Der Autor von The Witcher schrieb den Entwicklern einen bösen Brief – Die bauten ihn einfach ins Spiel ein

Der Autor von The Witcher schrieb den Entwicklern einen bösen Brief – Die bauten ihn einfach ins Spiel ein

Die Spielserie “The Witcher” basiert auf den gleichnamigen Romanen des polnischen Schriftstellers Andrzej Sapkowski. Aus der Entwicklung der Spiele hielt sich der Autor weitestgehend raus, doch bei einem Detail sah er Handlungsbedarf und verfasste einen Brief.

Woher kommen die Informationen? Adam Zechenter und Maciej Pawlikowski von Gry Online unterhielten sich mit Artur Ganszyniec, der für die Story der ersten beiden Witcher-Titel verantwortlich war. Ganszyniec nutzte die Gelegenheit, um darüber zu sprechen, wie es hinter den Kulissen aussah.

Autor störte sich an der Namensgebung

Was war das für ein Brief? Wie Ganszyniec berichtet, hielt sich der Witcher-Autor Andrzej Sapkowski aus der Entwicklung der Spiele heraus, das habe ihn ohnehin nicht sonderlich interessiert. Zudem soll der Schriftsteller eine recht pragmatische Ansicht gehabt haben: Er habe gewusst, dass er Bücher schreiben konnte, aber er mache ja keine Filme oder Spiele, wie könne er da beraten?

Dennoch bezogen die Entwickler ihn in bestimmte Aspekte mit ein, etwa bei der Karte und der Namensgebung der Figuren. In einem solchen Fall war Sapkowski wohl überhaupt nicht mit dem Spiel einverstanden und teilte dies dem Team auch unmissverständlich mit:

Wir schickten ihm eine Liste mit solchen Namen und erhielten eine ziemlich bissige Antwort, aus der klar hervorging, dass ihm die Namen nicht gefielen. Wie es bei Sapkowski üblich ist, war es eine Sprache voller komplizierter Ausdrücke, scharf und sarkastisch. Wir haben diese ‚Pille‘ natürlich geschluckt, die Namen vieler Figuren geändert.

Artur Ganszyniec via Gry Online

Insbesondere soll sich der Autor an einigen slawischen Namen im Spiel gestört haben, denn anfangs habe es Namen wie Janko oder Wojko gegeben, die dann abgeändert wurden.

Wie kam der Brief ins Spiel? Laut Ganszyniec sei der Brief selbst so „markant“ gewesen, dass sie ihn kurzerhand ins Spiel integriert hätten.

Unzutreffend, unangebracht und qualvoll primitiv

Wo ist der Brief im Spiel? Ganszyniec verrät, dass es im dritten Akt von The Witcher 1 einen spielbaren Gegenstand zu finden gibt, in dem einige Zitate aus Sapkowskis Brief verarbeitet sind.

Bei diesem Gegenstand handelt es sich um den Bericht des Professors im Leichnam der Kikimorenkönigin. Den Inhalt könnt ihr hier nachlesen:

… muss ich leider die Vorzüge unserer Allianz mit Prinzessin Adda in Zweifel ziehen. Die Schlampe ist unglaublich verwöhnt und schwer zu überzeugen. Sie war nicht in der Lage, einen Notstand herbeizuführen, und ihre plumpen Fälschungen führten den Hexer auf ihre Spur. Vorerst halten wir Wort und spielen Addas Spiel mit. Da Foltest jedoch bald zurückkehren dürfte, sollten wir den zweiten Teil unseres Planes in Angriff nehmen. Das Problem mit Geralt von Riva werde ich wohl selbst lösen, denke ich – schnell und drastisch. Allerdings muss ich darauf bestehen, dass Ihr nicht mehr als “Hurensohn” von ihm redet – derlei Namen sind völlig unzutreffend, unangebracht und qualvoll primitiv.

Die überbrachten Substanzen ermöglichen uns wie erwartet, die Kikimoren und deren Mutter zu kontrollieren. Wenigstens funktioniert das Labor einwandfrei, sodass wir die Geheimnisse von Kaer Morhen anwenden können.

Professor

Allzu übel nahm das Team dem Autor die harschen Worte im Brief nicht: Er habe eben gesagt, was nötig sei und das sei hilfreich gewesen. Teile des Briefs ins Spiel einzubauen, sei ihre Möglichkeit gewesen, das Ganze etwas zu lindern und gleichzeitig wurde der Text verewigt.

Das sei aber auch der einzige Einfluss von Andrzej Sapkowski auf die Produktion gewesen.

Manchen Fans eines anderen beliebten Franchises wäre es wohl lieber, wenn sich die Autorin der zugrundeliegenden Bücher so aus der Produktion darauf basierender Werke heraushalten würde wie der Autor von “The Wichter”. Denn jeder neue Eintrag ins Universum von Harry Potter löst eine Diskussion darüber aus, inwiefern man Autoren von ihren Werken trennen kann.

Die Autorin von Harry Potter äußert sich bissig zur Forderung, das neue Game „Hogwarts Legacy“ zu boykottieren

Quelle(n): Bild (Collage) via Pixabay
Deine Meinung? Diskutiere mit uns!
5
Gefällt mir!
Kommentar-Regeln von MeinMMO
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
1 Kommentar
Neueste
Älteste Meisten Abstimmungen
Inline Feedback
Alle Kommentare anzeigen
HerrDizlike

Ärger beim Paradies.

Nennt mir eine Serie, die immer ihre Ideen vom Original abweichen und das wird immer so sein. Zum Thema Film Harry Potter am Ende wurde der Stab (Elder Stab) von Dumbledore von Harry kaputt gemacht bei einer Brücke.

Schon das war ein Affront vom Original und das hat mich auch extrem gestört.

Deswegen meinte ich das.

Passwort vergessen

Bitte gib Deinen Benutzernamen oder Deine Email-Adresse ein. Du erhälst einen Link, um ein neues Passwort per Email zu erstellen.

1
0
Sag uns Deine Meinungx