Star Trek Online im Test: Trekkies im Free-to-play-Weltall

Star Trek Online im Test: Trekkies im Free-to-play-Weltall

Star Trek Online ist drei Spiele in einem: Eine Raumschiff-Simulation, ein Crew-Management-Minispiel und ein klassisches MMORPG. Wir werfen einen Blick darauf, welche Bestandteile des Free to play-Onlinespiels überzeugen und welche nicht einmal einen Ferengi hinter dem Dabo-Rad hervorlocken würden.

Rechte an fast allen Star Trek Quellen

star-trek-online-logoDas Ernüchternde vorneweg: Star Trek Online hat zwar die Recht an so gut wie allem, was mit Star Trek zu tun hat, aber leider nicht die am hippen Kino-Reboot der letzten Jahre mit Chris Pine und Zachary Quinto.

Star Trek Online setzt da an, wo die letzten Star Trek Fernsehserien aufhörten. Es geht im Süden der Karte gegen das Dominion mit den verschiedenen Rassen, die aus Deep Space Nine bekannt waren.

Die Borgs mit ihrem Assimilierungs-Wahn spielen ebenfalls eine große Rolle. Die waren vor allem aus Star Trek Voyager und The Next Generation bekannt. Und außerdem sind die Klingonen auf dem Kreuzzug gegen die Föderation.

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Auch die Geschichte des letzten Star Trek-Films mit der Next Generation Crew um Captain Picard hat man übernommen. Dabei hat der die erfolgreiche Franchise ziemlich gekillt und den Reboot erst nötig gemacht. In jedem Fall ist Romulus vernichtet und die Überreste des ehemals stolzen Imperiums suchen nach einer neuen Heimat.

Neben der Förderation und den Romulanern ist auch das klingonische Reich spielbar. Es gibt eine ganze Reihe von Rassen, nach denen man die Hauptfigur gestalten kann, viel mehr als kosmetische Auswirkungen hat das auf den Spielablauf allerdings nicht.

Charaktereditor Star Trek Online

Wie viel Star Trek steckt in Star Trek Online?

Wie viele andere bin ich nicht mehr mit Captain Kirk aufgewachsen, sondern Picard, Data, Worf und die anderen waren fester Bestandteil meiner Jugend.

Im Gegensatz zu den meist eher ruhigen und philosophischen Folgen und den wichtigen Fragen der Serie (Wie wird aus Data ein Mensch? Wie wichtig ist Worf seine Ehre und kann er sich unterordnen? Kommen Picard und Dr. Beverly endlich zusammen? Und wie lange dauert es eigentlich noch, bis Wesley Crusher bei einem Transporterunfall ums Leben kommt), setzt Star Trek Online viel auf Action, Raumschlachten und Phaserduelle. In zwei Stunden Star Trek Online wird der normale Spieler mehr Phaserfeuer erleben als sogar ein Raubein wie Worf in einem guten Jahr der Serie.

Zwar bemüht sich Star Trek Online immer wieder um ausgefeilte Quests und stimmige Dialoge und gerade bei den Story Quests gelingt es dem Spiel auch, einige clevere Referenzen zu verstecken (man begegnet Scotty und Pille bei einer typischen Zeitreise-Mission), aber so richtig eignet sich Star Trek Online wohl nicht für ein derart kampfbetontes Konzept wie das eines MMORPGs.

STO Free to Play

Der Weltraum, unendliche Weiten…

Star Trek war im Vergleich zu Star Wars eher pazifistisch orientiert. Doch in den späteren Serien und der Handlung wurde auch das Quellenmaterial deutlich militaristischer, so ist dem Spiel da wohl kein Vorwurf zu machen. Ein richtiges Star-Trek-Gefühl kommt vor allem beim gut ausgearbeiteten Mini-Spiel (den Duty Officers) heraus, bei den Außenmissionen ist es am schwächsten ausgeprägt.

Damit kommen wir auch zu den einzelnen Spiel-Modi.

Das Weltraumspiel

Klare Stärken hat Star Trek Online in diesem Spielmodus. Jeder Spieler bekommt nach den ersten Missionen das Kommando über sein eigenes Schiff, das dann – wie bei anderen Rollenspielen die Spielfigur – entsprechend ausgerüstet, spezialisiert und gesteuert werden kann.

Beim Design der Schiffe haben sich die Designer viel Mühe gemacht, so gut wie jedes aus der Serie bekannte Schiff hat einen Ingame-Vertreter spendiert bekommen. Die eigentlichen Kämpfe laufen wie in einem klassischen MMORPG ab: Skills werden über Brückenoffiziere freigeschaltet und verteilt, die Waffen haben eine bestimmte Abklingzeit und in den Raumschlachten wird gefeuert, was das Zeug hält.

Star Trek Online Raumschiff

Es gibt sogar bei den Schiffen eine Einteilung in die klassische Drei-Einigkeit von Tank, Heiler und Damage-Dealer. Vernichtete gegnerische Schiffe können gelootet werden – das sind bekannte Mechaniken in einer neuen und interessanten Variation.

Ähnlich wie in anderen Spielen ein Dungeon-Run kann in Star Trek Online über ein robustes Gruppensuch-Tool nach einem Raum-Szenario gesucht werden und meist schon nach ein paar Minuten heißt es: „Volle Kraft auf die Schilde“ oder „Zielen Sie auf die Waffen!“. Eindeutig der beste Teil des Spiels.

Die Außenmissionen

Die Außenmissionen sind so, wie man sie sich vorstellt: Eine Gruppe von bis zu 4 Crew-Mitglieder beamt irgendwo runter, Phaser im Anschlag, der Captain wird gesteuert und es ist ganz viel Phaser-Geballere. Medizinische Offiziere (die Blauhemden) sind die Heiler, die technischen Offiziere (am gelben Shirt zu erkennen) nehmen Tank-Funktionen ein und die Redshirts (die in den Serien immer als erstes sterben) sind hauptsächlich dafür verantwortlich, dass die Gegner auch umkippen.

Die Karten und Aufgaben bei den Außenmissionen wirken leider oft etwas lieblos, die Steuerung ist hakelig, die meiste Action basiert auf relativ ödem Fernkampf und bei der Steuerung kommt man mit wenigen Tasten aus.

Gerade weil die Außenmissionen in der Optik so sehr nach anderen bekannten MMORPGs aussehen, kommt hier wenig Stimmung aus. Wer an die Hektik einer normalen Runde in Tera oder Guild Wars 2 gewohnt ist, wird beim Anblick der Star Trek Online Außenmissionen nicht gerade Freudesprünge machen.

Star Trek Online Bodenkampf

Mehr noch: Sogar Offline-Spiele wie der Bioware Klassiker Star Wars: Knights of the Old Republic sehen deutlich agiler aus als die Außenmissionen bei Star Trek Online.

Das Duty Officer System

Während man im normalen Spielverlauf nur mit den eigenen Brückenoffizieren zu tun hat, die man auf Außenmissionen mitschleppt und und die bei den Schiffskämpfen für verschiedene Skills stehen, hat man es im Duty Officer System mit der ganzen Schiffsbesatzung zu tun. Wobei man sich hier nicht zu viel erwarten sollte, es handelt sich eher um ein textbasiertes Mini-Spiel in der Phantasie des Zockers als um ein grafisch ausgestaltetes Meisterwerk.

Trotzdem spricht es sicher den Star Trek Fan und den Sammler an, wenn er für einen mysteriösen Auftrag, in dem es darum geht, bei einem verbotenen Bat’let-Turnier teilzunehmen, dann den persönlich ausgewählten Sicherheits-Offizier losschicken kann (einen übellaunigen, übergelaufenen Klingonen-Deserteur oder gar die eigene vom Kollektiv befreite Borg-Drone Two of Five).
Es ist ein Aspekt des Spiels, den Star Trek Online vielen anderen Games voraus hat, der aber nicht vollends in das Haupt-Spiel integriert zu sein scheint.

Star Trek Online

Wie stellst du deine Crew zusammen?

Zwar bringen die Offiziere im Kampf kleine Vorteile und die Belohnungen, die von den Missionen nach Hause gebracht werden, sind für Großprojekte der Ingame-Gilden wichtig, aber dieses innovative Element im Spiel hätte ich mir noch ausgeprägter gewünscht.

Stimmungsvoll ist es allemal, in der eigenen Schiffsbar dem Barkeeper das schwere Kapitäns-Herz auszuschütten und mit einem kleinen Skill-Bonus für die nächste Stunde belohnt zu werden – wenn die Phantasie des Spielers 60% der Arbeit macht.

Das allgemeine Drumherum: Endgame und Free-to-play

Star Trek Online

Scannst du bereits nach Star Trek Online?

Das Gute vorneweg: Star Trek Online lässt sich ganz gut spielen, ohne je auch nur einen Cent in das Spiel zu investieren. Zwar verzichtet man dann oft auf die letzten 10% Feuerkraft, wenn man nicht monatelang grinden möchte, aber spielbar ist es trotzdem. Allerdings sollte man aufpassen, wie man seine Spielfigur und das Schiff skillt. Re-Speccs kosten in Star Trek Online seltsamerweise die Ingame-Premium-Währung.

Im Endgame ist Star Trek Online auf lange Sicht etwas monoton. Es gibt Faktionen, bei denen Ruf gefarmt werden muss, wenn man an die oberste Kategorie an Items heran möchte. Und das Ruf-Farmen läuft über die immer gleiche Handvoll von Szenarien ab: Ideal und sonderlich aufregend ist das nicht. Wer sich einer Gilde anschließt (einer Flotte), hat die Gelegenheit in große Flottenprojekte zu investieren, das beinhaltet dann leider noch mehr Farming.

Für Star Trek Fans lohnt sich ein Abstecher in STO auf jeden Fall. Für jeden anderen ist ein Besuch mit Abstrichen verbunden. Mit der neuesten Generation von MMORPGs kann Star Trek Online nicht mehr ganz mithalten, einige innovative Ansätze sind aber durchaus vorhanden und lohnen einen Probeflug.

Pro

[intense_icon type=”thumbs-up” size=”1″ color=”#81d742″ /]Es kommt ein Star Trek Gefühl auf

[intense_icon type=”thumbs-up” size=”1″ color=”#81d742″ /]Umfangreiche Weltraumfeatures

[intense_icon type=”thumbs-up” size=”1″ color=”#81d742″ /]Detailreiche Schiffe und Charakter

[intense_icon type=”thumbs-up” size=”1″ color=”#81d742″ /]Innovatives und motivierendes Minigame

[intense_icon type=”thumbs-up” size=”1″ color=”#81d742″ /]Gestaltung von eigenen Missionen mit der Foundry

Contra

[intense_icon type=”thumbs-down” size=”1″ color=”#dd3333″ /]Außenmissionen größtenteils enttäuschend

[intense_icon type=”thumbs-down” size=”1″ color=”#dd3333″ /]Unspektakuläres Kampfsystem

[intense_icon type=”thumbs-down” size=”1″ color=”#dd3333″ /]Monotones Endgame

[intense_icon type=”thumbs-down” size=”1″ color=”#dd3333″ /]Planetäre Oberfläche wirkt oft etwas lieblos

[intense_icon type=”thumbs-down” size=”1″ color=”#dd3333″ /] Für ein MMORPG recht wenige soziale Features

[intense_icon type=”cogs” size=”1″ color=”#000000″ /]Diese Konfiguration wird mindestens empfohlen:

Betriebssystem: Windows XP SP2 / Windows Vista / Windows 7 (32 oder 64-bit)
CPU: Intel Core 2 Duo 1.8 Ghz or AMD Athlon X2 3800+
RAM: 1GB RAM
Festplatte: 10GB freier Festplattenspeicher
Grafikkarte: NVIDIA GeForce 7950 / ATI Radeon X1800 / Intel HD Graphics
DirectX: Version 9.0c oder höher

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