Was ist Shadow und warum ist es eine Alternative zu Google Stadia?

Was ist Shadow und warum ist es eine Alternative zu Google Stadia?

Mit Shadow gibt es einen Konkurrenten in Sachen Cloud Gaming. Was bietet Shadow und warum könnte sich Shadow für manche Spieler als die bessere Alternative zu Google Stadia entwickeln.

Was ist Shadow? Shadow ist ein Cloud-Dienst wie Stadia von Google oder xCloud von Microsoft. Es gibt keine Downloads, stattdessen machen Nutzer des Dienstes alles in der Cloud; eine stabile, schnelle Internetverbindung vorausgesetzt.

Anders als etwa bei Stadia oder xCloud streamt man bei Shadow einen Windows 10 – Rechner in der Cloud und nicht nur die Spiele.

Wer steht hinter Shadow? Hinter Shadow steckt das französische Unternehmen Blade SAS mit Sitz in Paris. Rund 200 Personen arbeiten bei Blade und entwickeln gemeinsam den Cloud-Dienst Shadow. Blade hat im November 2017 den Cloud Dienst Shadow erstmals in Frankreich in einer Closed Beta gestartet.

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Auf der eigenen Internetseite von Shadow können verschiedene Konfigurationen vorbestellt werden, die einer bestimmten Leistung entsprechen. Wem die Speichergröße zu klein ist, kann diese weiter erweitern. Bildquelle: Shadow, Blade SAS.

Wann ist Shadow offiziell erhältlich? Die neuen Konfigurationspakete von Shadow starten offiziell im April 2020. Aktuell kann man Shadow auf der eigenen Internetseite des Herstellers vorbestellen (externer Link).

Der Hersteller bietet verschiedene Konfigurationen an, die eine unterschiedlich starke Leistung versprechen. Für einen kleinen Obolus kann man außerdem der Speicherplatz noch bis auf 2 TB erhöhen.

Was für eine Internetverbindung brauche ich? Laut Hersteller funktioniert Shadow zwar schon mit 5 Mbit/s, empfohlen wird aber eine Verbindung von mindestens 15 Mbit/s. Für den Desktopbetrieb reicht das, beim Spielen müsst ihr aber mit Artefakten rechnen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ihr mit 35 – 50 Mbit/s auf der sicheren Seite seid, wenn ihr zocken wollt. Mit 5 Mbit/s kann man den Desktop starten, Gaming wird damit aber keinen Spaß machen.

Shadow soll Gaming für alle bieten

Die Entwickler die „Demokratisierung des Gamings für alle” (democracing PC Gaming for everyone) als ihr Ziel. Sie meinen damit, dass alle die gleiche Chance haben sollen, PC-Spiele zocken und genießen zu können. So würde mit Cloud-Gaming die Hürde wegfallen, dass man für Gaming schnelle Hardware besitzen müsse, um mit anderen Spielern mithalten zu können.

Shadow setzt deswegen bei App und Overlay auf ein bewusst einfaches Konzept mit simplen Menüs, sodass man sofort mit dem Spielen beginnen könne.

Shadow TV-Oberfläche und Menüs
Shadow möchte bewusst ein einfaches Konzept bieten, damit Spieler direkt starten können. Bildquelle: Shadow, Blade SAS.

Was ist mit Latenz bei Shadow? Laut Entwickler stehen sieben Server in Europa. Dadurch soll eine Verbindung zu den Servern gewährleistet werden. Zocken ist grundsätzlich auch in anderen Ländern möglich, aber dann mit einer deutlich höheren Latenz verbunden.

Google Stadia kennt das gleiche Problem und versucht mit negativer Latenz dagegen vorzugehen.

Was bieten alle Cloud-Dienste?

Google Stadia auf dem Smartphone
Cloud Technologie, speziell im Bereich Gaming (hier: Google Stadia) bietet für Gamer verschiedene Vorteile. Bildquelle: Google.

Das ist bei Stadia und Shadow gleich: Stadia, Shadow, xCloud und viele weitere Dienste haben eine Gemeinsamkeit: Sie arbeiten über die Cloud. Dort werden Daten abgelegt, von dort werden die Daten gestreamt.

In Rechenzentren werden die Daten geladen, verarbeitet und anschließend wieder an den Spieler zurückgeschickt. Eingaben mit Maus und Tastatur werden wiederum an das Rechenzentrum geschickt, damit der Server weiß, was der Spieler macht oder wo er sich gerade befindet.

Voraussetzung ist daher eine schnelle, stabile Internetverbindung – ohne starrt man in die Röhre.

Alle Cloud-Dienste bieten Gaming auf sämtlichen Devices an. Destiny 2 auf dem Smartphone oder AssassinsCreed Odyssey auf dem Tablet? Mit Cloud-Gaming kein Problem.

Wo liegt der Unterschied zwischen Shadow und Stadia?

Shadow mit Windows
Shadow sieht wie eine virtuelle Maschine aus. Dahinter steht aber ein System, dass voll auf die Cloud setzt. Bildquelle: Shadow, Blade SAS.

Was ist der Unterschied zu anderen Cloud-Diensten? Shadow stellt sich selbst als reiner Service-Anbieter dar. Das heißt: Shadow liefert euch die Hardware in der Cloud, eine App und die passende Infrastruktur. Spiele oder Software kann man bei Shadow nicht kaufen.

Mit Google Stadia oder xCloud streamt ihr Spiele. Das heißt ein Shooter wie Destiny 2 wird über die Cloud gestreamt. Bei Shadow streamt man einen vollständigen PC mit Desktop. Hier kann man grundsätzlich auch hardwarelastige Bildbearbeitungsprogramme wie Rendering laufen lassen. Shadow ist also nicht rein aufs Gaming ausgelegt.

Stattdessen kann man auf dem virtuellen Desktop von Shadow alles installieren, was man bereits gekauft hat. Ob Steam, Uplay oder Battlenet – alles kein Problem. Man muss also im Gegensatz zu Google Stadia keine Spiele erneut kaufen. Die Entwickler nennen das „no fight for content“ – kein Kampf um Spielumsatz oder Prozente („Commission“) beim Spielkauf.

Ein weiterer Unterschied steckt im Detail: Die Spiele werden bei Shadow nicht extra für die Cloud optimiert, weil sie auf die normalen Steam-, Epic-, oder Uplay-Versionen zurückgreifen. Bei Google Stadia sind die Spiele speziell für die Cloud optimiert worden.

Google Stadia vs. Shadow

Shadow vs Stadia - hier die Logos der beiden Cloud-Dienste

Im folgenden Abschnitt wollen wir euch aufzeigen, was Shadow und Stadia bieten und wann welcher Dienst für euch die bessere Wahl sein könnte.

Wann ist Shadow meine Wahl?

Wer eine schnelle Internetverbindung und eine große Spielebibliothek bei irgendeinem der bekannten Distributoren wie Steam, Gog oder Epic besitzt, für den kann Shadow interessant sein. Mit Shadow kann man sämtliche Spiele, die man schon erworben hat, spielen und zahlt nur für den Service der Cloud. Ist man außerdem nicht nur am Gaming sondern auch an anderer hardwarelastiger Software interessiert, dann ist Shadow ebenfalls eine interessante Alternative.

Auch wer hauptsächlich F2P-Spiele wie Fortnite oder Apex zocken will, für den könnte Shadow ebenfalls interessant sein, da mit Shadow jedes Spiel und Programm gestreamt werden kann. Daher wäre auch VR über die Cloud möglich.

Beachtet aber, dass bei Shadow die Spiele nicht cloud-optimiert sind wie beispielsweise bei Google Stadia.

Wann ist Stadia die bessere Wahl?

Google-Stadia-Destiny
Google Stadia bietet wie Shadow die komplette Bandbreite an Geräten. Im Gegensatz zu Shadow bietet aber Stadia nicht die Möglichkeit, die eigene Bibliothek etwa von Steam oder Epic zu verwenden. Bildquelle: Google.

Wer bloß zocken will und sich Titel wegen schwacher Hardware bisher nicht gekauft hat, für den kann Stadia langfristig die interessantere Alternative sein. Gekaufte Titel verbleiben in der eigenen Bibliothek und ab Frühjahr 2020 kann man erworbene Spiele über Google Stadia auch ohne kostenpflichtiges Stadia Pro spielen. Wer nur in Full-HD spielen will, für den reicht dies völlig.

Ein weiterer Vorteil von Google Stadia: Da die Spiele extra für Google Stadia und fürs Cloudgaming entwickelt worden sind, sind die Spiele auch für die Cloud optimiert.

Ist man außerdem an Exklusiv-Titeln interessiert, dann ist Stadia ebenfalls die bessere Wahl. Denn Shadow sieht sich nur als Service-Anbieter und bietet weder Spiele zum Kauf noch Exklusiv-Titel.

Uplay+ Angebot kostenlos testen
Uplay Plus ist ein Angebot von Ubisoft. Wer den Abo-Dienst bezahlt, der bekommt Zugriff auf die gesamte Spielebibliothek von Ubisoft. Bildquelle: Ubisoft.

Ebenfalls interessant ist die Partnerschaft von Google mit Ubisoft: Wer Uplay+ kauft, kann mit dem Abomodell alle Titel von Ubisoft auch über Stadia streamen.

Wie sieht die Zukunft aus? Cloud-Gaming ist ein neuer Ansatz für Gaming. Anstatt eines potenten Gaming-Rechner setzt Cloud-Gaming eine schnelle Internetverbindung voraus. Für Spieler, die eine schwache Hardware besitzen, deren Internetverbindung aber ebenfalls schlecht ist, profitieren daher nicht davon.

Ebenso stellt sich die Frage, ob sich Cloud-Gaming langfristig durchsetzt und ob sich Cloud Dienste wie Google Stadia, Microsoft xCloud oder Shaodw langfristig rentieren und Geld einbringen und die Hersteller nicht plötzlich den Stecker ziehen.

Seht ihr in Cloud-Diensten eine Alternative zum traditionellen PC oder bevorzugt ihr einen PC, der unter eurem Schreibtisch steht?

Seid ihr an der Konkurrenz von Google interessiert? Dann schaut in unseren Überblicksartikel. Hier haben wir alle wichtigen Informationen für euch zusammengefasst:

Alle Infos zu Google Stadia – Spiele, Release, Preis, Controller
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RetroGamerGER

Ich nutze Shadow jetzt seid 4 Monaten neben meiner Xbox und PS4, ich muss sagen finde es eine gute Alternative zu GamingPC´s zuhause. Es läuft stabil und man muss sich um nichts sorgen machen, wie Hardware defekt oder veralten der Hardware, man bekommt immer eine sehr gute und Potente Hardware. und das zu einem sehr guten Preis. Man zahlt ab Februar 300 € im Jahr, wenn man mal zusammen rechnet was ein PC mit der ausstatung kosten würde kann man Shadow mehrere Jahre nutzen und bekommt in der Zeit immer einen PC geboten mit dem man Spiele auf Max Settings spielen kann.
Für mich einfach der beste Cloud Dienst, weil ich meine Games überall kaufen kann ob es Steam, Origin …. und ist nicht an einen Anbieter gebunden wie Google, Microsoft, Sony …. 🙂 🙂

Robert

Shadow läuft häufig echt gut. Bspw habe ich hier Star Citizen über Shadow gespielt:

Zyronerus

Ich finde beides sehr interessant, steckt zwar noch in den Kinderschuhen aber ist meiner Meinung nach ausbaufähig.
Jetzt das ABER:
Auch ich bin ein Landei. Ich habe eine 6.000er Leitung und “stocke auf” 50.000 per LTE. Wenn es denn dann mal funktionieren sollte, weil die ganzen anderen LTE Geräte einem ja die Leistung weg nehmen (danke Telekom für den Hinweis). Ich bin also froh wenn ich überhaupt Internet habt und dies einen Download von 1 MBit/s bringt.
Somit ist das nichts für mich. Und für viele andere in Deutschland auch nicht, weil wir einfach hinterher hängen.

Luripu

Dazu erzähle ich kurz von letzten Freitag.
Ich kam nach Hause von der Arbeit
und wollte mir einen Videobericht auf Gamestar anschauen.
Dauerladeschleife.
Speedtest gemacht 1500kbit/sec bei einer 50MB Leitung.
Router Restart änderte auch nix dadran.
Telekom Störung mitten in Berlin ist ja nix neues.
Steam Bibliothek geöffnet,Skyrim angeworfen,3h gespielt,Speedtest=alles wieder normal.

Tja bei Cloud Gaming könnte ich in dem Fall dann Däumchen drehen
oder in die Sportsbar gehen und ne Runde Billiard kloppen.^^
Wobei letzteres nicht nach 3h enden würde
und mich auch mehr kosten würde.

Burak A.

Ich habe ne 150-Mbit/s-Leitung und habe seit Wochen Probleme mit Unitymedia (Vodafone).

Solange die Internetanbieter nicht eine nahezu 100%ige Sicherheit in der Stabilität wie das Stromnetzwerk bieten, ist so eine Lösung noch keine verlässliche Option.

Fain McConner

In der Tat – sitze mitten in Frankfurt und habe immer wieder Spaß mit der Internet-Verbindung. Denke in Deutschland brauchen wir noch 10 Jahre, bis so etwas für jeden interessant wird…

Füllt sich wie Teamviewer an, nur als Cloud service

Steht und fällt ja mit der Qualität der Verbindung.
Und erfahrungsgemäß ist die hier in Mitteleuropa doch noch sehr ausbaufähig…

Für mich Landei also total uninteressant.

DDuck

…und das ist ja noch nicht mal alles. Mal abgesehen davon, dass der Netzausbau vielerorts in Deutschland mehr schlecht als recht ist, ist die Latenz sowohl bei Stadia, als auch bei Cloud-Desktops wie Shadow einfach sehr hoch (komplett unabhängig davon, ob man daheim nun 6, 10, 50 oder 400 MBit/s bekommt und egal ob in rot, magenta, blau oder vom Kabelnetzbetreiber). Ein relativ entspanntes, entschleunigtes und unpräzises Rollenspiel kann man darauf gut und gerne zocken. Einen schnellen und hektischen Shooter wie Overwatch oder Apex, würde ich auf so einer Plattform nicht spielen wollen.

Ich finde es auch eher unnötig, sich einen Rechner mit guten Specs als Cloud-Computer für bis zu 50€ im Monat zu mieten und die Games muss ich selber ranschaffen ? Da kann ich mir auch einen Rechner auf beispielsweise Pump kaufen und ihn zu Hause stehen haben…

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