Cortyn von MeinMMO hat in Stardew Valley den Urlaub gut rumbekommen. Vor allem in der Corona-Zeit war das Spiel die perfekte Entspannung.
Die meisten von euch werden sicher schon von Stardew Valley gehört haben – ganz gleich ob auf dem PC oder auf den Konsolen. Das Farming-Spiel in der klassischen RPG-Maker-Grafik war sicher eines der großen „Geheim-Tipp-Meisterwerke“ der letzten Jahre. Mir, Cortyn von MeinMMO, hat das Spiel während meines Urlaubs im April extrem geholfen. Kaum ein anderes Game bringt mich so „runter“ und bietet gleichzeitig so viel Struktur, wie Stardew Valley.
Was ist Stardew Valley? Gaming-Veteranen erinnern sich vielleicht noch an Harvest Moon. Stardew Valley schlägt in die gleiche Kerbe, hat aber mehr zu bieten. Man tritt das Erbe des Großvaters an und zieht auf eine alte Farm am Rande von Pelican Town. Zu Beginn ist die Farm in schlechtem Zustand: Unkraut, Bäume und Felsen überall. Es gilt, die Farm wieder auf einen grünen Zweig zu bringen, Felder zu bestellen, Bäume zu pflanzen und Tiere zu züchten.
Viel zu tun, so wenig Zeit
Planung und Struktur sind wichtig: Obwohl Stardew Valley nur wenige Vorgaben macht, muss man den Tag strukturieren und planen. Denn die Zeit schreitet unaufhörlich voran. Wer nicht ungefähr um Mitternacht im eigenen Bettchen auf der Farm liegt, der fällt vor Müdigkeit um und wird mit Pech ausgeraubt.
Ein weiterer, begrenzender Faktor ist die Ausdauer. Ausdauer wird bei den meisten körperlichen Aktionen verbraucht, also das Umpflügen von Erde, das Bewässern von Getreide oder das Abbauen von Erzen. Ist die Ausdauer aufgebraucht, ist Schicht im Schacht. Ignoriert man die Warnung, wird der eigene Charakter immer langsamer und fällt nach einer Weile vor Erschöpfung um.
Wer bei „Ausdauer“ jedoch an ein Energie-System wie in vielen Mobile-Games denkt, der irrt. Denn ihr habt jederzeit die Wahl, einfach früh ins Bett zu gehen und den nächsten Tag zu beginnen. Das überspringt die verbleibende Zeit bis zum Morgen und füllt eure Ausdauer wieder auf.
Außerdem lässt sich Energie auch mit den richtigen Nahrungsmitteln wiederherstellen, wenn es mal ein sehr umfangreicher Tag wird.
Dennoch ist die Planung wichtig. Denn wenn ihr am Abend eure Pflanzen nicht gegossen habt und dafür keine Ausdauer mehr ausgeben könnt, ist die Ernte mit hoher Wahrscheinlichkeit am nächsten Tag bereits ruiniert.
Kein Stress, weil nichts vergeht: Obwohl begrenzte Ausdauer und vergehende Zeit wie stressige Faktoren klingen, sind sie es nicht wirklich. Das schlimmste, was euch passieren kann, ist, dass die Ernte mal verfällt oder eure Lieblingskuh brummelig ist, weil ihr sie 3 Tage in Folge nicht gestreichelt habt.
Doch alle großen, wichtigen Dinge, wie etwa die Stadtfeste in bestimmten Jahreszeiten, wiederholen sich. Es gibt also nichts, das man für immer verpasst. Denn auch im nächsten Jahr hat man wieder die Chance, die Königin im Eiersuchen zu werden oder die perfekte Zutat zum großen Dorf-Eintopf hinzuzufügen.
Viele Charaktere mit vielen Geheimnissen
Die Stadt hat ein Eigenleben: Hat man sich erst an das Farmleben gewöhnt, wird man schnell feststellen, dass die ganze Stadt ein Eigenleben hat. Jeder der rund 20 NPCs hat einen Wochenplan, dem er folgt. So könnt ihr die Tierhändlerin etwa nur von Mittwoch bis Sonntag bis in den frühen Nachmittag in ihrem Laden antreffen, Montags und Dienstags ist sie im Wald spazieren. An Regentagen wiederum trifft sie sich vielleicht mit einer Freundin beim Kuchen. Je nach Jahreszeit ändert sich dieser Wochenplan – dadurch wirkt das Dorf durch simple Mittel lebendig. „Typische NPCs“ die den ganzen Tag hinter der Ladentheke stehen und 24/7 nur auf euch warten, gibt es quasi nicht.
Wer Zeit opfert, um die Dorfbewohner mit Geschenken zu beglücken oder sie zu beobachten, kann viele kleine, interessante Geschichten aufdecken. So hat es den Anschein, dass der Bürgermeister eine Affäre hat oder in der Kanalisation der Stadt ein fürchterliches Monster haust.
Upgrades, Upgrades und noch mehr Upgrades: Doch auch die Suche nach „besserem Gear“ wird in Stardew Valley befeuert – darauf stehen wir MMORPG-Spieler ja. Wer Zeit in den Minen verbringt, kann anschließend beim Schmied seine Axt, Spitzhacke oder Gießkanne aufwerten lassen. Dadurch werden die Werkzeuge effektiver, verbrauchen weniger Ausdauer oder können mehrere Felder gleichzeitig mit Wasser tränken.
Im späteren Spielverlauf kommen auch noch Bewässerungsanlagen und sogar kleine Erntehelfer dazu, die den Ertrag weiter maximieren und Arbeit abnehmen. So bleibt mehr Zeit, um nach Geheimnissen zu suchen oder die Beziehung mit den Charakteren des Dorfes zu verbessern.
Auch im Multiplayer überzeugt Stardew Valley
Multiplayer macht es noch besser: Besonders cool ist, dass Stardew Valley seit einer Weile auch im Multiplayer mit bis zu 3 Mitspielern gespielt werden kann. So kann man entweder gemeinsam auf dem Feld arbeiten oder jeder kümmert sich um verschiedene Bereiche, etwa das Beschaffen von Ressourcen oder Erforschen der Mine. Das einzige Manko ist hier, dass die Zeit im Multiplayer noch etwas schneller vergeht. Denn im Singleplayer pausiert das Spiel, etwa während einer Cutscene oder einem Gespräch mit einem Händler. Im Multiplayer tickt die Zeit jedoch immer weiter, weshalb Planung und Struktur noch wichtiger sind.
Wer allem einfach ein wenig entfliehen will oder ein Spiel braucht, das man sowohl in kurzen als auch in stundenlangen Sessions alleine oder im Multiplayer spielen kann, der sollte sich Stardew Valley mal anschauen. Ich bin mir sicher, den einen oder anderen von euch wird das Spiel ebenso in eine meditative Tiefenentspannung versetzen, wie es bei mir der Fall war.
3 Jahre und kein Ende in Sicht
Ich bin inzwischen am Ende des 3. Jahres der Spielzeit von Stardew Valley angekommen und finde noch immer neue Dinge, die ich nicht kannte oder neue Rätsel, die ich lösen will. Wenn ich euch also einen letzten Tipp mitgeben darf: Schaut euch keine Lösungen zu Stardew Valley an und googelt auch nicht, wie einige Dinge funktionieren. Das Spiel lebt ungeheuer von seinen kleinen Geheimnissen und der Freude darüber, etwas neues, interessantes entdeckt zu haben.
Stardew Valley gibt es nicht nur auf dem PC, sondern auch für PS4, Xbox One und Nintendo Switch.
Habt ihr Stardew Valley bereits gespielt? Zockt ihr es im Multiplayer oder lieber solo?
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Kann ich bestätigen. Ich kaufe seit der Pandemie jeden Monat eines und verschenke es im GoG Giveaway Thread einfach weil ich meinen Teil dazu beitragen möchte, dass die Pandemie besser überstanden wird. Mit dem Geschenk in diesem Monat habe ich nun praktisch drei Jahre an Stück Stardew Valley verschenkt und ich schaue auf wie viele ich noch kommen werde, wenn das so weiter geht.
Das Spiel is so lange entspannend, bis man versucht die legendären Fische zu fangen. Nur wenige Spiele haben es geschafft, mich so auf die Palme zu bringen 😆
Das Fischen allgemein ist für mich eines der wenigen schlechten Dinge an diesem Spiel.