Minecraft Legends ist das allererste Spiel, bei dem ich sagen muss: Weniger Multiplayer wäre besser gewesen

Minecraft Legends ist das allererste Spiel, bei dem ich sagen muss: Weniger Multiplayer wäre besser gewesen

MeinMMO-Redakteur Maik Schneider war ganz verzaubert von den Ideen hinter Minecraft Legends (PC, Xbox, PlayStation, Switch). Ein paar Spielstunden später war er froh, das Strategiespiel mit Action-Combat beiseitelegen zu dürfen.

Mit Wusel-Faktor und Minion-Kontrolle hat man mich direkt am Haken. Ich liebe Aufbauspiele und lass mich zu jedem Strategiespiel überreden. Besonders Rimworld hat es mir angetan. Diese Mischung aus „die machen ihr Ding“ und direkter Kontrolle der Kolonisten – ein perfektes Gameplay-Balancing.

Entsprechend interessiert war ich an Minecraft Legends. Ich habe länger mit den bunten Blöckchen gespielt, als ich hier zugeben möchte und empfand das Konzept als sehr spannend, mit einer irren Armee aus Minecraft-Figuren auf wild gewordene Piglins einzuschlagen.

  • Minecraft Legends erscheint am 18. April 2023 für Windows, Xbox, PlayStation, Steam und Nintendo Switch und kostet rund 40,- Euro. Es ist zudem ab Release im Xbox Game Pass enthalten.

Ich durfte das Strategiespiel anspielen und habe rund sechs Stunden in Minecraft Legends rumgebracht, zumeist in der Kampagne. Leider muss ich sagen, dass ich keinen Spaß hatte. Und ich denke, es lag an dem starken Fokus auf den Multiplayer.

Ihr findet hier eine kleine Beschreibung zum Ablauf des Spiels und eine Einschätzung, warum ich nicht so begeistert war, wie erhofft.

Möchtet ihr euch Gameplay ansehen, findet ihr hier ein geschnittenes Video vom PvP-Modus, das wir von den Entwicklern erhalten haben:

Piglins schlachten, besser werden, mehr Piglins schlachten

Wie läuft das Spiel ab? Mit dem klassischen Minecraft, das übrigens an nur einem Wochenende entstand, hat das Spielprinzip von Minecraft Legends wenig zu tun.

Es gibt zwei große Spielmodi: die Kampagne und den Versus-Modus. Die Kampagne lässt sich auch im Koop spielen.

In der Kampagne bespiele ich eine große, bunte Open World. Die Piglins strömen aus dem Nether in die Oberwelt, sorgen für Angst und Schrecken unter den friedlichen Dorfbewohnern.

Meine Aufgabe ist es, die Basen der fiesen Eindringlinge zu vernichten und den Frieden zurückzubringen. Dafür kann ich am Anfang „Golems“ erschaffen, diese mit einem Befehl um mich scharen und auf die Feinde hetzen.

Aber auch Tiere und andere Figuren in der Welt folgen meinem Befehl und ich greife selbst mit einem Schwert an.

minecraft legends basen bauen überall
Fast überall in der Open World kann ich Spawner für Minions errichten oder Basen hochziehen

Manche Piglin-Basen sind jedoch noch zu stark für mich, also kümmere ich mich erst einmal um meine Kampfkraft.

Dafür soll ich bestimmte Gebäude errichten, mit denen ich neue Rohstoffe abbauen kann oder Fähigkeiten erhalte. Anders als beim originalen Minecraft muss ich die Spitzhacke aber nicht selbst auspacken.

Ich wähle ein Gebiet mit einem bestimmten Rohstoff aus und lass meine kleinen Helferlein die Arbeit erledigen. Erst nur Stein und Holz, später kommen unter anderem noch Eisen, Kohle oder auch Redstone dazu.

minecraft legends ressorcen abbauen
Das Beste an Minecraft Legends: Kleine Helferlein sammeln markierte Ressourcen automatisch.

Zusätzlich zu den Rohstoff-Helferlein habe ich auch Bau-Truppen, die für mich Gebäude errichten.

Ich kann damit Dörfer ausbauen, befestigen oder auch eigene Basen überall in der Welt platzieren. Wichtige Gebäude, wie die für die neuen Rohstoffe oder Fähigkeiten, setze ich aber immer in die Nähe meiner Hauptbasis.

Vor Angriffen auf eine feindliche Basis kann es sich lohnen, in der Nähe eine eigene Basis aufzubauen. Das geht schnell und gut von der Hand. Innerhalb von Sekunden sind Mauern und Geschütztürme errichtet und die Spawner für meine Minions.

Nach und nach bekomme ich bessere Gebäude zum Angriff und zur Verteidigung und meine Armee wird durch neue Einheiten immer bunter. Ich zerhacke jeden feindlichen Stützpunkt, befreie die Oberwelt und zwischendurch erzählen mir Cinematics eine Story, wie legendär und heldenhaft ich doch bin.

Der Versus-Modus spielt auf einer kleineren Karte und es gibt eine Basis für jedes Team. Auch die Piglins spielen mit und greifen immer mal wieder an. Ziel ist es, die Basis der Gegner zu zerstören.

Die Fortschritte, die ich mir in der Kampagne über Stunden erarbeite, bekommt man im Versus-Modus deutlich schneller. Am Spielprinzip ändert sich jedoch nur wenig.

Verschenktes Potenzial, damit die Balance stimmt

Warum wäre weniger Multiplayer besser gewesen? Das ganze Spiel wirkte auf mich so: Man hielt es für eine coole Idee, mehrere Leute unterschiedliche Minions kontrollieren zu lassen, die dann in episch-wuseligen Schlachten einen Sieger ausknobeln. Klingt vom Prinzip her auch super, oder?

Doch in der Praxis rennen wir andauernd hin und her, weil man nur wenige Minions selbst kontrollieren kann. In der Kampagne waren es zum Start 25, im Versus-Modus sind es zum Match-Start nur 10. Ein Gebäude in der Kampagne erhöht die Kapazität auf 40.

Warum kann ich nicht einfach alles in Blickweite kontrollieren und einen riesigen Trupp aus nervösen Creepern, zielsicheren Skeletten und humpelnden Zombies auf die chancenlosen Piglins loslassen?

Hier wollte man offenbar das Koop- und PvP-Gameplay balancen und dem Action-Combat eine größere Rolle einräumen. Aber genau dadurch hat es mir keinen Spaß gemacht. Die Kämpfe gegen feindliche Basen waren eintönig, auch mit späteren Werkzeugen.

Das Gameplay erweitert sich im Laufe des Spiels durch neue freundliche Einheiten und Werkzeuge zum Angriff und der Verteidigung. Zudem kommen weitere Piglin-Fraktionen ins Spiel, die neue Feinde mit frischen Angriffsmustern einbringen.

Das bringt Abwechslung, doch es dauert viel zu lange, bis mal etwas Nervenkitzel ins Spiel kommt. Und der hält nicht lange an.

minecraft legends nether portal angriff
Minions einsammeln, losschicken und von vorn – die Basen-Kämpfe fand ich lahm.

Ich bin grundsätzlich überzeugt, dass ein Multiplayer-Modus jedes Spiel aufwertet. Aber Minecraft Legends lässt mich über diese Einstellung kritisch nachdenken.

Das ständige Gerenne ging mir übel gegen den Strich. Die geringe Minion-Kapazität sowieso.

Wenn sich vier Leute perfekt koordinieren, kann man bestimmt richtig viel Spaß haben. Aber alleine oder zu zweit hat es keinen Spaß gebracht, ganz besonders am Anfang.

Bei einem Spiel mit Minions an jeder Ecke und einer großen Open World mit freundlichen und gegnerischen Stützpunkten – warum kann ich meine Verbündeten nicht über eine Taktik-Karte automatisch zu einem Zielort lotsen, zur Verteidigung oder zum Angriff?

Statt einen Weg zu finden, der Minecraft Legends ausgeglichene Koop- und PvP-Modi erlaubt, hätte man lieber mehr auf die Stärken eines solchen Spiels setzen sollen: Wusel-Faktor und Minion-Kontrolle.

Wir haben auf der Gamescom 2022 übrigens mit den Entwicklern gesprochen, falls ihr mehr Hintergründe zum Spiel sucht: Minecraft als Strategiespiel – Wie soll das funktionieren? Die Chefs sprechen über Gameplay und Koop

Hab ihr noch Fragen zum Spiel oder eine Meinung, dann lasst einen Kommentar zum Thema da.

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