Wie ist der Early Access von Back 4 Blood? „So mittel“, meint Zombie-Fan Cortyn von MeinMMO und erklärt, was ganz dringend gepatcht werden muss.
Der Early Access von Back 4 Blood ist gestartet. Seit dem 7. Oktober können sich Käufer der beiden edleren Versionen schon in den Zombie-Shooter werfen und den von Würmern befallenen Zombies die untoten Lebenslichter auspusten.
Schon nach wenigen Minuten wird klar, dass sich seit der Beta einiges geändert hat. Viele Kritikpunkte wurden tatsächlich angegangen und verbessert. In manchen Fällen ist man aber über das Ziel hinausgeschossen und sollte nun ganz schnell einen Patch nachschieben.
Zu viele Spezial-Infizierte aus allen Richtungen
Die besonderen Zombies, wie Tallboy, Exploder oder Snitch kamen in der Beta vergleichsweise selten vor. Nur gelegentlich sah man diese besonderen Varianten, was viele Spieler störte.
Irgendein Entwickler bei Back 4 Blood muss das gelesen haben und irre lachend mit einem „Ihr wollt mehr? Dann kriegt ihr mehr!“ an den Spawn-Eigenschaften gedreht haben. Denn jetzt sind die Maps voll von Spezial-Infizierten. Es vergehen kaum 20 Sekunden, in denen nicht ein Tallboy um die Ecke schlurft oder ein Exploder auftaucht – selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad.
Das alleine wäre noch nicht so schlimm, wird aber durch einen anderen Fakt zu einem richtigen Gamechanger:
Zombies und Spezial-Infizierte spawnen nun auch vermehrt hinter euch aus Räumen, die ihr eigentlich schon gesäubert hattet.
Das führt zu einer ganzen Reihe von spieltechnischen Veränderungen, die aus meiner Sicht eine Verschlechterung sind. Denn damit sagt das Spiel dir ganz klar: Sei schnell. Gib Gas. Je länger du brauchst, desto härter wird es.
Langsames, behutsames Vorgehen wird stärker bestraft und die Möglichkeit, sich an „sichere“ Verteidigungspunkte zurückfallen zu lassen, entfällt komplett, da aus dem kleinen Nebenraum jederzeit ein neuer Spezial-Zombie erscheinen kann.
Dabei verstehe ich den Sinn dieser Änderung durchaus. In der Beta konnten Spieler nahezu permanent immer wieder in den letzten Saferoom zurückgehen, um sich vor dem finalen Kampf nochmal mit Items und Munition einzudecken. Das war einfach kein gutes Game-Design und hat die Matches auch langweiliger gemacht.
Die bessere Lösung wäre hier, die Tür zum Safe-Room einfach nach einer gewissen Distanz zufallen zu lassen, anstatt nun den ganzen Weg zurück mit neuen Spezial-Infizierten und Zombies zuzupflastern.
Denn die „Cleaner“ können aktuell exakt eine Aufgabe nicht: Cleanen. Gesäuberte Orte sind ganz schnell wieder von Spezial-Infizierten bevölkert. Das fühlt sich falsch an und drängt zu einem „Rush-Rush“-Spielstil, neben dem jeder andere Spielstil verblasst.
PvP-Modus: Wer zu gut ist, der wird bestraft
Der PvP-Modus von Back 4 Blood, auch „Swarm“ genannt, ist nicht bei allen Spielern beliebt. Besonders Veteranen aus Left 4 Dead finden ihn deutlich schlechter als die Versus-Kampagne.
Dennoch gibt es eine Gruppe von Spielern, die sich mit dem Swarm-Modus angefreundet hat und diesen gerne spielen will. Doch in der Early-Access-Version des Spiels gibt es einen riesigen, gravierenden Fehler:
Wenn ein Team das Match verlässt, geht das andere Team komplett leer aus.
Aktuell ist es so: Team A spielt als Zombies richtig gut und vernichtet das Team B der Cleaner innerhalb weniger Sekunden. Team B sieht das Match damit schon als verloren an und geht einfach raus.
Team A bekommt nun die Meldung, dass das Match abgesagt wird, weil zu wenig Spieler vorhanden sind. Team A bekommt nichts – weil sie gut gespielt und die Gegner vernichtend geschlagen haben.
Das so zu handhaben ist komplett absurd. In 2021 sollte es im Game-Design zum absoluten Standard gehören, dass in einem PvP-Match automatisch Seite A gewinnt, wenn Seite B aufgibt und das Spiel verlässt.
Wenn man befürchtet, dass sich Spieler dann absprechen und Siege gegenseitig zuschieben – geht dagegen vor. Wer PvP-Matches vor dem Ende verlässt, der bekommt eine Matchmaking-Sperre, die immer größer wird. Wiederholungstäter schmeißt man nach einer Weile einfach in einen gesonderten Matchmaking-Pool, aus dem sie nur rauskommen, wenn sie X Partien am Stück ohne Disconnect abschließen.
Wir leben im Jahr 2021. Dass PvP-Modi mit solchen Kinderkrankheiten launchen, ist einfach nicht mehr zu rechtfertigen. Das konnte man absehen, denn dieses Problem gibt es, seit Online-Spiele existieren.
Viel hat sich seit der Beta verbessert
Dabei möchte ich ganz klar herausstellen, dass bei Weitem nicht „alles schlecht“ in Back 4 Blood ist. Einiges hat sich seit der Beta tatsächlich noch zum Besseren gewandelt und vieles war auch schon in der Beta gut, das jetzt nach wie vor klasse ist.
- Blut und Körperteile überall: Die wohl auffälligste Änderung für alle ist: Das Spiel hat nun endlich Gore. Wenn ihr einem Tallboy auf den Schwachpunkt schießt, dann fällt irgendwann sein großer, bedrohlicher Arm ab. Andere Zombies zersplattern regelmäßig in ihre Einzelteile – so, wie man es etwa auch aus Left 4 Dead gewohnt war. Das trägt viel zur Atmosphäre bei.
- Trauma-Schaden besser behandelbar: Auch auf Feedback wurde gehört. So sind Medi-Kits und Bandagen inzwischen in der Lage, auch Trauma-Schaden zum Teil zu heilen – zumindest dann, wenn das Team Upgrades für Heil-Items gekauft hat. Das macht Heil-Items relevanter und motiviert auch stärker, einen Charakter als „Supporter“ spielen zu lassen.
- Bots sind hilfreich: Zuletzt sind die Bots deutlich klüger und nützlicher geworden. Die verwenden nun regelmäßig und – so war mein erster Eindruck – auch durchaus sinnvoll ihre eigenen Items, wie etwa Pipe-Bomben. Wenn euch die Munition ausgeht, dann sind sie sofort zur Stelle und werfen einen Teil ihres eigenen Vorrats ab, damit ihr weiterballern könnt.
Klar ist für mich, dass Back 4 Blood dringend einen Patch benötigt, am besten schon direkt zum Release-Tag. Denn ein paar der Probleme könnten Spieler, die von der Beta überzeugt waren, nun eher verärgern. Dabei wäre es mit ein paar Kniffen und Feinjustierungen vermutlich schon viel, viel besser.
Back 4 Blood ist ein gutes Koop-Spiel – aber mit ein paar Anpassungen könnte es noch deutlich besser sein. Es bleibt zu hoffen, dass die Entwickler rasch Änderungen bringen, damit der offizielle Launch nicht eine böse Überraschung wird.
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Bisweilen machts Spaß, bin zwar grad erst soweit, dass ich Akt 2 starten durfte aber schon im ersten Spiel mit meinem randomteam hat sich gezeigt, niemand achtet auf die challenges oder spielt eben waschecht als ein Team, kann ich nicht nachvollziehen in jeglichen coop games. Die bots buggen mir aber tatsächlich zu häufig stecken irgendwo fest oder stehen 10 m vor nem zombie und schießen nicht drauf….das sind bis jetzt meine größten Kritikpunkte. Das mit dem PvP find ich suboptimal gelöst wer so agiert sollte dafür 24 Stunden garkeine Boni mehr bekommen sondern nen gebranntmarkt debuff wie in anderen Spielen auch
Anmerkung zum vorherigen Kommentar: Bei mir stellt sich seit Neuestem auch das Problem ein, dass ich heut den halben Tag (trotz aktivem Crossplay) in der Warteschlange hänge um mein Spiel auf vet fortzusetzen, es werden ja nichtmal bots zugeteilt….da fühlt man sich etwas blöd
Vermutlich, weil gerade noch wenige “Quick Play” nutzen. Es ist Early Access und die meisten wollen die Kampagne noch durchspielen ohne sich spoilern zu lassen.
Kann gut möglich sein, es waren heut tatsächlich eine Menge mehr unterwegs 🙂
Ich fand die Beta prinzipiell ganz gut nur die besonderen Infizierten kamen zu oft und gingen meistens in der Masse unter.
In L4D2 weiß man wenn ein Smoker oder Hunter über die Dächer schleichen, wenn ein Charger kommt. Die Musik ist sofort erkennbar und optisch heben sie sich gut von der Masse an gewöhnlichen Infizierten ab.
Und gefährlicher sind sie auch noch im Vergleich zu den B4B spez. Infizierten.