Arbeiten am Strand klingt richtig schön, kann aber laut einer Untersuchung die Work-Life-Balance gefährden.
Der Gedanke, mit einem Laptop am Strand zu arbeiten, während die Sonne auf das Wasser glitzert und man den Wellen lauscht, ist für viele verlockend. Der Wunsch, dem Büroalltag zu entkommen und von einem entspannenden Ort aus zu arbeiten, wirkt auf den ersten Blick attraktiv.
Ein neues Arbeitsmodell ist eine Workation, das bei ortsunabhängig arbeitenden Menschen zunehmend beliebter wird. Mit diesem Arbeitsmodell lassen sich Arbeit (Work) und Urlaub (Vacation) miteinander verbinden und es soll laut asana.com ein gutes Mittel gegen Burnout sein.
Doch eine aktuelle Umfrage zeigt, dass Homeoffice und mobiles Arbeiten oft zu mehr Stress und Überstunden führen kann.
Überstunden sind vorprogrammiert
Welche Nachteile werden aufgezeigt? Eine Umfrage der Personalberatung Hays unter 8.301 Fachkräften und Arbeitgebern hat ergeben (via People Management), dass mehr als die Hälfte der britischen Arbeitnehmer im Homeoffice mehr Stunden arbeiten als vor der Pandemie. Konkret gaben 52 % der Befragten an, dass sie im Homeoffice längere Arbeitszeiten haben.
Dabei kam raus:
- Ein Viertel dieser Gruppe arbeitet wöchentlich mehr als 10 Stunden zusätzlich
- 41 % leisten zwischen 5 und 10 Stunden mehr pro Woche
Arbeiten während des Urlaubs
Was sagt die Studie noch? Zudem zeigt die Studie, dass 40 % der Befragten während ihres Urlaubs in den letzten 12 Monaten gearbeitet haben.
Bei Mitarbeitern auf mittlerer Führungsebene liege dieser Anteil sogar bei 52 %. Was darauf deutet, dass Freizeit und Homeoffice nicht getrennt werden. Die ständige Erreichbarkeit ist heutzutage ohnehin schon ein Problem – was es schwierig macht, mal so richtig abzuschalten.
Was wird vorgeschlagen? Simon Winfield, Geschäftsführer von Hays UK & Ireland, sagt, dass Arbeitgeber, die auf ein hybrides Arbeitsmodell umsteigen, die zusätzlichen Belastungen für ihre Mitarbeiter berücksichtigen müssen (via genbeta). „Einige Mitarbeiter werden möglicherweise weiterhin ständig oder einen Teil der Woche von zu Hause aus arbeiten, sodass die Arbeitgeber prüfen müssen, wie sie ihre Zeit einteilen, um zu vermeiden, dass sie ständig erreichbar sein müssen“, betont Winfield.
Zusammenfassend lässt sich laut der Studie sagen, dass das Arbeiten am Strand möglicherweise weniger den ersehnten Traum bietet, sondern eher einen erhöhten Stressfaktor darstellen kann, wenn die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr verschwimmen. Vermutlich ist es auch einfach eine Frage, wie man das Ganze selbst handhabt. Was meint ihr dazu? Eine andere Studie behauptet: Manche Gamer sind einfach besser als ihr und ihr könnt nichts dagegen tun
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Da werden ja einige Sachen durcheinander geworfen.
Bei uns wurde lange Zeit nach einer Workation-Lösung gesucht und jetzt anscheinend gefunden. Dies ist ja kein Arbeiten im Urlaub, sondern Arbeiten auf einer passenden Oberfläche, die genug Datensicherheit bietet – nur in einem anderen Land.
HO ist bei uns auf freiwilliger Basis immer noch ein Thema und wurde auch nicht aktiv zurück gefahren. Im Zuge dessen wurde ein unser Arbeitsplatz auf Shared Desk und eine Art Großraumbüro umgewandelt. Beides zieht mich nicht unbedingt ins Büro zurück.
Auch der Benzinverbrauch und weniger Stress bei der Fahrt machen sich bemerkbar.
Was mich am Anfang nicht so begeistert hat, war der unklare :Übergang zwischen Arbeitszeit und Freizeit, bei dem man jedes Mal am gleichen Schreibtisch sitzt.
Ich liebe ja solche Artikel wo das Thema Home Office und mobiles Arbeiten unter die “Lupe” genommen wird.
Es gibt solche und solche Menschen, es gibt Menschen die können sich und anderen keine Grenzen setzen, die sind anfällig für freiwillige Überstunden. Diese Menschen können nicht abschalten.
Ich war auch einer dieser Menschen, bis ich ins HO gewechselt bin, dank Corona und damit viele Stressoren wie jeden Tag 2 Stunden im Zug sitzen, schlechtere Arbeitsmaterialien (Stuhl, Tisch) nutzen müssen, kleine Kaffeeküche, anderes Licht, usw. sind alle zu Hause nicht gegeben fallen damit als Stressoren für mich weg.
Ich kann dadurch das ich mir Musik an machen kann, viel fokussierter und konzentrierter arbeiten. Keine Kollegen die ins Büro kommen und Smalltalk halten wollen, mich dabei von der Arbeit abhalten, umgekehrt natürlich genau so.
Da ich nicht mit dem Zug fahren muss, kann ich auch mal länger an einem späten Meeting teilnehmen, kann ich auch mal länger mit Kunden telefonieren.
Das Leute während des Urlaubs arbeiten liegt eher an der Tatsache, dass diese Leute Aufgaben haben und durchführen, die sonst wohl keiner im Unternehmen machen kann und somit diese Personen eine Art Monopolstellung für diese Aufgaben besitzt. Hier muss der Arbeitgeber eher darauf achten, dass Tätigkeiten von mehr als nur einer Person ausgeübt und erledigt werden kann, dann braucht auch keiner während des Urlaubs arbeiten.
Natürlich sollte man nie vergessen, dass HO nicht für jede Branche möglich ist aber die Silberrücken in den Führungsetagen sollten sich mal bewusst werden, wer zu Hause nicht arbeitet, arbeitet im Büro nicht mehr und nicht besser!
Ich hoffe so sehr, dass wir bald wie in den Niederlanden ein Gesetz erhalten, dass jeder ein Anrecht auf Home Office hat und der Arbeitgeber begründen muss warum das nicht oder nur eingeschränkt möglich ist.
Es würde für viele Menschen Stressoren ausschalten und der Umwelt zu Gute kommen, wenn es weniger Pendler und Autos auf den Straßen gibt.