Das Strategiespiel Victoria 3 (Steam) bildet die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Konflikte der Welt von 1836 bis 1936 ab. Im Endgame des Spiels stellt sich jetzt heraus: Der Kommunismus ist als Wirtschaftsform dem Kapitalismus überlegen, weil der besser verteilte Wohlstand die Nachfrage nach Gütern ankurbelt. Damit haben einige Spieler ein Problem – nicht nur aus Balance-Sicht, sondern auch aus ideologischen Gründen.
Was sind das für verschiedene Wirtschafts-Formen in Victoria 3? In Victoria baut man Fabriken, Plantagen und Minen, um die Wirtschaft eines Landes zu simulieren.
In einem der zahllosen Menüs des Strategiespiels legt man die Parameter fest, unter denen die Firmen operieren. Es geht um Produktionsmittel, wie die Ware transportiert wird oder worauf der Fokus der Produktion liegen soll:
- Will man in einer Kleiderfabrik einfache Klamotten herstellen oder Luxus-Mode?
- Wird die Ware auf Schienen transportiert oder nicht?
- Soll per Hand genäht werden oder per Maschine?
- Verwendet man herkömmliche Methoden, importiert man Seide aus Asien oder nutzt man den gerade neu erforschten, hypermodernen Werkstoff “Gummi”, um Kunstfasern herzustellen?
Räte-Republik oder Planwirtschaft – Der Kommunismus hält Einzug auf Steam
Ein Faktor dreht sich darum, wem die Fabrik eigentlich gehört:
- Zu Beginn ist alles in Privatbesitz: Reiche Aristokraten besitzen die Fabriken und Minen.
- Im Mid-Game übernehmen die Kapitalisten das Ruder: Deren Bevölkerungsgruppe (POP) ist reich und hat einen hohen Lebensstandard, die Arbeiter bleiben in der mittleren oder unteren Gesellschaftsschicht hängen.
- Im Endgame gibt es aber auch die Möglichkeit, die Fabriken und Minen „den Arbeitern“ zu übergeben – dann regiert der Kommunismus. Entweder man setzt auf eine Planwirtschaft oder man ändert sogar die Regierungsform in eine Räte-Republik und schon ist man beim real existierenden Kommunismus angekommen.
Warum ist Lebensstandard wichtig? Der Lebensstandard entscheidet darüber, was für Produkte die einzelnen Bevölkerungsgruppen haben möchten:
- Jede Bevölkerungsgruppe, egal wie arm sie ist, will was essen und Alkohol konsumieren
- Ab Lebensstandard 5 hätten die Bevölkerungsgruppen schon gerne Möbel in ihren Behausungen
- Luxus-Kleider sind nur für POPs interessant, die den Lebensstandard von 15 oder höher erreicht habe.
- Ab Lebensstandard 20 wollen die Herrschaften ein Telefon in ihrem Haushalt haben – denn dann wollen sie auch kommunizieren können
- Ab Lebensstandard 30 wird dann sogar das Kunstinteresse ein Bedarf, den es zu erfüllen gilt
Generell gilt: Je höher der Lebensstandard, desto höher ist auch die Nachfrage nach Gütern und desto höher steigt auch die Wirtschaftsmacht einer Nation.
Wenn man also die Nachfrage nach Gütern anheizen will und damit das Bruttoinlandsprodukt anhebt, das in Victoria 3 so wichtig ist, gilt es, den Lebensstandard möglichst hochzuhalten und das bei möglichst vielen Menschen.
Kapitalismus scheitert an Rohstoff-Mangel – Holz und Öl fehlen
Was ist das Problem mit dem Kapitalismus in Victoria 3? In Victoria 3 ist es so, dass selbst in einer fantastisch laufenden Wirtschaft, letztlich nur die „reiche Klasse“, die Kapitalisten, einen hohen Lebensstandard erreichen.
Die arbeitende Bevölkerung bleibt weiterhin deutlich unter dem Lebensstandard der Reichen.
Im Endgame eines Kapitalismus-Spiels sind:
- Die Armen auf Lebensstandard 20 – „sicher“
- Die Mittelschicht auf 28 – „florierend“
- Die Oberschicht auf 35 – „reichlich“
Im aktuellen Patch erreicht man “die Grenzend des Wachstums”
Dazu kommen banale Balancing-Probleme: Wenn man mit einem Land wie der USA die Weltherrschaft anstrebt, verlangen Wirtschaft und das Militär ein so hohes Maß an Öl und Hartholz, dass die Weltwirtschaft den einfach nicht mehr befriedigen kann und die Wirtschaft kollabiert.
Die Rohstoffe reichen 1915 einfach nicht, um all die Fabriken und Einheiten zu sättigen, die man als “Weltmacht” später aufbaut. Ein Problem, an dem Paradox schon knabbert, die sich überlegen müssen: Welche Ölvorkommen man eigentlich 1915 so entdecken hätte können.
Mit dem nächsten Patch 1.1. soll deutlich mehr Öl zu Victoria 3 kommen (via paradox). Aber bis das kommt, sind der klassischen “Wachstums-Wirtschaft” in Victoria 3 klare Grenzen gesetzt.
Kommunismus verteilt Wohlstand besser – Erhöht Nachfrage nach Produkten
Was ist der Vorteil des Kommunismus? Im Kommunismus ist es so, dass das Geld, was sonst die Kapitalisten absahnen, unter den Arbeitern verteilt wird, dadurch steigert sich deren Lebensstandard und Kaufkraft enorm:
- Die Unterschicht hat hier 27 – florierend
- Die Mittelschicht hat 32 – reichlich
- Die Oberschicht hat nur 25 – reichlich
Weil die Mittelschicht viel größer als die Oberschicht hat das positive Auswirkungen auf die Wirtschaft, wie man sehen kann:
Wie wird das diskutiert? Gerade die links gerichtete US-Seite Kotaku scheint es zu amüsieren, dass der Kommunismus so stark ist. Es sei ja irgendwo logisch, dass es einen Vorteil ergäbe, wenn man all das Geld nicht gerade jenen gibt, die es auf ein Offshore-Konto auf den Cayman Inseln packen, sondern es lieber ausgeben, glaubt man bei der US-Seite.
Es heißt dort, „Linke Nerds können sich bestätigt fühlen, wenn sie Victoria 3 spielen.“
In der Community diskutiert man das fast philosophisch. Da heißt es: Das zeige, dass Kommunismus auf dem Papier super sei, solange ein wohlmeinendes, allwissendes Organ das Geld verteile und niemand, der eigene Interessen verfolgt.
Es scheint dort auch einigen gar nicht zu behagen, dass der Kommunismus so stark ist, in Mods will man dem schon Abhilfe verschaffen, wie es heißt:
In den Kommentaren auf reddit gibt es durchaus einen ideologischen Streit darüber, dass das Spiel Kommunismus anscheinend so bevorzugt. Es heißt:
- “Das sei ja genau wie im richtigen Leben, da sei ja Marxismus auch super /sarkastisch gemeint”
- “Befangen!”
- oder: Das sei auch das einzige Mal, dass Kommunismus funktioniere
Es ist ohnehin die Frage, ob Victoria 3 ein kommunistisches Paradies bleibt – normalerweise hält sowas nur bis zum nächsten Patch.
Ich jedenfalls plane, mein nächstes Spiel als Kommunistenführer zu bestreiten; ich stehe ohnehin auf linke Experimente in Victoria 3:
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Am Ende ist eh alles eine totalitäre Autokratie, weil der Spieler alles entscheidet und sein Reich natürlich nach seiner Pfeife tanzt. Kenne Victoria 3 zwar noch nicht, aber entzieht dir die AI irgendwann die Kontrolle? 😅
Leider ist dass kein Kommunismus denn man da errichtet. Es handelt sich um eine demokratische-Anarchie und ist weit ab vom Kommunismus. Höchstens könnte man es noch als eine Form des Syndikalismus bezeichnen.
Gerade die gute Versorgung widerspricht dem kommunistischem Prinzip, denn nach diesem darf jeder nur dass notwendige haben da alles darüber Luxus wäre und damit Symbole der Herschaft und Ausbeutung die falsch sind.
Außergewöhnlich komische Definition von Kommunismus
nein wirklich, bei einem Game, bei dem ein Spieler bestimmt wie die optimale Verteilung ist, funktioniert der Kommunismus besser? wirklich? 😂
Kommunismus > Kapitalismus
Egal ob Kapitalismus oder Kommunismus oder Wasauchimmerismus- am Ende scheitern sie alle und zerstören sich selbst.
“In der Community diskutiert man das fast philosophisch. Da heißt es: Das zeige, dass Kommunismus auf dem Papier super sei, solange ein wohlmeinendes, allwissendes Organ das Geld verteile und niemand, der eigene Interessen verfolgt.”
Wohlmeinend ist hier das Stichwort. Das kommt de facto in der Realität selten bis gar nicht vor. Man hat immer wenigstens einen dabei, der mehr besitzen möchte als die anderen.
Warum auch nicht. Der Kommunismus sieht Privateigentum vor. Ich glaub manche haben halt einfach den Kommunismus nicht verstanden. :shrug:
Der Kommunismus sieht Privateigentum nur in der Menge vor wie es zum Überleben notwendig ist. Der “Luxus” denn man in denn kommunistischen Staaten gewährte war nur aus dem Grund vorhanden um die eigenen Leute die dass gegensystem (Republik, Kapitalismus) ja sehen konnte bei der Stange zu halten.
Der einzige Staat der bis heute einen “richtigen” Kommunismus etablieren konnte war Nordkorea.
Wie kommst du darauf, im Manifest ist die Rede von Produktionsmittel. Das ist etwas anderes.
Abgesehen davon… auch in Nordkorea haben einige Leute mehr als andere. Einige haben einen Reiskocher und andere haben keinen.
Definiere mir erstmal Ueberlensnotwendig. Wenn da mehr als ein Bärenfäll, Wasser und Beeren, Wurzeln und ein bisschen Fleisch bei rauskommt, kann ich dir direkt widersprechen.
Mag im Kern besagtee Gesellschafspolitischer Aspekte durchaus auch nicht verkehrt sein, bis auf den schmalen Grad auf welchem sich die Vorsitzenden bewegen. Bei dem Bild geh auch ich absolut nicht mit, wenn schon Vergleiche zwischen den beiden Formen dargestellt werden, dann sollte es vielleicht eher Xi oder aus deutscher Sicht Bilder von Erich Honecker, Mielke oder Krenz sein, nicht Frau Wagenknecht die sich selbst nicht sicher ist welche Form sie nun vertritt….seid Bereit usw
Ich hab das Bild jetzt ausgetaucht – es war nicht die Absicht, dass wir jetzt in 20 Kommentaren austauschen, wie wir die Wagenknecht sehen oder nicht. 🙂
Wer vorher gründlich nachdenkt, der spart sich später unnötige Arbeit. 😀
Warum ist denn jetzt Kurt Cobain im Titelbild!?
Lass dich von uns Trollos doch nicht so ärgern, war doch alles durchdacht und selbst ein Bild von ihr reicht mittlerweile aus, um Diskussionen anzuschubsen. 😄
Einige verwechseln leider Kommunismus mit korrupten Parteidiktaturen.
Das Grundprinzip an sich wäre sicherlich erstrebenswert.
laut Wikipedia:
Und, ganz ehrlich, unser Kapitalismus ist ja wohl auch alles andere als ideal.
Durchgeknallte Milliardäre und Leute die unverdient durch reines Glück oder Beziehungen Millionen scheffeln sind nicht gerade Vorzüge des Systems.^^
Kommunismus hat das Problem nicht effizient mit limitierten Ressourcen umgehen zu können und diese zu verteilen.
Auch was du beschreibst hat nicht zwangsweise mit Kapitalismus zu tun. Privateigentum gibt es auch im Kommunismus. Das Anhäufen von Millionen ist nicht auf den Kapitalismus beschränkt. Nur die Produktionsmittel sind Gesellschaftsgut.
Um die gehts ja grade.
Und limitierte Ressourcen werden auch besonders gut verteilt, da nicht einer alles scheffelt.
In dem Spiel. In der Realität hat sich der Kapitalismus eben größtenteils durchgesetzt, weil er genau darin effizienter ist.
Ich weiß noch die Geschichte, als Funktionäre aus der UDSSR im Westen waren und ihre drängendste Frage war: woher wissen die Bäcker wie viele Brötchen sie backen müssen. Ausgelöst durch einen Besuch bei einem eben solchen, der ausreichend Ware hatte, die auch noch, in Relation betrachtet, günstiger war.
Der Rest wird weggeworfen. Das ist natürlich erheblich effizienter als wenn man genauso viel Brötchen bäckt wie benötigt.😮
Deshalb meinte ich, mit Resourcen geht die Planwirtschaft besser um.
Was das Hauptproblem war ist ne gute Frage. Denke das Fehlenwicklungen, mangels Kritikfähigkeit nicht korrigiert wurden. Im Kapitalismus regelt sich das von selbst, die Firmen machen dann halt dicht. So hat man immer competitve PvP ums mal auf Spiele zu beziehen. Zumindest solange sich nicht Monopole bilden, deshalb gibts auch das Kartellamt.
Nein. Das ist einfach nur eine Behauptung von dir. Du weißt zB nicht ob in einer Planwirtschaft auch Dinge weg fliegen.
Ob eine Planwirtschaft gut arbeitet liegt halt daran, ob der der Plant eine Peilung hat. In so großen Gebilden, wie die in denen wir leben, kannst du das aber total vergessen. Die Abhängigkeiten untereinander und die vielen Einflussfaktoren kannst du nicht überblicken.
In einer Marktwirtschaft ist es aber niemand der es plant, sondern die Informationen fließen über den Preis, welcher sich kollektiv durch Angebot und Nachfrage bildet.
Ressourcenschonend und Nachhaltig im Sinne eines Umweltschutzes können beide gleich gut oder gleich schlecht. Wenn Nachhaltigkeit nicht eingepreist wird, weil die Gesellschaft ihr keinen Wert zumisst, dann versagt die Marktwirtschaft. Wenn der Planer ihr keinen zumisst, versagt die Planwirtschaft.
In der Realität waren viele Planwirtschaften mit die größten Umweltsünder. Je nach dem wie man das aktuelle China verorten mag, lohnt ein Blick in dessen Gesichte und dessen Gegenwart.
Gerade jetzt zu Zeiten des Internets und der die Nachfrage in Echtzeit sehen zu können, sollte dein Argument, dass eine ideale Planwirtschaft unübersichtlich wäre, kaum zählen.
Und auch im Kapitalismus werden bei grösseren Diskrepanzen von Nachfrage und Angebot erstmal neue Bäcker öffnen oder eben schliessen, um 8 Uhr ausverkauft sein oder eben zuviel produzieren.
So? Und was machen die Geschäftsleute im Kapitalismus den ganzen Tag? Auf Angebot und Nachfrage achten und reagieren. Anscheinend geht es ja doch. Warum sollten diese Leute die Fähigkeit plötzlich verlieren?
Aber anscheinend bestehst du ja darauf, dass dann nur noch Einer alleine planen darf..
Wenn dem so wäre, wieso gibt es nicht ein real existierendes Beispiel in dem Planwirtschaft effizienter im Abgleich zwischen Angebot und Nachfrage ist?
Schon alleine die genaue Feststellung der Nachfrage bedarf eines Marktes.
Ohne Markt müsstest du die Nachfrage errechnen oder anhand irgend eines Indikators zentral ableiten.
Ja aber sie können sich anpassen darum geht es doch. Ein Bäcker würde dezentral mit geänderten Preisen auf die Nachfragesituation reagieren oder schließen.
In einer Planwirtschaft müsste zunächst ein Komitee oder was auch immer zentral feststellen wo und wie die Situation sich geändert hat, einen neuen Plan erstellen und dann bestimmen welche Bäcker wo schließen, wo sie öffnen und wie viele Brötchen sie backen und wie viel diese zu kosten haben.
Du gehst grad am Thema vorbei. Es ging hier nicht darum ob Kapitalismus oder Kommunismus beser ist. Es ging einfach nur darum das deine Aussagen von oben nicht passen.
“Nein. Das ist einfach nur eine Behauptung von dir. Du weißt zB nicht ob in einer Planwirtschaft auch Dinge weg fliegen.”
Da liegst du falsch, ich hab drin gelebt und weiß deshalb recht gut was da wegflog und was nicht.
“Ob eine Planwirtschaft gut arbeitet liegt halt daran,”
Ob die immer gut funktioniert hat, ist eine andere Frage, aber darum gings hier nicht. Planwirtschaft ist wie der Name schon sagt geplant. Deshalb gibt es so gut wie keine Ueberschüsse. Im Gegenteil wenn dann gabs in der DDR eher zu wenig. Aber weggeworfen wurde erheblich weniger als im Kapitalismus. Im Kapitalismus gibts btw auch Planung nur nicht so umfassend, weil nur kleiner Anteil an Staatswirtschaft. Gibt auch kapitalistische Staaten die etwas besser planen als D, wo man auf “Sichtweite” fährt, da läufts dann durchaus auch besser.
“Ressourcenschonend und Nachhaltig im Sinne eines Umweltschutzes können beide gleich gut oder gleich schlecht.”
Nein, Ressourcenschonend gibts im Kapitalismus erstmal nicht, es sei denn es wird vom Staat ! vorgegeben. Der Kapitalismus ansich produziert perse solange etwas da ist. Du verwechslst grad unsere soziale Marktwirtschaft mit Kapitalismus.
Umweltschutz ist nochmal ein anderes Thema, führt zu weit, aber ging wie gesagt eh nicht darum wer da jetzt beser ist.
“In einer Marktwirtschaft ist es aber niemand der es plant, sondern die Informationen fließen über den Preis, welcher sich kollektiv durch Angebot und Nachfrage bildet.”
Musst mir nicht die Marktwirtschaft erklären, ich bin selbstständiger Unternehmer. 😉
Der Bäcker sorgt aber zB immer dafür das seine Auslagen voll sind, damit schmeisst im Westen jeder ! Bäcker Sachen abends weg. Hat den Vorteil für den Kunden das immer was da ist. In der DDR waren die Brötchen um 10:00 ausverkauft.
Wie man sieht man kanns nicht gegeneinander aufwiegen, sind einfach 2 verschiedene Ansätze mit unterschiedlichen Vor und Nachteilen.
Ich rede nicht darüber ob das eine besser ist als das andere. Ich schrieb, dass der Kapitalismus effizienter darin ist knappe Ressourcen zu verteilen. Das ist etwas anderes.
Und du bist der einzige oder was? Und hast natürlich sämtliche Produktionsketten persönlich überwacht oder was möchtest du uns sagen?
Ich glaube hier liegt auch ein Missverständnis vor in Bezug auf Plan. In beiden wird Geplant. Das ist nicht der Unterschied. Der Unterschied liegt darin ob es eine zentrale Planung oder eine dezentrale Planung gibt. Also ob jemand für alle Bäcker plant oder ein Bäcker für sich.
Von einem Unternehmer erwarte ich ein bisschen mehr Verständnis von BWL und VWL.
“effizienter darin ist knappe Ressourcen zu verteilen”
ja deshalb hattest du beim Klimagipfel reihenweise Privatjets
“glaube hier liegt auch ein Missverständnis vor in Bezug auf Plan”
nope wie ich expliizit schrieb ! meinte ich nicht den Plan vom Bäcker sondern vom Staat. Ja der plant hier auch, zB Habeck 15 Jahre LNG aus Katar oder andere langfristige Verträge.
“Von einem Unternehmer erwarte ich ein bisschen mehr Verständnis von BWL und VWL.”
Worin lieg ich denn falsch? Persönliche Angriffe bringen deine Argumentation schon gar nicht weiter.
Das eine hat nichts mit dem anderen zutun. Du kannst mir aber gerne im Wirtschaftskreislauf was anderes aufzeigen.
Ja siehst du und schon ist der Fehler da. Er kann so viel planen wie er will. Der Staat hat da keine Verträge geschlossen.
Katar verkauft an ein US Unternehmen und das US Unternehmen beliefert deutsche Unternehmen. Die Verträge wurden zwischen Unternehmen geschlossen.
Abgesehen davon geht es nicht darum ob in 1% der Fälle irgend wo etwas geplant oder beschlossen wird sondern was in 99 % der Fälle passiert.
Das ist auch kein Angriff. Das ist eine Feststellung. Ich war nicht derjenige, der seine Argumente mit: “ich bin Unternehmer” untermauert hat.
Also ich frag mich was Frau Wagenknecht mit dem Thema zu tun hat. 🙂 Könnte man genauso schreiben , dass es Herrn Merz schockt den Kapitalismus gegen den Kommunismus verlieren zu sehen. Völlig Banane dass zu politisieren vorallem weil Frau Wagenknecht keine Kommunistin ist.
Hat auf einer Gaming Seite nix verloren.
Also ich frag mich was Frau Wagenknecht mit dem Thema zu tun hat. 🙂
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Frau Wagenknecht war das bekannteste Mitglied der “Kommunistischen Plattform” innerhalb der Linken.
Ich glaube, wenn man in Deutschland eine bekannte Poltikerin am ehesten mit dem Kommunismus identifiziert, dann ist das die Wagenknecht – auch wenn man sie mittlerweile mit einigen anderen Sachen identifiziert.
Victoria 3 ist im Kern politisch. Natürlich politisieren wir das – völlig unsinnig an das Spiel “unpolitisch” ranzugehen. Hast du das mal gespielt? 😀
“Gaming darf nicht politisiert werden” – ja, vielleicht, Shooter und Jump’n Runs nicht. Aber eine Politik-Simulation ist nun Mal politisch.
Es war jetzt aber auch nicht geplant, dass die Diskussion über das Titelbild den Artikel überschattet. 🙂
also wenn es um “echten” Kommunismus geht, denke ich eher an die KPD als an die Linken.
Wen kennst du denn von der KPD? Also es sollte ja auch jemand sein, mit dessen Gesicht man irgendwas assoziiert, oder?
Da die Linke nichts anderes als der legitime Rechtsnachfolger der SED ist, passt das ganz gut.
die ist hier allerdings verboten, sprich die gibts gar nicht mehr
Tatsächlich hat mir ein Kollege des Ohr abgekaut was des Spiel angeht. So grob hab ich schon eine Ahnung. Solche Themen sind halt immer etwas sensibel. Ich fand’s ja auch zum schmunzeln 😀
Wir räumen das Feld von hinten auf. Erstmal spielerisch aufzeigen, harmlos wirken, zum Nachdenken anregen und dann gehts Schritt für Schritt weiter.
Bei Star Trek fällt auch keinem auf, dass die Erde ein einziges linkes Wendland ist, bei dem selbst Marx Schnappatmung bekäme. Eines Tages…..eeeeines Tages!
Wagenknecht hat zwar null mit Kommunismus zu tun, auch wenn bei uns alles, was linker als die pseudo-linke SPD ist als Kommunisten verschrien sind. Aaaber sie ist für viele Trigger, kann ich verstehen. 😄
Jo, sie ist soweit weg vom Kommunismus, wie ich von einem Haus auf dem Mars!
Ich hätte vielleicht ergänzen sollen, was sie in ihrem aktuellen Zustand betrifft, der irgendwie ein Brei aus allem ist, was polarisiert. Ein anderes Motiv kann ich da bei ihr und ihrem Mann nicht mehr erkennen.
Sie hat mich damals in meiner Jugend mit politisiert und ich bin echt dolle Links geworden. 😄
Das fand ich immer lustig, das Star Trek, wo man quasi die Idealvorstellung des Kommunismus umgesetzt hat, so beliebt ist im Westen.
Naja eigentlich nicht wirklich. Ich verstehe schon, warum man das meinen könnte, aber mit Kommunismus hat das wenig zu tun.
Auch die Vorstufe zur Klassenlosigkeit ist nicht gegeben. Wie im kommunistischen Manifest beschrieben, würde zunächst die Herrschaft der Arbeiterklasse stattfinden – oder wie es zwischenzeitlich hieß: Die Diktatur des Proletariat. Davon ist nichts zu sehen.
Ich weiß nicht genau ob die Leute, die von Kommunismus sprechen, sich so ernsthaft mit Kommunismus auseinandergesetzt haben oder ob sie eher einer eigens kreierten Idee von Kommunismus folgen, bei der sie vor allem das Ergebnis sehen aber den Weg und die Notwendigkeiten dafür ausblenden.
Doch sehr viel:
Zu deinen Punkten:
1) nicht Teil des Standard ST, geht hier hauptsächlich um die Enterprise.
Geb dir aber soweit Recht das Weingut passt da nicht ganz rein. Wobei wir nicht wissen wie die Gelder da verteilt werden, vielleicht ist das ja eine Genossenschaft.
2) hierarchische Struktur hat null mit Klassen zu tun, sowas gibts im Kommunismus auch, logischerweise, auch da ist nicht jeder Chef
Beim Rest liegts du auch nicht ganz richtig führt hier aber zu weit.
Behauptet keiner das das 1:1 der Kommunismus ist, ging nur darum das das der Vorstellung davon schon recht nah kommt und grad im Westen so beliebt 😉
Kein Währungssysten ist kein Merkmal von Kommunismus.
Arbeitslosigkeit kein Merkmal von Kapitalismus. Schon der Begriff Arbeitslos ist schwierig. Ist eine Vollzeitmutter arbeitslos? Ist ein Dirigent arbeitslos? Zunächst sollte man dazu den Begriff Arbeitslos in einen Futuristischen Setting definieren. Den Lohnerwerb oder tätigkeit zur Finanzierung des Lebens ist es schon mal nicht.
Wie gesagt… das mit den Klassen sehen ich anders.
Und mal BTW: in einer Planwirtschaft muss dir zwingend eine zentrale Stelle eine Arbeit zuweisen. An dieser Stelle hast du zu Produzieren was dir vorgegeben wird, auf die Art und Weiße wie sie die dir vorgegeben wurde. Sonst geht der Plan nicht auf. Du würdest mehr, weniger oder andere Rohstoffe verbrauchen als der Plan vorsieht.
Ich habe in Star Trek den Eindruck, dass eine freie Karrierewahl vorliegt. Und auch der Weinsorte scheint nicht zentral bestimmt zu sein.
Das Bild, dass du vom Kommunismus + Planwirtschaft hast, ist weit entfernt von dem was Kommunismus und Planwirtschaft ist. Und ähnlich weit weg von Star Trek.
Ich zitier mal WP “Er strebte die Aufhebung des Geldes als Tauschmittel und den direkten, planvoll und gemeinschaftlich verwalteten Warentausch an.”
Die Diskussion bringt nichts mehr. Denke ich kenn mich besser aus als du, speziell weil ich darin mal gelebt habe. Dein Bild davon scheint eher aus irgendeinem komischen Buch zu kommen.
Und woher willst du wissen worin ich gelebt habe und wo nicht? Ich nehme an, wenn du schon drinnen gelebt hattest, dann hattest du kein Geld. Da du ja dann direkt und planvoll Waren getauscht hast.
Und worin kennst du dich besser aus? Habe ich noch nicht gesehen.
Ich hab bewusst “linkes Wendland” geschrieben und nicht Kommunismus. Die Utopie von Roddenberry ist fast schon der Next Step nach Marx` Kommunismus.
Als Spezies denken und handeln, Grundversorgung für jeden, Tier-Ethik, Währungssysteme sind überflüssig, Arbeite nach deinem Potenzial/ Ressourcen/ Skills (hatten wir schon mal), Weg vom System der Klassen (auch wenn man echt hinterfragen sollte, ob wir heute überhaupt Klassen/ Schichten haben und von wem das Schicht-System immer in die Köpfe der Masse gehämmert wird).
Im All finden wir dann die Neoliberalen/ Ferengi, die Militärspackos etc., die dem Stuhlkreis Erde Grenzen aufzeigen und dazu zwingen z.B. selbst auch Militär zu unterhalten.
Das Anwesen der Picards ist tatsächlich etwas merkwürdig, allerdings oft auch einfach ein geschichtliches Relikt, um Geschichten zu lenken, Rückblicke zu erlauben und Wein zu promoten. 😄