Twitch bannt HasanAbi, weil er ein rassistisches Wort gegen Weiße sagt – Bekommt jetzt aber Preis dafür

Twitch bannt HasanAbi, weil er ein rassistisches Wort gegen Weiße sagt – Bekommt jetzt aber Preis dafür

Der Twitch-Streamer Hasan „HasanAbi“ Piker wurde 2021 für eine Woche von Twitch gebannt, weil er ein Wort verwendet hat, das als rassistische Bezeichnung für weiße Menschen gilt: „Cracker“. Doch 2022 nutzt jetzt eine Snack-Firma diesen Bann als Möglichkeit, Werbung zu machen, und verleiht dem Streamer einen „Cracker-Pass.“

Was ist das für ein Schimpfwort? Es handelt sich um das Wort „Cracker“ oder auch „Cracka“. Im Deutschen ist das ein völlig unverfängliches Wort, das ein „Biskuit-ähnliches Gebäck“ beschreibt, was zum Knabbern: Etwas, das so schön knackt, wenn man reinbeißt.

In den USA hat das Wort auch diese Bedeutung, aber noch eine weitere: Es wird als abwertende Bezeichnung für weiße Menschen verwendet. Warum Cracker als abwertende Bezeichnung für weiße Menschen verwendet wird, ist nicht bekannt, es gibt aber mehrere Theorien:

  • Eine Theorie sagt etwa, dass die rassistische Bedeutung des Schimpfworts aus dem frühen 19. Jahrhundert stammt, als arme weiße Bauen als „Corn Crackers“ beschrieben wurden, weil sie Maiskörner knackten, um sich zu ernähren.
  • Eine andere Theorie sagt, es komme von weißen Vorarbeiten, die ihre Peitsche auf den Rücken der Sklavenarbeiter niedergehen ließen: Im Englischen heißt auspeitschen auch „to crack a whip“.

Die genaue Herkunft des Wortes in seiner rassistischen Ausprägung ist etwas unklar, in jedem Fall hat sich Cracker als rassistisch-abwertende Bezeichnung für „weiße Menschen“ etabliert.

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Was hat der Twitch-Streamer getan? HasanAbi ist ein politischer Streamer auf Twitch, der sich stark im linken Spektrum verortet. Im Dezember 2021 sagte Piker:

Ich werde öfter Cracker genannt als jeder von euch anderen, verdammten weißen kleinen Cracker-Bitches in meinem Chat, okay?

Damit wollte er einen seiner gebannten Mods verteidigen, wurde dafür aber auch selbst von Twitch gebannt.

HasanAbi machte sich am 14. Dezember darüber lustig, dass er für ein „anti-weißes, rassistisches Wort“ gebannt wurde.

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Snack-Firma erteilt HasanAbi die offizielle Erlaubnis, Cracker zu sagen

Das ist jetzt die neue Wendung: Am 18. November schrieb die Snacks-Firma „WheatThins“ dem Streamer, man habe ein „kleines Geschenk“ vor seiner Tür gelassen.

HasanAbi regte sich darüber erst auf – woher habe so eine Firma, seine Adresse, machte dann aber das Geschenk auf:

Tatsächlich schenkte ihm die Cracker-Firma neben einem Haufen Snacks die Erlaubnis, einen offiziellen „Pass“, künftig das Wort, Cracker zu verwenden.

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Piker sagte dann auch:

„Das ist offiziell. Ich kann es sagen, Twitch, ich kann es jetzt verdammt noch mal sagen. Ich kann jemanden das C-Wort nennen und ihr könnt mich nicht bannen. Versteht ihr das? Ich habe den Cracker-Pass.“

Mit dem “Cracker”-Pass spielt die Firma auf einen Gag an: den “N-Word-Pass”, eine Erlaubnis, ein Wort zu sagen, das eigentlich als rassistisches Schimpfwort gegen Schwarze verwendet wird.

Schwarze besitzen den “N-Word-Pass”, dürfen das Wort also verwenden. Für jeden anderen ist es aber absolut verboten.

Warum ist das so ein Thema? Für Leute, die politisch links stehen, scheint die Diskussion überhitzt zu sein, weil hier das in ihren Augen harmlose Wort „Cracker“ genauso bestraft wird wie andere rassistische Schimpfwörter.

Für HasanAbi oder Seiten wie Kotaku ist „Cracker“ harmlos und steht auf keinen Fall auf einer Stufe mit rassistischen Schimpfwörtern, die sich gegen Minderheiten richten.

Man sieht hier Twitch in einer Zwickmühle: Beim Versuch nach allen Richtungen fair zu sein, übertreibt man es da – in den Augen der Kritiker – mit den Strafen, indem Twitch Dinge gleichsetzt, die nicht gleich sind:

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Quelle(n): kotaku
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Firefix

Ich habe eine eigene Theorie woher das Wort kommen kann. Früher hat CIA tonnenweise Crack in die USA verfrachtet um die schwarze Bevölkerung damit zu versorgen. Das warum ist jetzt mal egal. Aber da die weißen sie praktisch mit Crack versorgt haben……

T.M.P.

Vielleicht sollte man einfach mal alle Begriffe lassen die auf die Hautfarbe oder ursprüngliche Herkunft hinweisen, gerade wenn man sich selbst ganz schnell durch so etwas beleidigt fühlt. Kein Schwarzkopf, kein Schoko-Boy, kein Schlitzauge aber auch kein Weissbrot.
Gleichheit predigen aber auf Unterschieden rumreiten passt einfach nicht zusammen.

Weisse sind in vielen Ländern übrigens auch eine Minderheit, wer hätte das gedacht..

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von T.M.P.
Barin

Rasissmus ist immer zu ächten, egal gegen wen. Wir sind alles Menschen auf einem Planeten und keiner konnte sich aussuchen wo und mit welchem Aussehen oder Geschlecht man geboren wurde.

amoxi

Ja, mit dem unterschied das Schwarze Jahrhunderte lang versklavt und ermordetet wurden wegen ihrer Hautfarbe und irgendjemand hat einen weißen Weißbrot genannt. Ist genau dasselbe und sollte nicht differenziert werden.

Mithrandir

“Weil viele Weiße in den letzten 150 JAhren in Europa und den USA PoCs beleidigt haben darf ich dich jetzt Weißbrot schimpfen!” ist aber halt irgendwie…schwierig, finde ich.

Mithrandir

Nein, fühle ich mich meistens nicht.

Ich finde nur die: “PoCs wurden lange unfassbar scheiße behandelt oder sogar versklavt”-Debatte kann man getrennt von der “Wer darf wen beleidigen”-Debatte führen. Ich kann das erste anerkennen und für schrecklich befinden und trotzdem für “Phänotypbezogene oder kulturbezogene Beleidigungen sind immer uncool” eintreten.

T.M.P.

Natürlich ist die Gewichtung eine andere. Aber wie gesagt, warum ist man dann nicht konsequent und lässt es ganz?
Weissbrot war nur ein Beispiel, keine Ahnung was es da so alles gibt.
Btw: wenn “Cracker” einen als menschenverachtenden Sklavenhalter beschimpft ist das ganz sicher nicht ohne.
Dann gibt es zum Beispiel Langnase in China, Gaijin in Japan, Kafir “Ungläubiger” im Islam. Diese Worte sind alle als abfällige Schimpfworte zu verstehen.

Speziell gegen Deutsche gibt da nicht nur Kartoffel sondern viele Beleidigungen mit NS-Bezug.
Dann gibt es da noch den Fall von vor 5 Jahren: Hundeclan, Köterrasse. Interessanterweise hiess es da: “Deutsche können in ihrer Gesamtheit, als Kollektiv also, nicht beleidigt werden.”
Witzig, anders herum geht das wenn ich einen Typen “Affe” nenn und der zufällig schwarz ist.

Ganz ehrlich, ich bin da weniger empfindlich. Aber wie gesagt, wenn Leute sich über sowas aufregen, dann bitte auch mit gutem Beispiel vorrangehen. Am Ende wäre es doch schön wenn Rasse und Religion irgendwann mal wirklich egal sind.

T.M.P.

Es ist Rassenbezogen. Sollten wir sowas nicht abschaffen?
One World One Future (Loveparade ’98)

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