Twitch-Streamer verdienen Geld, indem sie auf gute Inhalte anderer reagieren – Ein YouTuber fordert seinen Anteil

Twitch-Streamer verdienen Geld, indem sie auf gute Inhalte anderer reagieren – Ein YouTuber fordert seinen Anteil

Sogenannte Reactions sind ein beliebtes Format: Content Creator reagieren auf Twitch oder YouTube auf die Inhalte anderer und geben ihre Meinung dazu ab. Ein YouTuber erklärte bereits vor einem Jahr, warum das problematisch ist – und wie man es besser machen kann. Was hat sich seitdem geändert?

Warum sind Reactions so beliebt? Für Content Creator sind Reactions praktisch: im Vergleich zu eigenen Formaten erfordern sie kaum Aufwand. Das lohnt sich sogar doppelt, denn Streamer reagieren erst live auf Twitch und laden die Reaktion dann nochmal als Video auf YouTube hoch.

Bei vielen Zuschauern sind Reactions beliebt. So können sie die Original-Inhalte konsumieren, sich dabei mit anderen im Chat oder in den Kommentaren austauschen und erfahren gleich noch die Meinung ihrer liebsten Content Creator.

Manchmal bieten sich Reactions auch an, um verschiedene Sichtweisen besser zu verstehen. Gerade bei kontroversen Themen können die Reaktionen mehrerer Menschen die unterschiedlichen Blickwinkel verdeutlichen.

In der Praxis konzentrieren sich Reactions jedoch oft auf massentaugliche Inhalte. Viele Content Creator reagieren aufeinander, manchmal auch darauf, wie andere auf sie selbst reagieren. Andere bieten gezielt Inhalte an, die sich besonders gut für Reactions eignen.

YouTuber macht Verlust mit seinem Video, andere profitieren daran

Was sagt der YouTuber? In einem Video aus dem Oktober 2021 versprach der YouTuber RobBubble, die Einnahmen aus seinen erfolgreichsten Videos offenzulegen. Das Bittere: er machte Verlust mit den Videos, während andere durch ihre Reaktionen an seinen Inhalten verdienten.

Um das zu verdeutlichen, führt RobBubble sein bis dato aufwendigstes Video an: ein Jahr lang sei es in Produktion gewesen, es wurden Kostüme gekauft, eine teure Kamera kam zum Einsatz und die Beteiligten mussten bezahlt werden.

Wie teuer das Video war, könne RobBubble so nicht sagen, da sich der Wert seiner eigenen Arbeitszeit nur schwer berechnen lasse. Allerdings habe er alleine für den Schnitt und den Kameramann über 3.000 € bezahlt.

Wie viel hat er an dem Video verdient? Das ursprüngliche Video erhielt damals 490.000 Aufrufe, für seine Verhältnisse sei das ein virales Video. Auch das Feedback in den Kommentaren war überaus positiv. Verdient habe er 279,61 €, also weitaus weniger, als das Video gekostet hat.

Ähnlich war es bei einem anderen Video: Das erzielte knapp 307.000 Views und brachte dem YouTuber 962,67 € ein – die Reactions brachten es auf 1,45 Millionen Aufrufe.

Das Video, in dem RobBubble über das Geschäft mit den Reaction-Streams sprach, haben wir euch hier eingebunden:

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Andere verdienen mit dem Video 16-Mal so viel wie der Ersteller selbst

Wie profitierten die Reaction-Streamer? Da das Video von RobBubble so gut ankam, gab es zahlreiche Reaktionen von Streamern und YouTubern darauf. Die größten dieser Reactions kamen zusammen auf 1,1 Millionen Aufrufe, also mehr als doppelt so viele, wie bei dem YouTuber selbst.

Der YouTuber rechnet aus, dass andere mit seinem Video bis zu 4.500 € verdient hätten, knapp 16-mal so viel, wie er selbst.

Wie kann das sein? Diese Kritikpunkte an den Reactions führt RobBubble in seinem Video an:

  • Reactions sind im Normalfall länger, als die ursprünglichen Videos. Dadurch lasse sich mehr Werbung schalten und die Reaction-Videos würden von YouTube aufgrund ihrer Länge bevorzugt.
  • Größere Streamer und YouTuber hätten oft einen höheren RPM, das ist der Umsatz pro 1.000 Aufrufe. Selbst bei der gleichen Anzahl an Aufrufen verdienen sie so mehr Geld.
  • Im Gegensatz zum ursprünglichen Content Creator haben die Reacion-Streamer keine Ausgaben und kaum Aufwand, die Einnahmen sind also nahezu reiner Gewinn.
  • Besonders ärgerlich: befindet sich in dem ursprünglichen Video ein Placement, wird das von den Reaction-Streamern oft rausgeschnitten. Der Urheber profitiert also nicht mal von den erhöhten Views für seinen Werbekunden. Die würden aber ohnehin zu den Aufrufen des Reaction-Streamers gezählt.
  • Nur ein kleiner Teil der Zuschauer geht von der Reaction zu dem originalen Inhalt

YouTuber sagt, er liebt Reactions, aber sie müssen sich ändern

Sollten Reactions also aufhören? Nein, zumindest nicht, wenn es nach RobBubble geht. Der YouTuber sagt, er liebe Reactions und schätze auch viele der Kollegen und Kolleginnen, die sie produzieren. Tatsächlich sehe er sich sogar selbst gerne an, wie andere auf seine Videos reagieren.

Gute Reaction-Streamer könnten die gesehenen Inhalte einordnen und teilweise durch ihre Einsichten sogar aufwerten.

Was will er dann? Der YouTuber hat einige Vorschläge, wie das Konzept der Reactions fairer gestaltet werden könnte. So habe er 90 % der Arbeit und 100 % der Ausgaben für einen Bruchteil des Profits und der Abonnenten.

Das sei ein Problem und würde auf lange Sicht allen schaden: Den Content Creatorn selbst, für die es sich nicht mehr lohnt, aufwendige Videos zu produzieren. Aber auch den Zuschauern, die dann weniger Inhalte zum Ansehen haben, YouTube als Plattform und am Ende sogar den Reaction-Streamern, die weniger Material für ihre Reaktionen haben:

  • RobBubble fordert daher einen Reaction-Split: Bisher gebe es nur die Möglichkeit, ein Video ganz zu beanspruchen. Dann würde man alle Einnahmen aus der Reaction einfordern, was aber auch nicht fair sei.
  • Stattdessen sollte YouTube eine Option für einen 50/50-Split für AdSense einbauen. Die Werbeeinnahmen aus den Reaction-Videos würden dann geteilt, alle Einnahmen “drumherum” dürfte der Streamer behalten.

Wie ist der Stand 2023?

Was hat sich seit dem Video von RobBubble getan? Nicht viel. Auf das Video gab es einige Reactions, den Kommentaren zufolge sind sogar einige Zuschauer von der Reaction zu RobBubble gekommen. Einige Streamer folgten dem Aufruf des YouTubers, anzugeben, wie viel sie mit den Reaktionen auf das Video verdient hätten.

Eine Reaction von YouTube gab es allerdings nicht, denn der vorgeschlagene Split wurde bis heute nicht eingeführt. An dem Erfolg von Reaction-Streams und -Videos wird sich wohl auch erstmal nichts ändern.

Streamer wie Max “Trymacs” Stemmler und Simon “Unge” Wiefels haben mit “TryReact” und “ungeklickt” sogar einen eigenen Kanal beziehungsweise ein eigenes Format für ihre Reactions. Das kann aber auch nach hinten losgehen, wie Trymacs kürzlich feststellen musste:

Twitch-Streamer Trymacs will sich auf Kosten anderer amüsieren – Doch plötzlich geht’s um ihn selbst

Quelle(n): esports.com
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procra

Also ich halte von reactions persönlich nicht so viel. Da macht ja niemand mehr eigenen Content, sondern nutzen die Arbeit, die sich andere vorher gemacht haben. Das ist der Kreativität eher abträglich. Ich esse auch keinen Kaugummi, der schon von drei anderen Leuten durchgekaut wurde.

In Einzelfällen können reacts ganz unterhaltsam sein und bieten mitunter auch einen informationellen Mehrwert. Aber die Künstler machen das auch, weil sie damit ohne viel Aufwand mit dem Content von jemand anderes Geld verdienen können. Damit machen die sich das sehr einfach. Und es gibt auch reacts die reiner Unfug sind, oder den originalen Content ungerechtfertigterweise in den Schmutz ziehen.

Dadurch nimmt die Vielfältigkeit des Contents auch ab.Wenige Inhalte werden einfach zig mal in vielen unterschiedlichen Auslegungen wiederholt. Das mutet ja fast wie in der deutschen Presse an, wo einer von der dpa abschreibt und dann ein paar von dem und dann alle untereinander.

Und wenn da dann mal ein Fehler drin ist, viel Spaß, kriegt den mal wieder raus.
Kein Wunder, dass sich fake news so gut verbreiten.

T.M.P.

Bei vielen Zuschauern sind Reactions beliebt. So können sie die Original-Inhalte konsumieren, sich dabei mit anderen im Chat oder in den Kommentaren austauschen und erfahren gleich noch die Meinung ihrer liebsten Content Creator.

Jo, man muss ja wissen welche Meinung man haben soll, um ein cooler Lemming zu sein.
Da wird dann lieber einem Influencer zugeschaut, der mit zusammengeklautem Content seine Streamingzeit abreisst, anstatt die echten Künstler/Produzenten zu unterstützen.
Keine Ahnung warum das Zeigen von fremden Content überhaupt erlaubt ist.

Romjia

Na genau, das man den Original Content nicht schaut hat dann auch gar nichts damit zu tun das der vielleicht einfach nur schlecht ist.

T.M.P.

Ach? Also schaust du zusammen mit dem Streamer extra schlechten Content um dann darüber ablästern zu können?
Naja, wers braucht. Gibt ja auch Leute die Big Brother oder Dschungelcamp schauen..
Allerdings schauen offensichtlich nicht alle Streamer nur “schlechten” Content, einige schauen ja sogar TV-Serien, soweit ich gelesen hab.

andy01q

Der 50:50 Split ist fernab jeglicher Rechtslage. Dass mit Reaktions-Videos mehr Geld verdient werden kann als mit dem Original ist auch nichts Neues. Kalkofe hatte z.B. ein Format, das hieß Schlefaz, kurz für schlechteste Filme aller Zeiten. Da hat er halt richtig miese Schinken rausgesucht und ein paar Szenen kompakt vorbereitet und künstlerisch hochwertig aufbereitet. Dass dann so ein Schrott 50% von dem vielen Geld, das Kalkofe mit seiner hochwertigen Aufbereitung verdient hat abbekommen sollte wäre auch nicht fair. Es gibt allerdings das geflügelte Wort “fair use” und wenn schonmal (nahezu) das gesamte originale Werk gezeigt wird, dann ist das auch nicht mehr fair use und dann muss der Produzent des Reaktions-Videos sich entweder vorab mit dem ursprünglichen Produzenten einigen (z.B. 50:50) oder er muss halt 100% abgenen.

RetroRainer

Wenn YT den Split implementieren und in den AGB nennen würde, wäre das rechtlich gesehen kein Problem.

Dass es aber soweit kommt, halte ich leider für unwahrscheinlich.

T.M.P.

Schlefaz, künstlerisch hochwertige Aufbereitung?
Entweder bist du völlig schmerzfrei, oder das war Ironie. 😉
Läuft übrigens immer noch auf Tele 5.

Michael

Nichts gegen Streamer und Youtuber etc. aber was die Leute dort an Geld lassen, egal ob twich oder YouTube ist schon verheerend, das müsste extrem eingeschränkt werden….

Romjia

Und was als nächstes? Regeln wir wie viel Geld Leute für Fussball ausgeben dürfen? Oder generell für was wir in welchen Mengen unser Geld ausgeben dürfen? Und wer entscheidet das dann?

ephikles

Ich wäre dafür, einfach Werbung zu verbieten – die finanziert den ganzen Mist, und alle zahlen mit!

Maximus106

Jeder ist sich doch selbst am nächsten. Wenn es jemanden stört, soll er die Videos claimen. Die Reagierenden denken schließlich auch nur an sich selbst. Youtube ist ja nicht für Ihre Wolhfahrtsprogramme bekannt, weshalb sich da nichts ändern wird.

RetroRainer

Wobei es ja nicht mal was mit Wohlfahrt zu tun hätte. Das selbe Geld wird einfach geteilt.

Und das mit den Claims ist so ne Sache.
Wenn die Reaction “transformativ” genug ist, greift für den Reactor die fair-use Regel und der Claim ist hin, weswegen die Splitgeschichte das fairste wäre.

Marrurk

Ich hab ein paar reaction Videos gesehen (gnu, rezo, der dunkle Parabel ritter) aber ich find das nur nervig. Das Intressante Video wird halt andauernd unterbrochen um was zu sagen. Ja so funktionieren solche Videos halt, aber mich nervt das und ich verstehe nicht wie man das gut finden kann.
Dann lieber so Analyse / recap Videos wie sie zu manchen Serien gibt.
Naja, ich muss die Videos ja nicht gucken und schau mir dann die original Videos an und bin glücklich 🙂

Romjia

Nun dir werden durch YTer deren Content man mag, Videos gezeigt die du sonst nicht gesehen hättest. Findest du das Video interessanter als die Meinung des YT dann kannst du zum Original wechseln. So mach ich das zumindest wenn mal einer von denen aller 3 Sekunden ne Pause raushauen muss, ich aber das Video sehen will.

ibaer

Schwieriges Thema. Ich für meinen Teil kann sagen das es jedenfalls einen Haufen Videos gibt, die ich ohne Reaction gar nicht erst gesehen hätte. Gefällt mir das Original und ich würde im Normalfall ein Like geben, gehe ich auch ins original Video und lasse einen Like da.
Auch gibt es Youtuber die ich heute abonniert habe weil ich irgendwann Mal ne Reaction auf seinen Content gesehen habe, wäre sonst auch nie passiert.
Bei vielen waren Reacts auch überhaupt erst der Motor größer zu werden…
Aber ja einen gewissen Teil der anteiligen Monetarisierung sollte einfach möglich gemacht werden.

MaZy

Das Thema muss groß werden. Ich hätte gedacht, dass große Youtuber wie Unge das live anschauen würden, aber klar taten sie das nicht. Finde ich zu schade.

Ich finde auch fair, wenn es ein Split von Youtube aus geben würde. Wenn jemand ein Song des anderen bei Youtube benutzt wird auch direkt das Geld dahin geblecht. Wieso also nicht mit Videos genau so?

Und die meisten verdienen auch nur durch Reactions.

Staiy ist ein gutes Beispiel. Der redet manchmal offen über die Lage. Er ist eigentlich ein Streamer und hat irgendwann angefangen reactions hochladen zu lassen. Mit dem Kanal selbst tut er nicht viel. Er meint aber, dass die Einnahmen bei Youtube die Einnahmen von Twitch eingeholt haben. Das sagt schon, wie viel Reactions bringen. Unnormal viel.

Drahn

Reacts sind unter Streamern das, was für Künstler Tracing ist. Dazu aber am Ende.

Man stelle sich vor, man sitzt Tage oder Wochen an einem Video. Es kriegt nur mäßige Klickzahlen, da man nur ein kleiner Content Creator ist, aber das investierte Geld und die Zeit sind weg.

Jetzt kommt einer der ganz großen Streamer, macht fix ein React, das zwar etwas länger geht (da Videos pausiert und kommentiert werden) aber sonst keine Aufwände oder Kosten verursacht und verdient damit richtig viel Geld. Mit eigentlich DEINEM Content. Ich hoffe an der Stelle, dass diese Streamer vorher wenigstens um Erlaubnis bitten, wenn sie schon die Original-Creator nicht beteiligen (wollen).

Asmongolds “Content” besteht im Grunde fast nur aus Reacts. Eigener Content kommt kaum noch, trotz dem neusten WoW Add-On. Warum auch? Reacts sind schnell gemacht.

“Aber Drahn, Reacts sind auch Content!” höre ich schon die Leute sagen.

Kommen wir zu meinem ersten Satz zurück. Für diejenigen, die nicht auf Deviantart unterwegs sind, eine kurze Erklärung was “Tracing” ist. Tracing ist praktisch abpausen. Man nimmt ein Bild, spiegelt es evtl. und fährt die Linien nach. Noch schnell Farbe drauf, ein paar Katzenohren dazu und schon ist das “eigene” Kunstwerk fertig. Dennoch ist Tracing keine Kunst, denn man überspringt den schwierigen Teil (Pose, Design, etc), klaut förmlich das Werk eines anderen und nennt es dann sein eigen. Genau das gleiche gilt für Reacts: Man nimmt Content von anderen, ändert es geringfügig ab und muss selbst keinen großen Aufwand betreiben.

Beispiel Nummer 2:
Original-Video von MMOByte bzgl. ToF: knapp 13.000 Views.
Asmongolds React dazu: über 100.000 Views.

Fair ist anders…

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Drahn
procra

Copyright ist auch nicht mehr das, was es mal war.

Jaque

reactions sind so mit das schlimmste was es gibt. Wenn sie ernst gemeint wären und eine extra Sicht ermöglichen würden, super, aber zumeist wird entweder bestätigt was gesagt wurde oder sich darüber aufgeregt, in jedem Fall wird sich zu 99% keine Mühe gegeben dem Gezeigten eine weitere Ebene zu ermöglichen. Und: wieso muss eigentlich zu jedem Sche**ß irgendwer nochmal seine Meinung abgeben? ganz simpel: es bringt Geld und dafür machen Youtuber und Twitcher leider alles.
Zum Glück ist jeder jetzt Youtuber und alle können mitmachen Dann irgendwann erreichen wir vielleicht den Punkt an dem wir wieder selbst nachdenken und unser Geld AUCH wieder mit Dingen verdienen, die mehr als nur den Entertainment dienen.

Huehuehue

es bringt Geld und dafür machen Youtuber und Twitcher leider alles.

Das ist ja nur dort der Fall und nicht genereller Usus?

und unser Geld AUCH wieder mit Dingen verdienen, die mehr als nur den Entertainment dienen.

Und ich frage mich immer, wie können Manche bloß so viel Neid auf jemanden haben, der sein Geld mit etwas verdient (oder es zumindest versucht), das ihm vielleicht auch Spaß macht. Ist es, weil man seine eigene Arbeit in Wahrheit hasst und möchte, dass es allen anderen auch so gehen soll, weil man sich dann selbst besser fühlen kann, wenn da “jeder durch muss”?

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
Stephan Schmuck

Kommt jetzt auch gleich noch die Aussage von dir das Influenzer ein Beruf ist? O.o

Huehuehue

Beruf ist „der Kreis von Tätigkeiten mit zugehörigen Pflichten und Rechten, den der Mensch im Rahmen der Sozialordnung als dauernde Aufgabe ausfüllt und der ihm zumeist zum Erwerb des Lebensunterhaltes dient“.

Ja, auch Influencer ist per dieser Definition des Begriffs, ein Beruf.

Ich hätte ja gesagt, alles, womit man Geld verdient, mit dem man einer wie auch immer gearteten “Einkommenssteuer” unterliegt (oder, von der man, aufgrund der jeweilig dafür geltenden Gesetze, unter Umständen befreit ist), ist ein “Beruf” aber Wikipedias Definition (siehe Zitat) passt auch ganz gut.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
Drahn

“Influencer” ist keine geschützte Berufsbezeichnung und es gibt keine direkte Berufsausbildung dazu. Also nein.

Und die Rechte und Pflichten eines Influencers würde ich gerne mal sehen… .

Huehuehue

Da hast du natürlich Recht. Wenn man den Begriff “Beruf” wirklich ganz eng fasst und ihn nicht, wie umgangssprachlich häufig, mit “Erwerbstätigkeit” gleichsetzt (“Und was machst du beruflich?” – “Ich bin Radiomoderator”), dann ist es wirklich kein Beruf. Ebensowenig wie Tennisprofi, Kunstmaler, Radio-Moderator, etc. pp..

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
Majora

Also bist du ohne Ausbildung Radiomoderator geworden? Ohne Studium und hast keinen Chef? Wie heißt deine Firma? Nach deiner Definition wäre Drogendealer und Zuhälter auch Berufe und Erwerbstätigkeit.
Weil du ihn persönlich angehen willst geh ich dich auch Mal so an, wie fühlst du dich damit?

Huehuehue

Wer will wen persönlich angehen?
Zuhälter, so nicht im Geheimen, müssen für ihr Gewerbe auch Steuern zahlen, also ja, Erwerbstätigkeit. Theoretisch müssten übrigens auch Drogendealer Steuern für ihr “Einkommen” zahlen, so sie erwischt werden.
Ich kenne übrigens keinen Radiomoderator, der dafür eine berufsspezifische Ausbildung absolviert hätte, die meisten sind Quereinsteiger und machen irgendwann, im Laufe ihrer Tätigkeit, wenn sie ganz engagiert sind, eine Spechausbildung.

Man kann Influencer wirklich ganz furchtbar doof finden, ihnen aber abzusprechen, dass sie mit dem, was sie tun, keiner Erwerbstätigkeit (ungangssprachlich synonym “Beruf”) nachgehen würden, ist halt dann auch nicht korrekt.
Nach dem Europäischen System Vollkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen gehen einer Erwerbstätigkeit all jene natürlichen Personen nach, die einer auf den wirtschaftlichen Erwerb gerichteten, wie auch immer gestalteten Arbeit nachgehen. Selbst wenn diese Arbeit dann darin besteht, Produkte, Dienstleistung oder Unternehmen einer undefinierten Zuschauerschaft im Internet zu präsentieren und mehr oder weniger deutlich erkennbare Werbung zu machen, erotische Bilder von sich zu verkaufen oder lustige Videos auf Social Media Plattformen zu stellen.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
procra

Die Debatte geht am Kern der Sache vorbei. Influencer kann man schon als Beruf bezeichnen, ist aber im Grunde nichts anderes als ein Manneqiun. Du wirst fürs Werben von Produkten und Dienstleistungen bezahlt. Bzw. das Zeigen von Werbung. Dein Content interessiert den Plattformbetreiber nicht wirklich.
Es sei denn, du brichst ein Copyright, dann kommen die mit dem Brennglas.

Alle Entertainmentberufe haben allerdings das Manko, dass sie schnell auf der Abschussliste landen, wenn die Wirtschaft mal schwächelt und damit die Kaufkraft der Leute nachlässt. Wenn du für ein Produkt wirbst, dass sich nicht gut verkauft, wird der Betrieb das höchstwahrschinlich einstampfen und du musst dir einen neuen Werbepartner suchen. Und wenn du das Pech hast, für einen Scammer zu werben zeigen hinterher auch noch alle mit dem Finger auf dich. Es sei denn, du bist Fußballspieler, da steckt so viel Geld drin, dass du nicht von heute auf morgen ohne Investor dastehst.

Ist kein sehr sicheres Standbein. Und wird in der Gesellschaft auch nicht so dringend gebraucht. Wir haben egtl ein ungeheures Privileg, dass wir uns mehr oder minder aussuchen können, womit wir unser Geld verdienen. Nebenbei knickt die Pflegeindustrie langsam ein, weil da einen Generationenaufgabe auf uns wartet und das keiner machen will, weil die Arbeitsbelastungen zu hoch, und die Bedingungen für die Fachkräfte unmenschlich sind.

Und die Osteuropäer, dei man früher dafür geholt hat, lassen es sich mittlerweile auch nicht mehr gefallen, für einen Hungerlohn die ganzen Knochenjobs zu machen, auf die wir keinen Bock haben.

Romjia

Es ist ein Beruf. So wie Fussballer, Schauspieler, Autoren ect.pp. Alles Berufe die nur dem Entertainment dienen.

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