Survival-MMOs liegen im Trend – Genau wie damals “WoW”-Klone …

Survival-MMOs liegen im Trend – Genau wie damals “WoW”-Klone …

Survival-MMORPGs scheinen sich zum nächsten großen Genre zu entwickeln, welches aber vielleicht gar nicht so groß sein wird. Zudem droht die Gefahr, dass den Spielen ein ähnliches Schicksal blüht wie den Klonen von World of Warcraft.

Wie ARK: Survival Evolved zeigt, können Survival-Spiele durchaus viel Spaß machen. Sich eigene Waffen zu bauen, Schutz zu finden, sich gegen Monster zu wehren und gemeinsam mit anderen Spielern zu interagieren oder sich dem Risiko von PvP zu stellen, das übt schon einen gewissen Reiz aus. Die Frage ist nur, ob man dies ständig braucht.

Die Spielmechaniken von Survival-Games unterscheiden sich kaum voneinander. Das zeigte nun die Ankündigung von New Dawn. Dessen Featureliste hört sich an, als wäre sie von Conan Exiles kopiert – inklusive Versklavung von NPCs. Doch anstatt in einer Fantasywelt agiert man in New Dawn auf einer Karibikinsel.

conan-exiles-alpha-kampf
Content bringt Abwechslung

Survival-Games bieten in der Regel nicht mal Quests, was es für Entwickler einfacher macht, diese Spiele zu entwickeln. Es muss kein Content erstellt werden. Doch gerade dieser Content könnte für die nötige Abwechslung sorgen. Das ist es auch, was viele reguläre MMORPGs oder auch Single-Player-Spiele voneinander unterscheidet.

Man will die neue Story erleben, Quests absolvieren, an der Entwicklung einer Geschichte teilhaben. Das interessiert natürlich nicht jeden, stellt für viele Spieler aber dennoch einen Grund dar, neue Spiele auszuprobieren.

Fehlt dies in einem Survival-Game, bleiben die Mechaniken und das Szenario übrig. Das Szenario ist vielleicht noch vernachlässigbar. Ob man auf einer Karibikinsel versucht zu überleben oder in einem ähnlich aussehenden Spielgebiet einer Fantasywelt, macht keinen großen Unterschied.

Es kommt also zu einem großen Teil darauf an, wie sich das MMO spielt. Welche Möglichkeiten bietet es dem Spieler, welche Freiheiten? Was kann man erreichen, was kann man tun? Unterscheiden sich diese Mechaniken von Survival-Game zu Survival-Game kaum voneinander, dann kommt die Frage auf, warum jemand mehrere Survival-MMOs spielen oder wechseln sollte.

New Dawn 1
Das Klonen von WoW hat schon nicht geklappt

Ein ähnliches Problem trat Miite der 2000er auf, als Blizzards World of Warcraft den Markt aufmischte. Das Spielprinzip überzeugte und lockte die Spieler in Massen an. Andere Studios wollten ein Stück des Kuchens abhaben und entwickelten MMORPGs, die sich stark an WoW orientierten. Keines konnte an den Erfolg anknüpfen und es stellte sich bei den Spielern eine Übersättigung ein.

Ähnliches könnte bei den Survival-MMOs passieren. Entwicklerstudios sehen, dass dieses Untergenre derzeit gut ankommt, also will man ein eigenes Spiel entwickeln, das sich im Erfolg von ARK sonnen soll.

Dabei werden aber einige Dinge übersehen:

1. Hat man aus der Vergangenheit nichts gelernt? Dasselbe Spiel hatten wir doch bei WoW schon einmal und man hat gesehen, wohin das Klonen des Spielprinzips geführt hat.

2. Survival-MMOs bedienen bereits eine Nische des MMORPGs-Genres. Macht es Sinn, diese Nische noch weiter zu splitten? 

H1z1-Machete
Wer soll das spielen?

Die Frage ist: Werden Spieler von ARK zu Conan Exiles wechseln? Oder zu New Dawn? Zu Jurassic Park: Survivor? Können diese Spiele “eigene” und neue Spieler anlocken? Wenn ja, warum haben diese bisher nicht ARK gespielt, wenn sich die Games kaum voneinander unterscheiden? Vielleicht werden sich mit der Zeit einige wenige Survival-MMOs auf dem Markt etablieren, so, wie das bei Fußball-Spielen der Fall ist.

Der Markt ist hier aufgeteilt zwischen FIFA und Pro Evolution Soccer. Mehr Fußball braucht die Computerspiele-Welt wohl einfach nicht. Ähnlich wird es wohl auch bei den Survival-MMOs sein, was aber auch bedeutet, dass der Großteil einfach verschwinden wird. Kommt dann der nächste Trend auf, wird man sehen, ob sich wieder alle Spielestudios darauf stürzen. Meine Einschätzung: Ja, das werden sie immer wieder tun.


Aus Sicht der Entwickler:

Funcom: Ex-MMO-Spezialist will mit Conan Exiles ins Trend-Genre Survival

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Thorim

Ich sehe noch nicht, dass sich alle Spielestudios auf das Genre stürzen. Funcom ist hier die einzige etablierte Spieleschmiede (Daybreak lass ich da nun mal bewusst außen vor). Alle anderen Entwickler sind Indie-Studios, die sich nur für dieses eine Spiel gegründet haben.
Funcom muss nun unter Beweis stellen, dass es möglich ist, ein Survival-MMO aus der Early-Access-Phase herauszuführen. Vielleicht kommen dann auch andere Studios auf die Idee, Survival-Spiele auf den Markt zu bringen. Im Moment gibt es viele Titel, aber eben noch keinen einzigen fertigen (es sei denn, man möchte ARK als fertig ansehen, ich tu’s nicht). Erst wenn die Survival Spiele fertig sind, wird sich zeigen, wieviele sich etablieren können und welches Spiel vielleicht zum “WoW des Genres” wird. Dafür braucht es aber erstmal Konstanz und Ehrlichkeit seitens der Entwickler. Es gibt schon genügend potentielle Kunden, für die EA ein Unwort ist, denen müsste das Genre erstmal wieder schmackhaft gemacht werden – durch ein fertiges Spiel zum Beispiel.

Thorim

Und zum mangelnden Content: Man muss nur das ultimative aus der “Sandbox” herausholen. Es reicht nicht, eine Map zu erstellen und den Spielern zu sagen: nun tobt euch mal aus.
ARK und Conan Exiles machen es schonmal richtig. Sie geben Spielern zum Einen Privatserver, um ihre eigenen Communities zu gründen. Und zum anderen sind sie modbar, also eine Contentflaute wird es hier auch nicht geben, solange das Spiel für eben diese Community attraktiv bleibt.
Es braucht also keinen Themenpark, um Spieler bei der Stange zu halten. Aber man kann sie auch bei der Stange halten. Nur müssen Entwickler auch wissen, wie man das tut.

TimTaylor

Naja wieso muss Funcom das Beweisen? Ark hat das schon lange vorgemacht. Funcom muss erstmal sehen das sie dieses Jahr nicht wieder mal Pleite gehen.

Thorim

ARK hat was vorgemacht? Es ist nach wie vor Early Access.

Koronus

Ich würde auf jeden Fall Conan Exiles zocken und Ark falls es dann einen offline Splitscreen Modus hat.

Payonsantim

Solange es kein Entwickler schafft, eine AAA PvE-Sandbox auf den Markt zu bringen und eben keine brutale Gankbox, was so gut wie jedes Survival im Moment darstellt, wird das nix mit dem gesamten Genre. 🙁

Andy Boultgen

Allerdings gibt es im Survival keinen König und wenn man vom Mittelmaß(und sei es eben auch ein besseres Mittelmaß)kopiert kann auch nichts besseres,cooleres draus werden.

Varoz

Ich liebe ja den King of the Kill Modus von H1Z1, genau richtig für Zwischendurch, leider mit mittelmäßiger Grafik und mit jedem Update mehr Bugs, den Survivalmodus hab ich schon ewig nicht mehr gespielt, damals gab es dort massig Cheater und viele exploits.
ansonsten hab ich noch Miscreated, das eine richtig gute Grafik und eine geniale Atmosphäre hat, aber irgendwie kaum beachtung findet.

Das einzige das mich noch interessiert ist Conan Exiles, mal schaun ob das was wird.

Psycheater

Als Entwickler wäre es aber auch schon fast fahrlässig wenn man den Hype zur Zeit nicht (aus)nutzen würde. Im Endeffekt geht es ums Business und nicht um möglichst langfristige und kluge Entscheidungen zu treffen dafür fällt in so einer Hypephase zu viel Geld ab

EliazVance

Der Unterschied zu WoW damals ist, dass es mit WoW einen echten König im Genre gab. Da war ein Spiel, das nicht nur massentauglich war, sondern diese Massen auch gebunden hat. Und das über Jahre hinweg. Die Kopien konnten zum Großteil qualitativ nicht mithalten.
Bei den Survivalspielen sieht es aktuell ganz anders aus. Das ganze Genre hat als gewaltige Blase begonnen, und bisher enthält diese Blase nicht viel mehr als einen ganzen Haufen heiße Luft, befeuert durch Early Access.

Bisher ist kaum eines dieser Survivalspiele in einer finalen Version verfügbar, die Leute spielen sich an den jeweiligen Spielen satt ehe sie jemals richtig veröffentlicht werden.
Durch den endlosen Alphastatus haben all diese Titel mehr Macken als Features und jedes mal wenn ein Neues das Spielfeld betritt, springt ein guter Teil der Spielerschaft weiter – nur um fest zu stellen dass diese Alpha genauso unfertig ist wie die 10 davor.

Entweder es kommt mal ein Survival-MMO das qualitativ hochwertig das liefert, was all die lustigen Early Access – Entwickler da draußen im Moment versprechen, oder diese Blase bricht als ganzes in sich zusammen ohne jemals wirklich etwas hervorgebracht haben.

Die Entwicklung des Genres müsste hier also gegensätzlich zu den Themenpark-MMOs verlaufen. Statt zu versuchen mit Massenware dem König das Wasser abzugraben, müsste hier erstmal ein würdiger Thronanwärter gefunden werden.

Auf jedenfall ein spannendes Thema!

Feyhen

Ich schließe mich meinem Vorredner an.
Bisher hat sich noch kein richtig gutes Survival-Spiel herauskristallisiert. DayZ ist unfertig und schon ewig im EA, H1Z1 flog hoch und wurde tief beerdigt, ARK Survival Evolved ist grindy und zäh, der Rest da draußen ist irgendwas zwischen schlecht von den oben gennanten kopiert bis absolut grottig.

Man wartet hier noch auf dieses eine Spiel, das die Messlatte setzt, das alle anderen in den Schatten stellt. Conan Exiles geht zB den Weg des Nahkampfes, der Magie und der integrieten Storystruktur, was es fuer mich persönlich wieder interessanter macht als zB ARK mit Breeding, grindigem Sammeln und Feuerwaffen.

Noch keines dieser Spiele läuft wirklich rund, der Höhepunkt noch lange nicht erreicht. Was Welt, Interation mit besagter Welt, Lore im Survival, Looting und vor allem Gegner samt KI angeht, ist hier noch jede Menge Luft in dem Genre nach oben.

Frohes Neues!

echterman

Dem kann ich voll und ganz zustimmen. Mir kommt gerade der Gedanke, dass das Genre vielleicht gar nicht versucht einen “König” hervorzubringen. Denn dieser König wäre das Maß aller Dinge mit dem sich jeder Neuling vergleichen lassen muss. Siehe neue MMORPG’s die sich alle mit WoW verglichen sehen. Obwohl sie zum Teil eine ganz anderen oder Speziellen Teil der Spielerschaft ansprechen wollen. Außerdem ist das Genre schon viel zu lange da und mit vielen Titeln vertreten. Es kann sich dort also nur schwer ein König herauskristallisieren.

Aus finanzieller Sicht, könnten die Entwickler der EA Titel das Spiel in dem Status lassen. Das Geld wurde ja zum Teil schon eingespielt eben weil die Spieler so schnell abwandern und das Geld locker sitzen haben.

Guest

Danke, muss jetzt nicht noch extra tippen dank dir

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