Ein Entwickler-Studio verkaufte ihr Unternehmen an Google und erhoffte sich großes, doch die Reise endete schnell wieder und alle wurden entlassen. Jetzt sind die Entwickler zurück.
Um wen geht es? Die Entwickler des Action-Adventure-Spiels „Journey to the Savage Planet“ wurden 2019 von Google aufgekauft. Bei einem Presse-Briefing erzählen die Entwickler der Website PCGamesN.com von ihren Erfahrungen mit Google und vor allem welche Erwartungen das Unternehmen an sie hatte.
Inzwischen sind die Entwickler mit der Fortsetzung von „Journey to the Savage Planet“ zurück. Den Trailer zum Nachfolger „Revenge of the Savage Planet“ könnt ihr hier sehen:
Die Zusammenarbeit mit Google war schwierig
Wie lief die Zeit bei Google? Nachdem das Entwickler-Studio 2019 an Google verkauft wurde, waren die Hoffnungen bei dem 25-köpfigen Team noch groß. Der Chef des Spiels, Reid Schneider, sagte dazu: „Wir wurden von Google übernommen und dachten uns: ‘Gut, es macht Spaß, für eine führende Firma zu arbeiten, und wir haben Zugang zu Technologie’, und all das schien etwas zu sein, was keiner von uns [zuvor] gemacht hatte.“ (via PCGamesN.com)
Google setzte die Entwickler auf zwei Spiele an. Die „Employee of the Month“-Edition des Ursprungsspiels „Journey to the Savage Planet“, das für Stadia erscheinen soll, sowie der Nachfolger des Spiels „Revenge of the Savage Planet“.
Nachdem das Entwickler-Team gerade bei Google losgelegt hatte, folgte 2020 die Pandemie. Laut eigenen Angaben sahen die Entwickler nie ein Google-Büro von innen.
Die Anforderungen an das Spiel waren wohl sehr hoch. Die Spiele sollten für Stadia funktionieren und laut den Entwicklern gab es die Erwartung ein Spiel zu entwickeln, dass „100 % der Menschen gefallen“ sollte. Das und die erwarteten Features standen immer im Konflikt, denn Google wollte auch nicht, dass die Entwickler neue Mitarbeiter anheuern.
Alex Hutchinson, der andere Gründer des Studios, empfand, dass Google die Arbeit von 600 Mitarbeitern von dem 25-köpfigen Team erwartete. Er erzählt auch: „Wir sagten: ‚Okay, wir können das machen, aber ihr müsst uns einstellen lassen‘, aber sie sagten: ‚Nein, wenn ihr das Spiel macht und es mit 25 Leuten großartig ist, dann lassen wir euch 500 Künstler einstellen.‘ So funktioniert das nicht!“
Weiter führt er aus: „Alles, was sie von uns wollen, können wir nicht machen, also arbeiten wir einfach weiter an [der Fortsetzung]. Sie waren sehr verwirrt, also fragten wir, was wir tun sollten, und sie sagten: ‚Macht Star Wars’, und wir können Star Wars nicht machen!“.
Wie endete die Zeit bei Google? Am Tag, als die erweitere „Employee of the Month“-Edition von „Journey to the Savage Planet“ veröffentlicht wurde, kündigte Google die Schließung von Stadia Games und Entertainment an. In diesem Zug wurde auch das Entwickler-Studio von „Journey to the Savage Planet“ geschlossen.
Für die Entwickler jedoch kein Grund aufzugeben. Sie gründeten ihr eigenes Studio neu und kauften nach langem Prozess ihre Marke und den Quellcode von Google zurück.
Zurück zum Anfang
Wie steht es jetzt um die Fortsetzung? Auf der gamescom 2024 Opening Night Live haben die Entwickler die Fortsetzung vorgestellt. „Revenge of the Savage Planet“ soll 2025 erscheinen und beginnt mit einer bekannten Geschichte.
Die Spieler werden von einer neuen Firma angestellt, um 100 Jahre zu einem anderen Planeten zu reisen. Kurz nach dem Abflug merkt das neue Unternehmen, für das die Spieler arbeiten, dass Weltraum-Expeditionen viel zu teuer sind und feuert alle Mitarbeiter. Wenn die Spieler nach ihrer 100-jährigen Reise auf dem fremden Planeten ankommen, finden sie zwei Mails vor.
Eine Mail gratuliert ihnen zum neuen Job, die andere sagt ihnen, dass sie entlassen wurden. Die Leute, die die Spieler entlassen haben oder hinter den Entscheidungen stehen, sind bereits 50-Jahrelang verstorben und die Spieler sind jetzt auf diesem neuen Planeten.
Die Entwickler hoffen, mit ihrem neuen Spiel möglichst viele Menschen begeistern zu können und das Fortbestehen ihres Unternehmens ganz ohne Google zu sichern. Woanders scheint Google kein Problem damit zu haben, Geld auszugeben: Ein junger Software-Ingenieur kassiert ein volles Gehalt von Google, obwohl er dort kaum arbeitet
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Warte, sind das quasi geistige Nachfolger von Jet Force Gemini vom N64?
Die Story des Spiels könnte man auch als kleinen Seitenhieb gegen Google deuten, sehr witzig.
Journey to the Savage Planet ist ein richtig cooles Spiel, vor allem im Koop. Hat mich sehr gefreut, dass wir mehr davon bekommen.
Muss ich auf jeden Fall mal nachholen.