Eine Aktion des Internationalen Roten Kreuzes sorgte für Aufmerksamkeit. Shooter-Fans sollten sich an Regeln halten und handeln, wie es im realen Krieg auch sein sollte.
In Shootern wird hinterhältig getötet, gesprengt und gedemütigt. Gnade für Verwundete gibt es nicht und wenn es einen Vorteil bringt, ein Gebäude in die Luft zu sprengen, ist der Raketenwerfer in einem Sekundenbruchteil gezückt.
Das ist für Gamer Alltag und und gehört zu Feuergefechten in Spielen einfach dazu – sollte es aber in der realen Welt nicht sein. Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes („ICRC – International Comitee of the Red Cross“) wollte daher, dass auch in Games die Regeln des Humanitären Völkerrechtes gelten und stellte eine Challenge.
Was wurde gemacht? Am 15. April gab es mehrere Stream-Veranstaltungen, in denen die Streamer sich gezielt an die Kriegsregeln halten sollten.
Zu den Spielen, die sich an dem Projekt beteiligten, gehörten das eher recht bunte Fortnite, aber auch das durchaus realitätsnahe Arma III. Die Aufforderung ging allerdings an Spielerinnen und Spieler aller Shooter, sodass auch PUBG- oder CoD-Streamer sich daran beteiligten.
Welche Regeln sind das? Insgesamt 4 Regeln sollten eingehalten werden:
- Wehrlose Feinde werden nicht angegriffen: Wenn ein Gegner am Boden liegt, sich nicht mehr rühren kann oder das Bewusstsein verloren hat, darf nicht weiter auf ihn gefeuert werden. Kriegsgefangene müssen vor Gewalt, Einschüchterung und schlechter Behandlung geschützt werden.
- Nicht-Feindliche NPCs dürfen keine Ziele werden: Bots, die ohne Provokation das Feuer nicht eröffnen, gelten als Zivilisten und dürfen nicht angegriffen werden. Zivilisten dürfen nie angegriffen werden und müssen beschützt werden.
- Zivile Gebäude dürfen nicht vernichtet werden: Auf Karten, in denen es Wohnhäuser, Schulen oder Krankenhäuser gibt, gelten diese als sicherer Bereich und dürfen nicht beschädigt werden. Bei Kämpfen in diesen Regionen muss alles getan werden, um Schäden zu vermeiden. Zivile Infrastruktur zählt als geschützter Bereich.
- Medi-Kits werden an alle mit Bedarf verwendet: Wenn man ein Medi-Kit besitzt, das auch auf andere angewandt werden kann, muss man es verwenden, wenn es jemand benötigt – egal ob Freund oder Feind. Die Kranken und Verwundeten beider Seiten müssen versorgt werden.
Was sollte damit bezweckt werden? Das ICRC will damit vor allem Aufmerksamkeit und eine Steigerung der Wahrnehmung für das Humanitäre Völkerrecht bezwecken. So hieß es auf der Webseite zu der Aktion:
Jeden Tag spielen Leute Spiele, die Konfliktgebieten spielen – einfach von ihrer Couch aus. Aber gerade jetzt sind bewaffnete Konflikte vorherrschender als je zuvor. Und für die Menschen, die unter deren Auswirkungen leiden, sind diese Konflikte keine Spiele. Sie zerstören Leben und haben verheerende Folgen für Gemeinschaften. Deshalb fordern wir euch heraus, First-Person-Shooter nach den realen Regeln des Krieges zu spielen, um allen zu zeigen, dass selbst der Krieg Regeln hat – Regeln, um die Menschlichkeit auf realen Schlachtfeldern zu beschützen.
Wie sind die Reaktionen darauf? Von vielen Seiten die Aktion durchaus begrüßt wird und sie als sinnvoll angesehen wird, um die Aufmerksamkeit auf Regeln des Kriegs und das Humanitäre Völkerrecht zu lenken. Gerade in den aktuellen Zeiten sei es gut, die Wahrnehmung für diese Regeln und deren Nutzen zu schärfen – und da Videospiele überall gespielt werden, sei das ein geeigneter Weg.
Es gibt allerdings auch Kritik an der Aktion. Denn die meisten Videospiele sind so aufgebaut, dass eine Einhaltung der Regeln – wie etwa das Verschonen der verwundeten Feinde – früher oder später zur Niederlage führt. Und die Nachricht „Wer sich an die Regeln des Krieges hält, der verliert“ ist sicher nicht das, was das Rote Kreuz bezwecken wollte.
Was haltet ihr von dieser Aktion? Eine gute Sache, um Aufmerksamkeit in diesen Zeiten auf so ein wichtiges Thema zu lenken? Oder habt ihr eine andere Meinung dazu?
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Neue Features in nächsten Battlefield, wenn der Feind am Boden liegt und man ihm wiederbelebt, wird er als Kriegsgefangen den Match verlassen und man bekommt mehr Punkte.
wer bitte schön tötet nicht sein feind ! wenn der am Boden liegt ? ist doch klar das dieser dann aufsteht und dir in den rücken schießt . er kämpft doch für ganz andere sachen .
Und nächste Woche lesen sie : Militante Veganer rufen zu Fleischverzicht im Cooking Simulator auf !
Glücklicherweise gehöre ich wohl noch zu den Wenigen, welche ein Spiel als ein Spiel sehen.
Man kann sich einreden, dass Spiele nichts mit der Realität zu tun haben und komplett davon losgelöster Eskapismus sind…das macht es aber leider nicht wahr.
Das erinnert mich an Menschen, die behaupten, unpolitisch zu sein. Das geht nicht.
Wenn ich ein Spiel spiele, dann zur Unterhaltung und nicht, um der Realität zu entfliehen.
Was das jetzt mit Politik zu tun haben soll, entschließt sich mir nicht.
Und du kannst die Unterhaltung nur finden und der Realität entfliehen, in dem du am boden liegende Zivilisten schießt oder wie soll man das verstehen?
Wo steht, daß ich das mache ? 😗
Das steht da nicht aber es wird impliziert, da daher die Frage: wie soll man es verstehen.
Das Thema ist: sollen Dinge wie das Schießen auf Zivilisten verboten werden und oder Konsequenzen nach sich ziehen in Games – ähnlich wie in der Realität halt auch.
Dein Argument war mehr oder weniger: Games sind Games und nicht die Realität. Für mich folgt daraus, dass du diesem Vorschlag nicht zustimmst.
Später argumentierst du: Du spielst zur Unterhaltung und um der Realität zu entfliehen. Da das Thema war: sollen wir auf Zivilisten schießen oder nicht und du dich in der Opposition befandest, führt die Argumentation im Umkehrschluss zu: wenn ich nicht auf Zivilisten schießen kann, kann ich nicht der Realität entfliehen.
<seufz> Ok, nochmal : Ich spiele Spiele NICHT, um der Realität zu entfliehen als vielmehr der Unterhaltung wegen.
Steht alles in meiner 1.Antwort.
Desweiteren wird mir unterstellt, ich möchte auf Zivilisten (ingame (!)) schiessen.
Leute .. lest meine Texte .. und versteht deren Inhalt.
Das ist ja mehr als anstrengend, wenn einem Worte in den Mund gelegt werden, welche niemals gefallen sind.
**akte-x-musik
Ok, nochmal: was spricht dann für dich dagegen, dass das so gemacht wird?
Tatsächlich haben wir es hier mit 2 verschiedenen Ebenen zu tun. Wenn man sagt dieses Spiel ist sehr realitsisch meint man damit trotzdem nicht das in dem Spiel echte Hühner gekocht werden. Manche vermischen diese Ebenen, dann kommen dann teils komische Forderungen bei raus.
So wie die USA den Frieden bringt, oder wie kann man es sich vorstellen?
Ich seh die Verbindung jetzt nicht direkt.
Rollenspieltechnisch und in Bezug auf Realismus ziemlich cool.
Das ist ja das, was mir in MMOs an Griefern, Newbiekillern usw auf den Keks geht.
Die verhalten sich nicht wie sich ein echter Mensch verhalten würde, bzw fehlen dem Spiel die realen Konsequenzen wenn sich jemand wie ein totaler Psycho verhält.
Jemand der nur aus Spass andere tötet wäre im realen Leben nicht einmal in Verbrecherorganisationen willkommen. Zu unberechenbar, zuviel Aufsehen.
Was die Medikits für den Feind im Shooter angeht..
Was macht denn der Feind dann mit seinen 100% Leben? Sich in eine Ecke stellen und die Verletzung auskurieren? Nach Hause fliegen und das Purple Heart erhalten?
Oder schiesst der mir dann ins Gesicht?
Ich hoffe dafür gab es auch eine Regel.^^
Bin da zwiegespalten. Auf der einen Seite könnte man tatsächlich mal überlegen diese Regeln mit einzubauen, quasi mit Belohnung versehen. Auf der anderen Seite sind Spiele Spiele, wenn man die zusehr als Realität ansieht sind wir schnell bei political correctness wie Spiele sind für Amokläufe verantwortlich.
Finde ich gut.
Ich spiele gerne immersiv.
Das bedeutet auch das ich die Regeln tatsächlich schon immer so eingehalten habe.
Naja mal abgesehen von “besiegten” Gegnern diese bleiben in Videospielen halt oft nicht “unten” oder geben auf.
Tatsächlich ist es aber so, dass ich fliehende Einheiten zB. in Strategiespielen selten verfolge ausser es gibt eine Regenerationsmechanik und der Schwierigkeitsgrad ist hoch.
In Rundenbasierten Spielen akzeptiere ich immer wenn sich Einheiten ergeben und kämpfe nicht bis zur Vernichtung auch wenn dies oft lohnender wäre.
Im Krieg gibt es keine Gnade oder Moral, ich hoffe für dich dass du es nie erleben musst und auch wirst weil mit dieser Einstellung wirst du nicht lange überleben, es heißt friss oder stirb.
Nun ich denke die Frage ob ich überlebe oder nicht entscheidet sich da wo der Kampf noch im gange ist.
Das töten von Unbewaffneten, Kriegsgefangenen oder Zivilisten trägt dazu nichts bei.
Das sehe ich auch so,im Krieg interessiert es nicht wirklich was es für “Regeln ” gibt,Hauptsache überleben egal wie.
Hmmm…ich weiß nicht. Einerseits finde ich die Idee ja nicht schlecht, aber andererseits sind das Videospiele. Ich zocke gerne weil ich da mal von den Regeln der Welt verschont bleibe und so sein kann wie ich möchte. Wenn mir ein NPC in z.b. AC2, meine diese nervenden Minnesänger, dann wird der mal eben freundlich um die Ecke gebracht. Das ich sowas nicht in der realen Welt mache ist mir klar. Da wird freundlich gefragt ob er mich in ruhe lassen kann.