Manch ein Chef lässt es sich echt was kosten, Bewerber aus der Gen-Z abzulehnen

Manch ein Chef lässt es sich echt was kosten, Bewerber aus der Gen-Z abzulehnen

Eine Umfrage wirft ein Licht darauf, wie weit manche Chefs gehen, um Einstellungen von Berufseinsteigern zu vermeiden.

Um welche Bewerber geht es hier konkret? Eine Umfrage der Website intelligent.com unter rund 800 Führungskräften von US-Unternehmen beschäftigte sich mit Fragen rund um Absolventen der vergangenen Jahre von Colleges. Diese gehören allesamt zur sogenannten Generation Z, da sie zwischen 1996 und 2012 geboren worden. Die Chefs und Führungskräfte sind wohl zu größten Teilen noch den Boomern der Nachkriegszeit oder der Gen X (1965 bis 1979) zuzuordnen.

Vorliebe für erfahrene Mitarbeiter – auch wenn sie was kostet

Wie verhalten sich die Chefs und Vorgesetzten denn? Rund 40 Prozent geben an, junge Bewerber abzulehnen und anstatt dessen lieber älteren Angestellten Privilegien zu gewähren oder mehr Gehalt zu zahlen. Rund der Hälfte all dieser, der Gen-Z eher abgeneigten, Entscheider gewähre zum Beispiel auch lieber erfahrenen Untergebenen alternative Modelle, wie Homeoffice oder hybrides Arbeiten, als Berufsanfänger einzustellen.

Warum lehnen die Boomer die Bewerber aus der Gen Z ab? Hierbei muss zwischen zwei Bereichen unterschieden werden:

  • der spezifische Bewerber im Gespräch
  • generelle Meinung über Berufseinsteiger

Im Bewerbungsgespräch treten laut der Umfrage immer wieder Situationen auf, die Zweifel an der Eignung der jeweiligen Person aufkommen lassen. Diese lauten:

  • 54 Prozent der knapp 800 Befragten beklagen, dass die Bewerber Blickkontakt vermeiden. Jeder Fünfte habe sogar erlebt, dass Bewerber ihre Kamera während Online-Calls nicht anstellen wollten.
  • 53 Prozent berichten von überhöhten Lohnforderungen
  • 51 Prozent empfanden das Erscheinungsbild bereits mindestens einmal als unangemessen (vor allem Kleidung)
  • Rund jeder fünfte habe es schon erlebt, dass ein Elternteil mit zum Vorstellungsgespräch gebracht wurde

Woran könnte dieses Verhalten der Gen-Z liegen? Es mag Gründe im Einzelfall geben, aber im Generellen weist die Professorin für Kommunikation vom Ithaca College, Diane M. Gayeski, auf die Notwendigkeit hin, die Begleitumstände während der Hochschulausbildung zu bedenken.

Die Covid-19 Pandemie habe ihre soziale und professionelle Entwicklung auf vielerlei Arten beeinträchtigt. Nicht nur an den Bildungsstätten, sondern auch außerhalb. Die Pandemie nahm auf diese Untergruppe in der Gen Z großen Einfluss. Dies passt zu ähnlichen Angaben aus einer anderen Umfrage von intelligent.com in der ein Großteil der Führungskräfte angab, dass die generellen Kritikpunkte, die sie an der Gen-Z fänden, bei den jüngsten Jahrgängen besonders gravierend auftreten.

Was wird denn oft kritisiert? Die eingangs genannte Umfrage ergibt folgendes Bild: „Die jüngsten Abschlussjahrgänge …

  • schaffen die auferlegten Arbeiten nicht.” Dem stimmen etwas weniger als 2⁄3 vollständig oder weitestgehend zu.
  • kommen zu spät zur Arbeit.“ Dies bejahen rund 60 Prozent.
  • geben Arbeit nicht termingerecht ab.“ Auch etwa 59 Prozent bestätigen diese Aussage.
  • kleiden sich nicht der Situation angemessen.“ 57 Prozent sehen diesen Trend auch nach dem Vorstellungsgespräch bestätigt
  • sind schwierige Angestellte und leisten schlechte Arbeit.“ Ungefähr je die Hälfte stimmt diesen Aussagen zu.

Sind das nur Meinungen oder gibt es dazu auch Fakten? Das sind nur Aussagen von Menschen über andere Menschen. Die Wissenschaft relativiert vieles davon. Denn letztendlich lassen sich viele Probleme auf Unterschiede bei Wahrnehmung und beim Umgang mit Situationen zurückführen: Die Gen Z tickt anders und ihr fehlt es schlicht an Erfahrung. Zudem erschwert die wirtschaftliche Lage vieles, was für die Generationen zuvor selbstverständlich war.

Mehr dazu könnt ihr in den weiter oben verlinkten Artikeln oder im Folgenden nachlesen, der eine Umfrage aus dem Vereinigten Königreich zum selben Thema behandelt: Generation Z ist oft zu spät, verschwendet Arbeitszeit und fällt häufig wegen mentaler Probleme aus, zeigen Umfragen.

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