Deutsche Streamerin veranstaltet Alternative zur Fußball-WM in Katar auf Twitch, sammelt nebenbei 13.000 € Spenden

Deutsche Streamerin veranstaltet Alternative zur Fußball-WM in Katar auf Twitch, sammelt nebenbei 13.000 € Spenden

Die Fußball-WM 2022 in Katar wird überschattet von Diskussionen um die Menschenrechte im Wüstenstaat. Viele Menschen wollen die Sportveranstaltung boykottieren. Eine deutsche Twitch -Streamerin veranstaltete am 20. November kurzerhand selbst ein Fußball-Turnier, um eine Alternative zur WM anzubieten.

Was für ein Event war das? Die deutsche Twitch-Streamerin freiraumreh beschäftigt sich vor allem mit aktuellen politischen Themen und bietet Diskussions- und Talkformate mit ihren Gästen an.

Am 30. September kündigte freiraumreh an, eine Alternative zur Fußball-Weltmeisterschaft in Katar veranstalten zu wollen. Fußball-Begeisterte sollten so die Möglichkeit haben, am Eröffnungstag der WM den Sport genießen zu können, ohne die kontroverse Veranstaltung zu unterstützen.

Nach wochenlanger Vorbereitung war es am 20. November endlich so weit: Pünktlich zum WM-Start in Katar traten 28 Persönlichkeiten aus Twitch und YouTube in 4 Teams gegeneinander an.

Tausende sehen Alternative zur WM

Wer war alles dabei? freiraumreh konnte für ihr Event Influencer und Streamer aus ganz unterschiedlichen Bereichen gewinnen. Am Start waren unter anderem der YouTuber Oliver “AlphaKevin” Guthe, der ehemalige Hausmeister der Eintracht Spandau, Daniel “Broeki” Broekmann und die Autorin Jennifer “Liza Grimm” Jäger.

https://twitter.com/freiraumreh/status/1593176374105501704?s=20&t=OjThwj_Xgo70C-7NRJ3o9g

So lief das Event: Der Stream begann am Sonntag schon um 13:40, Anpfiff war allerdings erst um 15:00. In den nächsten Stunden traten die 4 Influencer-Teams gegeneinander an, bis am Ende das Team Crocos als Sieger hervorging. Um 19:30 endete das Event.

In diesen knappen 6 Stunden waren durchschnittlich 13.610 Zuschauer mit dabei, der Höchstwert lag zwischenzeitlich sogar bei 17.648 gleichzeitigen Zuschauern. Das Event war also ein voller Erfolg für freiraumreh, die sonst eher bei einem Schnitt von 1.380 Zuschauern liegt (via sullygnome).

Die Begeisterung der Zuschauer zeigt sich auch in den Reaktionen auf Twitter: Zuschauer bedankten sich dafür, ohne schlechtes Gewissen Fußball schauen zu können.

Ganz nebenbei sammelte freiraumreh auch noch 13.873 € in Spenden. Die Streamerin betonte, es sei ihr in erster Linie um ein spaßiges Event gegangen, sie habe nur zwischendurch kurz auf die Spenden hingewiesen. Das Geld soll Organisationen wie der International Justice Mission zugutekommen, die sich für Menschenrechte einsetzen (via betterplace).

https://twitter.com/freiraumreh/status/1594657616185131010?s=20&t=OjThwj_Xgo70C-7NRJ3o9g

Veranstalterin wehrt sich gegen Kritik

Gab es auch Kritik? Am 21. November, dem Tag nach dem Event, äußerte sich freiraumreh via Twitter zu verschiedenen Kritikpunkten. So hätten einige Leute das Turnier wohl gerne verfolgt, hatten aber am Sonntag nicht die Gelegenheit dazu und mussten dann feststellen, dass die VoDs nur für Abonnenten von freiraumreh zugänglich sind.

Die Streamerin gab jedoch Entwarnung: Es handle sich hier keineswegs um eine Art “Paywall”, ein Video des Events soll im Laufe des Tages auf YouTube hochgeladen werden und dort für alle zugänglich sein.

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freiraumreh forderte dazu auf, nicht immer gleich das Schlechteste zu vermuten, machte aber auch ihrem Ärger Luft: Das Event habe 7 Stunden gedauert, es sei sehr viel Arbeit reingeflossen und niemand habe daran verdient. Dass es Beschwerden gebe, weil man es nicht gratis schauen könnte, finde sie “widerlich”.

https://twitter.com/freiraumreh/status/1594585841489580032?s=20&t=FcFs6k5zv_oVUTtJJ56XbA

Auch Vorwürfe, sie habe das Event nur für Reichweite veranstaltet, wieß die Streamerin entschieden zurück, es sei um Menschenrechte gegangen (via Twitter).

Insgesamt kam das Fußball-Turnier jedoch gut an. Dennoch wird es wohl bei einer Einzel-Veranstaltung bleiben. Eine Alternative für jeden einzelnen Spieltag anzubieten, mache die Fitness der Influencer nicht mit, so freiraumreh (via twitter).

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar beschäftigt nicht nur freiraumreh. Einige Influencer hatten angekündigt, das Event boykottieren zu wollen. Bei dem deutschen Streamer OrangeMorange war das im Oktober aber offenbar noch nicht so richtig angekommen: Er verkündete stolz, zur WM nach Katar reisen zu wollen.

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