Activision entlässt Dutzende Mitarbeiter, obwohl die „nichts falsch gemacht“ haben

Activision entlässt Dutzende Mitarbeiter, obwohl die „nichts falsch gemacht“ haben

Bei Activision Blizzard kommt es gerade wieder zu dutzenden Kündigungen. Viele Mitarbeiter aus der Qualitätssicherung werden entlassen.

Ein neuer Tag, eine neue negative Schlagzeile von Activision Blizzard. Passend zum Beginn der Adventszeit ist man bei Activision Blizzard gerade dabei, eine Reihe von Mitarbeitern zu entlassen. Über ein Dutzend wurde bereits gekündigt, andere bangen noch um ihren Job.

Was ist passiert? Wie aus einem Bericht von The Washington Post hervorgeht, werden in der Zeit vom 3. Dezember bis zum 8. Dezember einige Mitarbeiter von Raven Software zu privaten Gesprächen gebeten. Dabei geht es darum, ob die Mitarbeiter gekündigt werden oder aber in eine Festanstellung übergehen. Bereits über ein Dutzend der Mitarbeiter in der Qualitätssicherung – mehr als ein Drittel dieses Bereiches – wurde bereits über die Kündigung informiert.

Raven Software ist ein Studio von Activision Blizzard und vor allem für Spiele wie „Call of Duty: Black Ops Cold War“ und die „Call of Duty: Warzone“ verantwortlich.

Was die die Qualitätssicherung?
Die Mitarbeiter in der Qualitätssicherung, oft auch nur „QA“ genannt, sind im Grunde Spieletester, die Inhalte auf Herz und Nieren prüfen. Sie verfassen Fehlerberichte und spielen häufig einige Passagen wieder und immer wieder, um möglichst alle Eventualitäten zu erproben und Fehler oder Probleme zu entdecken, die den Entwicklern womöglich nicht aufgefallen sind.

QA-Mitarbeiter sind wichtig für die allermeisten Spiele, haben aber oft den unberechtigten Ruf, dass ihre Arbeit ja nur daraus bestehe, Videospiele zu spielen.

„Es ist peinlich für Activision Blizzard zu arbeiten“

Ein anonymer Mitarbeiter erklärte gegenüber dem Washington Post, dass man sich „verletzt und verraten“ fühle. Die meisten der Mitarbeiter, die zu Meetings einberufen wurden, habe man entlassen und ihnen dazu noch gesagt, dass sie „nichts falsch gemacht haben“.

Austin O’Brien, einer der Community Manager von Raven Software erklärte auf Twitter, dass er sich „ausgebrannt fühle“.

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Er sagt:

Meinen Freunde in der QA bei Raven wurde über Monate hinweg versprochen, dass Activision daran arbeitet, eine bessere Bezahlstruktur zu schaffen und ihre Löhne zu erhöhen.

Heute wurden, einer nach dem anderen, wichtige Team-Mitglieder in Besprechungen gerufen und ihnen mitgeteilt, dass sie entlassen werden.

Offenbar wussten nicht einmal die Projektleiter in der QA von den bevorstehenden Kündigungen, wie ein weiterer Mitarbeiter (Evan Avillanoza) berichtet:

Unser Team ist zerstört und absolut niemand wird arbeiten wollen, selbst wenn sie befördert werden. Ich habe ohnehin mit dem Gedanken gespielt zu gehen, aufgrund des Rufes, den Activision in der Vergangenheit erworben hat und ich will diese Firma einfach nicht länger unterstützen. … Meiner Meinung nach ist es peinlich, für Activision zu arbeiten.

Die betroffenen Mitarbeiter arbeiten noch bis zum 28. Januar für Activision, können aber bereits vorher die Firma verlassen, wenn sie das möchten.

Quelle(n): washingtonpost.com, ign.com
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Könntet ihr den Artikel Updaten und noch mehr Infos welche hinzugekommen sind einbauen? Den das ganze hört sich dann nicht so dramatisch an wie es hier zuerst gedacht war. https://www.polygon.com/22820273/raven-software-layoffs-walk-out-protest-activision es wurden 20 befristetet Arbeiter mit einer 2 monatigen Frist entlassen jedoch 500 auf unbefristete Verträge umgestellt.

Das ist ein ganz normaler Ablauf wenn man wie Raven Software extrem viele neue Leute eingestellt hat (ca. 100 Stück was einem Wachstum von 50% entspricht) und die Projekte dann beendet sind.

Man muss dazu jedoch sagen das die Leute welche entlassen wurden ca. 30% des QA-Teams von Raven entsprechen.

Danke 😀

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Azurael
Klaphood

Das ist genau der Grund, warum man Blizzard aus ideologischen Gründen nicht boykottieren sollte, wenn man an sich noch Lust auf die Spiele hat.

Jeder, der nur aus diesem Grund gecanceled hat, ist jetzt mit dafür verantwortlich, dass diejenigen bestraft werden, die es am wenigsten verdient haben.

Aber vermutlich ist der Verfall an diesem Punkt sowieso kaum noch aufzuhalten. Sie müssten einfach wieder große, beliebte Spiele bringen.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Klaphood
Chitanda

Activison Blizzard: Heute Akt 5150 Mitarbeiter in der Vorweihnachtszeit Entlassen…Morgen Akt 5151 … Booby Kotick klebt immernoch an seinem Stuhl fest. Kleberlösungsmittel leider nicht aufzufinden

Gunthar

Verwundert mich eigentlich nicht. Wenn eine Firma beginnt zu serbeln dann wird zuerst die Qualitätssicherung und der Kundensupport zurückgefahren, bevor es an die wichtigen Teile geht.

N0ma

Wenn die eh gehen wollten dann passts ja.

ConsoleCowboy

Ich hatte mal gehört, dass das im Spielebusiness aber ziemlich normal sein soll, dass Projektteams immer nur so lange zusammen bleiben, bis das Spiel auf dem Markt ist und läuft. Danach werden die Mitarbeiter entlassen und man kann sich auf das nächste Ding bewerben. Gerade Q&A und einige Entwickler, die auf Teile des Spiels getestet haben die jetzt funktionieren (oft absolute Basis-Tests) braucht man dann nicht mehr. Es liest sich auch so, als hätten die exakt solche Zeit- oder Projektverträge gehabt. Einige willst Du dann festanstellen, andere eben nicht. Von dem was ich hier lese waren die gefeuerten oder noch zu feuernden Mitarbeiter NICHT festangestellt. Sie werden nur nicht verlängert. Wäre das so, fände ich es völlig normal, auch für DE Verhältnisse.

Stimme aus dem Off

Wenn die Firma dir aber so kommt, Zitat

“My friends in QA at Raven were promised, for months, that Activision was working towards a pay restructure to increase their wages.”
Meinen Freunde in der QA bei Raven wurde über Monate hinweg versprochen, dass Activision daran arbeitet, eine bessere Bezahlstruktur zu schaffen und ihre Löhne zu erhöhen”

und die dich aber dann im Endeffekt einfach hinterrücks entlassen, dann ist das nicht “normal” und keine gute/ erstrebenswerte Firmenpolitik. Ich finde du hast falsch gelesen.

ConsoleCowboy

Möglich…

monk

hinterrücks entlassen?

und was hat das eine mit dem anderen zu tun? gar nichts

Abianis

Ich wusste nicht, dass Raven Software zu Activision Blizzard gehört.
Heretic II … man das waren noch Zeiten.

N0ma

Jo Heretic …

Zid

Ist alles nicht verwunderlich. Dieser ganze Skandal der in den Medien breit getreten wird, hat natürlich auch negative Auswirkungen auf das Geschäftsergebnis.
Wenn du auf der einen Seite die Ansprüche hast, die Löhne anzugleichen, auf der anderen Seite jedoch mit sinkendem Einnahmen, aufgrund des Medienrummels rechnen musst, musst du eben irgendwo Einsparen.

Offensichtlich wurde die Qualitätssicherung wohl als “Schwächstes Glied” identifiziert. Schade für die Mitarbeiter. Aber so wie sich das liest, mit “entweder übergang in Festanstellung, oder Entlassung” klingt das sehr stark nach Zeitarbeit. Wären wrsl. auch die Mitarbeiter, die ich zuerst entlassen hätte, aus AB Sicht.

Stephan

Die können sich direkt bei Amazon bewerben. Die brauchen für New World dringend Kompetenzen in der QA.

Anonymous

Je mehr ich von diesen Artikeln oberflächlich überfliege und mich nicht tiefer mit der Materie beschäftige, desto mehr habe ich das Bild im Kopf das der Teufel persönlich dieses Unternehmen leitet und grinsend in einem luxuriösem Büro sitzt 👹

Knusby

Wer braucht schon QUalitätssicherung? Kann doch eingespart werden! Hat doch bis jetzt auch super ohne funktioniert….

Leyaa

dass Activision daran arbeitet, eine bessere Bezahlstruktur zu schaffen und ihre Löhne zu erhöhen

Wenn man etliche seiner Mitarbeiter feuert werden natürlich Ressourcen frei, um den Verbliebenen bessere Löhne zahlen zu können.

Wenn ein Unternehmen in der Krise steckt, müssen immer diejenigen dafür zahlen, die am wenigsten dafür können.

Meiner Meinung nach ist es peinlich, für Activision zu arbeiten.

Aktuell kann man sich wohl wirklich nicht damit rühmen, bei ActiBlizz zu arbeiten. Bin gespannt ob das auch so bleibt, oder ob sie tatsächlich noch die Kurve kriegen.

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