Ist der Stealth Ultra der perfekte Controller für PC und Xbox? Nein, aber er ist verdammt nah dran

Ist der Stealth Ultra der perfekte Controller für  PC und Xbox? Nein, aber er ist verdammt nah dran

Mit dem Stealth Ultra hat Turtle Beach einen Highend-Controller für den PC und die Xbox vorgestellt. Doch lohnt sich der Preis für 200 Euro für den Controller? MeinMMO-Redakteur Benedikt Schlotmann hat den Controller getestet und verrät, was ihr für euer Geld bekommt.

Turtle Beach hat mit dem Stealth Ultra einen hochpreisigen Gaming-Controller vorgestellt. Immerhin verlangt der Hersteller 199,99 Euro für das Modell. Der bekannteste Highend-Controller für PC und Xbox, der Elite Wireless 2, kostet derzeit eher rund 150 Euro. Für den Scuf Instinct Pro zahlt ihr 239,99 Euro.

Ich habe mir den Controller in einem umfangreichen Test für euch angesehen und erkläre euch, was ihr für euer Geld bekommt.

Turtle Beach Stealth Ultra im Test, Schnellübersicht:

Wer hat da getestet?

Ich habe ein Faible für Hardware und Tech und besitze privat mittlerweile über 20 Gaming-Mäuse, daneben etliche Tastaturen und Controller. Für MeinMMO teste ich seit 2019 Hardware für unsere Leser. Neben dem PC und der PS5 zocke ich mittlerweile auch auf dem Steam Deck.

Bei unserem Gerät handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches uns Turtle Beach für einen Test zur Verfügung gestellt hat.

fragt meinmmo benedikt

Benedikt Schlotmann
Hardware-Redakteur MeinMMO

Technische Details des Stealth Ultra:
Hier findet ihr alle wichtigen technischen Details des Turtle Beach Stealth Ultra als Tabelle:
ModellTurtle Beach Stealth Ultra
VerbindungWireless oder Kabelgebunden
PlattformPC, Xbox
LieferumfangController, Ladestation mit Transmitter, Usb-Kabel, 4-Gripkappen für die Thumpsticks, Transportbox, Handbuch
BesonderheitenMikro-Switches und Hall-Sensoren; Einstellbare Triggertasten und Tasten auf der Rückseite
Gewicht253 Gramm
Preis (UVP)199,99

Lieferumfang, Design und Aufbau

Wie sieht der Lieferumfang aus? Im Lieferumfang des Controllers befinden sich

  • eine Ladestation mit Transmitter
  • ein USB-Kabel,
  • 4-Gripkappen für die Thumpsticks
  • eine Transportbox, die von innen gepolstert ist.
  • das obligatorische Handbuch.
Turtle Beach Stealth Ultra Lieferumfang
Lieferumfang vom Turtle Beach Stealth Ultra: Alles dabei, was man braucht.

Wie ist der Controller aufgebaut? Der Stealth Ultra übernimmt das typische, asymmetrische Xbox-Design und passt es leicht an. So wandern die Menütasten leicht nach oben, während die Xbox-Taste an den unteren Rand des Controllers wandert.

Im oberen Bereich befindet sich beim Controller ein kleines Display, welches euch bestimmte Dinge anzeigen kann. Auf der Rückseite befinden sich insgesamt 4 Tasten, auf jeder Seite 2 Stück. Es sind aber keine richtigen Backpaddles wie beim DualSense Edge oder beim Elite Wireless 2. Im Inneren des Controllers steckt außerdem ein fest verbauter Akku, im Gegensatz zum normalen Xbox-Controller.

Der Controller lässt sich sowohl über Kabel als auch über den Transmitter nutzen. Über die Docking-Station lädt der Controller jedoch am schnellsten auf. Ebenfalls praktisch: Der Tansmitter lässt sich an der Docking-Station befestigen, sodass ihr die Docking-Station am PC oder der Konsole nicht nur zum Aufladen, sondern auch für die Verbindung nutzen könnt.

Via Bluetooth lässt sich der Controller auch mit einem Smartphone oder anderen mobilen Geräten verbinden.

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Verarbeitung

Turtle Beach setzt bei seinem hochpreisigen Controller auf Bauteile, die eine hohe Langlebigkeit versprechen sollen: Zum einen befinden sich unter allen Tasten Mikroschalter, die nicht nur besonders schnell, sondern auch besonders haltbar sein sollen.

In den Thumbsticks kommen obendrein Hall-Effekt-Sticks zum Einsatz. Diese setzen im Inneren auf Magnete, daher gibt es im Inneren keine Reibung von Bauteilen. Theoretisch sind die Sticks daher immun gegen lästigen Stick-Drift.

Im direkten Vergleich zum „Xbox Elite Wireless“-Controller von Microsoft muss der Stealth Ultra jedoch den Kürzeren ziehen: Das Steuerkreuz, Teile der Rückseite und die Packpaddles aus Metall fühlen sich einfach besser an als der Kunststoff beim Stealth Ultra.

Die Transporttasche gefällt mir richtig gut und bietet genug Platz für den Controller als auch die zusätzlichen Tastenkappen. Nur das Ladekabel lässt sich nicht mehr unterbringen. Schade, aber verschmerzbar.

Turtle Beach Stealth Ultra vs Xbox Elite Series 2 Frontalsicht
Links der Xbox Elite Wireless 2 Controller und rechts der Turtle Beach Stealth Ultra.

Software

Bei der Software setzt Turtle Beach auf die Software mit dem Namen „Control Center 2.“ Diese lässt sich nur aus dem Microsoft Store herunterladen.

Grundsätzlich könnt ihr über die Software fast alle Einstellungen des Controllers ändern, Tasten neu belegen und auch die RGB-Beleuchtung abschalten, um Strom zu sparen.

So richtig überzeugen kann mich die Software jedoch nicht. Sie wirkt insgesamt etwas unübersichtlich, ziemlich klobig und die Farbwahl (Lila auf Schwarz) passt zum Hersteller, ist aber schwer zu lesen. Das Gleiche gilt für das graue Menü auf schwarzem Grund. Wer auch immer das designt hat.

Obendrein ist die Software recht langsam und nur auf Englisch verfügbar.

Turtle Beach Stealth Ultra Software
Unübersichtlich und schlechte Farbkombination: Das Control Center 2 von Turtle Beach überzeugt nicht wirklich.

Ich hatte keine Probleme, den Controller mit dem PC oder einer Konsole zu verbinden. Man schließt den Transmitter an den PC oder die Konsole an und drückt dann mehrere Sekunden den Xbox-Knopf, bis der Controller startet. Und dann verbindet er sich auch schon.

Ergonomie und Gewicht

Gewicht: Der Stealth Ultra ist überraschend leicht, wenn man ihn mit anderen, hochwertigen Controllern vergleicht. Ich habe die Geräte alle mit einer handelsüblichen Küchenwaage gewogen:

  • Der Stealth Ultra kommt auf 253 Gramm.
  • Der offizielle Controller für die Xbox Series X wiegt 269 Gramm.
  • Der Xbox Elite Series 2 kommt auf 342 Gramm.
  • Der DualSense Edge kommt immerhin noch auf 334 Gramm.

Vor allem in längeren Partien finde ich den Stealth Ultra deutlich angenehmer zu halten, weil meine Handgelenke fast 100 Gramm weniger halten müssen als beim Elite Series 2. Das mit dem Gewicht bestätigt mir übrigens auch meine Partnerin: Während der Stealth Ultra ähnlich viel wie der offizielle Controller wiegt, ist der Elite Series 2 im Vergleich fast schon ein “Klotz” mit seinem deutlich höheren Gewicht.

Turtle Beach Stealth Ultra mit Ladestation
Der Turtle Beach Stealth Ultra mit Ladestation.

Ergonomie: Der Stealth Ultra fällt ein paar Millimeter größer aus als der normale Xbox-Controller oder das Elite-Modell. Ergonomisch liegt er hervorragend in meinen großen Händen. Mit einer Handlänge von 19 Zentimetern habe ich eher überdurchschnittlich große Hände.

Vor allem die Tasten auf der Rückseite sind gut erreichbar. Denn die Aktionstasten befinden sich genau dort, wo meine Finger normalerweise ruhen und den Controller umgreifen. Daher sind sie leicht zugänglich und gut zu erreichen. Dank verbauter Mikroschalter fühlen sich die Rücktasten exzellent an. Das Gleiche gilt übrigens auch für die restlichen Tasten.

Turtle Beach Stealth Ultra Rückseite
Die Tasten auf der Rückseite: Zwar keine Backpaddles, aber dennoch gut zu erreichen und zu klicken.

Gameplay: Fantastisches Gefühl dank Mikroschalter

Wie spielt es sich mit dem Controller? Im Alltag hab ich damit verschiedene Genres ausprobiert. Etwa das sehr schnelle Kampfspiel Brawlhalla oder das eher gemütliche Age of Wonders 4. Beides sind Spiele, die einen nativen Controller-Support anbieten.

Vor allem Brawlhalla spielt sich mit dem Controller beeindruckend, weil mir die Mikroschalter einfach richtig gut gefallen: Das befriedigende Klicken bei jeder Bestätigung gibt mir nicht nur mehr Präzision, sondern es fühlt sich auch einfach genial an. Ähnlich gut „klickte“ bereits der Wolverine V2 von Razer, den ich für MeinMMO testen konnte. Die Trigger lassen sich mit einer Taste auf der Rückseite auch kürzen, dadurch reagieren diese schneller.

Age of Wonders 4 mit Controller-Interface
Age of Wonders 4 mit nativem Controller-Interface. Und das funktioniert richtig gut.

Das kleine, integrierte Display (Connected Command Display), ist ebenfalls eine spannende Idee, die sich im Alltag mehrfach als nützlich erwiesen hat. Hier könnt ihr etliche Einstellungen am Controller vornehmen, etwa die Vibration anpassen, Profile wechseln, die Beleuchtung anpassen oder die Sticks kalibrieren. Über die Plus-Taste auf dem Controller kann man auch schnell auf entsprechende Optionen zugreifen, ohne dass eine zusätzliche Software notwendig ist.

Akkulaufzeit: Schalte ich die Beleuchtung aus, dann komme ich mit dem Stealth Ultra auf eine Laufzeit von rund 25 Stunden. Mit aktiver Beleuchtung oder voll beleuchtetem Display sinkt die Laufzeit wenig überraschend. Die restliche Akkulaufzeit sehe ich in Prozent jedoch erst, wenn ich den Controller an die Docking-Station anschließe und nicht im Alltag. Das Batterie-Symbol, welches sich leert, ist da wenig praktisch.

Immerhin: Über die beiliegende Docking-Station lässt sich der Controller innerhalb von 2 Stunden wieder vollständig aufladen. Das reicht mir im Alltag normalerweise, wenn ich abends noch ein paar Runden mit Freunden spielen möchte.

Turtle Beach Stealth Ultra Frontalansicht
Der Turtle Beach Stealth Ultra von vorn.

Fazit: Toller Controller, wenn ihr den hohen Preis zahlen möchtet

Für wen lohnt sich der Controller? Erst einmal sind 199 Euro nicht wenig Geld für einen Gaming-Controller. Ihr bekommt jedoch einen wertigen Controller mit vielen Komfortfunktionen und theoretisch sehr langlebiger Hardware: Dafür sprechen zumindest die Mikroschalter und die magnetischen Thumbsticks. Theoretisch bekommt ihr also einen Controller, der euch über die nächsten Jahre begleiten wird, wenn die Technik hält, was sie verspricht.

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Technisch wirkt der Stealth Ultra vielleicht nicht so gut verarbeitet, aber deutlich moderner als der Elite 2, der immerhin mittlerweile 5 Jahre auf dem Buckel hat (Release 2019) und dem Microsoft bisher noch keine Generalüberholung verpasst hat, aber hoffentlich noch tut.

Aus preislicher Perspektive der offizielle Xbox Elite 2 Wireless jedoch weiterhin die Alternative, da ihr ihn regelmäßig für 130 Euro mit Zubehör bekommt. Die Packpaddles fühlen sich teilweise auch noch besser an als die Rücktasten beim Stealth Ultra. Der Scuf Instinct Pro ist mit 239,99 noch deutlich teurer als Elite 2 oder der hier getestete Stealth Ultra.

Razer Wolverine V2: Controller für Xbox Series X und PC im Test

Fazit & Bewertung
Der Stealth Ultra ist ein hervorragender Controller. Die Ergonomie ist gelungen und die Mikroswitches unter den Tasten fühlen sich verdammt gut an. Dadurch fühlt sich jeder Tastendruck ungemein präzise an. Da kann auch der Elite 2 Wireless nicht mithalten. Obendrein bietet der Stealth Ultra jede Menge Einstellungsmöglichkeiten. Das Gewicht ähnelt dem offiziellen Xbox-Controller, was ich sehr angenehm bei längeren Spielrunden finde.

Perfekt ist der Controller leider nicht, obwohl er fast alles richtig macht. Vor allem die Software ist kein Highlight und bei der Verarbeitung sammelt der Elite 2 wieder Pluspunkte. Die Akkulaufzeit ist mit 25 Stunden gut, liegt jedoch unterhalb des Elite 2 (rund 40 Stunden).

Der Preis fällt mit 200 Euro sehr hoch aus, dafür bekommt ihr aber theoretisch ein sehr langlebiges Produkt dank magnetischer Thumbsticks und der Mikroswitches. Das ist mir dann auf langer Sicht lieber als ein Elite 2, wo Leute immer wieder über defekte Thumbsticks schimpfen. Die Langlebigkeit wird sich jedoch in den nächsten Monaten noch beweisen müssen.
Pro
  • hervorragende Ergonomie
  • ähnliches Gewicht wie Xbox-Controller
  • angemessene Akkulaufzeit (25 Stunden)
  • viele Einstellungsmöglichkeiten
  • Mikroswitches fühlen sich fantastisch an
  • magnetische Thumbsticks gegen Stick-Drift
  • Lieferumfang mit Ladestation, Gripkappen und Transportcase
Contra
  • Begleit-Software nur durchschnittlich
  • viel Kunststoff im Vergleich zum Elite Series 2
  • keine echten Backpaddles
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Maledicus

Der Controller ist interessant, aber ich nehme an der Rüttelmotor sowie Akku ist fest verbaut wie beim Elite 2 Controller, deswegen fällt meine Wahl immer auf den Scuf Instinct. Erstens hab ich immer ein Ladekabel am Controller, brauche also keine Akkus, wenn die raus sind ist der Controller schonmal leichter, dann brauch ich den Rüttelmotor nicht, mich hat dieses Feedback noch nie überzeugt, den kann ich bei Scuf auch weglassen und schon is der Controller sehr leicht was ich viel angenehmer finde.

Gruß.

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