Kaitlyn „Amouranth“ Siragusa ist eine der größten Streamerinnen auf Twitch. Anfang Juni verriet sie, dass sie von einem Stalker verfolgt wird. Dieser flog dafür sogar von Estland nach Amerika. Zuletzt versuchte sich der Stalker Zutritt zu ihrer Wohnung zu verschaffen und wurde nach 44 Tagen von der Polizei festgenommen.
Was hat Amouranth durchgemacht?
- In einem Thread auf Twitter sprach die Twitch-Streamerin über ihren Stalker. Dieser sei vor 44 Tagen, am 8. Mai 2022, in ihre Gegend gekommen – nach Houston in Amerika. Der Stalker selbst soll ursprünglich in Estland gelebt haben. Doch für seine Besessenheit habe er sein altes Leben hinter sich gelassen und sich sogar verschuldet.
- Er soll täglich im Starbucks neben ihrem Postfach kampiert haben, um Amouranth zu sehen.
- Sein Stalking soll er live auf Twitch gezeigt haben. Ursprünglich noch vor 0 Zuschauern, doch der Account soll sich rumgesprochen haben. Zwar sei der Stalker mehrfach gesperrt worden, aber er habe sich ständig neue Account mit leicht angepasstem Namen auf Twitch erstellt.
- Am 13. Juni soll der Stalker dann versucht haben, ihr Haus zu betreten. Sie rief daraufhin die Polizei, die sie erst rüde abwies, aber nach 33 Minuten doch eine Streife vorbeischickte, die den Stalker dann festgenommen haben soll.
Stalker wurde immer übergriffiger, obwohl er selbst merkte, dass es falsch war
Wie beschreibt Amouranth das Verhalten des Stalkers? Amouranth sagt, dass der Stalker alles hinter sich gelassen habe, um zur Streamerin zu kommen.
Nach eigener Aussage hat alles verkauft und nur verbrannte Erde hinterlassen und sein Leben in Europa aufgegeben, um sich auf eine hoffnungslose und selbstzerstörerische Reise zu begeben. Er verpfändete seine weltlichen Besitztümer, verkaufte sein Haus, sein Auto, seinen gesamten Besitz, sogar seine Katze.
Alles nach eigenem Eingeständnis und in einer Reihe von öffentlich geposteten und privat geführten (vlogged) Videos.
Er soll in ein Hotel in die Nähe ihres Postfaches gezogen sein. Dort soll er über einen Monat lang im Starbucks kampiert haben, der sich ebenfalls direkt neben ihrem Postfach befindet. Von dort aus habe er jede Minute in Echtzeit auf Twitch gestreamt.
Außerdem habe er immer wieder Nachrichten und Videos geschickt haben. In einem stellte er die “Bufallo Bill Tanz-Szene” aus Das Schweigen der Lämmer nach.
Am 13. Juni soll er dann zu ihrem Haus aufgebrochen sein. Er filmte sich selbst, wie er um das Haus schlich und zeigte dies auf Twitch. Er soll laut Amouranth gemurmelt haben, dass es falsch sei, aber er müsse das tun.
Als er dann versuchte, in das Haus einzubrechen, rief die Streamerin den Notruf. Dieser soll sie erst in die Warteschleife versetzt, dann aber nach 33 Minuten doch eine Streife vorbeigeschickt haben. Amouranth selbst hatte aber eine bewaffnete Person als persönlichen Schutz im Haus, der sowohl Kameras, ein Sicherheitssystem und einen Wachhund dabei hatte.
Am Ende soll der Stalker verhaftet worden sein. Die Botschaft von Estland wurde kontaktiert und der Mann soll sich nicht mehr in Houston aufhalten. Das sei alles, was sie derzeit sagen könne.
Nicht nur Amouranth wird von Stalkern bedroht
Stalker sind ein Problem für Streamerinnen auf Twitch. Zuschauer können sich fast jeden Tag mit den ihnen unterhalten und bauen so eine Art Beziehung auf. Sie entwickeln persönliche Gefühle, obwohl sie für die Streamerinnen vollkommen Fremde sind. Dieses Phänomen erlebt man auch bei Schauspielern oder Musikern.
Bei einigen Leuten schlägt dies in krankhaftes Verhalten. Leute werden zu Stalkern und versuchen bei nicht erwiderten Gefühlen dann sogar das Leben der Streamerinnen zu ruinieren:
- Erst kürzlich haben wir auf MeinMMO über eine WoW-Streamerin berichtet, die über Jahre von einem ehemaligen Moderator mit Psycho-Terror belästigt wurde und darunter schwer litt.
- Das Stalking kann jedoch auch beginnen, ohne direkt vor Ort zu sein. Die Streamerin Beddle bekam etwa Nachrichten, in denen der Stalker ihr Schilder von ihrer Straße oder die Zahl der Treppenstufen bis zu ihrer Wohnung schickte.
Dieses Stalking ist nicht nur beängstigend, sondern kann auch zu großen Einschränkungen führen. Eine Streamerin berichtet etwa davon, dass sie sich nicht mehr auf Messen wie die TwitchCon traut, obwohl sie dort immer gerne war und Freunde und Fans getroffen hat:
Twitch-Streamerin traut sich nicht auf große Messe – Wegen „Stalker und konstanten Morddrohungen“