Die Entwickler von The Division 2 wissen jetzt, was Euch lange motiviert

Die Entwickler von The Division 2 wissen jetzt, was Euch lange motiviert

So nutzen die Entwickler von The Division 2 die Datenwissenschaft und maschinelles Lernen, um bessere Spiele zu kreieren.

In einem Blog-Post von Massive Entertainment, den Entwicklern von The Division und The Division 2, meldet sich der Senior-User-Researcher und Datenwissenschaftler Alessandro Canossa zu Wort. Er stellt die Frage in den Raum “Was sorgt dafür, dass man ein Spiel gerne spielt?”

Denn bei Massive, so Canossa, entwickle man nicht einfach nur Spiele. Man erforsche sie auch und nutze verschiedene, innovative Technologien und Tools, um zu verstehen, was die Spieler motiviert, die Spiele zu spielen.

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Alessandro Canossa im Gespräch

“Spaß” ist nicht für jeden gleich

Was motiviert Spieler? Canossa erklärt, dass jeder Entwickler ein Spiel kreieren möchte, das Spaß macht. Aber Spaß sei nicht für jeden das Gleiche. Deshalb arbeite er an einem Projekt, das es ermöglichen soll, nur aufgrund des Gameplay-Verhaltens verschiedener Spieler vorhersagen zu können, was sie an einem Spiel motiviert.

Mit anderen Worten: Er geht der Frage nach, welche psychologischen Bedürfnisse von verschiedenen Spielen befriedigt werden und was dafür sorgt, dass ein Spiel Spaß macht.

Wer arbeitet an dem Projekt? Canossa selbst war Associate-Professor an der Universität in Boston, wo er in dem wachsenden Feld der Spiele-Analytics tätig war. Aufgrund seiner akademischen Vergangenheit konnte er sich mit ehemaligen Kollegen am Institut für Digitale Spiele an der Universität von Malta zusammenschließen, um dieses Projekt voranzutreiben.

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Projekt soll Daten von Millionen Spielern sammeln können

Fragebögen sammeln nur wenige Daten: Um der Frage nachzugehen, was ein Spiel für die Gamer spaßig macht, entwickelte Massive zunächst einen spezifischen Fragebogen. Dieser basiert auf der Selbstbestimmungstheorie und skizziert, wie sehr die Spieler von den folgenden Faktoren angetrieben werden: Kompetenz, Autonomie, sozialer Eingebundenheit und Haltung.

Aber egal, wie gut ein Fragebogen auch sei – es sei damit schwierig, ein umfassendes Feedback von Millionen Spielern zu sammeln.

Innovative Technologien statt Fragebögen: Deshalb, so Canossa, nutze man nun innovative Maschinen, die bestimmte Techniken lernen, um die Spielermotivation allein auf Basis des Gameplay-Verhaltens vorhersagen zu können.

Dieser technologische Fortschritt allein sei schon unglaublich, aber nun könne man nicht nur die Daten zur Motivation von ein paar hundert Spielern, die den Fragebogen ausfüllten, auswerten, sondern die Daten von Millionen Spielern da draußen für künftige Spiele nutzbar machen.

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Was ihn antreibt, zeigt der Live-Action-Trailer zu The Division 2

So lässt sich die Spieler-Motivation voraussagen

Maschinen müssen erst lernen: Man verwendete Daten, die die Forscher von rund 300 freiwilligen The-Division-Spielern sammelten. Diese ließ man durch einen bestimmten Lern-Algorithmus laufen.

Indem man Spiel-Daten, Spielstile und den Fragenbogen aufbereitete, wurde dem Algorithmus fortlaufend beigebracht, wie man die Hingabe und die Motivation der Spieler misst.

Nach der Lernphase kann der Algorithmus voraussagen, wie sich ein Spieler fühlt – abhängig von seiner Kompetenz, seiner Autonomie, sozialer Eingebundenheit und Haltung. Nur anhand der Gameplay-Daten soll der Algorithmus hier eine Genauigkeit von 97% haben.

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Wie Ihr spielt, soll zeigen, was Euch motiviert

Das Gameplay von Spielern, die eine hohe Kompetenz aufweisen, unterscheidet sich dabei deutlich von Spielern, die nicht so kompetent sind. Das lässt sich auch mit dem bloßen Auge feststellen. Allerdings gibt es noch viele Abstufungen, die dazwischen liegen, die nicht so offensichtlich zu beobachten sind.

Und es habe sich als knifflig herausgestellt, motivationale Faktoren nur anhand von Ingame-Aktionen bestimmen zu wollen.

Die Technik kann’s: Die Maschine hingegen sei nun in der Lage, die komplexen, psychologischen Konstrukte in all ihren Nuancen anhand des Gameplays vorauszusagen.

Der Erfolg dieses Projekts zeige, dass es möglich ist, Gameplay-Daten zu nutzen, sie mit Umfrage-basierten Erkenntnissen zu verbinden und so komplexe emotionale und kognitive Zustände abzubilden.

Bessere Spiele werden möglich: Bei Ubisoft werde man dieses tiefere Wissen über die Konsumenten fruchtbar machen, um künftig bessere und personalisiertere Gameplay-Erfahrungen liefern zu können.

Das neue Clan-System in The Division 2 motiviert Euch vielleicht, Ziele gemeinsam mit Euren Freunden zu erreichen.

Quelle(n): Massive-Blog
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BavEagle

Klingt interessant, aber ohne nähere Details frag ich mich schon wie diese Technik auf 97% Genauigkeit bei der Einschätzung des Spielers kommen will ?
Nehm ich nämlich mal mich in TD1 als Beispiel, dann sagt die Technik sich wahrscheinlich: verglichen mit Gesamtspielzeit schon sehr viele DZ-Stunden und hinsichtlich Gesamtspielzeit von TD auch ziemlich hoher DZ-Rang. Sagt sich die Technik dann, Dark Zone macht mir Spaß ? Dann liegt sie aber komplett falsch.
Ich will damit überhaupt keine weitere DZ-Diskussion starten und werde auf diesbezügliche Kommentare auch nicht antworten. Es würde mich einfach interessieren, woran eine Technik meinen echten Spielspaß messen kann, denn das glaube ich nicht wirklich sondern ist von zu vielen rein menschlichen Faktoren abhängig, ebenso wie von spielerbezogenen Situationen, die ingame gar nicht erfasst werden können.

Giannis Stefanidis

mehr neue skills währe gut Hunters in der Dzs oder die hunter jagen die abtrünniegen mit mehr neue waffen mehr neue gearsets

Les Miserables

Wäre interessant wenn der Algorithmus lernt nur Spieler, welche häufig abtrünnig werden
auf dieselben DZ Server Instanzen zu portieren.

Scaver

Das entspricht dann aber nicht dem Sinn der DZ. Leider.

Gorm

Oh oh, in den nächsten Tagen ist wieder mit einem anstieg zu verkaufender Aluhüten zu rechnen.

TheDivine

Interessant, allerdings muss da ganze dann auch Zeitnah umgesetzt werden.

Bungie konnte man gar nicht mehr deutlicher Aufzeigen was sich die Spieler wünschen.
Die Umsetzung hat allerdings sehr lange gedauert und es happert nach wie vor an vielen Stellen.

Chosen Gaming

Bei Bungie wäre eher umgekehrte Psychologie angemessen gewesen…
75934585749 Spieler wollten das alte PD9
Bungie aber wusste es ja besser was die Spieler wollen und hat ja auch gesagt das sie denken das die Spieler von heute es ja gar nicht mögen, weil System verlatet und so =)
Hätten die Spieler lieber gebettelt das es nicht von D1 nach D2 “verschoben” wird…

Compadre

Auch wenns OT ist, aber das ist schon ein wenig der Hammer.

Community: “Bungie, wir wollen am liebsten das alte Osiris zurück”.
Bungie: “Nö, wir wissen besser was ihr wollt und arbeiten an einer Lösung”.
… Monate später …
Bungie: “Wir wissen zwar was ihr wollt, aber wir wissen nach wie vor was besser für euch ist. Eine Idee haben wir allerdings noch keine, deshalb kommt jetzt erst mal nichts”.

Als würden die das zum Teil mit Absicht machen.

Chosen Gaming

Ja, hab ich auch schon gesagt xD Ich habe gesagt dass das für Bungie bestimmt eine Art “Trinkspiel” ist… logisch kann man es sich mit einem gesunden Menschenverstand ja nicht erklären xD

Compadre

Bla, Bli, Blub. Endlich selbst zocken will.

TP77Deutschland  ???? Xbox one x

Das werden wir sehen .???? Werde es auch nicht gleich sofort kaufen. Aus Erfahrung lernt man. ????

Insane

“Das macht unser Algorithmus” – klingt erstmal ziemlich cool. Aber erst Mal basiert fast alles auf einem Algorithmus. Ich bin ein Algorithmus, eine Kasse ist ein Algorithmus und du, der das liest, bist auch einer. Denn ein Algorithmus ist erstmal nur eine standardisierte Handlungsvorschrift. Wenn A dann B sonst C und so weiter.

Als jemand der beruflich auch an der Entwicklung von möglichst smarten Algorithmen beteiligt ist, verwende ich natürlich die gleichen Werbeterminologien. Aber ganz nüchtern betrachtet, sind diesen Algorithmen enge grenzen gesetzt. Um so größer die Menge der zu verarbeitenden Parameter und die Menge der Zustände eines Parameters um so ineffizienter arbeiten heutige Algorithmen. Sie sind nur so gut, wie ich sie gemacht habe. Sie können nicht schlauer sein als ich oder ihr Programmierer. Es ist keine KI.

Amazon verwendet in Relation betrachtet ziemlich gute Algorithmen, genau wie Google. Das diese jedoch starken Beschränkungen unterliegen, sieht man sehr leicht an folgendem Beispiel:

Ich habe ein Amazon Account. Ich bestelle regelmäßig Tuning-Tools für mein Automobil. Zudem Rennstreifen, Heckspoiler, Autoreifen, Tönungsfolie, Scheibenwischwasser und so weiter. Aufgrund der Profile anderer Nutzer, die ein ähnliches Kaufverhalten aufweisen, schlägt Amazon mir einen Duftbaum für mein Auto vor. Aber nicht, weil die Maschine verstanden hat, dass ich ein Bastler und Schrauber bin und auch nicht weil die Maschine weiß, dass ich auf Tannenduft stehe, sondern weil andere Kunden mit einem ähnlichen Profil zu 89,85 % einen Duftbaum kauften.

Jetzt habe ich eine Freundin und diese Freundin bestellt über meinen Account, weil ich die ganze Zeit unter dem Auto liege, einen rosa Deflinvibrator. Und zu allem Überfluss muss ich meiner Mutter, die mit Computern nicht umgehen kann, alle 3 Wochen Stricksachen, bunte Wolle und Damenstrümpfe bestellen.

Profil kaputt. Der Algorithmus weis nicht, dass ich für zwei andere Personen bestellt habe. Er versucht einfach einen Muster zu finden, welches zu anderen Käufern passt. Ein Algorithmus versteht nicht das warum. Er sieht nur das Was, Wann, Wie lange und auf Welche Art und Weise. Ohne den Kontext zu verstehen.

Ich möchte aber keine Vorschläge erhalten von Käufern, die rosa Delfinvibratoren bei Amazon bestellen, Hekeln und Heckspoiler an ihrem Auto haben.*

Daher bin ich mal gespannt was Ubisoft uns präsentieren wird 😀

* stark vereinfacht um die Tatsache besser illustrieren zu können.

terratex 90

Schenke deiner freundin mehr aufmerksamkeit dann sollte das delfin problem gelöst sein 🙂

Insane

In meiner Vorstellung werde ich es ausprobieren 😛

Tarek Zehrer

Niemand nennt mich ungestraft Algorithmus! :0

😉

PetraVenjIsHot

Menschen sind auch keine Algorithmen. Das ist völliger Unsinn

Insane

Der Experte hat gesprochen. Dann definiere uns mal bitte Algorithmus und bitte so, dass es auf biologische Organismen nicht zutrift, danke.

Ich verweise auf Yuval Noah Harari und Homo Deus. Er scheint meine Auffassung von Algorithmen zu teilen. Bzw wird es impliziert durch die These der Dividuen.

Hauptsache “völliger Unsinn” geschrien 😀

PetraVenjIsHot

Ja, ist meine Meinung, Harari überzeugt mich nicht. Man kann sich alles hindefinieren. Das führt zu nichts.

Wrubbel

Wie wäre es mit Maschine?????

JimmeyDean

Ein “Rosa-Delfin” – Heckscheiben-Sticker für deinen getunten GOLF mit der Aufschrift “16 Löcher am Tag sind auch kein Problem” wäre dann wohl InstantBuy….

Jimtotal

Das grobe Problem an der Tatsache die Du beschreibst – der Algorithmus lässt eben keine Abweichung zu. Führt dazu, immer mit den gleichen Inhalten bombardiert zu werden. Somit wirst Du nie in den Genuss kommen Deiner Freundin Latex-Stiefel geschmückt mit Totenköpfen zu kaufen. (postuliert das jemand der einen rosa Delphinvibrator kauft, nicht auf Latex steht) Also keine Abweichung = keine Abwechslung

Surtain

Papi weiß also was mir gefällt, soso. Mal schauen was das wird.

Wrubbel

Sehr interessant. Ich bin auf das Ergebnis gespannt.

Caldrus82

Man wird wohl nie alle Geschmäcker treffen und zufriedenstellen können. Aber ich habe ein echt gutes Gefühl bei TD2. Auch wenn ich sicher bin, dass es bei Release das ein oder andere Problem geben wird.

Bert

Ich hoffe, dass die Maschine und/oder der Algorithmus an die böse “ich habe aber dafür bezahlt!!!11!!1!” – Feedbackschleife denkt 🙂 …

Ich bin gespannt

Wrubbel

????

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