Jahrelang war Sims der Platzhirsch unter den Lebenssimulationen. Mit inZOI betritt noch im März 2025 der größte Konkurrent die Bühne auf Steam. Der Chef des Spiels hat nun erklärt, warum das so lange niemand gewagt hat.
Um wen geht es? Hyungjun „Kjun“ Kim ist der Game Director von der Lebenssimulation inZOI, die noch im März 2025 auf Steam im Early Access erscheinen soll. Er war vor inZOI unter anderem an MMOs wie Elyon oder Aion beteiligt.
Auf dem offiziellen Discord-Server von inZOI hat er sich jetzt zur Entwicklung der Lebenssimulation geäußert und warum vor inZOI es niemand so richtig mit den Sims von Electronic Arts aufnehmen konnte.
Das MMORPG-Problem
Was macht die Entwicklung so schwierig? „Wenn ich mich an die Zeit vor zwei Jahren zurückerinnere, als ich zum ersten Mal beschloss, dieses Projekt in Angriff zu nehmen, muss ich schmunzeln, weil ich weiß, wie leichtsinnig und mutig ich war, als ich überhaupt daran dachte, ein Spiel dieser Größenordnung zu entwickeln“, schreibt Kim auf Discord (via pcgamer.com).
Der Grund dafür ist einer, den er bereits aus seinen Zeiten als MMO-Entwickler kennen dürfte:
Jetzt verstehe ich, warum so wenige Unternehmen versucht haben, ein Lebenssimulationsspiel zu entwickeln. Die Herausforderung ist nicht nur additiv, je mehr man versucht, zu bauen – sie ist exponentiell. Ab einem bestimmten Punkt fühlt es sich an, als würde man mit unsichtbaren Geistern Fangen spielen, wenn man in dieser riesigen Welt, die wir geschaffen haben, Fehler findet.
Weiter gibt er zu, dass die Entwicklung von inZOI seine bislang „größte Herausforderung“ ist. Das liegt wohl daran, dass inZOI – ähnlich wie neue MMORPGs – viele Features, Systeme und Inhalte liefern muss, um im Vergleich zur Konkurrenz eine Chance zu haben – auch wenn die Konkurrenz wie Sims oder WoW bereits über 20 Jahre Vorsprung haben.
Anders als die Sims
Was ist inZOI? Die Charaktere im Spiel werden ZOI genannt und stehen im Mittelpunkt aller Aktivitäten. Wie beim Genre-König erstellt ihr zunächst eure Familie mithilfe eines aufwendigen Charaktereditors. Wer möchte, kann dafür auch auf den integrierten Gesichts-Scan zurückgreifen, der euer eigenes Gesicht direkt ins Spiel überträgt.
inZOI unterscheidet sich schon von der Grafik her stark von Sims. Dank Unreal Engine 5 sieht die Lebenssimulation bedeutend besser aus und auch eigene Gegenstände aus eurem Haushalt könnt ihr per Foto ins Spiel einfügen.



Außerdem sollt ihr bei vielen Aspekten im Spiel ein hohes Maß an Mitbestimmung haben. So könnt ihr Möbel frei platzieren und auch mitbestimmen, wie die Welt außerhalb eurer eigenen vier Wände aussehen soll.
InZOI bietet zudem ein einzigartiges Karma-System, das das Leben eurer Charaktere begleitet. Stirbt ein Charakter, wird er zur Buße gezwungen und muss als Geist Dienste für das Allgemeinwohl leisten. Mehr dazu könnt ihr hier erfahren: Wer in inZOI auf Steam zu gemein ist, wird zur Strafe zum Geist und muss alles wiedergutmachen
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Die Frage ist doch ähnlich wie bei Wow, warum soll es überhaupt etwas Neues aber Ähnliches geben? Die Einen haben sich so stark in ihre 20 Jahre alte Welt verwoben, das man weder Zeit noch wirklich Lust hat, noch ein etwas Anderes aber genauso oder noch umfangreicheres Neues aber im Prinzip doch Gleiches zu spielen. Neueinsteiger dagegen werden in solchen Neuerfindungen vom ersten Tag an überfordert, da das, was woanders über Jahre gewachsen ist, hier direkt fertig serviert wird und nicht spielerisch erlernt werden kann, sondern sofort eine gewisse Expertise erfordert, um das System in Gang zu halten. Die Leute die in “Neuen” MMOS vom ersten Tag an erfolgreich herumgeistern, sind alles Spieler mit Erfahrung in eigentlich ähnlichen Spielen und keine Neulinge, aber diese Wechsler sind nicht das Publikum, welches eine Spiel über 20 Jahre am Leben hält. Diese dauernden Wechsler erhalten überhaupt kein Spiel am Leben, weil sie nach einem Hype bald wieder verschwunden sind. Neues ist nur dann langfristig erfolgreich, wenn es sich grundlegend Anders anfühlt, und sich nicht dauernd wie die Kopie von etwas schon immer dagewesenem anfühlt. Die Leute die sich über die Teil auch Überalterung Klientel von WoW oder Sims herablassend äußern, sind im Prinzip ein wenig neidisch, dass es dort eine gewachsene Community gibt, die Jahre benötigt um zu entstehen. Es gab sicher die tollen neuen Games aber man hatte nicht die millionen Festen Kunden, und viele Kunden erwarten auch einen guten Support. Und so verschwinden selbst gute Projekte weil die Fundamente nicht stabil sind. Amazon kann noch so gute Spiele aus dem Boden stampfen, Communnity und Support wachsen, die kann man nicht bauen
20 Jahre Vorsprung aber nur in der Erfahrung was die Erstellung solcher Systeme betrifft und nicht die Systeme an sich. Die meisten Systeme davon haben nämlich kaum noch Relevanz, da weder der Großteil der Spielerschaft alle 4 Sims-Teile gleichzeitig spielt noch viel Zeit mit altem WoW-Content verbringt.
Woran sich die Spiele also messen lassen müssen, sind die aktuell Inhalte und nicht die Inhalte, die irgendwann mal in Sims 1 oder 2 eingefügt worden sind. Ich brauch dementsprechend auch kein MMO mit 10.000 Quests, weil WoW ja schließlich genausoviele hat.
Von daher find ich das Argument “die haben ja auch 20 Jahre Vorsprung” wenig überzeugend als Ausrede, wenn einem nach Release die ersten Kritiken um die Ohren fliegen.
Ich sehe es komplett anders. Schau es dir doch mal einfach objektiv und nicht negativ an. 20 Jahre Entwicklungszeit bedeutet nicht einfach hinkacken sondern ausprobieren, Entscheidungen treffen, Playtests, usw. Es geht eben darum was der Artikel schreibt. 20 Jahre voller Features ausprobieren und zu entscheiden ob diese geeignet sind oder eben nicht. Hier geht es nicht darum 1000 Quests einzubauen sondern gute Quests einzubauen welche sich von den aktuellen “Konkurrenten” abheben. InZOI möchte sich abheben. Die Gefahr bei einem Spiel welches eine Lebenssimulation ist sollte klar sein: Es soll für alle und jede Altersgruppe zugänglich sein, spaß machen und sich nicht überladen oder nach Arbeit anfühlen. SIMS konnte diese Punkte in 20 Jahren perfektionieren. Nehmen wir doch einfach mal ein Beispiel aus InZOI. Wir wissen zwar noch nicht so viel, jedoch wurden schon zwei Features angekündigt welches wir betrachten können: ein eigenes Auto zu besitzen und die möglichkeit eine Tankstelle zu besuchen.
Kann ich überhaupt mit dem Auto interagieren? Sollen wir jetzt das Auto auftanken müssen? Wie oft muss ich es denn dann auftanken? Kann das Auto kaputt gehen oder einen defekt aufweisen? Was sind konkret die Vorteile, falls ich mir ein Auto kaufe?
Stellen wir uns mal einfach vor es gäbe eine Stressleiste. Diese sollte nicht ausgelastet werden wenn ich mit dem Auto unterwegs bin. Immerhin ist Autofahren schneller und entspannter als laufen, Fahrrad fahren oder den ÖPNV zu benutzen.
inZOI hat das große problem nicht nur genau so gut wie SIMS 4 zu sein, sondern noch besser. Und dann müssen sie sich ständig solche Fragen stellen wo SIMS 20 Jahre für Zeit hatte. Und siehe da: in SIMS 4 gibt es immer noch keine autos. Vielleicht weil dort die Entwickler gemerkt haben dass es einfach zu viele Ebenen hinzufügt… Vielleicht weil es einfach nicht passt oder vielleicht weil es einfach nicht ihr Anspruch ist.
Nur mal so: falls InZOI den sicheren Weg gehen würde, wäre es einfach nur ein “SIMS Klon mit schicker oberfläche”. Dementsprechend müssen sie abliefern.
Bleibt abzuwarten welche features inZOI alle vorstellen wird und wie diese sich spielen werden.
Ich könnte das natürlich nicht weiter ausbauen aber ich denke das reicht.🤗