In seiner Pressekonferenz stellt AMD nicht nur einen Termin vor, sondern erklärt außerdem, dass die Technik sogar mit der Konkurrenz funktionieren soll. MeinMMO stellt euch die wichtigsten Informationen vor.
AMD hat auf seiner offiziellen Pressekonferenz zur Computex 2021 endlich weitere Informationen zu seiner DLSS-Alternative FidelityFX Super Resolution (kurz: FSR) vorgestellt.
Das wurde vorgestellt: AMD stellte gleich mehrere wichtige Informationen vor:
- FidelityFX Super Resolution (FSR) soll bereits am 22. Juni erscheinen.
- Sowohl AMD- als auch Nvidia-Grafikkarten sollen die DLSS-Alternative unterstützen. Insgesamt soll FSR mit mehr als 100 Grafikkarten funktionieren.
- FSR soll OpenSource sein und zum Start von mindestens 10 Entwicklern und Engines unterstützt werden.
Wir von MeinMMO hatten euch bereits erklärt, dass AMD dringend eine DLSS-Alternative braucht, um konkurrenzfähig zu bleiben. Mit dem Release-Datum am 22. Juni 2021 rückt damit FidelityFX Super Resolution deutlich näher heran als wir noch befürchtet hatten.
Erste Benchmarks bescheinigen AMDs DLSS-Alternative ordentlichen FPS-Boost
AMD hat seine neue Technik etwas ausführlicher vorgestellt. FSR soll es wie DLSS mit vier verschiedenen Qualitätseinstellungen geben:
- „Ultra Quality“,
- „Quality“,
- „Balanced“
- „Performance“
Offizielle Benchmarks zu AMDs DLSS-Alternative: AMD hat außerdem offizielle Benchmarks zum Spiel Godfall vorgestellt. Die Zahlen stammen von einer RX 6800 XT und soll bei aktiviertem Raytracing und höchsten Grafikeinstellungen mit 49 FPS laufen.
Mit aktiviertem FSR steigt die Performance laut AMD deutlich. Die Zahlen könnt ihr in folgender Tabelle sehen:
FPS | Steigerung im Vergleich | |
---|---|---|
FSR Ultra Quality | 78 FPS | 59 % |
FSR Quality | 99 FPS | 25 % |
FSR Balanced | 124 FPS | 25 % |
FSR Performance | 150 FPS | 21 % |
Das wissen wir nicht: Die FPS-Steigerung ist grundsätzlich sehr hoch, wir wissen aber nicht wie gut die Bildqualität am Ende sein wird.
Welche Grafikkarten sollen FSR unterstützen? AMD erklärte im Computex-Stream, dass auch alte Grafikkarten in den Genuss der neuen Technik kommen sollen. Dazu gehören folgende Grafikkarten:
- AMD RX 6000
- AMD RX 5000
- AMD RX 500
- RX Vega-Grafikkarten
- sämtliche Ryzen-Prozessoren mit Grafik-Prozessor (APUs)
Das ändert jedoch nichts daran, dass die Verfügbarkeit weiterhin ziemlich schlecht ist. Grafikkarten wie die RX 6800 XT waren extrem schnell ausverkauft und in den USA gab es Schlangen vor den Elektronik-Märkten. Die Unterstützung von älteren Grafikkarten dürfte aber dafür sorgen, dass diese Grafikkarten noch eine zusätzliche Chance bekommen.
Auch Nvidia-Grafikkarten sollen von neuer AMD-Technik profitieren
Eine besondere Überraschung stellte der Hinweis dar, dass AMDs Technik auch auf Nvidia-Grafikkarten laufen soll.
Im YouTube-Video zeigte man das am Beispiel einer GTX 1060. Hierbei handelt es sich laut der Hardware-Umfrage auf Steam um die aktuell beliebteste Nvidia-Grafikkarte (via Steampowered.com). Nvidias DLSS wird auf dieser Grafikkarte nicht unterstützt.
Im Video zeigt man, dass die Leistung mit FSR ordentlich gesteigert werden kann. So bietet die GTX 1060 im Spiel Godfall auf WQHD (1440p) 38 FPS und damit 41 % mehr als ohne FSR.
Theoretisch würden von dieser Technik also viele Spieler profitieren, die noch eine ältere Nvidia-Grafikkarte verbaut haben.
AMD will mit DLSS-Alternative Nvidia kräftig unter Druck setzen, aber klappt das auch?
Bisher war DLSS ein wichtiger Kaufgrund für Nvidias Grafikkarten. Denn AMD konnte hier bisher keine echte Alternative bieten. Nun könnte sich das ändern, wenn Fidelity FX Super Resolution wirklich den Performance-Boost bieten kann, den AMD selbstbewusst verspricht.
Das spricht für AMD: AMDs überraschende Ankündigung und insbesondere der Umstand, dass AMDS DLSS-Alternative auch mit Nvidia-Grafikkarten funktionieren und die Performance ordentlich steigern soll, spricht dafür, dass man den Konkurrenten kräftig unter Druck setzen möchte.
Auch die Entscheidung, dass auch vergleichsweise alte Grafik-Chips noch unterstützen möchte, spricht für AMD. Insbesondere, wenn Prozessoren mit Grafik-Chip (sogenannte APUs) spürbar FSR ausnutzen können, dann dürfte FSR enorm erfolgreich werden.
Außerdem soll es sich um eine Open-Source-Implementierung handeln, die Entwickler problemlos in ihre Spiele oder Engine einbauen können sollen. Dadurch könnte FSR vergleichsweise leicht verbreitet werden. AMD war bereits mit FreeSync ziemlich erfolgreich.
Das spricht dagegen: Wie gut das funktionieren wird, können wir an dieser Stelle noch nicht sagen und das hat verschiedene Gründe. Denn bisher wissen wir noch nicht, wie gut am Ende die Bildqualität von FSR ausfallen wird. Außerdem wissen wir ebenfalls nicht, wie genau AMDs Technik funktionieren soll.
Nvidia setzt bei DLSS auf spezielle Tensor-Cores, die in den RTX-Grafikkarten verbaut sind. Diese bieten Radeon-Grafikkarten nicht.
Hier müssen wir dann den 22. Juni 2021 abwarten und auf die ersten unabhängigen Benchmarks hoffen. Das wird dann auch die Frage klären, ob AMDs Fidelity Super Resolution mit Nvidias DLSS konkurrenzfähig ist.
Eine große, offene Frage ist außerdem, ob und inwieweit FSR auch auf der Xbox Series X und der PS5 funktionieren werden. Denn in den Next-Gen-Konsolen stecken ebenfalls Grafik-Chips von AMD.
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