WildStar: „Cliquen-Wirtschaft“, Ex-Angestellte kritisieren anonym Management

WildStar: „Cliquen-Wirtschaft“, Ex-Angestellte kritisieren anonym Management

Beim SF-MMO WildStar sind die Zeugnisse nicht gerade schmeichelhaft, die aktuelle und ehemalige Angestellte dem Management ausstellen. Da ist von einem „Boy’s Club“ die Rede und von starren Hierachien.

Die Seite „glassdoor.com“ ist so eine Art „Angestellte bewerten ihre Firma“-Seite in den USA. Glassdoor hat sich’s zum Ziel gesetzt, Leuten, die einen Job suchen, einen Vorgeschmack darauf zu geben, was sie in der Firma wirklich erwartet. Dazu sammeln sie anonyme Bewertungen und Erfahrungsberichte von vermeintlichen Angestellten dieser Firmen. Die sind mit Vorsicht zu genießen, weil Menschen nicht gerade super ausgeglichen und objektiv sind, wenn sie sowas schreiben. Die Anonymität verführt zudem dazu, mal ordentlich einen rauszuhauen. Doch finden sich für andere große Software-Studios auch durchaus gute Kritiken und Berichte auf glassdoor. Es ist also auch keine reine “Trash”-Seite zum Luftmachen.

Laut anonymer Testberichte stinkt der Fisch bei Carbine von oben

Die Kritiken für Carbine, dem Studio hinter WildStar, sind schon seit einer Weile durchwachsen. Jetzt hat die US-Seite „The Escapist“ darauf aufmerksam gemacht – und auch MMO-Seiten wie massively berichten bereits darüber.

Die Kritik der Angestellten bezieht sich dabei vor allem auf das Management hinter Carbine. Das sei ein kleiner Zirkel von „Jungs“, die sich gegenseitig befördern und unterstützen, heißt es in einem Bericht. An der Kompetenz der Vorgesetzten wird gezweifelt.

Die Kollegen und Mitarbeiter erhalten hingegen gute Bewertungen. Auch das Spiel WildStar kommt hervorragend weg. Laut den Bewertungen scheint der Fisch von oben zu stinken. Man macht Mängel in der Kommunikation aus, ein vergiftetes Arbeitsklima und Inkompetenz beim Management. Die Belastungen seien extrem hoch, die Gehälter gering, Aufstiegschancen kaum vorhanden.

Ex-Mitarbeiter: Der Weggang von Gaffney hat das Studio hart getroffen

The Escapist ist es gelungen, einen ehemaligen Carbine-Mitarbeiter zu einem Statement zu bewegen. Der oder die möchte aber anonym bleiben. Laut dieser anonymen Quelle sei es nicht so schlimm wie in den ärgsten Berichten. Allerdings hätte der Weggang einiger Schlüsselmitarbeiter eine Leere hinterlassen, die es zu füllen gälte. Gerade der Weggang von Jeremy Gaffney aus privaten Gründen habe Carbine hart getroffen: „Wenn der Kopf eines Studios geht, gehen Leidenschaft und Hingabe oft mit ihm.“

Die Entlassungen der Mitarbeiter sieht die anonyme Quelle als Teil der Industrie. Sobald ein MMO erstmal draußen sei, brauche es deutlich weniger Mitarbeiter, um es zu unterhalten. Daher kämen die häufigen Entlassungen in der Branche: “Wie in jedem anderen Job gibt es Dinge, die einfach passieren.”

Quelle(n): Glassdoor, Escapist, Massively
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Nomad

Es ist schon wirklich erschreckend, wie schlecht in vielen, vielen Unternehmen gemanaged wird. Das ist nicht nur im Game-Bereich so, auch in allen anderen Geschäftsfeldern finde ich es auffällig, welch krasse Fehlentscheidungen, bis hin zu keinen Entscheidungen, da so getroffen werden. Wenn es denn nur die “abgehobenen” Obermanager wären, deren Gedanken sich hauptsächlich um ihre Anlagekonnten auf den Caymanislands, den Golfclub und die Yacht drehen. Nein, auch die “kleinen” Unternehmensleiter, CEOs, und wie sie alle heissen, sind keinen Deut besser. Geschäfte mit viel Potential, bei denen es eigentlich keine Probleme geben dürfte, werden offenen Auges vor die Wand gefahren. Man kann sich des “Absicht”-Eindrucks kaum erwehren. Alternativ kann ich mir persönlich das nur erklären durch einen Art “Wahnsinn”-Virus. Schlimm. Ich kapiers nicht, willkommen in der Welt der Irren und Bekloppten.
Mal sehen wie das so weitergeht, hier im MMO Bereich.
Zenimax scheint ja gerade die Kurve zu kriegen. Bei Carbine haben sie auch einiges verstanden, vielleicht reicht es noch, um das Ruder herumzureissen.Das Spiel ist es allemal Wert, im Gegensatz zu manch anderen, zur Zeit hochgehypten, Titeln wie AA oder FF. Genau darin liegt die Chance. Mit neuem Content, der die Masse an Spielern anzieht, nicht nur die wenigen Schreihälse, denen es nicht schwer genug sein kann, und einem geschickten Werbefeldzug, werden sich von manch anderen Spielen Enttäuschte wegholen lassen.
Leider stören die unfähigen Publisher permanent die Weiterentwicklung, und sind oft Schuld am Fail eines Spiels (z.B. Trion, und auch NCSoft macht keine gute Figur). Die Entwicklerstudios müssen sich wieder selber mehr um das Publishing kümmern, auch wenns schwer ist, Aber letzten Endes die Entscheidung über die Spielefeatures an einen geldgierigen Vermarkter abzugeben, hats noch nie gebracht.
Und sie müssen sich auch beeilen, es stehen neue Konkurrenten in der Pipeline.

Robusto

Auf Wildstar hab ich mich gefreut wie auf kein anderes Spiel jemals zuvor (und ich bin 32 und zocke seitdem ich denken kann) und es bricht mir das Herz wie bergab es mit dem Spiel geht. Letzter Pve Content Patch war am 28.06 und so wie es aussieht kommt der jetzige der für November angekündigt war auch nicht rechtzeitig. Von den ganzen anderen Problemen mal ganz abgesehen….. RIP Wildstar 2014-2014

Gerd Schuhmann

Mir geht’s ähnlich, aber ich seh’s noch nicht so negativ. Wenn man sieht wie sich jetzt TESO gemacht hat, kann’s gut sein, dass WildStar nochmal kommt. Es wird vielleicht kein Hit mehr und auch der Content wird langsamer kommen, aber ich kann mir vorstellen, dass es auf jeden Fall für die Käufer noch ein paar richtig gute Stunden bringt.

Die lange Contentpause ist aber wirklich krass und die Zahl der schlechten Nachrichten in letzter Zeit ist auffällig. Ich kann mich kaum noch an die letzte gute erinnern, ehrlich gesagt. Bei TESO sind sie halt ruhig geblieben. Man braucht jetzt bei Carbine sicher mehr als alles andere Zeit. Und … die hat man wahrscheinlich am wenigstens. In 2 Wochen kommt WoD raus … das wird nochmal richtig wehtun.

Robusto

Ich war schon immer ein Realist 🙂 Ich wünsche mir auch dass Wildstar die Kurve kriegt aber ich sehe eher schwarz. Ich hab schon viel Mmos gespielt aber so einen Spielerschwund und Fehlentscheidungen von den Entwicklern hab ich noch nie erlebt. Und ich meine jetzt nicht die Schwierigkeit von dem Spiel.

Das fängt schon mal an mit den leeren Server nach Release. Carbine hat nichts dagegen getan außer peinliche Erklärungsversuche abzugeben. Nach ein paar Monaten haben sie die Notbremse gezogen und gratis Servertransvers angeboten. Aber da war es schon viel zu spät.

Und der Todesstoß war das verschieben von Content Drop 3 meiner Meinung nach.

Jetzt haben wir Anfang November und es gibt noch 0 Info zum Stand wann Drop 3 kommt. Nichtmal ein Video. Wir können von glück reden wenn es überhaupt noch im November kommt. Und nächste Woche kommt Wow. Das wird echt weh tun so wie du sagst.

Der Unterschied zu Teso ist dass Carbine nichtmal annähernd soviel Spiele verkauft hat. Es wird geschätzt dass sich Wildstar nur ca 300.000 mal verkauft hat. Teso locker über eine Million mal. Die haben einfach viel viel viel mehr Geld und können das Spiel noch retten. Und Teso hat sicher noch mehr aktive Spieler. Selbst mit den Megaservern ist tote Hose auf meinen Server. (Jabbit, Dominion)

Carbine hat dieses Geld und aktive Spieler die monatlich zahlen leider nicht und wer glaubt dass Content Drop 4 wirklich im Februar kommt wird sich wundern.

Ich könnt Stunden darüber reden und heulen was da nicht alles schiefgegangen ist 🙂

Julius Keusch

Ich halte es für unrealistisch, dass es auf Jabbit leer sein soll. Ich sehe jeden Tag etlich viele Leute in Thayd, ich finde regelmäßig Gruppen für Veteran Dungeons und so weiter und sofort. Als “tote Hose” kann man das nun wirklich nicht bezeichnen und ich bezweifle stark, dass das nur auf Seiten der Exiles so aussieht.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Spieler das Gruppensuche Tool nicht allzu gerne nutzen, da für die Veteran Dungeons und Adventures nun mal gute Absprache von Nöten ist.

0 Info zum Release von Drop 3 stimmt so auch nicht, Drop 3 soll Anfang November erscheinen.

Elikal Ialborcales

Naja überrascht mich wenig. Ich fürchte im Allgemeinen ist zu viel “groupthink” ein Problem bei der Entwicklung von Spielen. Anders kann ich mir die vielen groben Schnitzer gerade bei MMOs in den letzten Jahren nicht erklären.

Julius Keusch

Was genau meinst du mit “goupthink”? Sollte das bedeuten, dass du der Meinung bist, dass das Wirken als Gruppe und das kreative Arbeiten zusammen mit Einbringen vieler Ideen ein Problem bei der Entwicklung von Spielen, speziell MMORPG’s sein soll, dann kann ich dir absolut nicht zustimmen. Genau DAS ist der Schlüssel für ein innovatives und qualitativ hochwertiges Ergebnis.

Nomad

genau ! Wie an anderer Stelle zu lesen ist, Zitat:

“Andererseits möchten sie merkwürdigerweise all diese Dinge und werden
zum nächstbesten Entwickler gehen, der in Lage ist, ihnen zu geben was
sie wollen (hierdurch werfen sie gesamte Pläne auf den Kopf). Für jeden
Einzelnen im Management gilt: Die ganze Macht, keine Verantwortung.”
Ist das Problem eben fehlendes Team-Work. Das ist in vielen Entwicklungsabteilungen so, wo die Chefs die Begriffe “Agile SW-Entwicklung, Scrum, XP” usw. nur vom Hörensagen kennen.

Elikal Ialborcales

Das hat nichts damit zu tun, dass hier Teamwork fehlt. Teamwork ist nur eine Floskel für “keiner trägt die Verantwortung”. Ein guter Chef hört durchaus auf seine Mitarbeiter. Aber der kluge Captain Picard entscheidet EINER am Ende. Einer, der alles zusammenfasst, weiß was er nicht weiß, aber die Entscheidungsgewalt bündelt und nicht verstreut. Gutes Führen beherrschen aber nur wenige.

Elikal Ialborcales

Groupthink ist… wenn Menschen in einer Gruppe sich in ihren
Vorstellung sehr angleichen. Damit wird eine Gruppe dann betriebsblind
für jede Schwäche, weil alle Mitglieder der Gruppe das gleiche mögen und
gleichförmig denken. Das sind dann die berühmten Inneren Zirkel, die den Ton angeben. Gerade wenn diese Gruppe ein Produkt herstellt,
dass ein Markt kaufen soll, kann dies extrem fatal wirken. Die Gruppe
immunisiert sich dann gegen Kritik, weil immer wenn von Außen Kritk
kommt, bestätigen sich alle Gruppenmitglieder gegenseitig darin, dass
sie Recht haben und der Kritiker unrecht. Diese Führungscliquen immunisieren sich genauso gegen andere in der Firma. Das Prinzip ist immer das Gleiche. Ich habe es leidlich oft genug selbst erleben müssen. Kein Individuum ist so verschlossen, stur und arrogant wie eine Gruppe die meint im Recht zu sein. Nicht der einzelne angeblich tyrannische Chef ist das Problem. Den kann man eventuell mal überzeugen. Die Clique an der Spitze ist es, die total immun gegen jede Kritik ist.

In der Theorie denkt man, viele kluge Köpfe bringen mehr. Meist ist eher das Gegenteil der Fall. Im schlimmsten Falle sind die Mitglieder der Gruppe sogar in Konkurrenz, und einigen sich dann nur auf den Kompromiss, den kleinsten gemeinsamen Nenner! Kommen Menschen in Gruppenarbeiten zusammen, ist das Resultat meist nicht die Summierung der Intelligenz, sonder das Gruppenniveau sinkt unter das Niveau des Dümmsten in der Gruppe. Das ist kein Rant, sondern psychologisch reichlich gut erforscht.

Die besten Spiele sind die klaren und zusammenhängenden kreativen Visionen von einem, oder von 2-3 Leuten maximal. Der Genius ist durch keine Ansammlung von Nummern zu ersetzen. Das denken wir nur, weil Gleichheit der Grundmythos unserer Gesellschaft ist.

Julius Keusch

Aha.

Dann wird es wohl nie wieder ein gutes MMOPRG geben. Geschweige denn irgendein gutes Spiel. Ich glaube nämlich, nein, ich weiß sogar, dass so ziemlich jedes Spiel von einem oder mehreren Teams entwickelt wird.

Aber… da du dich ja hauptsächlich auf MMORPG’s beziehst…
Guild Wars 2. World of Warcraft. Star Wars: The Old Republic. Das sind nur drei Beispiele. Drei Spiele, die ausgezeichnete Kritiken bekommen haben.

Auch WildStar gehört dazu. Die Meta Kritiken sind fabelhaft. Es liegt schlicht und ergreifend nicht immer nur am Spiel, sondern oftmals auch einfach an den Spielern, wenn der Erfolg ausbleibt.

Ungeduld, Verständnislosigkeit, Respektlosigkeit, Intoleranz… Wie oft musste ich schon den Satz hören “Bei Release und in den ersten Tagen danach fand ichs scheiße, ist mir egal, wie viel die geändert haben, das spiel ich nie mehr!”…

Ich sage: Der durchschnittliche Spieler ist nicht mehr in der Lage einem neuen Spiel Zeit zu geben. Gerade bei MMORPG’s sollte man wissen: Das Erscheinen des Produktes ist nur der erste Schritt. Ein solches Spiel entwickelt sich, muss sich entwickeln. Ein solches Spiel braucht Zeit. Das ist völlig normal.

Ganz abgesehen davon: Deine Behauptungen bezüglich “Die Gruppe passt sich dem dümmsten Mitglied an”, “viele kluge Köpfe auf einem Haufen bringen nichts Gutes, Konkurenz” und so weiter und sofort… das klingt alles nach sehr typischer Firmen”psychologie”. Einzelkämpfer, Ellbogen raus, egoistisch sein, seine Meinung über die anderer stellen, die Schwächsten aussortieren.

So etwas ist altmodisch und in keiner Weise angebracht.

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