Steam-Boss spricht über Technik wie aus Shadowrun: Gehirn-Computer-Interface

Steam-Boss spricht über Technik wie aus Shadowrun: Gehirn-Computer-Interface

Der Chef der Gaming-Plattform Steam, Gabe Newell, gab ein Interview zum Thema „Brain-Computer-Interfaces“ (BCI). Dort kam er darauf zu sprechen, was die alles leisten sollen – und das klingt verdächtig nach bekannten Science-Fiction-Szenarien wie Shadowrun.

Gabe Newell spricht im Interview mit der neuseeländischen News-Seite 1 NEWS über die Gaming-Technologien der Zukunft, konkret über Hirn-Computer-Interfaces.

Zu dem Thema sagte Newell im März 2020 schon einmal, dass wir „der Matrix viel näher“ seien, als die Leute begreifen könnten.

Im neuen Interview erklärt Newell, wie genau so etwas aussehen könnte. Er spricht davon, dass die Erfahrungen mit diesen BCI, dem Hirn-Computer-Interface, viel besser sein werden als das, was Spieler jetzt durch ihre „Fleisch-Peripherie“ wahrnehmen könnten.

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Gabe Newell ist überzeugt von BCI, die vielleicht sogar so etwas wie Sword Art Online ermöglichen.

„Die echte Welt wird flach, farblos und verschwommen wirken“

Das sagt Newell: Laut Newell können die Spiele der Zukunft die Sinne direkt ansprechen und damit ein besseres Erlebnis gewährleisten. Er behauptet sogar, dass die echte Welt dagegen verblasst:

Du bist es gewohnt, die Welt durch deine Augen wahzunehmen. Aber Augen wurden von diesem Geizhals erschaffen, der sich nicht um Ausfallraten und Wiedergaberecht schert. Wenn etwas kaputt ist, gibt es keinen Weg, etwa effektiv zu reparieren. Das ergibt zwar von einem Standpunkt der Evolution total Sinn, aber spiegelt keinerlei Verbraucher-Interessen wieder.

Für die visuelle Erfahrung, die visuelle Genauigkeit, die wir erschaffen können, wird die reale Welt nicht mehr das Maß sein, das wir für das bestmögliche Ergebnis anlegen. Die echte Welt wird flach, farblos, verschwommen aussehen verglichen mit den Erfahrungen, die man direkt im Hirn von Leuten erzeugen kann.

Wie soll das funktionieren? Die Technik soll auslesen können, wie sich der Spieler fühlt. Wenn er nun aufgeregt, überrascht, traurig, gelangweilt oder unachtsam sei, könnte das Spiel direkt darauf reagieren.

Registriert das Spiel etwa Langeweile im Hirn des Spieles, könnte es den Schwierigkeitsgrad anziehen.

„Ununterscheidbar von Science-Fiction“

So geht es weiter: Laut Newell seien viele Diskussionen rund um das Thema nicht von Science-Fiction zu unterscheiden. Und das Auslesen von Gefühlen scheint nur der Anfang zu sein: “Wo es seltsam wird, ist wenn durch ein BCI editierbar wird, wer du bist.”

In fernerer Zukunft soll es möglich sein, die Gefühle und das Hirn zu beeinflussen, etwa über eine App.

Eine der frühen Anwendungen, die ich erwarte, ist verbesserter Schlaf. Schlaf wird eine App, die du nutzt und bei der du sagst: ‚Oh, ich brauche so und so viel Schlaf. Ich brauche so viel REM.‘

Sogar Schmerzen außerhalb des eigenen, physischen Körpers könnten spürbar sein. Newell sagt: “Du könntest Leute denken lassen, dass ihnen etwas weh tut, indem du ihr Werkzeug verletzt, was in sich ein kompliziertes Thema ist.”

Was hat das mit Shadowrun zu tun? In der Welt von Shadowrun haben Menschen die “Buche im Kopf”, ein Gehirn-Computer-Interface.

Shadowrun spielt in einer dystopischen Zukunft, in der Mensch und Technologie stark verschmolzen sind. Dort gibt es SimSinn-Chips und “BTLs” (kurz für “Better Than Life”).

Das sind Simulationen, die intensivere Erfahrungen ermöglichen, als sie mit einem menschlichen Körper alleine möglich wären.

Für eine solche Erfahrung muss sich der Nutzer beispielsweise über eine Buchse in seinem Kopf mit einem “Deck” verbinden, das die entsprechenden Chips abspielen kann. Bei den BTLs, die illegal modifiziert und verstärkt wurden, kann die Intensität der Erfahrung sogar zum Tod führen

Newells Vision von den BCI ist nicht ganz so dystopisch wie in Shadowrun. Valve setzt aktuell auch eher auf „non-invasive“ Technik wie etwa Headsets, die Hirnwellen auslesen, ohne dass man gleich Schäden aufbohren muss.

Es wird allerdings noch dauern, bis es Nutzer-Geräte gibt und selbst dann wird jeder für sich entscheiden müssen, ob er so etwas auch benutzen will.

Valve arbeitet aktuell an einer Open-Source-Software für BCI, mit der Entwickler damit anfangen sollen, Hirnsignale richtig auslesen zu können. Laut Newell sollte jeder Entwickler bis 2022 damit anfangen, mit BCI zu arbeiten.

Quelle(n): 1 NEWS
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N0ma

Das Thema kann man in 100 Jahren nochmal starten. Wir sind noch weit davon entfernt Gedanken auszulesen, geschweige dann welche zu implantieren.
Schlaf ist übrigens auch mehr als Ruhe mal einzuknipsen und auszuknipsen. Das Gehirn verarbeitet da die Daten vom Tag. Wenn man anfängt da rumzufummeln produziert man Zombies.

Stephan

Die sollen sich beeilen, wenn ich alt, grau und Bewegungsunfähig bin muss das Ding fertig sein ^^

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