eine mechanische Tastatur mit braunen Switches jedoch nicht ungewöhnlich.

Ich zähle die G Pro X TKL Lightspeed nicht zu den leisesten Vertretern ihrer Art. An die hervorragende Ducky One 3 oder an die ebenfalls gute Epomaker RT100 (zum Test) kommt Logitechs Tastatur nicht heran, ist aber auch kein Vergleich zu den klapprigen grünen Switches, die Razer verbaut oder den teilweise klappernden Tasten der Vulcan-Reihe bei Roccat.

Eine Dämmung, wie sie etwa Ducky verbaut, bietet die G Pro X TKL Lightspeed ebenfalls nicht. Geschmiert sind die Tasten ebenfalls nicht.

Logitech G Pro X TKL Lightspeed Schrägansicht
Die Logitech G Pro X TKL Lightspeed von der Seite.

Fazit: Gute Gaming-Tastatur für viel zu hohen Preis

Lohnt sich die Tastatur? Mit einer UVP von 229 Euro ist Logitechs G Pro X TKL Lightspeed sehr teuer. Bereits die normale, kabelgebundene G Pro X Gaming-Tastatur bekommt ihr für etwa 130 Euro und die normale G Pro ohne X sogar schon teilweise für unter 100 Euro. Das sind in meinen Augen die besseren Angebote, wenn es Logitech werden soll.

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Welche Alternativen gibt es?

  • Mit der Logitech G413 TKL SE bekommt ihr eine gute Gaming-Tastatur für rund 70 Euro. Mit blauen Switches und PBT-Tastenkappen bekommt ihr ein faires Angebot.
  • Mit der Ducky One 3 bekommt ihr für 160 Euro und das ist ebenfalls ein faires Angebot: Gute Switches, saubere Verarbeitung, dazu Dämmung im Gehäuse und Hotswap-Switches.
  • Mit der Akko 3068 B-Plus bekommt ihr meinen Geheimtipp für unter 100 Euro. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in meinen Augen noch ein wenig besser als bei Epomaker RT100.

Weitere Gaming-Tastaturen: Ihr sucht nach weiteren Empfehlungen im Peripherie-Bereich? Dann schaut doch einmal in folgende Kaufberatung auf MeinMMO. Hier erklären wir euch, welche Tastaturen sich aktuell am meisten lohnen:

Die besten Gaming-Tastaturen, die ihr aktuell kaufen könnt

Fazit & Bewertung
Ganz ehrlich: Mit 229 Euro ist die G Pro X TKL Lightspeed viel zu teuer. Ja, auf der einen Seite, bekommt ihr eine hochwertige Tastatur im TKL-Design, mit einer guten Akkulaufzeit und einer stylischen Transporttasche. Und auch die Haptik gefällt mir dank PBT-Tastenkappen wirklich gut.

Auf der anderen Seite bekomme ich für so viel Geld viel zu wenig: Es gibt keine Hotswap-Switches, ich bekomme „nur“ GX-Switches, keine Dämmung für weniger Geräusche und geschmiert sind die Switches ebenfalls nicht. Die Beleuchtung ist gut, aber nicht perfekt. Nur zum Vergleich: Alle genannten Features und die besseren „Cherry MX“-Switches erhalte ich bei Ducky mit der One 3 TKL für "nur" 160 Euro.

Für 140 oder 150 Euro finde ich die G Pro X TKL Lightspeed durchaus empfehlenswert, aber nicht für deutlich mehr als 200 Euro. Dafür ist die Konkurrenz einfach zu gut und zu stark und selbst die hauseigene Konkurrenz mit der normalen G Pro oder der älteren G Pro X mit Hotswap-Technik schneiden in meinen Augen bei dem Preis besser ab.
Pro
  • gute Verarbeitung
  • hervorragende Akkulaufzeit (50h+)
  • gute Ausleuchtung der Tasten
  • Transporttasche im Lieferumfang
  • TKL-Design ist platzsparend und ergonomisch
  • PBT-Tastenkappen
Contra
  • sehr flache Medientasten
  • keine Hotswap-Technik
  • keine Handballenauflage
  • Tasten ohne Beleuchtung schwer zu lesen
  • Sondertasten nicht beleuchtet
  • zu hoher Preis
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