Streamer beklagt den Niedergang des modernen Gamings – Aber irgendwas stimmt da nicht

Streamer beklagt den Niedergang des modernen Gamings – Aber irgendwas stimmt da nicht

Der Streamer Nick „Nickmercs“ Kolcheff (33) beklagt in seinem neuen Video den Niedergang des Gamings. Moderne Spiele machten ihm gerade keinen Spaß mehr, sagt er. Außer Elden Ring gäbe es wenig Gutes. Daher hat er sich von Spielen wie Apex Legends, Fortnite oder Call of Duty abgewandt. Aber das Ganze hat einen Beigeschmack, glaubt MeinMMO-Autor Schuhmann.

Wer ist Nickmercs?

  • Der Streamer Nickmercs war lange Zeit einer der erfolgreichsten Shooter-Streamer. Er kam im Zuge des Fortnite-Hypes um Ninja auf Twitch nach oben, wechselte dann zu Spielen wie Call of Duty und Apex Legends.
  • Aber seine Karriere nahm einen Knick nach unten, als er im Juni 2023 wegen transfeindlichen Aussagen erst einen besonderen Deal mit Call of Duty verlor und dann im Juni 2024 von Twitch gebannt wurde.
  • In letzter Zeit war der beliebte Shooter-Streamer kaum noch auf Sendung.

Machen Videospiele überhaupt noch Spaß?

Wie begründet er seine Pause? In einem neuen Video auf Kick reagiert Nickmercs auf ein Video zum Thema: „Machen Videospiele überhaupt noch Spaß?“ von Zenmai Goose.

Das Video aus dem September 2023 vertritt die These:

  • Dass Videospiele heute zwar auf dem Papier besser sind als früher. Sie sind immersiver, fortschrittlicher und werden mehr respektiert
  • Videospiele spielten auch mehr Geld eine als früher
  • Aber durch Mikrotransaktionen und eine übertriebene Kommerzialisierung mache Gaming nicht mehr so viel Spaß wie früher. Videospiele habe ihre Unschuld und Magie verloren. Daher haben sie viele „richtige Gamer“ verprellt, die heute zwar viel über Gaming reden, aber nicht mehr so viel selbst spielen

Als weiteren Grund für die Probleme im modernen Gaming wird angeführt, dass Spiele zu aufwändig und zu komplex geworden sind – und die Kultur, Spiele unfertig zu veröffentlichen und mit Day-1-DLC und immer mehr Updates zu versorgen.

Zudem wird Marketing und übertriebener Hype kritisiert – was wichtiger geworden sei, als die Qualität der Spiele.

Nickmercs unterstützt diese These und findet sich in dem Video voll wieder. Er erklärt, wie sehr er früher Videospiele als Kind geliebt hat und heute gäbe es „Kaum noch was, das ihm gefällt“ außer Elden Ring.

Er sagt: Spiele sind nicht mehr so gut wie früher – als Probleme sieht er Pay2Win und Mikrotransaktionen. An sich seien Spiele mit einem Ingame-Shop okay, aber neue Games würden es damit übertrieben.

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Kritik von Nickmercs ist gesponsored von Crypto-Casino Stake

Was macht das ganze so seltsam? Nickmercs beklagt die zusehende Kommerzialisierung des Gamings. Das ist völlig okay, das kritisieren viele. Er tut das aber auf der Streaming-Plattform Kick und während das Logo des Crypto-Casinos „Stake“ eingeblendet ist.

Das ist ungefähr so, als würde man über die Probleme von Alkoholismus reden, während man von Jack Daniel’s gesponsort wird.

In den Kommentaren schreiben Leute dann: „Gaming hätte zu oft eine versteckte Agenda. Gaming müsste sich nur um Entertainment drehen“ – das ist eine häufig geäußerte Meinung, in dem der Vorwurf mitschwingt, linke Entwickler würden in Games ihre Ideologie verbreiten. Sie würden auf Dinge wie Diversität, Gleichheit und Inklusion achten und darüber das eigentliche Spiel und den Spielspaß vernachlässigen.

Der Vorwurf, Entwickler folgten einer geheimen Agenda, wirkt ironisch, wenn der Kommentar unter einem Video steht, das von einem Casino gesponsort wird, das die offensichtliche Agenda vertritt, über Gaming sein Glücksspiel-Modell zu bewerben: Twitch-Streamer verdienen Millionen € mit Glücksspiel-Deals – Ihre Zuschauer gehen bankrott

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Todesklinge

Mir geht es derzeit auch so das mir viele Spiele keinen Spass mehr machen.
Viele online Spiele fühlen sich wie zusätzliche Arbeit an.
Dabei immer die gleichen monotonen Aufgaben erledigen, für ein paar Punkte damit man im Bettelpass eine Stufe weiterkommt. Nur um kurz darauf festzustellen das der Inhalt doch nicht so befriedigend ist. Weil wenn man neue Waffen, Ausrüstung usw. aus dem Pass kriegt, dass Drumherum bleibt ja gleich!

Häufig muss man auch keine Kompromisse eingehen, sondern hat nur eine steile Steigerungsrichtung (Mehr Schaden, Leben, Rüstung usw.). Dad macht vieles so langweilig und oberflächlich!

Dazu kommt das legale cheaten (Meta oder aushebeln von Spielmechaniken im Graubereich), was bei PvP und auch PvE zu häufig gemacht wird. Wenn es “mal” vorkommt wäre es nicht so wild, aber weil es dann jeder nachmacht hat man diese Art zu häufig in Spielen.

Spiele sollten wieder den Spielspass an erste Stelle packen und die Stärkungsformel weiter hinten. So wie eine geringere gezwungene Monetarisierung.

Jetzt spiele ich mehr Singleplayer Spiele und es macht wieder mehr Spass… aber so kann ich auch keine Frau fürs Leben finden. 😥

Zuletzt bearbeitet vor 1 Monat von Todesklinge
Don Mephisto

Man muss sich halt die perlen raussuchen.
Viele große Reihen und viele renommiert Publisher bringen nurnoch oder fast ausschließlich Müll (Activision, Blizzard, Bethesda, Ubisoft).

Kompetitives onlinegaming ist auch auf einem absteigenden Ast durch unangegangene Probleme wie toxicity, cheating, smurfing usw.

Aber es gibt eben auch besagte Perlen, die man nur finden muss, Vollpreistitel, die man sich einmal kauft und dann vollständig hat. Ohne Mikrotransaktionen oder ähnlichen Schwachsinn. Beispiele wären Baldurs Gate 3 oder Cyberpunk 2077 (abgesehen von dem katastrophalen Release). Aber es gibt auch noch andere tolle AAA titel, die schnell mal 400 Stunden schlucken. Ich habe z.B. zuletzt Horizon Zero dawn und forbidden west endlich mal durchgespielt und da insgesamt mit Sicherheit 500 std gelassen – ohne für 100% zu grinden.

Christian

Sry aber Cyber Punk ist keine Perle, genauso wenig wie Horizon. Ich weiß jetzt nicht wie alt die bist und wie lange du schon spielst, will jetzt auch nicht die früher war alles besser Karte ziehen, aber vor 10/20 Jahren gab es schon Games da hat Cyber Punk, Dark Souls und Elden Ring dagegen richtig abgestunken. Und damals waren die Games sehr immersiev, da man wegen dem technischen Standpunkt damals seine Spiele anders machen musste.

Don Mephisto

Kannst du die Aussage auch begründen oder ist das nur Nostalghie und eben besagte “Früher war alles besser”-Karte? Denn ich spiele auch seit mitte der 90er und kaum ein Spiel kommt auch nur ansatzweise an die Qualität besagter Spiele – besonders Cyberpunk oder Baldurs Gate – dran. Offensichtlich nicht bezüglich Grafik oder technischer Möglichkeiten aber auch nicht bezüglich storytelling, mechanics usw.

Christian

Ich könnte über das Thema Bücher schreiben, aber das tue ich dir jetzt nicht an 😆 Ich sage nicht das es qualitativ schlechte Spiele sind, nur keine Perlen. Perlen sind für mich Spiele die aus der Masse rausstechen und wo sich Entwickler was getraut haben, klar die Grafik war damals rotz zu heute aber das Story Telling, Atmosphäre und vorallem waren die Spiele komplett, kein DLC Mist.

Ich zähle dir gerne einige Perlen auf und kannst gern selbst entscheiden:

– Manhunt 1 -2
– Severence Blade of Darkness ( das erste Souls Game)
– Baldurs Gate 1 – 2
– Clive Barkers Undying ( bei dem Spiel hat sich fast jeder in die Hose gemacht)
– Clive Barkers Jericho
– Kid Cameleon
– Sonic 1 – 3 / Sonic and Knukles war Meh
– International Superstar Soccer Deluxe
– Kingpin
– System Shock
– Das originale Doom 3 / Das Remake ist meh

– The Summoner
– No one Live Forever

Natürlich ist das alles persönlicher Geschmack aber ich verstehe das Leute.

Alles was heute rauskommt, gab es schon vor Jahren mit schlechterer Grafik und es wird gefeiert als wäre es der Shit, nur um Kohle durch Mikrotransaktionen zu machen.

Was mich auch tierisch nervt das es kaum noch Studios gibt sie sich wirklich was trauen und nicht jedem potentiellen Spieler den Hintern küssen wollen.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Monat von Christian
Don Mephisto

Wenden wir deine genannten Punkte mal auf Cyberpunk an:

Story telling:
Cyberpunk hat eine komplexe Mehrstündige story, die getroffenen Entscheidungen haben einen Einfluss auf den verlauf der Geschichte, es gibt mehrere grundlegend verschiedene Enden, dazu diverse ausführliche nebenquestreihen. Abgesehen davon ist die Geschichte keine 0815 Heldenstory sondern wirft diverse ethische Fragen auf, ist sozialkritisch und zeichnet sich durch lebendige und komplexe Charaktere aus. Wie das im Cyberpunk genre eigentlich üblich ist – nur eben in Spieladaptionen bis dahin nie umgesetzt wurde.

Atmosphäre:
Auch hier hebt sich cyberpunk von allen großen AAA-titeln der letzten Jahre – selbst bg3 – ab. Die Stadt selber ist komplett lebendig, der genre-typische Kontrast zwischen Arm und Reich ist überall spürbar, seis irgendwo in der hochglänzenden Kernstadt oder den im dreck versinkenden Außenbezirken. Die NPCs runden dieses Bild ab, dazu, dazu die hochtechnisierten Fahrzeuge und Austattungen, die Neonreklamen im Kontrast zu den Müllbergen. Kein anderes Spiel der letzten Jahre hat es geschafft eine so große und dem Spiel entsprechende Welt zu zeichnen. Und wir sprechen hier von einem open-world spiel, keinem mit einzelnen, abgeschlossenen levels.

Komplettes Spiel, kein DLC:
Ja cyberpunk hat ein DLC. Das erweitert das Grundspiel um einen neuen Bereich mit neuen Handlungen. Trotzdem ist das Grundspiel ein komplettes Spiel. Das DLC nicht zu besitzen beeinträchtigt die Spielerfahrung im Grundspiel in keinster Weise. Das Grundspiel wurde quasi nur um eine Art spin-off erweitert. Da sehe ich absolut nichts verwerfliches. Mikrotransaktionen gibt es nicht.

Die Spiele, die du genannt hast finden fast alle auschließlich in abgeschlossenen levels statt, die Geschichte insgesamt ist bei den meisten relativ kurz. Ich sehe da keine wirkliche Vergleichbarkeit zu heutigen open-world titeln wie eben Horizon oder Cyberpunk. Ein level atmosphärisch zu gestalten ist viel einfacher als eine gesamte Welt in der sich der Spieler frei bewegt.

Christian

Da ich auch einen Mega Drive hatte und jedes Spiel darauf gezockt habe was es in Europa gab, kann ich dir recht geben das mega viele Gurkengames gab, aber es gab auch Spiele die waren einfach Grenzgenial……kennst du zufällig noch Kid Cameleon? Da könnte man sich von nem jungen in Lederjacke durch verschieden Hütte verwandeln, auf der Mega Drive gab es damals auch schon JRPG und Anfänge von westlichen Rollenspielen

Christian

Oh ja die Videothek, die Mitarbeiter da hab ich schon mit Vornamen angesprochen 😆 Habe auch nur deshalb selber mal 2 Jahre in einer Videothek gearbeitet 😆

MathError

Das Gefühl habe ich auch irgendwie. Ich spiele bei MMORPG’s meistens das Altbekannte wie WoW und wenn mal Flaute ist noch Swtor und FFX14. Man siehts zumindest bei MMORPG’s, dass viele irgendwie eine Art “Classic” Variante veröffentlichen.

Bei anderen Genres zocke ich selten “komplette” Neuheiten (also Erstveröffentlichungen). Meistens ist es dann ein Teil 2 oder 3 bzw. eine Art seperate Fortsetzung.

Glaube hängt aber auch wohl vom Alter, also der Generation ab. Ich habe damals mit WoW anfangen, sonst nur auf der Nintendo als Kind Mario Games gezockt oder auf dem Handheld “Pokémon”.

Wer jetzt z.B mit Fortnite angefangen hat (also in dem Altersbereich) hat vielleicht eine andere Einstellung zu dem Ganzen.

Majora

Mit dem Alter hat es weniger zu tun. Games wie wow und Co wurden dank Dungeon Finder und vielen anderen Tools zu reinste single Player Veranstaltungen. Jede soziale Interaktion fällt weg jeder rennt Stumpf seine Route ab um möglichst schnell… Naja durch zu sein (?). Statt Spiele so sozial zu belassen und zu sagen, wenn du keine Zeit hast zum zocken dann mach das später wenn du die Zeit hast. Stattdessen wurde sich an dennen angepasst die es immer eilig haben immer schneller durch flitzen, damit auch du der sich gern Zeit nimmt und auch Mal mit den Leuten in der RAID Gruppe gern ein oder zwei Worte wechselt musst du dich damit jetzt abfinden das alle erwarten das du ganz genau weißt wie sie spielen und erwarten von dir ungeübt zu Spielen als wärest du schon 100x dabei gewesen.

Ja soziale Angst gibt es, aber das hat genauso viel Gewicht wie in real lif. Es ist kein Argument quasi um anderen aus dem Weg zu gehen und nicht zu reden. Hinter jedem char sitzt ein Mensch und keine ki oder npc Bots was oft vergessen wird leider.

Mithrandir

In meinen Augen ist hier aber der Fehler anzunehmen, dass das vor den “finder-tools” irgendwie anders gewesen wäre.

Ich kann mich in WoW durchaus noch erinnern, dass in Classic erwartet wurde, dass “jeder” weiß, wie die Routen in Düsterbruch oder der oberen Blacksockspitze sind. Da fand diesbezüglich auch keine Kommunikation statt. Wusste man das nicht, gabs auch keine Erklärung, sondern man landete auf der Blacklist.

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