Back 4 Blood – So geht es dem „Left 4 Dead“-Nachfolger 1 Jahr nach Launch

Back 4 Blood – So geht es dem „Left 4 Dead“-Nachfolger 1 Jahr nach Launch

Back 4 Blood wird ein Jahr alt. Wie geht es dem Zombie-Shooter, den viele als „Das Erbe von Left 4 Dead“ angesehen haben?

Knapp ein Jahr ist es nun her, dass Back 4 Blood veröffentlicht wurde – im Oktober 2021. Das Spiel kam mit ordentlich Hype und versprach, die beliebte Formel des „Left 4 Dead“ zu verfeinern und zu verbessern, um eine ordentliche Zombie-Splatter-Erfahrung zu bieten.

Kurz nach dem Launch gab es allerdings jede Menge Kritik. Gerade der „Versus“-Modus fiel in Ungnade und kam bei vielen Spielern nicht gut an. Alte Veteranen aus L4D wünschten sich ein „Kampagnen-Versus“, dem die Entwickler allerdings eine Absage erteilten.

Weitere Probleme zum Launch, wie etwa eine unzuverlässige Schwierigkeit, kleinere und größere Bugs und ein komplexes Kartensystem, das Neulinge nicht leicht durchschauen konnten, sorgten für weitere Probleme.

Wie geht es Back 4 Blood inzwischen? Wie hat sich das Spiel seit dem Launch entwickelt, was sagen die Spielerzahlen und wie fühlt sich das Gameplay mittlerweile an?

Über den Autor:
Cortyn hat Back 4 Blood schon während den ersten Alpha-Tests begleitet und das Spiel über die Beta, den Launch und auch das darauffolgende Jahr regelmäßig gespielt.

Mit knapp über 400 Stunden Spielzeit und einem übertrieben großen Hand zu Nahkampfwaffen und der Desert Eagle wurden schon einige Tausend Zombies getötet. Nur der Hang zur „Angstgranate“ vor die eigenen Füße blieb bestehen.

fragt meinmmo cortyn
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Back 4 Blood galt für viele als “Left 4 Dead”-Nachfolger. Das ging nur teilweise auf.

Was hat sich seit Launch in Back 4 Blood getan?

Seit Back 4 Blood veröffentlicht wurde, hat sich eine ganze Menge im Spiel verändert. Hier im Schnelldurchlauf einige der größten und wichtigsten Neuerungen:

  • 2 DLCs wurden veröffentlicht, die jeweils die Kampagne erweitert haben.
  • Das „Karten-Zieh-System“ ist aus der Kampagne verschwunden.
  • Es gibt neue Karten, sowohl für Spieler als auch für die Feindes-KI.
  • Es gibt „Brandkarten“, die nur einmalig verwendet werden können.
  • Es gibt einen neuen, extrem harten Schwierigkeitsgrad „No Hope“ – Keine Hoffnung.
  • Inzwischen gibt es einen Solo-Modus.
  • Zahlreiche neue Gegner-Typen.
  • Viele neue Waffen.

Im Kern hat sich das, was Back 4 Blood sein will, nur wenig verändert: Ein Koop-Zombie-Shooter, bei dem ihr euren Charakter massiv anpassen könnt und bei dem jeder Durchlauf der Kampagne eine neue Erfahrung bieten soll. Doch ein paar wichtige Änderungen haben das Spielerlebnis seit dem Launch beeinflusst.

Das Deck-System wurde komplett überarbeitet

Auch, wenn dieser Satz viel zu oft im Gaming fällt: Back 4 Blood ist ein Jahr nach seinem Launch ein anderes Spiel geworden. Und das liegt vor allem an einer Änderung, welche die Entwickler vor einigen Monaten implementiert haben.

Ihr erinnert euch sicher noch an die „Deck Building“-Mechanik. Man erschuf vor dem Match ein Deck, zog in der ersten Karte einer Kampagne ein paar Karten und dann auf jeder Map eine weitere.

Das System ist verschwunden und zwar komplett. Stattdessen erstellt ihr euch jetzt ein Deck aus 15 Karten und zieht dieses vollständig auf der ersten Map. Ihr baut euch also einen Charakter mit Fähigkeiten, Stärken und Eigenschaften und spielt diesen anschließend die ganze Kampagne auf voller Stärke.

Die Abschaffung dieser Mechanik hat das Spielgefühl deutlich runder gemacht. Zum einen muss man nie mehr zu Beginn einer Partie lange überlegen, welche Karten man zieht, zum anderen wurden ein paar sonderbare Vorfälle damit beseitigt. Oft war es nämlich so, dass die ersten Maps einer Kampagne besonders hart waren, weil man noch nicht viele Karten hatte – Die späteren Maps wurden dann deutlich einfacher.

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Die “Ridden” – die Zombies von Back 4 Blood, haben viele unterschiedliche Eigenschaften.

Das ist nun Geschichte. Die Schwierigkeit hat nun eine schöne Kurve und wird zunehmend härter (mit einigen Spitzen), je weiter man in der Kampagne voranschreitet.

Während einer Kampagne kann man allerdings noch immer Karten finden und diese für Kupfer kaufen. Dafür muss man allerdings die Maps ein wenig erforschen und sich genau überlegen, ob das Kupfer nicht vielleicht im nächsten Saferoom besser für eine Waffe geeignet wäre.

Insgesamt fühlt sich die ganze Deck-Mechanik viel runder und sinnvoller an.

DLC brachte coole „Risiko und Belohnung“-Mechanik

Auch der erste DLC „Tunnels of Terror“ hat sich sehr gut in das Gameplay eingefügt. Denn die „Tunnels of Terror“ waren kein eigener Akt der Kampagne, sondern eine Erweiterung für alle bisher bestehenden Maps. Auf jeder Map der Kampagne besteht nämlich die Chance, dass ihr einen Tunnel-Eingang findet. Der Zugang ist optional und muss nicht in Anspruch genommen werden.

Entscheidet sich das Team allerdings dafür (die Entscheidung muss einstimmig sein), dann überspringt ihr den Rest der aktuellen Kampagnen-Map und kommt stattdessen in eine von mehreren Untergrund-Karten. Hier wimmelt es nur so vor Zombies und sonderbaren Effekten.

Back 4 Blood: Heute startet der sehnlichst erwartete DLC „Tunnels of Terror“

Wer besonders aufmerksam sucht, kann in den Tunneln auch noch Skelett-Totems finden, die sich später im Shop gegen besondere Karten oder kosmetische Items eintauschen lassen.

Die Tunnel kann man an mehreren Ausgangspunkten verlassen, die aber immer an unterschiedlichen Stellen zu finden sind. Ein „kurzer Abstecher“ in den Tunnel kann auch gerne mal zu einem 20-minütigen Überlebenskampf werden.

Die unterirdischen Gewölbe zu betreten, ist demnach immer eine Abwägungssache. Denn auf der einen Seite winken mitunter lukrative Belohnungen, wie die legendären Waffen, Totems und zusätzliches Kupfer, auf der anderen Seite sind die Tunnel oft mit Fallen gespickt und können auch das Ende der Kampagne bedeuten, wenn man nicht rasch einen Ausgang findet.

Mehr von allem mit DLC 2

Auch der zweite DLC „Children of the Worm“ hat das ganze Spiel besser gemacht. Hier gibt es einen neuen Akt, der zwar relativ wenig Maps aufweist, die sich aber durchaus knackig anfühlen und gut in die Story eingliedern. Das Interessanteste sind aber die neuen Gegner-Typen, die „Kinder des Wurms“ – eine Mischung aus Zombie und Mensch, die einen seltsamen Kult gegründet haben.

Die neuen Gegnertypen gehören zwar eigentlich nur zum letzten Akt, tauchen auf den höheren Schwierigkeitsgraden aber auch in allen anderen Maps bereits auf, was die Vielfalt nochmal deutlich erhöht.

Back 4 Blood: Ein Jahr nach Release gibt es jetzt eine neue Kampagne

Der dritte DLC steht noch aus und dürfte vermutlich in den kommenden Monaten erscheinen. Dazu gibt es aber noch keine verlässlichen Angaben.

Was sagen die Spielerzahlen?

Konkrete Aussagen zu den aktuellen Spielerzahlen zu machen ist schwierig, da sich die Spielerschaft von Back 4 Blood über mehrere Plattformen erstreckt. Back 4 Blood ist nämlich nicht nur auf Steam, sondern auch im Xbox Game Pass, aber auch im Epic Games Launcher oder auf den Konsolen verfügbar, die mit Crossplay verbunden sind.

Als groben Anhaltspunkt kann man aber die Steam-Spielerzahlen nehmen – bedenkt dabei jedoch, dass es sich dabei nur um einen Bruchteil der Gesamtmenge handelt.

Die Spielerzahlen auf Steam sind in den Monaten nach dem Release um fast 90 % geschrumpft. Von den anfänglich 65.000 gleichzeitigen Spielern am Tageshöchstpunkt sind es heute noch knapp 7.000.

Im Schnitt tummeln sich über Steam zwischen 2.500 und 3.000 Spieler in Back 4 Blood zur gleichen Zeit.

Back 4 Blood Player Count Oktober 2022
Die Spielerzahlen von Back 4 Blood – nur auf Steam. (Bildquelle: steamcharts.com, Stand 06.10.2022)

Wenn man im Koop-Modus auf neue Mitspieler wartet, dann dauert das in der Regel 2-3 Minuten – sollte man zu ganz ungewöhnlichen Zeiten spielen (wie etwa früh morgens), dann kann das durchaus etwas länger dauern.

Grundsätzlich fühlt sich Back 4 Blood allerdings noch lebendig an, die Wartezeiten sind recht kurz und über „Quick Match“ kommt man meistens mit wenigen Sekunden Wartezeit in ein Spiel.

Ein Dauerbrenner in der Spielesammlung

Wer Back 4 Blood bisher keine Chance gegeben hat, der sollte das in den kommenden Wochen nochmal nachholen. Nehmt euch dafür ein bisschen Zeit und am besten 3 Freunde, denn dann macht der Zombie-Shooter eindeutig am meisten Spaß.

Für meinen Freundeskreis und mich hat sich Back 4 Blood zu einem Dauerbrenner entwickelt, den man immer mal wieder spielen kann, um eine Kampagne mit neuen Deck-Ideen durchzuspielen oder an den beiden härtesten Schwierigkeitsgraden zu verzweifeln. Die beiden DLCs haben die Kampagne um sinnvolle Features erweitert, bieten mehr Kampagne und vor allem auch Abwechslung in den bereits bekannten Maps.

Besonders die Abschaffung der „Deck-Ziehen“-Mechanik hat das Spiel drastisch verbessert. Ihr baut euch nun zu Beginn einen Charakter und der kann dann auch all das, was ihr ausgewählt habt – das macht das Spiel viel runder.

Aufgrund des eher dürftigen „Versus“-Modus reicht Back 4 Blood für mich in seiner Gesamtheit nicht an Left 4 Dead heran. Wenn man jedoch nur die Koop-Komponente betrachtet, dann ist Back 4 Blood in meinen Augen das eindeutig bessere Spiel, da es schlicht mehr Abwechslung und größeren Wiederspielwert durch zahlreiche unterschiedliche Effekte bietet.

Back 4 Blood ist ein Spiel, das ich mir aus meiner Feierabend-Gestaltung nicht mehr wegdenken kann und von dem ich hoffe, dass auch nach dem finalen DLC des ersten Season Pass noch weitere Inhalte erscheinen. Denn Zombies verdreschen hat für mich seit Jahren nicht mehr so viel Spaß gemacht wie in Back 4 Blood.

fragt meinmmo cortyn

Cortyn

Zombie-Populations-Ausdünner auf MeinMMO

Was ist eure Meinung zu Back 4 Blood? Habt ihr in den letzten Wochen und Monaten nochmal reingeschaut?

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ExeFail23

Habe mir jetzt die Deluxe Version geholt, tatsächlich ist es jetzt viel besser als am Release Tag, und vor allem mit randoms auch einfacher zu spielen das war ja schon extrem selbst auf niedrigen Schwierigkeitsgrad.
Das Spiel ist auf jeden Fall unterbewertet, vielleicht hätten sie es jetzt erst Releasen sollen wenn sie ein Jahr gebraucht haben um alles gerade zu biegen. 😅

huhu_2345

Die Änderung am Kartensystem habe ich gar nicht mitbekommen.
Da schaue ich definitiv nochmals rein.
Der Zufallsfaktor auf höheren Schwierigkeitsgraden war einfach mühselig und hat mir kaum Freude bereitet.

T.M.P.

Hab mir das vor kurzem im Sale geholt, samt Season Pass.

Der Ersteindruck ist ganz gut. Ich glaube ich würde es vom Gameplay her Aliens: Fireteam Elite vorziehen. Im Vergleich zu World War Z hätte ich wegen des Vollpreises aber noch etwas mehr erwartet.

Etwas seltsam finde ich wie die Story gehandhabt wird.
Am Anfang ist man plötzlich im Camp. Die 2-3 Icons die man da schnell abklappert… eine echte Führung und Gespräche mit den NPC hätten viel zur Atmosphäre beigetragen, finde ich. Man weiss ja nicht mal wer man selbst ist, kein Video zur Vorgeschichte der Personen oder Ähnliches.

Und, vielleicht nicht so wild, während der Kampagne skippt man durch das Betreten dieser “Herde” (Untergrunddungeons) den letzten Teil der Map und dadurch dann ja evtl auch Teile der Story. Ob das nun wichtig ist kann ich nicht beurteilen, ich weiß ja nicht was ich da verpasst hab.^^

Und Deckbasteln ist irgendwie fummelig.^^ Liegt wohl hauptsächlich daran, dass man nur 10 Karten auf einmal sehen kann.

Wie gesagt, ich hab das Spiel erst seit Kurzem, ist nur ein erster Eindruck.
Ich würde erstmal sagen, im Sale auf jeden Fall Empfehlenswert.

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