Hearthstone: US-Senatoren beider Parteien schreiben „bösen Brief“ an Blizzard

Hearthstone: US-Senatoren beider Parteien schreiben „bösen Brief“ an Blizzard

US-Senatoren der großen Parteien arbeiten zusammen und verfassen einen „bösen Brief“ an den Chef von Activision Blizzard. Die Hearthstone-Affäre rund um China ist bei den Senatoren angekommen.

Die Geschichte rund um Hearthstone-Champion Blitzchung wird immer verrückter. Nun haben auch mehrere US-Senatoren einen Brief an Bobby Kotick, den Chef von Activision Blizzard, verfasst. Sie fordern Blizzard dazu auf, sich zu amerikanischen Werten und freier Meinungsäußerung zu bekennen.

Von wem stammt der Brief? Der Brief wurde von den beiden US-Senatoren Ron Wyden (Demokraten) und Marco Rubio (Republikaner) verfasst, erhielt aber noch Unterstützung von drei Kongressmitgliedern. Das ist also schon durchaus eine „größere Sache“.

Was steht im Brief? Der Brief greift den Vorfall mit dem Spieler Ng Wai Chung (Blitzchung) noch einmal auf. Die Senatoren finden Blizzards erste Entscheidung (Einbehalt des Gewinns und Sperre) äußerst bedenklich, da sie der Ansicht sind, dass die chinesische Regierung ihre Macht ausweitet, um auch US-Unternehmen dazu zu bringen, freie Meinungsäußerung („Free Speech“) zu unterdrücken.

Der Brief fordert Blizzard dazu auf, die Entscheidung zu überdenken und „den Kurs zu ändern“. Vor allem der letzte Absatz ist sehr deutlich verfasst:

Während China seine Kampagne der Einschüchterung verstärkt, müssen Sie und ihre Firma entscheiden ob sie über den Gewinn hinausschauen und amerikanische Werte – wie freie Gedanken- und Meinungsäußerung – vertreten oder ob sie Beijings Anforderungen entsprechen wollen, um einen Zugriff zu deren Markt zu gewährleisten. Wir bitten sie mit Nachdruck darum, ihre Entscheidung in Bezug auf Mr. Chung zu überdenken. Sie haben die Gelegenheit, einen anderen Kurs einzuschlagen. Wir bitten Sie dringlich, dies auch zu tun.

Den vollständigen Brief könnt ihr euch hier durchlesen.

USA ist sonst gespalten – hier aber einig

Warum ist das so besonders? Dass dieser Brief besonders ist, hat vor allem zwei Gründe. Zum einen kommt es extrem selten vor, dass Politiker sich direkt an die Games-Branche wenden, um eine Entscheidung in Bezug auf eSport und damit verbundene Umstände zu kritisieren.

Zum anderen ist besonders, dass der Brief von Senatoren verfasst wurde, die beiden großen Parteien in den USA angehören (Demokraten und Republikaner). Dass sich Anhänger beider Parteien auf ein Thema einigen können ist in den vergangenen Monaten eher ungewöhnlich.

Kommt der Brief zu spät? Klar ist allerdings auch, dass der Brief wohl ein bisschen zu spät kommt. Er ist auf den 18. Oktober datiert und da hatte Blizzard die Strafe für Blitzchung bereits seit einer Woche abgemildert. So wird sein Preisgeld nicht mehr einbehalten und seine Sperre wurde von einem Jahr auf 6 Monate reduziert.

Dennoch ist das wohl ein starkes Zeichen, wenn selbst Vertreter der amerikanischen Politik so ein klares Statement verfassen und von Blizzard verlangen, dass sie sich deutlich zu etwas bekennen.

Wie findet ihr das? Sollten Politiker sich aus dieser Sache raushalten? Oder ist das genau richtig so?

Hearthstone bannt weitere Profi-Spieler, aber die freuen sich darüber
Quelle(n): kotaku.com, reddit.com/r/games/
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Kara Muh

@All Might USA machen das schon seit 70 Jahren und keinen interressierts. LUL
Blizazrd hat seine richtlinien nicht seit es in Hongkong abgeht.

Sunface

So ruppige Zeiten gab es bei Blizzard noch nie. Bin echt gespannt auf die Blizzcon. Letztes Jahr war die Schedule schon am 15.10 raus. Bisher noch nichts. Sie sind entweder vorsichtig wegen des Hype oder legen einfach noch Dinge um. Könnte mir vorstellen das sie Immortal wieder verschieben weil das nicht nur hier sondern nun auch in China vermutlich komplett zerrissen wird.

Misanthrop

Der beiden Briefe gingen übrigens an die beiden Chefs von ACTIVISION Blizzard und APPLE: Tim Cook und Bobby Kotick.
Im übrigen hat Riot seine Spieler gewarnt sich politisch zu äußern. Ein Schelm wer Böses dabei denkt…

Daniel Krempfer

Internationale (e)Sport-Turniere sind nunmal kein Ort für politische Meinungsäußerungen.

Bei der LoL World Championship spielen nunmal Teams aus Hong Kong und Teams aus China mit (und theoretisch auch gegeneinander). Riot will – und das ist absolut nachvollziehbar – weder, dass die Spieler der chinesischen Teams ihre Interviews missbrauchen, um Chinesische Staatspropaganda zu verbreiten (“Verurteilt die Verbrecher von Hong Kong!”), noch will Riot, dass Hong Konger Spieler ihre Interviews missbrauchen, um zum Aufstand gegen China aufzurufen.

Wie soll ein Turnierveranstalter denn bitte mit der Situation umgehen? Alles im Rahmen der “free speech” zulassen und zusehen, wie sich die Spieler an die Gurgel gehen, während von allen Seiten der Vorwurf gegen Riot kommt, zu wenig gegen die jeweils andere Seite zu tun?!?

Das gleiche gilt für Blizzard:
Blizzard wollte nur neutral sein. Blizzard wollte sich aus dem Konflikt zwischen China und Hong Kong raushalten, nicht mehr und nicht weniger. Dann hat ein Spieler sein Sieges-Interview dazu benutzt, politisch Stellung zu beziehen und damit Blizzard gezwungen, sich selbst zu positionieren. Der Schaden, den dieser Spieler damit angerichtet hat, ist immens – er zwang Blizzard, ihn entweder zu bestrafen (wogegen der Westen boykottiert) oder ihn milde oder gar nicht zu bestrafen (wogegen China (ja, auch die “brainwashed” Bevölkerung) boykottiert). Blitzchung hat Blizzard damit in eine extrem ungünstige Situation gebracht.

Und das muss man unabhängig von der jeweiligen Meinung gegenüber China betrachten – ich halte die chinesische Regierung auch für ein sehr problematisches Regime, aber das darf nicht dazu führen, dass grundsätzliche Regeln, die dazu dienen, den Frieden im Turnier zu wahren, gebrochen werden.

Was wäre z.B., wenn ein türkischer Bundesliga-Spieler nach dem Sieg im Interview mit der ARD sowas sagen würde wie “Möge Allah unsere Truppen im Krieg gegen die Kurden segnen!” oder ein kurdischer Spieler so etwas sagen wie “Freiheit für Kurdistan!”. In beiden Fällen würden die Spieler empfindlichste Strafen bekommen.

(e)Sport ist immer auch zum Teil “Völkerverständigung” – und dazu ist es notwenig, den olympischen Friedens-Gedanken hochzuhalten und keine konfrontative politische Instrumentalisierung der Wettkämpfe zuzulassen.

alfredo

als ob das was bringt xD damit wischen die sich den hintern ab und schicken ihn im goldumschlag retour…

nightstalker314

Teils liest sich das Schreiben als wären es umformulierte Artikel zum Thema. Ich wage zu bestreiten, dass diejenigen die unterschrieben haben auch 1:1 den Textinhalt formuliert haben.

ZackZackZack3434

Wie konnte Activision das Preisgeld, das er sich sowieso schon erspielt hat, überhaupt einbehalten?
Soweit ich weiß hat er es mittlerweile zwar erhalten, trotzdem…

CrashPa

Activision? Es geht hier um Blizzard ????????‍♂️????

Davon ab dürfen sie das tun, da die Turniere mit Bedingungen einher gehen die unterschrieben wurden.

Craine

Activision und Blizzard ist mittlerweile das gleiche

ZackZackZack3434

Siehe Caine “????????‍♂️????”

Burak A.

Blizzard ist längst tot.
Auch wenn es offiziell ActivisionBlizzard heißt, ist es nur noch Activision.

soru

Hmm hoffentlich präsentiere auf auf der blizzcon paar ihrer neuen mobile spiele. Am besten mit chinesischen parter.

Trouble

In was für einer verrückten Zeit wir leben, erkennt man daran, daß Politiker nichts besseres zu tun haben als sich um Computer Spieler zu kümmern… Die Politik hat hier nichts zu suchen. Sie schaffen gesetzliche Vorgaben und fertig. Der Rest kann doch wohl nur ein schlechter Scherz sein…

TheDivine

Hier geht es nicht um Spieler sondern um einen multimillionen schweren amerikanischen Konzern ????

Gerd Schuhmann

Das ist ja ein Problem mit diesen asymmetrischen Systemen.

Im Westen ist es so, dass sich Politik gefälligst aus der Wirtschaft und den Sachen raushalten soll.
In China ist es ja gerade nicht so und der Staat verlangt von westlichen Firmen, sich politisch zurückzuhalten, wenn sie Geschäfte machen wollen.

Die Blizzard-Affäre hat hier eine politische Dimension. Das sollte sie nicht haben – aus unserer Sicht, aber diese Dimension hat sie durch die besonderen Umstände Chinas.

So war es auch immer wieder mit sportlichen Auseinandersetzungen in der Vergangenheit, dass dann olympische Spiele oder Wettkämpfe so eine politische Dimension hatten.

Insofern waren die Zeiten schon immer “verrückt.”

Alexander Ostmann

Im Fall “Adobe / Venezuela” hat das mit dem sich heraushalten aber nicht ganz geklappt. 😉

https://www.heise.de/newsti

Christian Puta

Also solche Leute wie du meckern immer über “die da oben” und verstehen nicht mal simpelste Aussagen.

Trouble

Genau daran wird es liegen. Danke für dein Feedback, ich sortiere das schon ein. Du kannst also ruhig weitergehen, ich mach das schon *loooool *

Christian Puta

Fühlst dich sicher auch als Bürger zweiter Klasse. Und niemand kümmert sich um deine Probleme. rolfolloloolmao

Nefer

Du verstehst das große ganze nicht. Les doch mal den gesamten Brief, das geht weit über Computerspiele hinaus. Es geht um den globalen Einfluss den China mittlerweile ausübt und dadurch auch eine Gewisse Macht besitzt die in Firmen wie Blizzard zu einem gefährlichen Tool werden kann. Wenn man bedenkt welche Reichweite Blizzard bei Menschen und vor allem jungen Menschen besitzt ist das angesichts der chinesischen Weltanschauung äußerst bedenklich.

Kara Muh

USA machen das schon seit 70 Jahren und keinen interressierts. LUL
Blizazrd hat seine richtlinien nicht seit es in Hongkong abgeht.

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