Heutzutage ist es das Ende der Karriere, was damals noch ein Grund für ausschweifende Partys gewesen wäre – das verrät der Entwickler hinter Baldur’s Gate.
Gaming hat sich in den vergangenen Jahrzehnten drastisch verändert. Aus einem kleinen Hobby für Nerds wurde inzwischen ein riesiger Industriezweig. Was vor einigen Jahren noch als bahnbrechender Erfolg gefeiert wurde, ist heute nur noch ein Tropfen auf dem heißen Stein und könnte als Flop gelten. Das verrät einer der Macher des originalen Baldur’s Gate.
Mehr Einblicke in die Entwicklung des neusten Baldur’s Gate 3 gab es hier:
Was wurde gesagt? Brian Fargo ist einer der Entwickler hinter Klassikern wie dem ursprünglichen Baldur’s Gate oder Fallout. Deutlich amüsiert vergleicht er den Gaming-Markt von vor 25 Jahren mit dem aktuellen. Er zeigt eine Reihe von Bildern auf X und schreibt dazu:
Damals hast du eine Auszeichnung dafür bekommen, wenn du 50.000 oder 100.000 Einheiten [eines Spiels] verkauft hast, heute ist es das Ende deiner Karriere.
Dazu zeigt er Bilder von den Auszeichnungen, die er und sein Team damals bekommen haben. So gab es den „Platinum-Award“ dafür, dass Baldur’s Gate sich über 150.000-mal verkauft hatte.
Wenn ein Spiel heutzutage solche Verkaufszahlen erzielen würde, dann dürfte das wohl als Flop gelten. Man stelle sich vor, Baldur’s Gate 3 hätte nur 150.000 Einheiten verkauft – dabei wurde es 100-mal mehr verkauft – bisher nämlich bisher über 15.000.000 Kopien.
Warum hat sich das so stark geändert? Die Fälle, von denen Fargo spricht, liegen weit in der Vergangenheit. Früher vor knapp 25 Jahren zum Release von Baldur’s Gate (1) war Gaming noch ein Nischenthema und vor allem etwas für Jugendliche und „Computernerds“ – heute ist das ein Massenmarkt und ein Industriezweig, der größer als Film und Musik zusammen ist.
Mit dieser größeren Zielgruppe kommen aber auch größere Erwartungen. Gleichzeitig sind die Produktionskosten drastisch gestiegen. Denn immer realistischere Grafik, Vertonungen und immer komplexere Spielsysteme benötigen schlicht viel mehr Mitarbeiter, um sie umsetzen zu können.
Die Kosten in der Produktion sind drastisch gestiegen, während die Preise für einen Vollpreistitel vergleichsweise konstant geblieben sind. Um für ein großes Unternehmen oder eben eine AAA-Produktion als Erfolg zu gelten, muss demnach ein Vielfaches der Kopien verkauft werden, um rentabel zu sein.
Spiele von kleinen Entwicklern oder „Indie-Titel“ können in der Regel auch von weniger Verkäufen leben und gelten für die Macher schon früher als Erfolg – allerdings steckt dahinter in den allermeisten Fällen auch nur ein Bruchteil der Kosten, die ein AAA-Studio mit Publisher hätte. Dass es aber auch ohne Publisher richtig gut werden kann, zeigt der Chef von Baldur’s Gate 3, der fast hingeschmissen hätte.
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Ich kann mich leider echt nimmer erinnern an die Preise von damals erinnern(aber glaub 80DM waren definitiv normal). Ich hatte früher auch viel ausgeliehen anstatt gekauft. Aber an zelda und Expansion pack kann ich mich noch erinnern, das spiel hatte damals nur mein cousin und wir mussten dann immer das pack mitnehmen je nach dem wo wir gerade am zocken waren xd.
Aber an sich kann man das eh nicht wirklich vergleichen DM und Euro.
Wesentlich interessanter sind die Programme zum programmieren, früher war es auch wesentlich zeitaufwändiger und man musste so vuel zeugs händisch mach was heute mit 1 click geht. Sowas wird selten erwähnt zum Preis und auch wie oben beschrieben sehen verkaufszahelen(100fach wie vor 25 Jahren…. das ist ne heftige Summe)heute komplett anderst aus als damals. Wer sich noch erinnert damals wurden die Verpackungen noch geändert auf platin usw.
Ich sehe das Problem eher daran das AAA Studios halt “nurnoch” auf geld programmieren und nicht mir wie damals die nerds damit sie spaß haben. Dazu kommen einfach noch Investoren von irgendwelchen komplett anderen Bereichen die druck machen und vieles mehr. Aber wenn mann sich EA anschaut mit knapp 8milliarden umsatz und 800millionen gewinnen und das steigt jährlich und dennoch werden Spiele teurer…. kann ich es halt nicht nachvollziehen. Beim gewinnen sind aber auch schon die Aktien ausgegeben und chef Gehälter weggerechnet…. man darf aaa Studios halt auch nicht auf 1 Titel reduzieren…. die machen jedes jahr mehr und mehr gewinnen und dennoch steigen Preise, das ist was ich seh.
Ein Unternehmen ist schlecht wenn es kein steigenden Wachstum hat!!
Keiner brauch konstante zahlen nur mehr ist gut.
Früher war auch noch das Pressen der CD (samt Ausschuss und evtl Überproduktion), CD-Hülle, Handbuch, Versand und der Einzelhandel als Kostenfaktoren dabei.
Ausserdem waren die allermeisten Spiele zu Release tatsächlich spielbar.^^
“Die Kosten in der Produktion sind drastisch gestiegen, während die Preise für einen Vollpreistitel vergleichsweise konstant geblieben sind.”
Baldurs Gate (1) wird 1998 irgendwo zwischen 40-60 Mark gekostet haben. Das war auch so etwa die Preispanne damals für Spiele.
Jetzt kosten Vollpreistitel eher zwischen 60-80€. Soviel zu konstant geblieben.
Baldur’s Gate hat damals bei Saturn -im Angebot- 77 DM gekostet. Ich glaube der Release-Preis war sogar 89,99 DM, aber ganz sicher bin ich mir da nicht mehr.
Konsolenspiele wie “Zelda: Majora’s Mask” kosteten beim Release 130 DM (und da musste man noch das “Expansion Pack” für die N64 dazukaufen für nochmal 70 DM, sonst lief das Spiel gar nicht). Das ist im Grunde der gleiche Preis wie heute Spiele für 60 / 70 Euro.
Ich weiß, dass Gamer das nicht wahr haben wollen, aber Videospiele sind in ihrer Preisentwicklung überhaupt nicht dem Produktionsaufwand oder auch nur der Inflation nachgekommen.
Edit: Ich hab jetzt noch eine Weile gegoogelt. Ich finde keine offiziellen Verkaufsangebote mehr von damals, aber in mehreren Foren schreiben die Leute, dass sie BG1 damals für 90 Mark gekauft haben und das deckt sich auch mit meiner Erinnerung.
Kann ich so bestätigen. Spiele waren damals genauso teuer. Und sie waren auch nicht konstant teuer. Heute wird sich immer geärgert wenn zB Ubisoft wieder auf die Idee kommt ein Spiel für 130 Euro anzubieten. Dabei gab es auch damals schon solches ausreißer für Spiele bis 300 (!) Mark zu release. Aber wenn ich das erzähle werde ich ja immer für verrückt gehalten. Denn früher war doch alles besser oder?
Ich kann mich noch erinnern, eine Big Box-Version von “Kaiser” gekauft zu haben. Ich weiß nicht mehr exakt, was ich bezahlt habe, aber es waren mehr als 100 Mark.
Nintendo war aber auch am teuersten, glaube ich. Wohl wegen der Cartridge.
Ich hab meine PS1 Titel damals bei Karstadt gekauft, und ich bin ziemlich sicher, das es für Playstationspiele 100 Mark waren. Nur Final Fantasy 7 war nämlich frecherweise teurer, mit 110 oder sogar 120 Mark. Daher weiss ich das noch.^^
Das muss 1997 gewesen sein. Irgendwann danach waren dann 110 Mark plötzlich normal. 👿
Ich weiß noch, dass SNES Spiele früher 120 Mark gekostet haben. Niemals hat Baldur’s Gate nur 40-60 Mark gekostet.
Ich weiß noch, als Baldur’s Gate rauskam, hat sich das ein Freund von mir auf x CDs in der Videothek ausgeliehen und er hat beim Ausleihen jede CD auf Kratzer untersucht, damit sie ihm nicht anhängen können.
Ich geh davon aus, dass er sich dann zu Hause von dem Spieler Sicherheitskopien angefertigt und die CDs wieder in die Videothek zurückgebracht hat. 🙂
Videotheken und CDs … irre, was es früher alles gab.
ein Freund? is klar.
Ich hab selbst die Packung noch im Vorratskeller liegen. 🙂 Ich hatte nie einen CD-Brenner, so ruchlos war ich nicht.
Zu dem Zeitpunkt, wo auch meine Eltern einen CD Brenner angeschafft haben, war die große Kopiererei eigentlich schon vorbei. Das einzige, was ich damals noch gebrannt habe war Musik und Erwachsenenfilme.
Mit Erwachsenenfilme meinst du natürlich komplizierte Arthouse-Filme, wie sie auf Arte laufen, und die nur Erwachsene verstehen.
Selbstverständlich