Deklassieren die Quests aus The Witcher 3: Wild Hunt MMORPGs?

Deklassieren die Quests aus The Witcher 3: Wild Hunt MMORPGs?

The Witcher 3: Wild Hunt ist kein MMORPG, aber laut Presse und ersten Stimmen von Spielern ein hervorragendes Spiel. Besonders die Quests stechen hervor.

Wir haben uns auch einige Stunden in die Fantasywelt des Hexers Geralt gestürzt, um die dort gebotenen Quests mit denen von MMORPGs zu vergleichen. Es mag kein besonders fairer Vergleich sein, schließlich ist The Witcher 3 ein Single-Player-RPG. Dennoch haben SP-RPGs und MMORPGs vieles gemeinsam. Vor allem Themepark-MMOs wollen ebenfalls eine spannende Geschichte erzählen, durch guten Content punkten und eine glaubwürdige Welt erschaffen.

MMORPGs haben damit aber ein grundsätzliches Problem: Der Spieler ist nicht DER Held, der die Welt rettet. Betrachtet man es pedantisch und vielleicht auch etwas zynisch, dann rettet der Charakter in einem MMO eigentlich gar nichts, denn durch Respawning kehrt selbst der finsterste Drache immer wieder zurück, entführt die Prinzessin aufs neue und fackelt das Dorf erneut ab. MMORPGs haben ein Problem damit, Quests zu präsentieren, die wirklich eine permanente Auswirkung auf die Spielwelt haben und den Charakter zu einem wahren Helden machen. Das ist bei Single-Player-RPGs anders. Hier kann jede Entscheidung große Auswirkungen haben. Ein NPC könnte sterben, ein ganzes Dorf vernichtet werden – permanent.

Große Erzählkunst

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Doch, was The Witcher 3 auch besonders gut macht und wovon sich MMORPGs eine dicke Scheibe abschneiden können, ist das Erzählen von Quests, die verschiedene Ebenen bieten. Man beginnt mit einer regulären Mission, die sich aber im Verlauf zu etwas völlig anderem entwickelt. Es gibt Wendungen und Überraschungen, in denen die NPCs immer eine wichtige Rolle spielen. Man erfährt etwas über diese NPCs, lernt sie kennen und muss anschließend entscheiden, wie die Quest weitergehen soll.

Ein junger Mann ist auf dem Schlachtfeld verschollen und gemeinsam mit seinem Bruder sucht man ihn. Man findet ihn verwundet, gerettet von einem Soldaten der gegnerischen Armee. Liefert man diesen nun aus oder versteckt man ihn dafür, dass er dem verwundeten das Leben gerettet hat? Ein Jäger erzählt, warum er in Ungnade fiel, weil er einen Mann anstatt eine Frau liebte. Diese Dinge verleihen den Charakteren und damit auch der Welt eine Tiefe, die in so gut wie keinem MMORPG erreicht wird.

The Witcher 3 Story

Nun mag man sagen, dass sich Quests in MMORPGs und Single-Player-RPGs unterscheiden müssen, weil die Spielweisen beider Genres anders sind. MMORPGs legen Wert darauf, schnell die Belohnung zu kassieren, um seinen Helden zu verbessern, SP-RPGs leben von den Geschichten. Doch ist das wirklich so? Würde es einem MMORPG schaden, wenn Quests mehr Tiefgang bieten würden, Überraschungen und Wendungen mit sich brächten?

Viele MMORPGs könnten in dieser Hinsicht eine Menge von den Erzählstrukturen von The Witcher 3: Wild Hunt lernen. Es müssen ja nicht gleich permanente, weltenverändernde Entscheidungen getroffen werden, doch etwas spannender und abwechslungsreicher dürfen selbst die Quests in MMORPGs sein.

Natürlich zeigen auch Spiele wie SWTOR und TESO, dass auch in Online-RPGs gute und komplexe Quests mit spannenden Geschichten erzählt werden können. Dass hier aber trotzdem noch viel Luft nach oben ist, beweist The Witcher 3, der selbst viele SP-RPGs alt aussehen lässt.

https://youtu.be/1UGJuJIIf6w
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Nach dem ich mich jetzt ein Jahr lang durch TESO gequält habe, ist Witcher 3 mal eine schöne Abwechslung, zumal es in TESO scheinbar keinen neuen Content mehr gibt. TESO ist ja im Prinzip auch mehr Single RPG als MMO. Quests wie aus Witcher 3 wünscht man sich auch in TESO, aber da gibt es nur den üblichen, “finde 4 Dings”, “bringe 5 Das” und “schlachte den Boss” Quatsch. Witcher ist rundum gelungen. Sehr gute Grafik, gute Geschichte. Macht richtig Spaß. Da können sich mal einige MMOs ne Scheibe von abschneiden.

Chris Utirons

The Witcher 3 ist da großartig und ich bin froh mal etwas anderes zu sehen gerade Quest die ihren Verlauf auch mal komplett verändern, man denk man muss wieder so eine “hol mir dies” Quests machen, aber es entwickelt sich dann doch noch was daraus.

Finde ich gut, können die MMOs sich mal was abschauen, das müssen die eh was Story angeht. Wobei bei ESO und auch Secret World war das nicht schlecht, bei GW2 hat mir die Living Story sehr gefallen kleine Story Episoden ein wenig wie die TV Serien, ich denke, das könnte bei MMOs gut funktionieren.

luriup

Also in TESO fand ich das schon recht gut umgesetzt auch durch das Phasing.
Auf dem Weg zu Veteranrang 10 hab ich jedem der 3 Anführer mal den Hintern gerettet.
TESO ist aber auch eher ein Solo MMO.
Man kann allles ausser die Anker+Gruppendungeons solo schaffen.

m_coaster

SWTOR hatte leider keine komplexe Geschichte, zumindest bei mir nicht. Für mich sind die besten Quests immer noch in The Secret World zu finden.

Sucoon

ich schätze mal, beim single rpg geht es darum, die geschichte zu erzählen und die welt zu verändern. beim mmorpg geht es eher darum den charakter zu entwickeln.

wenn man beides verknüpfen will, muss man mit phasing arbeiten, was wiederum deutliche nachteile hat. andere möglichkeit / ansatz wäre, diese entscheidungsquest nur auf den charakter wirken zu lassen. dadurch könnte man z.b. charaktermodifikatioen über quests gestalten, die dann die gesinnung und werdegang wiederspiegeln.

Judah

Ist The Witcher nicht dieses sexistische Game, wo halbnackte Tussies, die ganze Zeit nur darauf warten, vom Spieler in Gestalt der Hauptfigur bestiegen zu werden und mann dafür als Trophäe Sammelkarten der jeweiligen Damen bekam…?
Fand den ersten teil schon deshalb einfach grauenhaft altbacken.. Der hatte so einen 50er Jahre Moral trifft Ostblock trifft Pornografie Duktus, der deutlich nicht meiner war… Schade, dass Bioware es nicht mehr schafft, große epische Geschichten zu erzählen, die waren nicht so platt auf ein bestimmtes Spielerklientel zugeschnitten (Jungs zwischen 15-20).

Zurück zum Thema: Was Singleplayer-RPG’s und MMO’s u. a. unterscheidet ist, dass Entscheidungen in Quests Konsequenzen haben. MMO’s, die versucht haben, Quests mit Konsequenzen einzuführen, waren damit zumeist nicht sonderlich erfolgreich, weil es die Spielerschaft in die unterschiedlichen Entscheidungslinien trennte.

Obwohl ich den letzten Jahren eigentlich nur noch MMO’s spiele, weil nichts über die Lebendigkeit geht, die andere Spieler schaffen und diese Games kontinuierlich weiterentwickelt werden, fehlen mir Konsequenzen in diesen Welten. Wie im Artikel beschrieben, nervt mich auch nichts mehr als mit viel Engagement ein Dorf zu befreien, nur um festzustellen, dass es wenige Minuten später, wieder in der selben Situation ist… Nicht umsonst, wird man In MMO’s zumeist von Questhub zu Questhub gejagt, um die Illusion nicht zu schnell zu beseitigen, dass man ein Weltenretter ist…

TSW hat extrem gute Quests und natürlich eine unglaubliche Atmosphäre, konnte mich aber aufgrund des Kampfsystems nie sonderlich begeistern. Zudem musste ich viele Questlösungen ergoogeln, was ich nicht unbedingt für einen Vorteil halte.

Ich muss auch sagen, dass mich die MMO’s in Sachen Questanspruch verändert haben, während ich früher jeden Questtext gelesen und jedem Dialog zu gehört habe, bin ich zunehmend zu einem Wegklicker geworden… In MMO’s ist es die unglaubliche Fülle an Quests, die einen erschlägt, mal ganz abgesehen davon, dass 95% der Quests nur Mittel zum Zweck sind…

Fly

The Witcher ist dieses düstere, dreckige, erwachsene Dark-Fantasyspiel, in welchem auch ziemlich ernste Themen wie Rassismus, Antisemitismus usw. angesprochen werden.
Ich muss ehrlich sagen den ersten Teil nicht durchgespielt zu haben, weil mir das Kampfsystem nicht zugesagt hab. Den zweiten Teil (da gibts auch keine Sammelkarten mehr für Knick-Knack) hab ich allerdings gesuchtet und geliebt und genauso wird es mir demnächst mit dem dritten gehen. Die Bücher sind auch echt empfehlenswert. Und ob Geralt mit besagten Damen ins Bett hüpft, bleibt ja dir überlassen… 😉

luriup

Hehe also wenn The Witcher für dich sexistisch ist,was sagst Du dann zu Games of Thrones?
Dort lassen laufend Frauen die Hüllen fallen,mal weil sie dafür bezahlt werden,
mal um ihre Macht zu mehren,auf Befehl,gegen ihren Willen etc.
Männer haben die Macht und Töchter werden verheiratet um Bündnisse zu schmieden.

Keine Ahnung wie Du Dir eine mitteralterliche Fantasywelt vorstellst
aber Feministinnen würde dort sicherlich nicht reinpassen.

Judah

Es liegen Welten zwischen der Darstellung von Frauen in GoT und den Hexer-Games. Zudem lassen auch Männer in GoT ständig die Hüllen fallen, was schon wieder in ausgleichende Gereichtigkeit mündet.
In einer mittelalterlichen Fantasywelt ist alles möglich, deshalb ist es ja eine Fantasywelt. Die Dragon Age-Reihe zeigt ganz gut, wie man Frauen in einem Mittelalterszenario auch darstellen kann abseits pubertärer Tussieklischees (allzeit bereit mit Doppel D) aus dem Ostblock.

Fluffy

In DA:O (die anderen hab ich nicht gespielt) konnte man auch seine Gruppenmitglieder besteigen und es gab ein Achievement dafür 😉 Und die weiblichen Gruppenmitglieder sahen ebenfalls so aus als könnte man sie jederzeit im Playboy ablichten.

N811 Rouge

Das war in DA2 nicht viel anders.

http://www.paperdroids.com/

SuperLinus34 .

The elder Scrolls Online hat Versucht Quests zu Epischen abenteuern mit Wendungen zu machen. Haben sie auch geschafft, aber bei einem MMORPG sind vor allem Gameplay, Langzeitmotivation und Freiheit zu tun was man will wichtig. Also ich denke mal Gute Quests werden in der Regel trotzdem Geskipped weil man bei einem MMO auf was anderes aus ist.

mmonsta

die sache mit den quests war doch schon immer so?!….in guten sp-rpgs queste ich nur so vor mich hin. nehme jede sidequest, jeden fitzel mit. da is mir die hauptstory schon fast egal.
in mmos renn ich mittlerweile schreiend davon wenn ich nen “!” sehe^^….ganz so schlimm isses natürlich nich aber ja mmos sollten sich entweder stark an sp-rpgs orientieren (was verdammt schwer is) oder einen anderen weg gehen.

gw2 hat mir da zb stellenweise diesbezüglich ziemlich gut gefallen.

zonenevents ala rift find ich auch ne tolle geschichte.

Michel

Meiner Meinung nach sind Quests einer der Sargnägel von MMORGPs. Meiner Meinung nach sollten MMORPGs auf Quests vollständig verzichten und die Spieler und Gilden die Geschichten schreiben lassen. Zumal SP Spiele viel bessere Geschichten erzählen können…

Atom

Das könnte man aber nur machen wenn z.B. es perma death gäbe oder einer verdammt hode death strafe. Dann könnte man z.B. Bounties aussetzen dass einem Spieler in Not geholfen werden muss. Was willst du sonst für Geschichten schreiben? Ein stein am wegesrand auf dem steht: Hier wurde eine böse spinne getötet die beinahe einen low levler getötet hat?

Fail0hr

Mich persönlich interessieren Story und Quests in einem MMO nicht die Bohne. Ich will einfach schnell wissen, was ich machen muss, die Aufgabe noch schneller erledigen und am Ende dicke XP sowie Loot abstauben 😀
Ich liebe Quests à la “Töte 10 Bären”, am besten mehrere Killquests in einem Gebiet, damit man alles zusammenziehen und weg-AEn kann, DAS ist MMO-Questen, wie ich es mag. Von mir aus könnte in den Questtexten auch “Dies ist eine Killquest” stehen anstatt richtige Geschichten, ich les’ die eh nicht.
In einem Singleplayer-RPG ist das natürlich ein bisschen was anderes, wobei ich sagen muss, dass ich selbst jetzt bei Witcher Exp und Loot über alles andere stelle und auch schon mal ungeduldig die Gespräche verkürze, indem ich nur die notwendigen Dialogoptionen wähle. Dennoch – 10 Bären zu töten wäre mir in The Witcher ein bisschen zu doof, selbst wenn alle auf exakt dem selben Punkt stünden 😀 Dafür spiele ich schließlich kein Rollenspiel.

Bodicore

Spätestens seit es TSW gibt wissen wir das es auch anders geht beim MMO-questen für das töten von 3×10 Wölfe gibt es eigentlich keine Entschuldigung 🙂
Aber die Erwartungen die ich an ein MMO stelle sind nun mal total andere als die welche ein SP-Titel erfüllen muss.
Wäre Skyforge ein Singleplayerspiel wär meine Euphorie einiges kleiner 😉

Rico

Gebt uns ein Witcher MMo, im Stil von Witcher 3, Herr der Ringe Online, Black Desert, Teso, Age of Conan!!

F2P-Nerd

“Viele MMORPGs könnten in dieser Hinsicht eine Menge von den
Erzählstrukturen von The Witcher 3: Wild Hunt lernen. Es müssen ja nicht
gleich permanente, weltenverändernde Entscheidungen getroffen werden,
doch etwas spannender und abwechslungsreicher dürfen selbst die Quests
in MMORPGs sein.”

Die meisten Spieler hämmern sowieso auf die Tasten, um Sequenzen zu überspringen. Die wollen im Content weiter kommen. Das einzige, was zählt, ist das Endgame! Sobald Grinden, Inis oder PvP mehr EXP als Questen geben, kann man sich vorstellen, was die meisten Spieler dann machen.

Das klingt traurig, ist aber leider so. Da wären gute Queststränge wie Perlen vor die Säue werfen. Es sei denn, es sind Quests für das Endgame.

Dennoch, zu einem “AAA” gehört eine gute Geschichte. FFXIV, LOTRO, selbst WoW und natürlich TSW, was man unbedingt erwähnen muss, können das. Aber über die Hauptstory hinaus gelingt das nur den wenigsten.

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