Ein riesiges Adventure wird seit 40 Jahren entwickelt – Erst jetzt könnt ihr die finale Version spielen

Ein riesiges Adventure wird seit 40 Jahren entwickelt – Erst jetzt könnt ihr die finale Version spielen

Es gab eine Zeit noch vor Doom und bevor die ersten Konsolen die Wohnzimmer erobert hatten. Bei Microsoft tüftelte man an der allerersten Version von Windows und wenn überhaupt, hatten die meisten Leute einen Commodore 64 zu Hause. Computerspiele waren oft noch simpel und textbasierte Adventure-Games erfreuten sich großer Beliebtheit – „Ferret“ ist eines davon.

Das erwartet euch bei Ferret: Das Adventure-Game ist dem Genre Interactive Fiction zuzuordnen. Das bedeutet, dass ihr durch schriftliche Kommandos auf das spielerische Narrativ Einfluss nehmen könnt. Größtenteils reichen dazu schon recht einfache Eingaben wie zum Beispiel “erzähl mir mehr” oder “nehme die Schlüssel”. Startet ihr das Spiel, dann wacht eure Figur in einem dunklen Raum auf, nachdem ihr jahrelang im Cryo-Schlaf verbracht habt. Euer Körper ist schwer und ihr beginnt, nach einem Ausgang zu suchen. In einer post-apokalyptischen Welt müsst ihr eure neue Umgebung erkunden. Es gibt viele Geheimnisse zu entdecken und Rätsel zu lösen. Ihr müsst herauszufinden, ob ihr die einzigen Überlebenden seid – ein klassisches Adventure eben. Wem das zu altbacken klingt, für den gibt es mittlerweile Adventure-Games, die von einer KI geschrieben werden, während ihr sie spielt.

Hier könnt ihr euch den Launch-Trailer zu Toem, einem bildbasierten Adventure-Game, anschauen:

40 Jahre Entwicklungszeit

Ferret ist ein sehr umfangreiches Spiel: Insgesamt könnt ihr 1.785 Räume erkunden und mit tausenden Objekten interagieren. Ihr steuert das Spiel mit über 400 Wörtern oder Phrasen. Ferret besticht dabei durch Humor und Detailreichtum: Trefft ihr eine falsche Entscheidung, dann beschreibt das Spiel zum Beispiel sehr ausführlich, wie eine Laser-Drohne euch den Schädel vaporisiert.

Warum war das Spiel so lange in Entwicklung? Die erste Version von Ferret wurde 1982 für den Data General Nova, einen 16-bit Mini-Computer, entwickelt. Spiele wie Wing Commander, Doom oder auch Tomb Raider waren da noch weit weg. Weil zu dieser Zeit Grafikprozessoren noch nicht wirklich weit verbreitet waren, wurden Spiele meistens in Arcade-Spielhallen gespielt.

Wer genau für die Entwicklung verantwortlich war, ist bis heute unbekannt. Sicher ist nur, dass die Entwickler damals bei Data Genaral (via computerhistory.org) in Großbritannien gearbeitet haben. Die Firma gibt es mittlerweile nicht mehr.

Eine erste kostenlose PC-Version von Ferret erschien im Jahr 2009. Im August 2022 wurde dann die finale Version des Spiels veröffentlicht. Zwischen der ersten und der letzten Version des Spiels liegen also stolze 40 Jahre! Damit dürfte Ferret sich mit dem Rekord für die längste Entwicklungszeit eines Computerspiels schmücken.

Wie kommt man an das Spiel? Falls ihr Ferret einmal selbst ausprobieren wollt, könnt ihr es kostenlos herunterladen. Die reguläre Version könnte jedoch von eurer Antivirus-Software beanstandet werden, da Dateien in geschützte Verzeichnisse verschoben werden. Glücklicherweise hat der Blogger Jason Dyer (via bluerenga.blog), eine Version erstellt, bei der diese Probleme nicht auftreten – ihr findet sie hier auf seinem Blog.

Ihr mögt Retro- und Arcade-Games? Dann schaut hier vorbei: Das erste kommerziell erfolgreiche Spiel ist schon 50 Jahre alt – Kennt ihr es?

Quelle(n): PC Gamer, Rock Paper Shotgun, ifwiki.org
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Florian Arlt

Ich muss sagen, selbst wenn die Installation Probleme macht wäre neben des Verweises auf einen Drittanbieter, der eine Veränderte Version zum Download anbietet, ein Link zum Original recht wünschenswert. Die Autoren des Spieles arbeiten 40 Jahre an dem Produkt mit wahrscheinlich viel Liebe und Herzblut für ein Produkt was sie kostenlos anbieten und dafür werden sie nicht einmal verlinkt.

Ich muss sagen, dass empfinde ich als ziemlich unhöflich.

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