Neuer Koop-Shooter mit wütenden Dinos ist meine Überraschung des Jahres, hat aber einen dicken Haken

Neuer Koop-Shooter mit wütenden Dinos ist meine Überraschung des Jahres, hat aber einen dicken Haken

Exoprimal ist ein neuer Koop-Shooter, der an Spiele wie Left4Dead erinnert, aber statt Zombies gibt es Dinos (PC, Xbox Series, Xbox One, PS4, PS5). MeinMMO-Redakteur Maik Schneider war überrascht, wie gut das Spiel ist. Aber als Vollpreis-Titel … eher im Xbox Game Pass.

Beim ersten Trailer zu Exoprimal habe ich herzlich gelacht. Im März 2022 war das, während einer State of Play, einer PlayStation-Show.

Man sah eine riesige, schwarze Kugel zwischen eng stehenden Hochhäusern über einer leer gefegten Straße. Aus der Kugel fallen aus bestimmt 50 Metern hunderte Raptoren auf den Boden. Mein Interesse war geweckt. Das ist mein Humor.

Exoprimal präsentierte sich dann als eine Art Left4Dead mit Dinos und Anzugpower wie in Anthem. Die Anzüge bestimmen die Klasse, in unterschiedlichen Missionen randalieren wir durch verschiedene Gebiete und sorgen für eine Eindämmung der Dino-Population.

  • Exoprimal erscheint am 14. Juli 2023 für PC und die beiden aktuellen Konsolen-Generationen und kommt zum Release direkt in den Xbox Game Pass.

Capcom hat mich bereits auf die Server gelassen, um die ein oder andere Hundertschaft an Dinos zu vermöbeln. Ich gebe euch einen kleinen Einblick, wie sich das spielt und was ich davon halte.

Ein Exoprimal-Video der GameStar-Kollegen findet ihr auch YouTube (via youtube.com) und einen Trailer mit Gameplay könnt ihr euch hier ansehen:

Im Koop-Shooter Exoprimal regnet es Dinos und ihr seid mittendrin

Flüssiges Spielgefühl mit der richtigen Menge Übertreibung

Worum gehts in Exoprimal? Die Story ist gut inszeniert, hier schon die erste Überraschung. Es gibt viele Zwischensequenzen mit coolen Bildern und einer abgedrehten SciFi-Story.

Die Charaktere und die Hintergrundgeschichte laden zum Kopfschütteln ein, Komplexität sucht man vergebens. Aber wer es lustig findet, dass Hunderte Dinos aus einer schwarzen Kugel fallen, die dann auf euch losgehen, der wird auch hier bedient.

So lande ich als Exo-Pilot-Anfänger in einem zerrütteten Team und muss auch gleich auf der ersten Mission in den Anzug steigen. Eine irre KI dreht völlig durch und dann … Zeitreisen, parallele Welten oder so was? Story eben!

Wie ist das Spiel aufgebaut? Hier direkt die nächste Überraschung: Exoprimal ist als PvEvP-Game angelegt. Am Anfang gibt es fast nur PvE-Kämpfe, später kommen auch reine Koop-Modi dazu.

Im Grunde ist es ein Koop-Shooter mit einer ungewöhnlichen PvP-Komponente, die an den Gambit-Modus von Destiny 2 erinnert.

Zwei Teams starten dieselbe Mission und treten in einem Wettlauf um die Zeit gegeneinander an. Allerdings sind erst nur die „Geister“ der anderen zu sehen, ich kann die Gegner nicht aktiv angreifen.

Dann starten unterschiedliche Missionen, die man so schnell wie möglich erledigen muss. Mal einen Ansturm aufhalten, mal einen besonders großen Dino in mundgerechte Stücke filetieren, mal eine Payload beschützen.

Im finalen Showdown kickt dann tatsächlich das PvP rein und man kämpft gegeneinander „um die letzten Meter“. Das Team, das hinten liegt, muss aggressiv spielen, um den Fortschritt der Gegner zu verhindern und doch noch eine Chance auf den Sieg zu haben.

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Eine Sekunde vor dem Tod – Ich renne unbedacht in den Gegner-Trupp.

Je weiter ich im Spiel vorankomme, desto mehr dieser kleinen Mini-Missionen innerhalb der Missionen gibt es. Das hat sich anfänglich etwas gezogen, weil es in den ersten paar Missionen nur wenige Aktivitäten gibt, die ich freigeschaltet habe.

Mit der Zeit werden die Missionen komplexer, schwieriger und ich schalte mehr Ausrüstung frei, werde mächtiger und kann mich besser auf meine Rolle spezialisieren. Es gibt Modi mit mal mehr, mal weniger PvP und die Missionen ändern sich, weil die KI in der Story die Herausforderung immer wieder anpasst.

Wie spielt sich Exoprimal? Das Dinogeballer hat mich überzeugt. Das Gameplay-Gerüst ist solide, die Shooter-Mechaniken ordentlich und die vielen unterschiedlichen Fähigkeiten der Exosuits bringen Abwechslung rein.

Ohnehin sind die Exos das Highlight von Exoprimal. In der Testversion standen 10 Exos zur Verfügung, 3 davon muss ich aber erst freischalten. Die Teile sind unterteilt in:

  • Angriff
  • Tank
  • Unterstützung

Da gibt es den typischen Sturmgewehr-Angreifer, einen Heiler, einen Supporter und Reinhardt von Overwatch ist auch dabei. Also … nicht direkt Reinhardt. Aber der eine Tank ist reiner Nahkämpfer und hat ein großes Energieschild, das er vor sich aufspannen kann.

Der Reinhardt-Vergleich kam uns direkt beim Spielen in den Sinn. Jetzt beim Schreiben und Material prüfen merke ich aber erst, dass es relativ viele Ähnlichkeiten zu Overwatch gibt. Und das ist gar nicht verkehrt – in Sachen Helden-Shooter ist Overwatch 2 immer noch der Maßstab.

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Der Exosuit Barrage setzt auf Explosionen – Genau mein Fall.

Je schwerer Exoprimal im Laufe der Missionen wird, desto mehr Spaß bringt der Titel. Wenn man plötzlich merkt, dass die 457 Raptoren immer näher kommen, obwohl man sein ganzes Arsenal auf die beinahe wie Wasser fließende Gruppe aus Dinos rausballert, steigen Puls, Aufregung und Spielspaß.

Zusammenarbeit und Abstimmung sind wichtig. Die richtige Klassenauswahl und gemeinsame Strategien führen zum Erfolg. Dafür lassen sich während eines Matches sogar die Exosuits wechseln.

Um auch längerfristig bei der Stange zu halten, setzt Exoprimal auf umfangreiche Fortschrittssysteme und hier fangen leider die Probleme an.

Fazit: Testet es vor dem Kauf unbedingt im Xbox Game Pass

Nach der Installation wollte ich so schnell wie möglich in eine Mission und habe mich kaum im Menü umgeschaut. Erst mal reinstarten. Nach den ersten Missionen dachte ich – „ach cool, das war richtig gut.“

Exoprimal hat mich sehr positiv überrascht. Bisher ist es für mich sogar die Überraschung des Jahres, ein wirklich solider Shooter einer neuen Marke und weit größer aufgezogen, als ich es dachte.

Ich stöberte etwas durchs Menü, fand viele Fortschrittssysteme und suchte online nach dem Monetarisierungs-Modell. Aber auch hier eine Überraschung, ich bin fast vom Stuhl gefallen.

Exoprimal kostet 60 Euro auf der PlayStation und ist ein Vollpreis-Titel.

Trotz des Umfangs erinnerte mich der ganze Aufbau des Spiels aber eher an Free2Play-Titel. Man merkt an jeder Ecke, dass noch Platz für weitere Inhalte gelassen wurde und der Live-Service im Mittelpunkt steht:

  • Eine neue Marke ohne viel Hintergrund
  • Irres Setting mit tausenden Dinos
  • Nach jeder Mission gehts zurück ins Hauptmenü
  • Live-Service mit Seasons sind geplant
  • Shop mit Premium-Inhalten kommt

Ich dachte vorher wirklich, Exoprimal kommt als Free2Play-Shooter und ich hatte dem Dino-Schnetzler gute Chancen eingeräumt, eine treue Spielerbasis aufzubauen. Aber als Vollpreis-Titel wird es Exoprimal wirklich schwer haben.

Klar, es gibt viele Story-Cinematics, ordentliche Grafik, eine Menge Content. Doch das bietet Destiny 2 auch, selbst im Free2Play-Teil des Shooters und noch mal ein Level darüber.

Immerhin: Zum Release am 14. Juli kommt der neue Koop-Shooter in den Xbox Game Pass – ihr müsst also für eine ausgedehnte Anspiel-Session nicht allzu tief in die Tasche greifen.

Seid ihr Fans von Koop-Geballer, dann schaut auf jeden Fall mal rein. Ihr bekommt hier einen engagierten Shooter mit ordentlichem Potenzial, der sich nicht ganz so ernst nimmt. Aber testet Exoprimal lieber vorher oder wartet auf einen Sale.

Habt ihr noch Fragen oder Meinungen zum Spiel, dann rein damit in die Kommentare.

Falls ihr einen weiteren Bericht von mir lesen wollt, schaut mal hier vorbei: Ich hab dem Action-Shooter Warframe nie eine Chance gegeben – Die neue, irre Erweiterung ändert das

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