Der Bann der virtuellen Streamerin „fallenshadow“ sorgte in den letzten Tagen für Aufsehen. Vtuber glauben, Twitch hätte ein Problem mit ihnen. Auch die Antwort der Streaming-Plattform kann nicht alle überzeugen.
Was hatte es mit dem Bann auf sich? Die Streamerin „fallenshadow“ wurde am 14. September 2024 von Twitch gebannt. Die Plattform begründete die Sperre damit, dass sie „selbstverletzendes Verhalten“ gezeigt habe: fallenshadow hatte im Stream über Mental Health gesprochen und Sahnelikör getrunken, dabei habe sie traurig gewirkt. Wir haben auf MeinMMO bereits über den Bann berichtet.
Twitch sperrte den Kanal der Streamerin für 30 Tage. Das bedeutet, dass sich die Subs, die Bezahl-Abos auf Twitch, in diesem Zeitraum nicht verlängern. fallenshadow erklärt, dass sie das besonders hart trifft, da sie eine Behinderung habe und mit dem Streamen sechs Familienangehörige unterstütze.
Die Streaming-Plattform zeigte sich einsichtig und hob den Bann nach nur 40 Stunden auf. Dennoch sind nicht alle zufrieden mit der Antwort.
Twitch beharrt auf Entscheidung, Community ist genervt
Was ist jetzt das Problem? Wie fallenshadow am 16. September 2024 auf X mitteilte, wurde ihrem Einspruch gegen den Bann stattgegeben und die Sperre aufgehoben. Twitch beharrte jedoch darauf, dass die ursprüngliche Bestrafung angebracht gewesen sei. Angesichts der Details des Falls könne man den Bann jedoch aufheben.
Die Streamerin interpretiert das so: Twitch würde zugeben, dass sie den Bann nur aufgrund des negativen Feedbacks aufheben. Andere Vtuber sehen die Antwort der Streaming-Plattform ebenfalls kritisch:
- Bao The Whale: „Das ist so eine peinliche Antwort von Twitch. Es stinkt nach Passiv-Aggressivität und Respektlosigkeit dir gegenüber. […]“ (via X)
- SmugAlana: „Das ist ziemlich hinterhältiger Schlangen-Mist.“ (via X)
- Yatoumori: „Absurd… Ich habe noch nie erlebt, dass ein Versuch, nach einer schlechten Entscheidung das Gesicht zu wahren, teilweise dadurch zunichtegemacht wird, dass man nach der Korrektur zähneknirschend abstreitet, dass es eine schlechte Entscheidung war.“ (via X)
Kann man das auch anders auslegen? Ja, es gibt auch eine andere Erklärung für die Antwort von Twitch. Eine großzügige Deutung wäre etwa, dass die Entscheidung in dem Moment, mit dem zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Wissensstand, gerechtfertigt war. Durch den zusätzlichen Kontext im Rahmen des Einspruchs könne man die Situation jedoch anders sehen.
Für die Streamerin ist es eine Sache der Formulierung: Hätte man es anders ausgedrückt, wäre alles in Ordnung gewesen. So klinge die Antwort aber „so passiv-aggresiv und böse wie möglich“ (via X).
Vtuber glauben, auf Twitch habe man etwas gegen sie
Was macht die Situation so schwierig? fallenshadow ist eine virtuelle Streamerin, eine Vtuberin. Sie zeigt ihr Gesicht nicht, sondern tritt in Form eines Avatars im Anime-Look auf. Sie und andere Vtuber fühlen sich von Twitch unfair behandelt.
So würden andere Content Creator mit viel schlimmeren Vergehen davon kommen, während Vtuber härter bestraft würden. Im Fall von fallenshadow soll Twitch sie strenger bewerten, weil ihr Avatar angeblich minderjährig aussieht. Dafür soll es zusätzliche Regeln geben, welche die Streamerin selbst aber nicht kennt.
Dabei sagt die Vtuberin, sie sei einfach nur zierlich und habe eine hohe Stimme, ihr Avatar würde ihr tatsächliches Aussehen widerspiegeln (via X).
Darüber hinaus gibt es in der Vtube-Community offenbar Gerüchte, dass eine oder mehrere Moderatoren bei Twitch einfach ein persönliches Problem mit Vtubern hätten und sie deshalb härter bestrafen würden (via X).
Auf X kommentiert fallenshadow die Sperren mehrerer anderer Vtuber, die in den vergangenen Tagen gebannt wurden. Bemängelt wird auch, dass die Gründe für einen Bann nicht immer nachvollziehbar seien. Das ist schon länger ein Problem: Twitch bannt VTuberin und sie weiß nicht, wieso: „Von einem Tag auf den anderen alles zu verlieren, das ist gruselig.“
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Ein Gutes hat die ganze Sache. Auch aufgrund dieses Vorfalls, wird Twitch zukünftig Gebannte konkret darauf hinweisen, was sie denn wirklich falsch gemacht haben (damit sie das zukünftig vermeiden können). Gebannte Zuschauer mit den Chatzeilen, die zum Bann geführt haben und Streamer mit Clips zu den Regelverstössen.
Nein. Oder vielleicht sollte ich eher sagen, nein nicht wegen diesem Vorfall.
Twitch hat ja wie wir alle wissen seit Jahren ein Transparenz-Problem, der fall hier ist ja nicht der erste.
Allerdings ja, twitch arbeitet wohl an Änderungen dahingehend sowohl wegen der Info an sich per Mail. Als auch wohl Dashboard bzw. Appeals-Board um eben transparenter zu sein.
Ich finde leider den tweet dazu gerade nicht wieder, den ich gesehen hatte.
Mal abwarten, twitch macht ja einiges, auch ne Menge Zeug das nicht auf Gegenliebe stoßen wird.
“Auch” oder “Nicht nur” 😉
War es vielleicht der Tweet von Dexerto?
https://x.com/Dexerto/status/1837227733019152875?t=uJqv9wyQR7N9i5VU1F_WwQ&s=19
Ich hab deinen doppelten Post mal gelöscht. Durchn Link musst ich erst freigeben 🙂
Nein tatsächlich nicht der von Dexerto. Ich lese das meiste zu Twitch tatsächlich bei Zach Bussey.
Tatsächlich “auch”, das shared Chat was kommen soll wird auch nicht auf viel gegenliebe stoßen, ähnlich dem Anklopfen 😅