Um sein Unternehmen für seine Entlassung zu bestrafen, entwickelt ein ehemaliger Mitarbeiter eine Software, die einen hohen Sachschaden verursacht. Jetzt drohen dem IT-Ingenieur 10 Jahre Haft. Er will aber dagegen in Berufung gehen.
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Ein 55-jähriger Mann war 11 Jahre lang bei seinem Unternehmen angestellt. Doch für eine mögliche Entlassung sorgte er bereits mit einer Software vor, die das US-Justizministerium als „Kill-Switch“ bezeichnet. Nach seiner Entlassung setzte er dann seinen Plan in die Tat um und sorgte für einen hohen Sachschaden bei seinem ehemaligen Arbeitgeber. Davon berichtet das englischsprachige Magazin PCGamer.com.
Ein „Kill Switch“ sorgt für einen hohen Sachschaden, nachdem der Entwickler entlassen wurde
Was tat der Entwickler? Bereits im Jahr 2018 begann er damit, sein Unternehmen zu sabotieren. Denn nach einer Unternehmensumstrukturierung reduzierte man seine Aufgaben und das nahm er sich zum Anlass, gegen seine eigene Firma vorzugehen.
Der ehemalige Mitarbeiter erstellte „Endlosschleifen“, die die Profildateien von Mitarbeitern löschten, sodass sich diese nicht mehr anmelden konnten, was zu Systemabstürzen führte und die Gesamtproduktivität beeinträchtigte. Der Softwareentwickler nannte diese Programme „Hakai“, japanisch für Zerstörung, und „HunShui“, der chinesische Begriff für Schlaf oder Lethargie.
Den größten Schaden richtete er jedoch mit dem „Kill Switch“ an, der alle Nutzer im Fall seiner Entlassung von ihren Computern aussperren sollte. Laut des US-Justizministeriums wurde dieser Code „bei seiner Kündigung am 9. September 2019 automatisch aktiviert und betraf Tausende von Unternehmensnutzern weltweit“, was einen Sachschaden in Höhe von Hunderttausenden Dollar verursacht haben soll.
Als seine ehemaligen Kollegen versuchten, diesen Code zu deaktivieren, mussten sie feststellen, dass die Software, die für Systemabstürze sorgte, auf einem Rechner und auf einem Server des Angeklagten lief, auf welchen nur dieser Zugriff hatte.



10 Jahre Gefängnis, doch der Beklagte will in Berufung gehen
Wie ging die Sache aus? Jetzt drohen dem ehemaligen Mitarbeiter für den hohen verursachten Sachschaden 10 Jahre Haft. Gegen das Urteil will der Angeklagte jedoch in Berufung gehen, erklärte sein Anwalt, da man fest von seiner Unschuld überzeugt sei:
Obwohl wir enttäuscht sind, respektieren wir das Urteil der Jury. Er und seine Unterstützer glauben an seine Unschuld, und diese Angelegenheit wird in der Berufungsinstanz überprüft werden.
Auch andere haben sich schon kreativ für eine Kündigung gerächt. Nachdem sein Arbeitgeber disziplinarische Maßnahmen gegen ihn ergriffen und ihn entlassen hatte, nutzte ein Mann seinen Netzwerkzugang, um die internen IT-Systeme seines ehemaligen Arbeitgebers zu beschädigen. Er kam aber vergleichsweise glimpflich davon, denn er erhielt im Vergleich zum Entwickler des „Kill Switch“ eine deutlich kürzere Haftstrafe: Ein gefeuerter Mitarbeiter verursacht rund 200.000 Euro Schaden, weil sein Arbeitgeber ihm nicht direkt das Firmen-Notebook wegnimmt
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