Hinter der Embracer Group liegen turbulente Jahre. Nach umfassenden Entlassungen, Studio-Schließungen, Projekt-Einstellungen und einer Umstrukturierung des gesamten Konzern könnte aber ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen sein.
Wodurch speist sich der Optimismus? Durch die Zahlen im frisch veröffentlichten Geschäftsbericht für das 1. Quartal des Finanzjahrs 2024 (via embracer.com) tatsächlich erst einmal nicht. Die Ergebnisse liegen zwar im Rahmen der Erwartungen, doch hat man die angepeilten Umsatz-Prognosen nicht erreicht.
Der Hauptgrund dafür: Zwischen April und Juni 2024 gab’s kaum Veröffentlichungen, während man im Vergleichsquartal aus 2023 mit Dead Island 2 einen Hit verzeichnen konnte. CEO Lars Wingefors zeigt sich jedoch optimistisch, dass sich die Situation spürbar verbessern wird, wenn Hoffnungsträger wie Kingdom Come: Deliverance 2, Disney Epic Mickey: Rebrushed, Titan Quest 2 und das Gothic 1 Remake erscheinen.
Fans von Mittelalter-RPGs sollten Kingdom Come: Deliverance 2 im Auge behalten – hier der Trailer:
Starker Fokus auf Mittelerde
Welche Maßnahmen sind geplant? Im Finanzbericht kündigen die Embracer-Verantwortlichen einen stärkeren Fokus auf die Lizenzen von „Middle Earth Enterprises“ an, also vor allem „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“. Aktuelle Projekte wie das MMORPG von Amazon Games oder der Animationsfilm „The Lord of the Rings: The War of the Rohirrim“ sollen nur der Anfang sein.
Für den Ausbau der Franchise sorgt zum einen eine langfristige Partnerschaft mit Warner Bros. Pictures und New Line Cinema, für weitere Filmprojekte. Zum anderen sollen derzeit mehrere Spielkonzepte und Prototypen einen Greenlight-Prozess durchlaufen, um weitere spannende Games-Projekte für das Herr-der-Ringe-Franchise zu finden.
Darüber hinaus läuft bei Embracer weiterhin die Konsolidierung in Form einer Aufteilung des Konzerns in drei eigenständige, börsennotierte Einheiten:
- Asmodee Group (Brettspiele, Sammelkarten, Tabletop)
- Coffe Stain & Friends (PC-, Mobile- und Konsolen-Games mit kleinem bis mittelgroßem (Double-A) Budget) – zu dieser Einheit gehören dann unter anderem THQ Nordic, Black Forest Games, HandyGames und die Reste von Piranha Bytes
- Middle-Earth Enterprises & Friends (hier liegen dann die wichtigsten Marken für Blockbuster-Produktionen: Herr der Ringe, Tomb Raider, Metro, Dead Island oder auch Kingdom Come: Deliverance) – zu dieser Einheit gehören dann unter anderem Plaion, Crystal Dynamics, Eidos Montreal und Fishlabs
Zuerst soll sich dabei Asmodee abspalten, und zwar vor Ende des aktuellen Geschäftsjahres, also bis März 2025. Coffe Stain & Friends soll dann im Laufe des Jahres 2025 folgen. Wenn ihr den ganzen Leidensweg von Embracer noch einmal nachvollziehen wollt, schaut hier vorbei: Konzern verspekuliert sich, muss 1.400 Mitarbeiter entlassen und wer ist schuld? Der Krieg und Covid
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Asmodee gehört auch zu denen? Die habe ich noch auf dem Kieker, nachdem sie den Support für das Herr der Ringe Kartenspiel eingestellt haben :-/ Da hat man mal ein gutes Kartenspiel für PvE, sogar im HdR-Gewand mit guten Ideen, und dann stellen sie es ein. Fand ich sehr schade.
Gibt es eigentlich irgendwelche Pläne die Dungeons&Dragons Spiele digital aufzupolieren? Die haben ja bei sich im Portfolio DDO. Der Rest der Lizenz ist glaube ich bei Wizards of the Coast.
Ich finds gut das deren Konzept, alles aufzukaufen was bei 3 nicht auf den Bäumen ist, nicht funktioniert hat.